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Drachenschatz Reloaded - Wie groß?
nobody@home:
--- Zitat von: bolverk am 13.03.2020 | 09:21 ---Meine bevorzugte Lösung des klassischen Horts ist, die Charaktere mit unverschämten Mengen an Gold zu überhäufen und sie dann machen zu lassen. Wer den Drachen erschlägt, darf gerne auch in abartig viel Reichtum baden. Dann wird es spannend, wenn ein Schatz dieser Größe weggeschafft werden soll. Abgesehen davon, dass man eine Menge Mitwisser braucht, um einen Haufen Gold zu transportieren, wissen viele Gruppen nicht mal, wohin sie das Zeug verfrachten sollen. Auch lebt der Drache nicht in einem Vakuum. Der Tod eines solchen Ungetüms spricht sich ziemlich schnell herum, und wo es einen Schatz ohne Drachen gibt, erwachsen Begehrlichkeiten. Steuereintreiber, andere Drachen, Möchtegern-Drachenjäger, Räuber, Diebe gehn' auf Ganoventour...
--- Ende Zitat ---
Vergiß nicht die Leute, denen der Schatz oder Teile davon früher mal gehört haben -- beziehungsweise da, wo die schon verstorben sind, gegebenenfalls halt ihre Erben. Bloß, weil da mal so ein Drache beispielsweise eine (jetzt ehemalige) Zwergenfestung vor zweihundert Jahren feindlich übernommen und seitdem weitgehend unangefochten mit Beschlag belegt hat, soll ja keiner denken, die überlebenden Ex-Bewohner, deren Nachkommen, und die sonstige Zwergenverwandtschaft hätten ihre Ansprüche darauf schon in den Wind geschrieben... ;)
Holycleric5:
--- Zitat von: jom am 13.03.2020 | 08:43 ---
(...)D&D als "realististisch" anzusehen und auch so zu spielen ist wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. viele abstrahierte subsystem wie level-HP, encounter mechanics, action economy etc. etc. verhindern realistische situationen. Dafür bräuchte man knallharte spielsysteme wie wrpg oder Runequest bei denen die spieler wirklich angst um ihre figuren haben müssen, bzw. wo sie bei jedem kampf gegen irgendeinen 0815 goblin rechnen müssen ein auge oder eine hand zu verlieren. Diese permanente angst im nacken fördert realistische konfliktlösungen wie verhandeln, flucht, prevention usw.
D&D ist da anders. Da stürzt man sich halt in den kampf hinein und hofft der gm hat nicht mehr monster CR "gekauft" als man selbst wert ist. und wenn man verletzt wird und hp verliert, wenn schon. bei der nächsten rest heilt man das wieder.
D&D ist bleibt halt ein abstrakter arena-Dungeon Crawler bei dem semi-superhelden hausgroßen monstern eine in die pappe geben. Ist aber auch sehr schön. :d
--- Ende Zitat ---
Ja, das sehe ich ähnlich.
Auf der einen Seite habe ich durchaus sehr viel Spaß mehrere Combat Encounter hintereinander durchzuspielen, Dinge wie Positionierung, Line of Sight und Sonderfertigkeiten anzuwenden.
Aber auf der anderen Seite ist das einzige, was die D&D-Kämpfe tödlich macht, ein kritischer Treffer des Gegners zum falschen Zeitpunkt (Ich habe neulich einen Testlauf in PF 2 mit Level 5-Iconics (Ezren, Merisiel, Valeros und Kyra) gemacht. Sie haben sich gegen u.a. einen Vampire Count in Begleitung von 2 Spawns ganz gut geschlagen, als sie nach einer Rast [und einigen weiteren Heilzaubern] gegen einen Ogre Boss und zwei Ogre Warriors gezogen waren, führten einige kritische Treffer auf der Gegenseite ziemlich schnell zu einem TPK, bei den Ogern war ein Ogre Warrior besiegt, der zweite hatte noch ca. 25% seiner HP, der Ogre Boss hatte noch ca. 75% seiner HP)
Auch im "aktuellen" Pathfinder 2 gibt es keine langfristigen Verletzungen wie Knochenbrüche oder verletzte Gliedmaßen.
Früher oder später legt man sich nicht mehr mit NSC an, selbst im Gamemastery Guide haben die dort vorgestellten NSC ein Level von höchstens 8 (Assassin, Guild master).
Möchte man Spiele, bei denen man durch Verletzungen spürbar eingeschränkt ist und selbst der Treffer eines Goblins dazu führen kann, dass man seinen Arm für längere Zeit nicht mehr (vernünftig) benutzen kann, sollte man zu Alternativen wie Warhammer Fantasy 4, Hârnmaster, Rolemaster, The Witcher, Runequest oder Zweihänder greifen.
bolverk:
--- Zitat von: nobody@home am 13.03.2020 | 09:35 ---Vergiß nicht die Leute, denen der Schatz oder Teile davon früher mal gehört haben -- beziehungsweise da, wo die schon verstorben sind, gegebenenfalls halt ihre Erben. Bloß, weil da mal so ein Drache beispielsweise eine (jetzt ehemalige) Zwergenfestung vor zweihundert Jahren feindlich übernommen und seitdem weitgehend unangefochten mit Beschlag belegt hat, soll ja keiner denken, die überlebenden Ex-Bewohner, deren Nachkommen, und die sonstige Zwergenverwandtschaft hätten ihre Ansprüche darauf schon in den Wind geschrieben... ;)
--- Ende Zitat ---
Genau, guter Punkt.
Jetzt habe ich gerade die Idee zu einem Abenteuer, wo der Drache zu Anfang an Altersschwäche stirbt und die Gruppe zufällig über den Hort stolpert und ihr Glück nicht fassen kann. Probleme folgen.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: jom am 13.03.2020 | 08:43 ---
yep. sehe ich exakt genauso. D&D als "realististisch" anzusehen und auch so zu spielen ist wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. ...
D&D ist bleibt halt ein abstrakter arena-Dungeon Crawler bei dem semi-superhelden hausgroßen monstern eine in die pappe geben. Ist aber auch sehr schön. :d
--- Ende Zitat ---
Darum geht es ganz und gar nicht. Insofern bitte ich darum, von pauschalen "D&D ist halt nicht realistisch" Beiträgen abzusehen. Das ist mir durchaus bewusst und ich erhebe keinen Anspruch an D&D irgendwie "realistisch" zu sein (was auch immer damit gemeint wäre). Wir spielen D&D auch nicht irgendwie "realistisch"...
Mein Punkt ist "Konsistenz": in dem Moment, wo ich eine ingame-Setzung mache, z.B. indem ich etwas beschreibe, muss es auch mechanische Wirklichkeit werden. Das heißt, wenn ich sage "da ist ein Drache und er liegt auf seinem Drachenhort" dann MUSS da ein Drachenhort sein, auf dem er liegen kann*. Das ist zumindest dann mein Anspruch an mein Spiel.
Hier geht es darum, wie dieser Drachenschatz dann konsistent umgesetzt sein kann bei gleichzeitiger Berücksichtigung der D&D-typischen Abstraktion beim Vermögen der Charaktere.
Ich habe übrigens im 4e Draconomicon hilfreiche Angaben zum Bauen eines Drachenhorts gefunden. Ganz kurz zusammengefasst steht da, dass man pro Feld von 10.000 Münzen ausgehen soll. Das ist weniger als ich grob berechnet hatte, aber mir nah genug dran, um damit zu arbeiten.
*es könnte natürlich auch andere mechanische Umsetzungen geben, z.B. eine Illusion oder die Münzen sind nur die oberste Schicht eines Haufens aus anderem Zeug...
First Orko:
--- Zitat von: nobody@home am 5.03.2020 | 13:42 ---Oh, interessant ist die Frage schon. Unter anderem, weil sie zum Nachdenken darüber anregen mag, wieso zum Geier eigentlich Drachen und Schätze überhaupt so felsenfest miteinander assoziiert zu sein scheinen -- betreibt wirklich jeder Drache den Erwerb von Münzen und Wertgegenständen, die ja in der Regel allesamt erst mal von Nichtdrachen hergestellt werden müssen, quasi hauptberuflich?
--- Ende Zitat ---
Nicht meine eigene Idee, aber ich finde die in diesem Zusammenhang immer wieder gut: Drachen vermehren Reichtum - und zwar wortwörtlich! Wenn ein Drache nur lange genug mit einem Schatz (Gold, Edelsteine, Edelmetall usw) an einem Ort bleibt sorgt seine spezielle Magie dafür, dass der Schatz immer größer wird!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Deshalb wurden sie ursprünglich gezüchte - es weiß halt nur heute keine mehr. Was wohl passiert, wenn das Wissen wieder aufgefrischt wird 8]
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