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Taken Out / Ausgeschaltet werden
KhornedBeef:
Ich erinnere mich auch, dass das Fressen von Konsequenzen Spielerentscheidung ist, solange er noch im Konflikt ist, d.h. er kann immer entscheiden dass er keine nimmt und eben mit dem Stress-Ergebnis lebt (Ich bin nicht mehr sicher, wie Dresden Files das handhabt. Da gibt es ja Zauber mit dem Ziel, eine Konsequenz oder Tod zu verursachen, die dafür die Abwehr des Charakters und alle Kästchen und Konsequenzen "dazwischen" in Summe überwinden müssen. Ist aber kein Fate Core). Wenn du ihm jetzt beim Ausschalten einfach eine reindrückst, denkt er sich beim nächsten Mal halt "ich bekomme die Konsequenz eh, aber wenn ich sie jetzt nehme kann ich länger kämpfen und bekomme vielleicht Fatepunkte fürs Aufgeben". Du bekommst risikofreudigere Spieler für den Preis eines willkürlichen Regeleingriffs, sozusagen.
Jedenfalls, aus dem Kampf auszuscheiden ist ja normalerweise schmerzhaft, weil man nicht mehr handeln darf. Ich sehe ein minimales Powergaming-Problem, aber wie mit dem Fatepunkte-Horten geht das gegen des Geist des Spiels. Das kann man durch Regeln reparieren, oder indem man die Spieler irgendwie anders aktiviert.
Edit: HEXer war schneller
Davon unabängig sagt die goldene Regel in deinem Beispiel ganz klar, dass du eingeschränkt bist. Ich würde das berücksichtigen und sehen, was du Schmerzhaftes einführen kannst, was die Konsequenz- und Fatepunkt-Mechanik unagetastet lässt. Wie gesagt, ein Aspekt, ob einer des Charakters oder einen neuer, der eine bestimmte Handlungsoption beeinflusst. Glückspfote weg, Ruf als Weichei erhalten, Hemmungen gegenüber dem speziellen Gegner. Eben etwas, was man mit Mühe wieder beseitigen kann (wie eine Konsequenz), was aber nicht beim nächsten Kampf weniger robust macht.
Blechpirat:
Schöne Beispiele, Hexer. Ich werde mal in mich gehen, warum mir da so wenig eingefallen ist... Du zeigst ja, dass es durchaus geht.
nobody@home:
Ganz allgemein läßt sich wohl sagen, daß ich mich mit so was wie "taktischem Ausschaltenlassen" ohnehin schon in einer gewissen Regel-Grauzone bewege. Klar, das läßt sich so aus den Regeln herauslesen, ohne sich großartig verbiegen zu müssen -- aber: Wenn mein Charakter überhaupt Gefahr läuft, ausgeschaltet zu werden, dann steckt er doch wohl in einem Konflikt und hat's praktisch per Definition mit Gegnern zu tun, die ihm sowohl schaden können als auch wollen. Eine wie gute Idee kann's da also überhaupt sein, es wirklich bis zum Ausschalten kommen und diesen Gegnern damit ohne Entschädigung für mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten völlig freie Hand zu lassen? Und wenn ich mich darauf verlassen kann, daß der schlimmstmögliche Fall sooo schlimm schon nicht aussehen wird (weil's beispielsweise die NSC deutlich sichtbar eh nicht darauf anlegen oder die SL einfach zu nett ist)...zählt das dann überhaupt noch als "richtiger" Konflikt, oder wäre die Situation nicht von vornherein besser als Herausforderung, Wettstreit oder was-auch-immer-sonst modelliert worden? :think:
Normalerweise sollte ich als Spieler, wenn ich auf der sicheren Seite sein will, aus Konflikten, die ich wohl nicht mehr gewinnen kann, also vorzugsweise durch Aufgeben ausscheiden. Das ist so ziemlich das Verhalten, das die Fate-Regeln hier nahelegen, wenn sie's auch vielleicht nicht so deutlich sagen, wie es von anderen Systemen aufs "Kämpfen, bis der Letzte umfällt" konditionierte Spieler möglicherweise bräuchten...aber wenn das erst mal durchgesickert ist, sollte es eigentlich auch kein ganz so großes Problem mehr sein, beim Ausschalten eines SC, wenn's denn doch mal dazu kommt, die Samthandschuhe auch mal wegzulassen.
KhornedBeef:
Naja, erlaubt ist erlaubt, sonst wäre es verboten ;)
Aufgeben ist ja eine planvolle Entscheidung, während sich "oops, das hat mehr gescheppert als gedacht" aus einem Wurf ergibt. Du würdest die Möglichkeit also aus dem Spiel, dass das so passiert. Auf der anderen Seite kann ich deinen Ansatz etwas verstehen. Der fiktionale Unterschied zwischen den beiden ist nicht sehr groß. Die Frage ist, ob er eine unterschiedliche mechanische Behandlung rechtfertigt.
"Ich laufe fröhlich lachend auf den Ork zu und schlage mit meinem Holzschwert nach ihm!...oh, daneben. Haut er zurück?" "....7 Erfolgsstufen." "...oh. Ich schätze ich wirbele durch den Schlag einmal um die Achse, verdrehe die Augen und falle um"
"Ich laufe fröhlich lachend auf den Ork zu und schlage mit meinem Holzschwert nach ihm!...oh, daneben. Haut er zurück?" "....7 Erfolgsstufen." "Nehme ich. Mein Arm ist vom Ellebogen abwärts nur noch blutiger Matsch und ich halte mich gerade so auf den Beinen. Wenn er nochmal angreifen will, gebe ich auf und schlinge meinen Arm mit letzter Kraft um das Zaumzeug seines Pferdes, das ich mit einem beherzten Hieb in die Flanke zur Flucht antreibe, und entkomme so." " Hier sind deine Fatepunkte."
Das hat schon Potential, verschiedene Geschichten zu erzahlen, deswegen würde ich es drin lassen.
Marduk:
--- Zitat von: nobody@home am 12.02.2020 | 09:03 ---Ganz allgemein läßt sich wohl sagen, daß ich mich mit so was wie "taktischem Ausschaltenlassen" ohnehin schon in einer gewissen Regel-Grauzone bewege. Klar, das läßt sich so aus den Regeln herauslesen, ohne sich großartig verbiegen zu müssen -- aber: Wenn mein Charakter überhaupt Gefahr läuft, ausgeschaltet zu werden, dann steckt er doch wohl in einem Konflikt und hat's praktisch per Definition mit Gegnern zu tun, die ihm sowohl schaden können als auch wollen. Eine wie gute Idee kann's da also überhaupt sein, es wirklich bis zum Ausschalten kommen und diesen Gegnern damit ohne Entschädigung für mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten völlig freie Hand zu lassen? Und wenn ich mich darauf verlassen kann, daß der schlimmstmögliche Fall sooo schlimm schon nicht aussehen wird (weil's beispielsweise die NSC deutlich sichtbar eh nicht darauf anlegen oder die SL einfach zu nett ist)...zählt das dann überhaupt noch als "richtiger" Konflikt, oder wäre die Situation nicht von vornherein besser als Herausforderung, Wettstreit oder was-auch-immer-sonst modelliert worden? :think:
Normalerweise sollte ich als Spieler, wenn ich auf der sicheren Seite sein will, aus Konflikten, die ich wohl nicht mehr gewinnen kann, also vorzugsweise durch Aufgeben ausscheiden. Das ist so ziemlich das Verhalten, das die Fate-Regeln hier nahelegen, wenn sie's auch vielleicht nicht so deutlich sagen, wie es von anderen Systemen aufs "Kämpfen, bis der Letzte umfällt" konditionierte Spieler möglicherweise bräuchten...aber wenn das erst mal durchgesickert ist, sollte es eigentlich auch kein ganz so großes Problem mehr sein, beim Ausschalten eines SC, wenn's denn doch mal dazu kommt, die Samthandschuhe auch mal wegzulassen.
--- Ende Zitat ---
Ich hab die Worte nicht gefunden gehabt, aber genau das. Ausgeschaltet werden darf ruhig unangenehm sein. Du gibst als Spieler weitestgehend dein Mitspracherecht auf und der SL sollte da ruhig Konsequenzen folgen lassen. Wer bis zum Taken Out kämpft ist selber Schuld
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