Das Tanelorn spielt > [Microscope] Was aus den Menschen wird

[WadMw] Mars-Krise => Szene "Begegnung von Ulysses Mottram und Jareem Ashikaga"

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Huhn:
(Jareem Ashikaga)

Das Exemplar schaut mit ausdrucksloser Miene zum Fenster. "Rektor Mottram. Ich habe vor, der Pangalaktischen Kirche den Zugang zum Laborbunker H-23 zu verschaffen. Was die Menschen dort draußen vorhaben, weiß ich nicht. Entgegen Ihrer Annahme maße ich mir nicht an, die Ziele jedes Individuums zu kennen. Unsere Gesandtschaft reiste alleine an und wir haben auch keine weiteren Personen beauftragt, vor ihrem Institut einen Lynchmob zu bilden. Das ist eine geradezu lächerliche Vorstellung. Die Pangalaktische Kirche steht allerdings für Offenheit und so waren unsere Mitglieder - wie es üblich ist - über die Schritte dieser Gesandtschaft informiert. Ich halte es durchaus für möglich, dass es nicht allein der Wunsch einiger Obrigkeiten unserer Kirche ist, die Menschheit weiter als bis hierher zu bringen. Der Fortschritt wird kommen. So oder so. Wenn nicht heute, dann morgen. Und wenn nicht durch mich, dann durch andere Exemplarteilchen des Kreislaufs."

Exemplar Jareems Augen trüben sich milchig, als er die Nähe des unerbittlich weiterrollenden Kreislaufs spürt. "Sie kommen ...", flüstert er heiser und lächelt als er die Arme wie zum Empfang weitet.

KhornedBeef:
(Time)
Auf dem Zuweg zum Institut teilt sich die Menge für ein rostiges, aber sehr massiv wirkendes Reklamationsfahrzeug. Seine dreckverkrusteten Halbketten zersplittern das handgelegte Pflaster aus Mondbasalt, während es auf das Tor zuhält. Als die junge Frau sich auf das Trittbrett des Gefährt schwingt, blickt sie kühl auf zu den Fenstern des Büros.

Shihan:
(Ulysses Mottram)

"Das sind doch nur Worthülsen, Ashikaga! Als ob Sie über den Mob da draußen keine Macht hätten... Wenn Sie sich hier hinstellen und die Leute nach Hause schicken würden, dann würden sie garantiert Ihrem Worte folgen."

Er drückt einen Knopf an der Interkomstation seines Schreibtischs: "Sicherheitsdienst, schicken Sie bitte eine Gruppe in mein Büro. Und geben Sie dem Police Office Bescheid, dass wir eine Gruppe Enforcer brauchen. Es ist sehr dringend!"

Huhn:
(Jareem Ashikaga)

Exemplar Jareem Ashikaga reagiert nicht auf die Worte des Rektors. "SIE kommen ...", flüstert er erneut mit heiserer Stimme. Seine milchig-trüben Augen blicken ins Nichts. Die Zeit scheint für ihn stillzustehen. Mit Erstaunen beobachtet Ashikaga zunächst seine Umgebung - den erbosten Rektor Ulysses Mottram vor seiner Interkomstation, die aufmerksamen, aber Anweisungen abwartenden Exemplare der Gesandtschaft, die Schatten der wogenden Menge draußen vor den Toren. Dann wendet sich sein Blick nach innen - wankende Selbstsicherheit, verletzter Stolz, der Wunsch, sich zu beweisen ... und hinter all dem: der strahlende Quell arkanosophischer Macht, die Verbindung zum Kreislauf des Seins, die jedem Lebewesen innewohnt.

Die entrückte Miene des Exemplars drückt Erstaunen aus, als er mit ansieht, wie diese Verbindung stärker wird, sich pulsierend zu weiten beginnt. Etwas will, etwas MUSS hindurch. Und Exemplar Ashikaga wird sein Tor sein. Brennendes, in Regenbogenfarben irrisierendes Strahlen bricht sich den Weg durch sein Innerstes. Und Ashikaga begreift seine Rolle in diesem Durchlauf des Kreislaufs. Er war nicht aufgrund seines diplomatischen Geschicks zum Exemplar befördert worden.

Braunes Blut rinnt dem Exemplar aus Ohren und Nase. Das trübe Grau seiner pupillenlosen Augen wird heller. Eine Ausdruck entsetzter Entrückung verzerrt sein Gesicht, als SIE beginnen, die Lebenskraft des jungen, kräftigen Exemplars aufzuzehren. Vor den Augen der Anwesenden stülpt sich der Geist Ashikagas um - sein Innerstes liegt nun gleissend brach und droht, die Sehenden erblinden zu lassen. SIE brechen hervor, wie neugeboren. Ätherisch füllen SIE den Raum mit arkanosophischem DASEIN, das an der Seele der Lebewesen zerrt. Um IHRE Aufgabe erfüllen zu können, benötigen SIE einen Körper. SIE spüren die Anwesenheit eines geeigneten Gefäßes im Nebenraum.

Während die halbinkarnierte Macht nach dem kryostatischen Ephraim Mottram greift, fällt der Überrest dessen, was einst Exemplar Jareem Ashikaga war, zu Boden. Das Exemplar hat seine Aufgabe erfüllt.

[Edit: kryostatisch statt kryptostatisch^^]

First Orko:
(Die Gesandschaft)

erhebt sich geschlossen, alle - bis auf das älteste Justikar-Exemplar. Die Blicke starr auf die sterblichen Überreste stimmen alle Exemplare ein tiefes, sonores Summen an, was die Platte des Tisches zum sanften Schwingen bringt und sich durch den Körper in den Geist aller Anwesenden frisst - wie ein Alarm... oder vielleicht ein Störsignal?
Das älteste Justikar erhebt sich mit einem langen Seufzen. Seine unerwartet junge Stimme ertönt:

"Schade. Dachte, es würde noch ein paar Dekaden dauern. Das kommt jetzt leider maximal ungünstig. Zum Glück sind wir trotzdem vorbereitet"

Mit schlurfenden, zittrigen Schritten geht es um den Tisch herum. Es hebt das Gesicht, welches selbst unter all den Furchen keine Rückschlüsse auf ein bestimmtes Geschlecht zulassen. Ja auf seltsame Art wirkt es sogar... kindlich? Der Eindruck verstärkt sich als das Exemplar ungeniert anfängt zu kichern.

"hihihi... nun lieber Rektor? Ist es am Ende so, dass KEINER von uns die nötige Reife für SO ETWAS hat?"
Das Exemplar bleibt direkt vor ihm stehen. Die trüben Augen eines Blinden blicken ihn an - und leuchten in weißen Licht auf - ein deutliche anderes, sanfteres Licht als bei Jareem.

"DAS DA (das Exemplar deutet auf die Tür, die aus dem Raum führt, dorthin wo Ephraims Körper im Kryo-Kannister lagert) wird sich nicht von einer Tresortür aufhalten lassen, darauf können Sie wetten. Wir haben nicht viel Zeit. Handeln Sie, dann können wir retten, was noch zu retten ist!"

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