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Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?

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Don-Lope:
Die Beispiele waren natürlich vor allen Comics die es schon 50-80 Jahre lang gibt. Dort sind Fans und Verlage natürlich vorsichtig mit ihrer Marke. In europa sind viele Titel ja Autorentitel, während in den Staaten die Serie meistens dem Verlag gehört.

Im amerikanischen Fall, kann man natürlich auch leicht mal was anderes ausprobieren. Das führt aber auch oft dazu, dass die Qualität sehr unterschiedlich ist oder Serien, die du gerne verfolgt hast, plötzlich ganz anders sind und vielleicht ihren Reiz verlieren.

Bei solch bekannten Titeln wie Asterix oder L.Luke sind bestimmt die Kunden auch sehr konservativ und wollen nichts anderes.
Eine Ausnahme ist da zum Beispiel Spirou. Die haben mit Spirou Spezial und Spirou Präsentiert Nebenlinien geschaffen, die dann etwas mehr experimentieren dürfen.

Ansonsten gibt es um die bekannstesten Serien herum immer wieder sie inovative Interessante Titel, die mit unter einen ähnlichen Stil haben, aber ganz anderes erzählen. (z. B.: Helden ohne Skrupel, Mit Mantel und Degen, Unschalgbar)

Turning Wheel:
Mir ist noch ein weiterer Punkt zur mangelnden Langzeitkreativität von Comics eingefallen, weil ich seit ein paar Jahren mal wieder die ganzen PrinzEisenherz-Bände durcharbeite.
Prinz Eisenherz ist eine Serie, die nicht nur mit ihrer hohen Zeichenkunst, sondern auch mit ihren über sehr viele Bände konsistent hohe Qualität von kreativen Stories glänzt.
Das ist meiner Meinung nach bei Prinz Eisenherz sehr stark einer großen darüber liegenden Story geschuldet, nämlich der voranschreitenden Lebensgeschichte der Protagonisten, und das fehlt bei den im OP angeführten Comicserien. Die Schlümpfe bleiben immer gleich und ihre Lebenssituation bietet nach all den Jahrzehnten keinerlei Abwechslung. Ich halte eine große darüberliegende Story, die all die kleinen Geschichten letztenendes zu einem Epos macht, für eine wichtige konzeptionelle Sache, die das Feuer langfristig anfacht und durch immer wieder veränderte Verhältnisse nicht nur viele neue Kleinigkeiten in eine Serie bringt, sondern auch die Wahrnehmung auf das große Ganze nicht einschlummern lässt.

Das trifft meiner Meinung nach nicht nur auf Comics zu, sondern auch auf Rollenspielkampagnen.

Arldwulf:
Wobei ich Asterix in einem realistischeren, etwas dreckigerem Stil durchaus interessant fände.

KhornedBeef:

--- Zitat von: Arldwulf am 15.10.2020 | 14:01 ---Wobei ich Asterix in einem realistischeren, etwas dreckigerem Stil durchaus interessant fände.

--- Ende Zitat ---
Inhaltlich oder graphisch?
Ich stimme so oder so nicht zu, ich wollte es nur wissen  ;D

unicum:
Mein Philosophieprofessor meinte mal: "In der Philosophie wird nur alle 100 Jahre ein wirklich neuer revolutionärer Gedanke gedacht." Insofern ist es schwer einen krassen durchbruch zu erzielen. Im großen und ganzen ist das wohl in jeder Sache so. In der Musik wird auch viel gecovert. Das Drehbuch vom Film Matrix ist schon tausende Jahre alt und von Platon gewesen (Höhlengleichnis), es ist nur neuzeitlich aufbereitet. In dem Sinne: Ja es ist manchmal schwer wirklich kreativ und neues zu schaffen. Manchmal hört man etwas und vergisst es wieder - dann kommt es aus dem unterbewustsein wieder herraus und man denk "Wow was war ich gerade kreativ" nur um dann erkennen zu müssen - Mist, das gab es schon. Ich bin mir an der stelle auch nicht sicher ob das ein oder andere was ich in meinen Ablussarbeiten von Studium geschrieben habe so oder sehr ähnlich nicht schon irgendwo stehen könne.

Warum sollte es den Comic Autoren nicht ähnlich gehen?

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