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Reading Challenge 2020

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Raiden:
Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Sindaja:
#45: Robin McKinley: The Hero and the Crown
Das Prequel zum Blue Sword, aber da es über 100 Jahre vor dem Buch spielt, kann man es sehr gut unabhängig vom Blue Sword lesen. Die Reihenfolge scheint mir sogar recht egal. Auch diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch hier ist ein starker Frauencharakter im Fokus. Und auch diese Geschichte ist zwar mit einiger Epik gepickt, aber trotzdem irgendwie „unaufgeregt“. Die Stimmung arbeitet für sich – mehr als es seitenweise detaillierte Actionscenen tun. Was aber nicht bedeutet, daß sie nicht an relevanten Stellen Action beschriebt.
#46: J.K. Rowling: Fantastic Beast: Crimes of Grindelwald (GK 11: Ein Buch, das mir jemand geschenkt hat)
Auch hier habe ich den Film zuerst gesehen. Das Buch las sich schnell und flüssig. Es ist erstaunlich, wieviele Details der Film dann zusätzlich bringt. Ich warte zumindest gespannt auf die Fortsetzung.
#47: N.K. Jemisin: The Stone Sky
Gemischte Gefühle mit der Reihe. Weniger Pausen zwischen den Bänden hätten wahrscheinlich geholfen. Die ersten 2/3 bin ich absolut nicht in das Buch reingekommen. Der Schluss nahm dann an Fahrt auf und wurde halbwegs interessant. Ich fand den 1. Band recht gut – anders, ruhig eher literarisch als Unterhaltungsliteratur. Mit dem 2. tat ich mich schon etwas schwerer und bei diesem bin ich ehrlich gesagt immer wieder über das Lesen eingeschlafen und habe ständig den Faden verloren. Den Vergleich mit Le Guins „Left Hand of Darkness“ finde ich eher nicht passend. Le Guin hat für mich einfach mehr „Zug“ und ich war den Charakteren immer viel näher... Ist aber bestimmt stark Geschmackssache. Ich fand ja auch die Ancillery... von Leckie gähnend langweilig und habe mich da nicht mal zum zweiten Buch treten könne. Da gefiel mir Jemisin im Verglich besser – wie gesagt vor allem den ersten Band.

@Raiden. Nach kurzer Recherche. Erschienen sind 1985 u.a. "Ender's Game" von Orson Scott Card, das ich sehr mag und "Postman" von Brin. Das wurde ja sogar mal verfilmt. Auf der BEstsellerliste stand an phantastisch angehauchtem "Das Geisterhaus" von Allende und das Parfum von Süßkind. Außerdem "Der Name der Rose", aber das ist dann vielleicht doch zu weit vom Thema Phantastik entfernt..
WÄhrend während ich für Fantasy und Zeitreise in den Welkriegen ein paar Favoriten hat, tue ich mich gerade mit "Urban" schwer. Aber Fantasy fand ich von Westerfeld die Leviathan Reihe toll (1. Weltkerieg alternative Realität). Jugendreihe - Steampunk. UNd als Zeitreise-Roman eine meiner absoluten Lieblingsautroinnen Connie Willis Blackout/All Celar(Dunkelheit/Licht) - 2. Weltkrieg. Vielleicht kann man Kowals Ghost Talker gerade so als Urban Fantasy im 1. Weltkrieg einstufen... Ist das mit dem Mitleser so gemeint, daß der Mitleser Autor ist? Dann habe ich keinen Ahnung. Ansonsten müßte es genügend Anregungn im Thread geben. Anthropomorph - auf meiner "to read" Liste steht noch der Klassiker "Watership Down" von Adams. Als leichte, witzige Lektüre kann ich aber von Pratchett "Maurice der Kater" (am besten im Original) empfehlen. Traumjäger und Goldpfote von Tad Williams habe ich auch als hübsch in Erinnerung. Hoffe, das hilft.

Huhn:

--- Zitat von: Raiden am 10.07.2020 | 11:44 ---Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

--- Ende Zitat ---
Uff, gar nicht so einfach.

Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985): Im Jahr 1985 hat "Der x-mal vervielfachte Held" von Johanna und Günter Braun den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar gewonnen. Auch die Preisträger des Kurd-Laßwitz-Preises von 1985 wären vielleicht von Interesse. Ist halt alles SciFi. Im Bereich Fantasy hab ich nicht so wirklich ne Liste gefunden. Der erste DSA-Roman ist von 1985: Andreas Brandhorst: Das eherne Schwert. Ansonsten könnte ich mir höchstens noch vorstellen, nach bestimmten Autoren zu suchen, die in dem Zeitraum geschrieben haben und zu gucken, was von denen 1985 erschienen ist.

Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist: Ufff... da fällt mir wenig ein. Vielleicht, wenn man beide Hühneraugen zudrückt, Der Kreis der Dämmerung von Ralf Isau? Das spielt zumindest abschnittsweise auch im Zweiten Weltkrieg und könnte mit viiieel Fantasie auch als Urban Fantasy gelistet werden. Ansonsten hab ich noch diese hilfreiche Liste zum Thema Fantasy im Zweiten Weltkrieg auf Goodreads ausgegraben, da ist sicher auch etwas dabei, was man als Urban Fantasy bezeichnen könnte. Mein Problem mit der Kategorie an sich ist, dass ich halt unter Urban Fantasy grundsätzlich etwas mit Gegenwartsbezug (aus Sicht des Autors/der Autorin) verstehen würde und das Genre halt mehr oder weniger erst nach den Weltkriegen entstanden ist.

Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers: Ich bin auf der ersten Seite mal die Mitleser*innen hier durchgegangen, aber ich weiß nicht, ob die Romane geschrieben haben (falls ihr das habt: Meldet euch!). Vielleicht weitest du die Kategorie aufs ganze Tanelorn aus? Da gibts ja einige, die Romane veröffentlicht haben.

Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen: Naja, wenn man jetzt Elfen und Zwerge als Antropomorph betrachtet, dann gibts verdammt viele Bücher, die in diese Kategorie fallen würden. Wenn wir aber "nur" nach Tiermenschen bzw. sprechenden und menschlich handelnden Tieren suchen, wirds schon kniffliger :D Hab noch ne Liste (diesmal bei Bestfantasybooks) gefunden, die viele Beispiele bietet. Ich persönlich kann allerwärmstens die Redwall-Romane (diverse Waldtiere) empfehlen, die sind total schön. Der Stein von Duncton (Maulwürfe) ist auch lesenswert, die Folgeromane der Reihe kenne ich leider nicht. Auch das auf der Liste genannte Feuerbote (Hirsche) von David Clement-Davies ist wirklich toll.

gunware:
"Die Insel der besonderen Kinder" könnte noch als Urbane Fantasy im Bezug zum zweiten Weltkrieg durchgehen.

Edit: oh, ist sogar als erstes Buch auf Huhns Link.  Merke, zuerst gegenprüfen, bevor unnötige Aussage entsteht. Sorry.

Menthir:
#30

Philipp Vandenberg - Das fünfte Evangelium

Ich habe das Buch, erstmals 1993 erschienen, 2005 erhalten, als ich in Folge eines Beinbruches einige Wochen im Bett bzw. der Couch verbringen musste. Damals habe ich es nach wenigen Seiten abgebrochen, und nun eben nochmal einen neuen Versuch gestartet. Das Positive ist, ich bin durchgekommen.

Das Negative: die Liste würden den Rahmen an Worten sprengen, den ich dies Jahr angesetzt habe. Deswegen in Kürze: Das fünfte Evangelium ist recht gefällig geschrieben und man kann es insofern ohne Zwischenstopp lesen, die Lektüre ist eher leichterer Natur, und Vandenberg kann seinen Hintergrund als historischer Sachbuchautor auch einfließen lassen.

Allerdings ist der gesamte Plot sowohl theologisch als auch in sich unlogisch und dadurch recht wirkungsarm. Die Deus Ex Machina-Stilmittel sind wahrhaft häufig und obwohl der Autor versucht, seine vielen Storyfäden zu verbinden, bleibt es hölzern und sehr sichtbar konstruiert.
Die Heldin wird als neugierig, aber schwach repräsentiert und es tut mir leid, wie schlecht der Autor sie behandelt; ohne sichtbaren Wachstum ist sie einfach sinnlosem Schmerz ausgesetzt, ohne eine wirkliche Chance zu haben, selbst an der Resolution der Verschwörung teilzunehmen. Sie ist nur umhergeschubste Figur, die uns von Szene zu Szene führt. Und die nebenher aufgespannte Liebesgeschichte hat so ein abstruses Ende, dass es vielleicht der einzige Punkt ist, den ich hier nicht auflösen sollte. Neben dem schwachen, fünften Evangelium, welches nie wirklich aufgelöst wird, und trotzdem kein gutes Mysterium ist.
Die Auflösung der Geschichte ist letztlich schlecht, weil unglaubwürdig, plötzlich und trotz der Erfahrung des Autors in diesen Themen, wirkt die ganze Geschichte wenig authentisch.

Weil Vandenberg am Ende in der Sprachwahl meist recht gefällig ist und viele Details einbindet - wenn auch hölzern - kann man das Buch mit ganz wenig Gewinn lesen, sodass ich dem Werk gerade noch 3 von 10 Punkten gebe.

Insgesamt ist es leider eher ein schwaches Werk.

#31

Mortimer J. Adler - How To Read A Book

Nachdem ich vorher mindestens 323 Bücher in meinem Leben gelesen habe - das sind die, an die ich mich erinnere und die ich statistisch erfasst habe - also erstmals ein ganzes Buch über das Lesen.

Ich will gar nicht viel dazu schreiben; letztlich spricht sich Adler dafür aus, sich mehr mit seinen Bücher zu beschäftigen und Fragen an die Werke zu stellen. Er stellt fest, dass unterschiedliche Bücherarten unterschiedlich und entsprechend zu lesen sind, und geht auf die jeweiligen Besonderheiten ein. Der Grundsatz bleibt jedoch immer der gleiche, ist damit allgemein einsetzbar und auch gut und einfach beschrieben. Das Buch ist ein praktisches Buch und will auch so genutzt werden.

Mir selbst erscheint es in vielerlei Hinsicht trivial, allerdings beschäftige ich mich sehr mit Büchern, und das, was nachher die Kür des analytischen Lesen ist, syntopical reading, ist meinerseits im wissenschaftlichen Schreiben erarbeitet und insofern für mich nicht neu.

Für mich war das Buch also eher insofern spannend, in dem ich mich fragte, was ich an meinen Leseskills selbst erarbeitet habe und was ich mehr oder weniger in meinem Schul- und Universitätsleben erlernt habe. Insofern eine interessante Rückschau (soll hier aber nicht Thema sein).

Am Inhalt ist wenig auszusetzen, in Teilen sind seine Annahmen spannend (im Bereich der Geschichtsbücher hat er 1940 schon einen konstruktivistischen Ansatz gewählt, was für Historiker natürlich immer gerne zu debattieren ist), und seine Vorlage ist sicher ein guter Einstieg, wenn man in das analytische Lesen einsteigen will und vorher wenig Bezugspunkte dazu hatte.

Insgesamt also ein brauchbares Werk, teils leider etwas trocken beschrieben, aber dafür sehr offen und nicht dogmatisch. 7 von 10 Punkte.

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