Autor Thema: [AD&D 2nd] Verklärte Nostalgie? Ist es noch zeitgemäß? Wer spielt es noch aktiv?  (Gelesen 11635 mal)

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Offline Feuersänger

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Ich habe vor ca 5 Jahren (KwdZv) eine ausgiebige ADD2 Kampagne gespielt. Der SL hatte dazu wohl vor allem 2 Motivationen: zum einen simpler als 3E, zum andern wollte er seine ganzen vorhandenen Bücher mal widder zum Einsatz bringen. Darum auch so ziemlich "mit Allem und scharf" gespielt.
Wir haben es teilweise "ironisch" gespielt was die Quirky Regeln anging. Dennoch wurde es zur vllt besten Kampagne meiner Karriere.

Mittlerweile würde mich auch mal ADD1 interessieren auszuprobieren, hab da keine Erfahrung mit -- damals zu Schulzeiten war halt schon 2E im Schwang.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline tartex

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Ich würde es gerne mal wieder ausprobieren - gerade im Vergleich zu D&D5.

Damals war es mir allerdings ein Graus. Es war mein erstes D&D, das ich mir zulegte, weil ich schon soviele andere Systeme ausprobiert und gelesen hatte, und man D&D halt auch auf jeden Fall kennen muss. Aber spätestens bei Strength 18/73 (18/00 geht ja noch fast), hattte ich Sanity Loss. (Und die niedrigen Hit Points auf Lvl. 1 haben mich vor ein Rätsel gestellt, aber das hat ja nichts mit 2nd Edition zu tun.)

Inzwischen bin ich ein großer Fan von Sanity Loss, aber leider kann mich ohnehin nichts mehr erschüttern.

Stattdessen nehme ich an, dass es ein halbwegs regelleichtes System ist und bin froh, dass die Non-Weapon-Proficiencies (in der Name hat mich damals auch vor ein Rätsel gestellt) wirklich optional sind.

Btw: was mich am meisten beeindruckte hat damals mit 15,  weil ich es so abgefahren fand, und heute noch in meinem Kopf rumspukt? Dass "Bergsteiger" als Krieger-Beispiels(nicht)subklasse genannt wird.  ;D
« Letzte Änderung: 19.06.2020 | 09:15 von tartex »
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Offline Gotham Rundschau

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Die 2nd Ed war mein Einstieg in D&D, nachdem ich zuvor (Asche auf mein Haupt) DSA gespielt habe aber durch Dragonlance-Romane und dann Salvatore neugierig wurde. Kam ja auch auf Deutsch raus und dieses dicke Buch habe ich wirklich verschlungen. Die aktuell im Forum mal wieder diskutierten Hitpoints und das relativ simple Kampfsystem waren für mich eine Offenbarung, nachdem mir das "würfle dreimal, ob du die Kräuter richtig anwendest" und stundenlanges -attackiert, pariert, attackiert, pariert- zum Hals raus hing. Die Abstraktion, die Charaktere und die coolen Spielwelten (Realms, yeah!) mit ihren Möglichkeiten zogen mich in ihren Bann. Ein bisschen später noch Planescape eingesprenkelt und ich war glücklich. Nur das RK-ETW0-Herumgerechne hat mich irgendwann genervt. Das kritisierte schlechte Balancing hatte mich nie gestört, sondern habe es als Spielwelt-immanent hingenommen, klar werden zaubernde Charaktere auf höheren Stufen viel mächtiger, was denn sonst!

Offline Faras Damion

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Bei mir war es umgekehrt. Ich habe das ganz früher eine Zeitlang gespielt und fand es schrecklich. Im Nachhinein war das eher ein Spielstilproblem, die Gruppe war mir zu taktisch und es gab seltsame Machtfantasien. Vor einiger Zeit (ist auch schon wieder 5 Jahre) her, habe ich mich breitschlagen lassen, eine Retrorunde für ein paar Abenteuer mitzuspielen und hatte tatsächlich Spass. Seitdem bin ich mit dem System versöhnt.

Dennoch muss ich sagen, dass ich auf jeden Fall ein gutes modernes OSR-System vorziehen würde. Es hat einen Grund, warum es nur Nostalgier anzieht. ;)

Btw: Es gibt auf der Drachenzwinge eine Gruppe
https://www.drachenzwinge.de/forum/index.php?topic=136807.msg1020705#msg1020705
« Letzte Änderung: 19.06.2020 | 09:21 von Faras Damion »
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Offline Lasercleric

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2E Core halte ich für ein durchaus spaßiges und regelleichtes System. Spezialisierte Priester, diverse Klassen-Kits und die "Player's Options" Bücher haben es mir am Schluss aber so sehr verkompliziert, dass damals 3E ein erfreuliches Streamlining (!) und Vereinfachung (!) war.

Heute würde ich 2E nur mit den drei Basisbüchern und pre-Times-of-Troubles Forgotten Realms (1E) bespielen.


Offline NurgleHH

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Ich habe mit Rolemaster auf Mittelerde angefangen  und dann ist unser Spielleiter auf AD&D 2nd auf Dragonlance und Warhammer FRP 1st umgestiegen. Die Leichtigkeit von AD&D2/Warhammer war wie ein Hammerschlag. Ich habe meinen alten deutschen Bücher noch und habe es gestern rausgesucht. Es ist wirklich immer noch gut, aber für Leute mit anderen Wurzeln bestimmt nicht so toll. Ich habe früher die erste deutsche Cthulhu-Version von Hobby Products parallel geleitet und die Cthulhu-Spieler fanden alle AD&D2 zu billig. Ich könnte mir heute schon noch vorstellen AD&D2 zu spielen. Die alten Drachenlanze-Abenteuer waren schon gut und haben viel Kurzweile gebracht.

Offline Gunthar

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*Seufz* Dragonlance war schon eine tolle Zeit. Gerne wieder. Würde gerne mal einen Kenderkleriker ausprobieren.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
Eleven Rings to roleplay the one...

Offline ghoul

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Die vorhandenen Settings.  ^-^

Das, und save-or-die. Toedlichkeit, Randomness, schnell abhandelbares Kampfsystem.
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline ghoul

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@Tartex: Bergsteiger als Krieger-Subklasse? Das ist bestimmt eine Lankhmar-Anspielung!  8)
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Offline Rhylthar

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Save or Die könnte ich auch in 1E oder 3E haben (mit Rocket Tag dabei!), ist für mich kein Alleinstellungsmerkmal, aber natürlich im Vergleich zur 5E (wie gefragt) vollkommen richtig. Ich bin ja mittlerweile soweit, dass mein bevorzugtes Spiel mit der 5E auf jeden Fall einige der härteren Zusatzregeln aus dem DMG beinhalten würde.

Und Kits > Subclasses. ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline takti der blonde?

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Hat sich eigentlich jemand mal die Mühe gemacht, AD&D 2nd OSR-artig aufzubereiten?

Offline Viral

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In Ad&d 2 fühlen sich die Klassen deutlich eigenständiger an als in den späteren Auflagen. 3.x geht für mich in eine andere Richtung. Es legt dabei den Fokus zu sehr auf das Charakterbuilding und geht weg vom eigentlichen Spiel bzw. den Spielaspekten, die mir wichtig sind.

Ich finde D&D 5 gut, aber würde immer Ad&d 2 den Vorzug geben. 5e ist mit zu gestreamlined. Ich habe aber vor 5e für meine Bedürfnisse mit entsprechenden Zusatzregeln 2e-artig zu gestalten. Mal sehen wann ich dafür Zeit finde....

Offline Viral

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Hat sich eigentlich jemand mal die Mühe gemacht, AD&D 2nd OSR-artig aufzubereiten?

Was verstehst du da unter OSR-artig?

Offline takti der blonde?

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Was verstehst du da unter OSR-artig?

Hat jemand die 2e in ähnlicher Form aufgegriffen/aufgearbeitet wie es OSE und LL mit B/X machen oder OSRIC mit 1e.

Offline Rhylthar

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Das meinte ich in meinem ersten Posting, als ich sagte, dass sich die 5E etwas zu "glatt" anfühlt.

Kits und PrC gingen für mich schon in eine ähnliche Richtung.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Es gibt For Gold & Glory ... das ist das Einzige was in die Richtung geht.
https://www.lulu.com/shop/justen-brown/for-gold-glory/ebook/product-22756917.html

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Kits und PrC gingen für mich schon in eine ähnliche Richtung.

Mit sowas spiel ich nicht 2e :)

Offline Lasercleric

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Das meinte ich in meinem ersten Posting, als ich sagte, dass sich die 5E etwas zu "glatt" anfühlt.

 :d

SturmOhneNamen

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Es gibt For Gold & Glory ... das ist das Einzige was in die Richtung geht.
Das erste Hackmaster (4th edition) war auch eine erweiterte Version von 2e. Castles & Crusades ist der Versuch 2e nachzubauen, dabei aber sinnvolle Modernisierungen von 3e zu nutzen. D.h. kein ETW0/THAC0 sondern mit Angriffsbonus gegen die Rüstungsklasse und keine prozentuale Stärke bei 18 mehr usw. Ansonsten ist das Spielgefühl genau wie bei AD&D 2e, wenn man da nicht die optionalen Regeln über Proficiencies nutzt.

Offline Viral

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Ich finde ja, dass C&C schon relativ weit weg gehen von der 2e. Es ist im Prinzip der Versuch eine eigene 3e zu machen.
Auch Hackmaster versucht das ganze ja weiterzuentwickeln. Es ist nicht wirklich der Versuch, das vorhandene einfach aufbereitet dazustellen. (z. B. OSRIC bei Ad&d1)

Offline Viral

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die 2e hat vermutlich die deutsche Rollenspiellandschaft deutlich stärker geprägt als die 1e und von der "größe" wohl das einzige was mit DSA in Deutschland mithalten konnte.

Offline Rhylthar

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die 2e hat vermutlich die deutsche Rollenspiellandschaft deutlich stärker geprägt als die 1e und von der "größe" wohl das einzige was mit DSA in Deutschland mithalten konnte.
3E/d20 nicht vergessen.  ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Viral

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3E/d20 nicht vergessen.  ;)

das war ja dann später ;) das neumodische Zeug war ja nie so meins. Aber mit 3E hat schon Spass gemacht ... aber den Feat-Porn kann ich nicht so ganz verzeihen.

Offline BobMorane

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Spezialisierte Priester, diverse Klassen-Kits und die "Player's Options" Bücher haben es mir am Schluss aber so sehr verkompliziert, dass damals 3E ein erfreuliches Streamlining (!) und Vereinfachung (!) war.

Das ging mir genau so. Gefühlt jeden 2ten Abend mit dem SL zu debatieren, welche der 5 gültigen Regeln für Entwaffnen wir denn heute nutzen war schon nervig.

Würde ich 2 E heute noch mal spielen? Mit den richtigen Leuten, klar. Mit den richtigen Leuten spiele ich (fast) alles.

Allerdings würde ich nicht zu 2E greifen, weil ich an den Regeln etwas so toll finde. Toll waren die Settings und Birthright, Al Quadim und Dark Sun stehen immer noch komplett in meinem Rollenspielregal. Auch die Abenteuer krame ich immer wieder gerne raus. Aber um die zu nutzen brauche ich die Regeln nicht.

Offline Rhylthar

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das war ja dann später ;) das neumodische Zeug war ja nie so meins. Aber mit 3E hat schon Spass gemacht ... aber den Feat-Porn kann ich nicht so ganz verzeihen.
Ich stand/stehe ja mehr auf den PrC-Porn und das Skill-System. :)
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