These
BarbiespielerInnen sind besonders empfänglich für eine hohe Identifikation/Bindung an ihren Charakter. Das wird ja schon dadurch gestützt, dass man unverhältnismäßig viel Zeit in seine Figur unvestiert:
- lange Hintergrundgeschichten schreiben
- detailierte Beschreibung (außen/innen)
- Charakterbild zeichnen (lassen)
- ausführliche Sitzungsprotokolle, gern aus In-Charakter-Sicht, oftmals auch ergänzt um Dinge, die am Tisch nicht so passiert sind (aber im Kopf des Spielers)
Der Spielspaß liegt hier irgendwann nicht mehr im echten "Erleben" von Situationen, sondern in der Vorstellung, man hätte das erlebt. Ein Charaktertod negiert diesen Spielspaß dann mit der gröbsten Keule - faktisch ein Schlag in die Fresse.
Umso wichtiger, dass man als SL in der Lage ist, die Bedürfnisse seiner Mitspieler zu erfragen/erkennen und sich zu überlegen, wie und ob man alle bedienen möchte und dass dann auch in einem Metagespräch zur Sprache bringen. Ggf muss man dann Gruppe und/oder Spielstil anpassen.
Das Thema ist schwierig.-
SL sind ja idR. auch keine Theraupeuten.
Und die Tatsache, dass einem ein SC- zum wichtigen Lebenselexir geworden ist, ohne den es nicht mehr geht, - das will auch ein erwachsener Mensch häufig nicht gerne zugeben.
Ich habe da auch keine pauschale Lösung für.
Was grundsätzlich hilft, ist Empathie- Wenn jmd. viel in seinen SC investiert, dann nimmt man das als SL manchmal wahr (aber nicht immer- bei stark introvertierten Menschen z.B.)
Man könnte auch- für den Todesfall- den jeweiligen Spielern einfach fragen: Soll der SC nun tot sein oder soll er nur ohnmächtig sein o.Ä? (Praktisch die Wahl lassen)
Das löst für den Ersatz-Ich Spieler das Problem natürlich auch nicht. Er spielt seine Figur dann weiter.
Andererseits ist ein Erwachsener -Mensch irgendwo trotzdem für sich selbst verantwortlich.
Bzw. es liegt dann nicht in der Verantwortung des SL, das zu entscheiden.
Gleichzeitig wird kein Spieler in Gesprächen gezwungen die Hosen runter zu lassen.
Edit. Es ist auch in gewissen Maßen vollkommen OK- ein Ersatz-Ich zu pflegen. Als eine Art emotionale Ressource.
Will damit sagen: Es ist mMn.nicht grundsätzlich schädlich/falsch whatever.- Solange der Spieler sich selbst von der Figur noch unterscheiden kann, und im normalen Leben funktioniert.
Allerdings gibt es auch Fälle, wo der Realitätsverlust extrem stark ist,- und diese Trennung dann nicht mehr genug stattfinden kann.
Wenn die eigene Identität nicht stark genug ist.-Z.B. bei stark traumatisierten Personen.
Hatte ich schon am Tisch- und würde ich auch nicht mehr dort haben wollen. (Das ist mir zu gefährlich)