Autor Thema: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft  (Gelesen 24180 mal)

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Offline Maarzan

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #50 am: 1.02.2020 | 21:36 »
Es gibt durchaus Situationen, wo diese Aussagen halt nicht passen:

a) Die SC bringen sich durch ihre Handlungen selbst in die Lage. Da kann ich mich doch nicht darauf berufen, dass dies vorher nicht abgesprochen war und dementsprechend nicht möglich ist.
b) Es ist ein Überraschungsmoment, das sich plausibel ins Abenteuer einfügt. Wenn ich das vorher abspreche, ist es genau das nicht mehr...eine Überraschung.

a) ist wiederum kein Railroading sondern halt einfach Spielergebnis, wenn da der SL nicht wiederum sehr "kreativ" zu seinen Gunsten entschieden oder gar direkt was gedreht hat.

b) So plausibel kann es nicht gewesen sein, wenn dabei gedreht werden musste. Und wenn das nicht dann von allen als gut empfunden wird, dann geht das zu Lasten dessen, der sich da ermächtigt hat das zu drehen.
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Offline Rhylthar

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #51 am: 1.02.2020 | 21:54 »
Wieso "drehen"? Das ist doch reine Interpretation... wtf?

Aufgrund der Handlungen der SC beschließt der Oberbösewicht, sie bei der Obrigkeit anzuzeigen und falsche Beweise zu platzieren (ja, platt, als Beispiel reicht es). Festnahme, Gefängnis...wo wurde gedreht?
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Offline Maarzan

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #52 am: 1.02.2020 | 22:01 »
Wieso "drehen"? Das ist doch reine Interpretation... wtf?

Aufgrund der Handlungen der SC beschließt der Oberbösewicht, sie bei der Obrigkeit anzuzeigen und falsche Beweise zu platzieren (ja, platt, als Beispiel reicht es). Festnahme, Gefängnis...wo wurde gedreht?

Ich entnehme das aus dem "gerailroaded".

Wenn die Spieler vorher jemanden ausreichend verärgert haben, kann so eine Reaktion durchaus vorkommen. Aber auch dann würde ich eine neutrale und korrekte Behandlung des Vorgangs erwarten und mnicht "find ich als SL cool, also WIRD es passieren".
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #53 am: 1.02.2020 | 23:01 »
Nicht ganz Knast, aber doch passend:
Wir haben damals bei X-Men Jugendliche gespielt und weil wir was falsch gemacht haben, gab es Hausarrest im Internat. Wir als Spieler wollten das dann schnell überspringen, aber die SL hat es nicht zugelassen und uns die ganze Sitzung mit irgend welchen Morallektionen getriezt. Am Ende meinte sie dann "Na wenn sich eure SCs langweilen, dann müsst ihr euch auch langweilen!"
Oh man, das war echt'mal keine Glanzleistung von der SL. Da kann ich das hier:

Zitat
Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.
absolut nachvollziehen.

Zitat
Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen eine Gefangenschaft. Das kann sicher auch echt spannend sein.
Ich auch nicht und ich sehe das genau so.

Railroading ist per se ja nicht zu verteufeln, wenn man eine Situation aufbauen muss oder will, dann auch nicht immer vermeidbar.
Das ist die Situation, in der die Spieler einfach mal mitmachen sollten. Es kommt auf das wie an und das ist sicherlich nicht wirklich einfach.
Sehe ich auch so. Railroading: It's not bug, it's a feature!

Zum einen ausgelutscht, und zum anderen ist es eine Situation, in der die SCs machtlos ausgeliefert sind und unfair behandelt werden. So was ist im echten Leben frustrierend und ich finde im Rollenspiel auch. Mir ist schon klar, dass es dann darum gehen soll, den eigenen Namen reinzuwaschen, trotzdem spiele ich solche Situationen nicht gerne. Anders ist es, wenn es sich aus der Vorgeschichte des SCs ergibt oder wenn es sich so aus dem Spiel ergeben hat, dass der SL quasi gar nicht anders konnte. Aber wenn es offenkundig ein konstruierter Aufhänger ist, um die SCs zu zwingen, eine Mission zu erfüllen, finde ich es anstrengend und unnötig, diese Art von Entmachtung/Demütigung, der auch die Spieler machtlos ausgeliefert sind, durchzuexerzieren. Ich sehe darin einfach keinen Gewinn gegenüber anderen Abenteueraufhängern/Motivationen.
Okay, ich kann nachvollziehen dass für dich diese Art von Abenteuer keinen Spaß (mehr) machen. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass Knastabenteuer /Gefägnisaufenthalte per se schlechte Abenteuer wären. Das sind sie imho nämlich nicht.

Zitat
Wenn man es schon macht, dann sollte man darauf achten, auch wirklich reichlich poetische Gerechtigkeit/Genugtuung am Ende auszuteilen, um die Demütigung wieder gut zu machen, was leider meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen bei solchen Abenteueraufhängern passiert.
Da gebe ich dir sogar Recht (Dir als Juristen), aber: Das ist wiederum ein anderes Abenteuer ("Passende Belohnung(en) am Ende des Abenteuers").

Einige Stimmen sprechen hier von "ausgelutscht".

Ich finde das nicht.
Ich auch nicht- und das obwohl ich schon einige Abenteuer dieser Art geleitet & gespielt habe.

Zitat
Richtig gespielt habe ich das bisher nur am PC. Drei Mal. 1. Dark Sun. 2. Baldurs Gate. 3. Elder Scrolls: Oblivion.
Ich habe das wie gesagt auch schon als P&P gespielt/geleitet. Und Dark Sun habe ich auch gespielt-ich fand die Idee mit der Gladiatoren-Arena, aus der man dann fliehen muss am Anfang, klasse.

Wenn die Spieler vorher jemanden ausreichend verärgert haben, kann so eine Reaktion durchaus vorkommen. Aber auch dann würde ich eine neutrale und korrekte Behandlung des Vorgangs erwarten und mnicht "find ich als SL cool, also WIRD es passieren".
Ok, Charaktere zetteln eine Kneipenschlägerei an. Es geht durchaus heftig(er) zur Sache, Dinge gehen zu Bruch. Der Wirt hat Angst um sein Hab&Gut und ruft die Stadtwache. Stadtwache nimmt SCs gefangen. Ist das keine korrekte und neutrale Behandlung des Vorgangs?
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Offline Maarzan

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #54 am: 1.02.2020 | 23:14 »
Ok, Charaktere zetteln eine Kneipenschlägerei an. Es geht durchaus heftig(er) zur Sache, Dinge gehen zu Bruch. Der Wirt hat Angst um sein Hab&Gut und ruft die Stadtwache. Stadtwache nimmt SCs gefangen. Ist das keine korrekte und neutrale Behandlung des Vorgangs?

Wenn die Charaktere die Kneipenschlägerei angezettelt haben (oder sich auch nur proaktiv beteiligt haben), dann wäre das Rufen erst einmal OK. Je nach Umständen auch die kollektive Verhaftung danach - insbesondere wenn tatsächlich alle mitgenommen werden oder zumindest alle Hauptakteure und Fremden.

Die Reaktion der Stadtwache würde ich dann aber schon von der potentiellen Position der Helden und ggf. deren erkennbaren Gefährlichkeit - inkl. von möglichen Verbindungen - abhängig machen, erst Recht, wenn den Wachen klar sein sollte, dass sie da eher die Falschen mitnehmen, z.B. den zivilisierten Kleriker (den kann man dann z.B. immer noch als Zeugen einladen). Wenn die Stadtwache in einem 150 Seelendorf dann 60 Mann mit Halbplatte und Armbrüsten sind, komm mir das auch seltsam vor.

Üblicherweise fliegt aber doch jegliche Ratio und Umstandswürdigung zugunsten des gewünschten Effekts die Spieler auf einen bestimmten von ihnen sonst so nicht gewünschten Plot zu zwingen im hohen Bogen über Bord.


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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #55 am: 1.02.2020 | 23:26 »
Eine Frage, die ich mir als SL vielleicht auch stellen sollte, ist "okay, was will ich mit dieser SC-Gefangennahme eigentlich erreichen?". So viele supertolle Abenteuer, die unbedingt mit einer anfangen müssen, weil sie sonst auf gar keinen Fall funktionieren würden, kann's ja eigentlich nicht geben (okay, da spielt natürlich ein bißchen Skepsis mit, inwieweit so ein striktes Flaschenhals-Szenario das Prädikat "supertoll" überhaupt noch verdient ;))...

Gefangenschaft kann sich natürlich immer mal aus dem Zusammenhang ergeben, wenn ich etwa ein System verwende, das nichttödliche K.O.- oder ähnliche Kampfausgänge ausdrücklich vorsieht, oder sich die Spieler aus völlig unerfindlichen Gründen doch mal entscheiden sollten, sich freiwillig zu ergeben. In dem Fall haben sie ihre Chance, die Handlung durch Sieg, Flucht oder was auch immer sonst in eine andere Richtung zu lenken, vermutlich gehabt, und solange die Gefangenschaft selbst nicht zu langweilig oder übertrieben erniedrigend ist (was sie eh nicht sein sollte, denn wer hätte schon etwas davon?), würde ich dann auch erwarten, daß sie ihrerseits kein großartiges Schmollverhalten mehr an den Tag legen -- ich denke, solange ich sie tatsächlich offen und ehrlich nicht in diese bestimmte Richtung gedrängt oder gezwungen habe, ist das nur fair. Aber solange die Sache eben auch hätte anders ausgehen können, ist das schlicht nicht dieselbe Situation wie ein "mein Plot verlangt das"...und wenn ich eine Gefangennahme mal wirklich unbedingt damit rechtfertigen wollen sollte, dann würde ich von mir selbst schon erwarten, daß der Plot tatsächlich einen sehr, sehr guten Grund hat, das zu verlangen. Die meisten potentiellen "Ergebnisse" einer Gefangenschaft lassen sich schließlich genausogut auch ohne erreichen.

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #56 am: 1.02.2020 | 23:45 »
Die Reaktion der Stadtwache würde ich dann aber schon von der potentiellen Position der Helden und ggf. deren erkennbaren Gefährlichkeit - inkl. von möglichen Verbindungen - abhängig machen, erst Recht, wenn den Wachen klar sein sollte, dass sie da eher die Falschen mitnehmen, z.B. den zivilisierten Kleriker (den kann man dann z.B. immer noch als Zeugen einladen).
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?

Zitat
Wenn die Stadtwache in einem 150 Seelendorf dann 60 Mann mit Halbplatte und Armbrüsten sind, komm mir das auch seltsam vor.
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #57 am: 2.02.2020 | 07:44 »
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?

Du hast keinerlei Gefühl und Interesse an der Spielwelt und sie geht dir letztlich auch am Arsch vorbei , wenn sie sich nicht deinen Vorstellungen beugt. Also sorgt du fürs Beugen.

Wenn alles zusammen kommt, dann kann es sein, dass es weitestgehend zu anläuft wie du dir das vorstellst - abgesehen von der riesigen Elitetruppe, welche du da aus dem Hut zauberst. Aber damit das dann auch passt setzt du die Schueklappen auf und rdest dir das dan schön. Wer z.B. als Priester, Zauberer oder auch Adliger da ist und spätestens wenn er sich als solcher zu erkennen gibt, ist per sozialer Position mit Verbindungen ausgestattet. Ja nach politischer Disposition oder was sie angestellt haben kann so etwas auch hier und da hinfällig sein, aber das dass gleich alle Varianten betrifft ist nun sehr unwahrscheinlich.
Wenigstens würde das zu unterschiedlichen Arten von "Gefangenschaft" führen, von denen eine kaum geeignet ist einen Plot zu erzwingen.





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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #58 am: 2.02.2020 | 08:05 »
Wer z.B. als Priester, Zauberer oder auch Adliger da ist und spätestens wenn er sich als solcher zu erkennen gibt, ist per sozialer Position mit Verbindungen ausgestattet. Ja nach politischer Disposition oder was sie angestellt haben kann so etwas auch hier und da hinfällig sein, aber das dass gleich alle Varianten betrifft ist nun sehr unwahrscheinlich.
Äh...Setting matters?! Du triffst hier eine Aussage, dass das, wovon du ausgehst, common sense für alle (Fantasy-)Settings wäre- dem ist aber einfach nicht so. Nur weil jemand Magier oder z.B. von adeliger Herkunft ist, heißt das noch lange nicht, dass er überall automatisch irgendwelche Verbindungen hat oder sozial-politischen Vorteile genießt.

Du hast keinerlei Gefühl und Interesse an der Spielwelt und sie geht dir letztlich auch am Arsch vorbei , wenn sie sich nicht deinen Vorstellungen beugt. Also sorgt du fürs Beugen.
Was du hier so (übertrieben) drastisch als "Beugen" bezeichnest ist nichts anderes als das natürliche Recht eines jeden SL, das Setting nach seinen persönlichen Vorstellungen zu modifizieren- so dass es für ihn glaubhaft & stimmig ist. Kein SL wird ein Setting zu 100% so übernehmen, wie es im Buche steht. Es gibt ja auch Settings, die gewisse Punkte absichtlich offen lassen, damit sie der SL nach seinen persönlichen Vorstellungen einbauen kann. Anders gesagt:  Was nicht passt, wird passend gemacht- das gilt nicht nur für Regeln sondern auch fürs Setting.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #59 am: 2.02.2020 | 08:18 »
Äh...Setting matters?! Du triffst hier eine Aussage, dass das, wovon du ausgehst, common sense für alle (Fantasy-)Settings wäre- dem ist aber einfach nicht so. Nur weil jemand Magier oder z.B. von adeliger Herkunft ist, heißt das noch lange nicht, dass er überall automatisch irgendwelche Verbindungen hat oder sozial-politischen Vorteile genießt.
Was du hier so (übertrieben) drastisch als "Beugen" bezeichnest ist nichts anderes als das natürliche Recht eines jeden SL, das Setting nach seinen persönlichen Vorstellungen zu modifizieren- so dass es für ihn glaubhaft & stimmig ist. Kein SL wird ein Setting zu 100% so übernehmen, wie es im Buche steht. Es gibt ja auch Settings, die gewisse Punkte absichtlich offen lassen, damit sie der SL nach seinen persönlichen Vorstellungen einbauen kann. Anders gesagt:  Was nicht passt, wird passend gemacht- das gilt nicht nur für Regeln sondern auch fürs Setting.

Klar Setting matters
Aber erst einmal haben wir dazu keine weiteren Infos. Also ist das als Beispiele für den typischen Standard zu sehen.

Und was das: aber der hat hier keine Kontakte angeht: Das kann die Wache umgekehrt auch nicht wissen. Im üblichen Fall versuchen sich Leute - wenn sie nicht gerade akut bedrängt werden - unnötigem, nicht abschätzbarem Ärger aus dem Weg zu gehen und wenn nicht sie, dann ggf ihr Vorgesetzter.

Du baust letztlich Sonderfälle, um das Prinzip dahinter nicht verstehen zu müssen.

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Offline nobody@home

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #60 am: 2.02.2020 | 10:03 »
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?

Jetzt weiß erst mal umgekehrt keiner, mit wem er's bei diesen Fremden zu tun hat und wie gefährlich es eventuell wirklich sein könnte, sich mit denen anzulegen -- sowohl persönlich als auch wegen ihrer eventuellen (noch unbekannten) Beziehungen andernorts. Schließlich sind die allermeisten Städte ihrerseits ja auch keine einsamen Inseln, die im Vakuum des Alls nur für sich existieren und denen der Rest der Welt mal eben kalt den Buckel runterrutschen kann, und was die Städter heute mit "irgendwelchen dahergelaufenen Fremden" anstellen, kann ihnen im schlimmsten Fall länger nachschleichen, als es ihre Stadt überhaupt noch gibt.

Zitat
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?

Das im Beispiel angeführte 150-Seelen-Dorf hat wahrscheinlich eh keine Vollzeit-Stadtwache, weil's da nicht genügend Arbeit für sie gäbe, die es rechtfertigen würde, sie fürs ständige Herumlungern und Aufs-nächste-Verbrechen-Warten durchzufüttern. Da wird's so was wie einen Dorfschulzen als örtliche Autorität geben, der sich unter den Einwohnern jemanden fürs Grobe herauspickt, und derjenige hat dann vielleicht noch ein paar gelegentliche halboffiziell zugeteilte Gefolgsleute für Fälle, in denen er zusätzliche Unterstützung braucht...aber die meisten Dörfler in wehrfähigem Alter werden einfach ihre eigenen Waffen im Fall von Gefahr oder Einberufung zu Hause haben, und wenn's mal wirklich ernst wird, steht das Dorf im typischen Fäntelaltersetting wahrscheinlich auf dem Land irgendeines Fürsten, an den man sich wenden kann, wenn sich die Leute vor Ort überfordert fühlen. (Das wird natürlich normalerweise erst passieren, nachdem so was wie eine zu sehr aus dem Ruder gelaufene Kneipenschlägerei, ein erster Banditenüberfall o.ä. schon wieder vorbei ist.)

Und in größeren Städten, wo's tatsächlich mal so was wie eine hauptberufliche Wache geben mag, die regelmäßig auf Streife geht? Da wird's ähnlich sein wie mit der Polizei heutzutage, nur halt ohne Funk oder Handy -- die typische Patrouille, die über ein unerwartetes Problem stolpert, wird nicht aus einem kompletten Zug Infanterie in voller Schlachtfeld-Einsatzbereitschaft bestehen, sondern aus so circa W3+1 Leuten plus vielleicht noch ein, zwei Extranasen, deren Hauptaufgabe darin besteht, im Gefahrenfall schnell loszurennen und im Hauptquartier Meldung zu machen, damit Verstärkung kommt. Außerdem sind da zumindest für die Ortsansässigen die Angehörigen der Wache zwangsläufig Respektspersonen: man muß sie persönlich nicht mögen und mag auch zumindest privat nach Herzenslust über sie herziehen, aber man legt sich nicht ernsthaft mit ihnen an, wenn man in derselben Stadt wie sie wohnt oder zumindest oft genug zu tun hat. Wieviele Leute, wird so'n Wachkommandant also denken, braucht er wohl normalerweise, um eine Kneipenkeilerei zu beenden -- und wieviele kann er gleichzeitig kurzfristig von anderen Aufgaben abziehen, die auch erledigt werden wollen?

Klar: wenn man so will, dann sind das letztendlich alles "nur" Glaubwürdigkeitsfragen, und als SL kann ich mir theoretisch natürlich immer eine Begründung zurechthandwedeln, die eine Ausnahme von der Norm für mich allemal rechtfertigt. Aber wenn ich mit dieser Begründung nicht auch meine Spieler abholen und überzeugen kann, dann ist sie im Endeffekt eben nicht praxistauglich.
« Letzte Änderung: 2.02.2020 | 10:05 von nobody@home »

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #61 am: 2.02.2020 | 10:06 »
Magier, Priester, Adelige etc. haben nur dann soziale Vorteile, wenn das in der Gruppe so etabliert wurde oder wenn die Regeln oder das Setting es explizit sagen, z. B. via Vorteile. Ansonsten wüsste ich nicht, warum bei z. B. D&D eine Klasse irgendwo gegenüber einer anderen eine eingebaute Vorfahrt hätte.

In meinem Setting ist man als Magier je nach Background und Ort tatsächlich halbwegs immun gegenüber dem Gesetz ODER aber gut beraten, gar nicht erst das Magiertum zu zeigen.

Abgesehen davon kann doch auch ein angesehener Adeliger oder Kleriker mit dem gebührenden Respekt in Gewahrsam genommen werden, wenn das Gesetz es verlangt.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #62 am: 2.02.2020 | 10:18 »
Kommt vielleicht auch darauf an, wie plausibel man seine Spielwelt haben möchte.
Ein "SC können nicht gefangen genommen werden" kenne ich nicht.
Sowas kann vorkommen

Ein Gefängnis ist nicht das Ende der Welt, es ist idR. ein "Käfig." -eine Minisandbox.
Als Spieler kann man noch Entscheidungen treffen. Sie sind halt stark eingeschränkt.

Eine Welt, in der die SC eine Safecard haben,  wird halt mEn. von den Spielern nicht ernst genommen.

A la "Ich kann überall die Sau rauslassen, und mir passiert eh nix. (Weil der SL Angst hat, mir eine Pause hinter Gittern zu zumuten).


Eingesperrt sein, ist wie "Aussetzen " beim Brettspiel, nur dass man mit der Figur nicht wirklich aussetzt. Da kann auch im Kerker was interessantes passieren.

Edit.
Eine Welt, in der es keine plausiblen Sanktionen gibt, verliert schnell an Glaubwürdigkeit.
Und die braucht man mMn. für den Eskapismus, die Immersion, die Spannung,  und um das Interesse der Spieler langfristig aufrecht zu erhalten.


Edit. Spieler die mit ihrer Figur wissend Mist bauen, aber gleichzeitig  nicht die Frustrationstoleranz mitbringen, dafür ggf.  mal hinter Gittern zu sitzen, habe ich glücklicherweise nicht mehr am Spieltisch.
Das wäre mMn. auch Kindergarten.


Der SL muss natürlich versuchen neutral zu bleiben. (Also nicht seine Macht ausnutzen um die SPL zu bestrafen) Es besteht auch die Möglichkeit, dass SC ohne Sanktion aus sowas rauskommen. Nur wenn die von vorneherein ausgeschlossen ist, dann bröckelt es mMn.  gewaltig.
« Letzte Änderung: 2.02.2020 | 10:38 von Issi »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #63 am: 2.02.2020 | 10:27 »
@nobody@home: das ist gut möglich, beinhaltet aber eben auch Setzungen, die nicht so sein müssen. Wenn die "Stadtwache" daraus besteht, den Schmied und seinen Gesellen sowie den aufrechten Bauer Higgins mit seinen vier Söhnen zusammen zu trommeln und sich vielleicht noch der ehrwürdige alte Dorfpriester anschließt, erfüllt das die Funktion auch gut und plausibel.
Und der Dorfsheriff, der"sein" Dorf mit harter Hand "sauber" hält, ist genauso plausibel, wie der Dorfbüttel, der sich keine Mühe machen will.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #64 am: 2.02.2020 | 10:40 »
Kommt vielleicht auch darauf an, wie plausibel man seine Spielwelt haben möchte.
Ein "SC können nicht gefangen genommen werden" kenne ich nicht.

Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?

Offline Issi

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #65 am: 2.02.2020 | 10:44 »
Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?

Wenn der SL direkt bestraft, und sich mit Hilfe der Stadtwache als Richter aufspielt, dann ist das Scheiße.

Wenn eine Stadtwache da ist, sollte es eine angemessene Chance geben, dass die SC auch gefasst werden können, und ebenso eine Chance, dass sie ungestraft davon kommen.

Mir ging es jetzt nicht um "Bestrafung", sondern um "Simulation " bzw. "Erhaltung der Konsistenz, der Spielwelt."
« Letzte Änderung: 2.02.2020 | 10:47 von Issi »

Offline Rhylthar

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #66 am: 2.02.2020 | 10:49 »
Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #67 am: 2.02.2020 | 10:54 »
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.

Kann passieren, klar. (Wobei das eine ziemlich winzige Spielwelt sein müßte, wenn der Charakter wegen Ärger mit dem Gesetz an einem Ort gleich für das ganze Setting "verbrannt" wäre...aber okay, kann vorkommen.) Dann mache ich mir einen neuen Charakter und spiele den -- schließlich war's ja meine Entscheidung, die zu diesem Resultat geführt hat, also habe ich in dieser Situation auch kein Problem mit der SL. Du siehst den Unterschied? ;)

Offline Maarzan

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #68 am: 2.02.2020 | 10:55 »
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.

Ja und? Wenn das die logische Konsequenz der eigenen Handlung ist, ist das halt so. Genauso wenn ich andere ungeschickte Sachen mache.

Es ist ja nicht so, als ob das nicht der normale Effekt auch der gescripteten Gefangennahme wäre, wenn nicht ein anderes "Wunder" von SL-Gnaden das wieder hinbiegt.  Wobei je nach Hintergrund und Umständen das "verbrannt" ggf. immer noch bleibt.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #69 am: 2.02.2020 | 10:55 »
Hundertprozent fair gibt es nicht.
Was ich nicht verstehe,  sowas wie "Figur saß im Gefängnis " oder "Figur wird gesucht" kann einem Charakter doch auch Profil geben, und Entwicklungsmöglichkeiten.
Helden bei denen immer alles glatt läuft sind doch langweilig.

Edit.
Nur meine 0,5 Cent.
Manche Spieler haben Angst mit ihrer Figur Rückschläge zu erleben, und auch mal bei Etwas zu scheitern.
Sie können ihren SC nur leiden, solange er keine Erniedrigung erfährt.
Das ist wirklich schade, denn man verspielt dabei so viel Entwicklungspotential.

« Letzte Änderung: 2.02.2020 | 11:05 von Issi »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #70 am: 2.02.2020 | 11:05 »
Aus meiner Sicht sind es meistens eher die Spieler, die in einer solchen Szene unplausibel spielen. Oft vermutlich in der Auffassung, der SL müsse ihnen irgendwie eine Chance geben oder so. Da ist es irgendwie auch verständlich, wenn ein SL da gar nicht groß Optionen lässt.
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #71 am: 2.02.2020 | 11:10 »
Aus meiner Sicht sind es meistens eher die Spieler, die in einer solchen Szene unplausibel spielen. Oft vermutlich in der Auffassung, der SL müsse ihnen irgendwie eine Chance geben oder so. Da ist es irgendwie auch verständlich, wenn ein SL da gar nicht groß Optionen lässt.
Ich würde jetzt Chancen aus dem Kerker zu entkommen, nicht von vorneherein ausschliessen.
Spieler sind mEn.  zufriedener, wenn sie eine Chance bekommen,auch wenn die nicht groß ist, als wenn es keine gibt.
Wenn ich für meinen SC eine Chance kriege, aber die nicht würfle, finde ich mich viel eher mit der Kerkersituation ab, als wenn es keine gab.

Chancen sorgen dafür, dass Spieler sich nicht willkürlich behandelt fühlen. 
« Letzte Änderung: 2.02.2020 | 11:13 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #72 am: 2.02.2020 | 11:11 »
Hundertprozent fair gibt es nicht.
Was ich nicht verstehe,  sowas wie "Figur saß im Gefängnis " oder "Figur wird gesucht" kann einem Charakter doch auch Profil geben, und Entwicklungsmöglichkeiten.
Helden bei denen immer alles glatt läuft sind doch langweilig.

Edit.
Nur meine 0,5 Cent.
Manche Spieler haben Angst mit ihrer Figur Rückschläge zu erleben, und auch mal bei Etwas zu scheitern.
Sie können ihren SC nur leiden, solange er keine Erniedrigung erfährt.
Das ist wirklich schade, denn man verspielt dabei so viel Entwicklungspotential.

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man das selbst zu verantworten hat oder es einem auf der Metaebene reingedrückt wurde.
Es gibt "verlieren können" und durch Betrug verlieren.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #73 am: 2.02.2020 | 11:16 »
Ich verstehe den Standpunkt, dass die Spieler eine Entscheidung bekommen sollen, ob sie Widerstand leisten oder nicht. Aber wenn der Widerstand in Tod oder Flucht mit entsprechender blutiger Schneise endet, weil einer der Spieler (!) einfach nicht klein bei geben will, macht dieser Spieler dem SL vielleicht auch eine Menge kaputt. Es ist doch auch das Spiel des SL...
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Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
« Antwort #74 am: 2.02.2020 | 11:18 »
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man das selbst zu verantworten hat oder es einem auf der Metaebene reingedrückt wurde.
Es gibt "verlieren können" und durch Betrug verlieren.

Klar gibt es einen Unterschied.
Nehmen wir mal das : Auf der Metaebene reindrücken.

Sowas kann auch im Rahmen eines Plots passieren: SC werden zu Unrecht eines Verbrechens bezichtigt.
Mögliche Plot Aufträge:
1.Ausbruch
2.Beweisen der Unschuld / finden des Schuldigen.
Usw.
Wenn Spieler sich gegen jeden Meta Eingriff verwehren, dann ist das nicht möglich.

Basis muss natürlich sein: SL ist ein Fan der SC, und wird von den Spielern nicht als Feind empfunden.