Pen & Paper - Spielsysteme > Malmsturm
Erzähl mir von Malmsturm
Skasi:
--- Zitat von: LordBorsti am 6.07.2020 | 11:17 ---Neben den bereits von anderen genannten Systemen kannst du auch zu PbtA greifen, falls du es narrativ magst. Aus dem Ärmel geschüttelt würde ich Dungeon World als Basis nehmen und mich dann bei den Moves aus Apocalypse World inspirieren lassen, um den "Weird"-Anteil der Welt von Malmsturm abzubilden.
Gerüchten zufolge hat auch einer der Väter von Malmsturm gerne GURPS verwendet 8]
--- Ende Zitat ---
Gibt's schon jemanden, der sich eine PbtA-Umsetzung vorgenommen hat? Das wäre ja mal großartig.
First Orko:
--- Zitat von: Kardinal am 6.07.2020 | 15:35 ---Interessant. Nun die Sicht aus der Welt heraus präsentiert sich in Malmsturm primär in Form der diversen Stimmen und Schriften, in denen ja tatsächlich Personen aus dieser Welt zu Worte kommen - was sie in bloßen Charakterbögen von Beispielcharakteren meist eben nicht oder kaum tun, da diese nur über den Charakter reden, ihn aber nie selbst sprechen lassen.
--- Ende Zitat ---
Und ich persönlich finde, dass das ausgesprochen gut funktioniert! Mir haben die Beschreibungen der Archetypen, die "Stimmen aus"-Kästchen und die eingestreuten Infos am Rande schon gut dabei geholfen, ein Gefühl für die Welt zu entwickelt - was wohl auch eher der Zugang zu Malmsturm ist: Stimmung des Settings.
Ich lese andererseits gerade Täuscherland und merke dabei, wie mich der eher faktenbasierende Ansatz (Pro Ort jeweils Geschichte, Größe, Einwohner, Lage, usw) auf die Dauer ermüdet und mir für das Leiten, dafür, die Welt _lebendig_ werden zu lassen für Andere, auch nicht mehr hilft.
Aber das hält jeder anders. Andere mögen eine Auflistung von Einwohnerzahl, Aspekte, Orte, Organisationen, NSC inspirierender finden als ein Satz wie Manche Dörfer der Choár werden nur von einem Krieger bewacht - das genügt. Mir dagegen reicht dieser eine Satz, um einen Eindruck der Gegegend, des Stammes und einen Abenteueraufhänger zu finden ^-^
nobody@home:
--- Zitat von: Kardinal am 6.07.2020 | 15:35 ---Interessant. Nun die Sicht aus der Welt heraus präsentiert sich in Malmsturm primär in Form der diversen Stimmen und Schriften, in denen ja tatsächlich Personen aus dieser Welt zu Worte kommen - was sie in bloßen Charakterbögen von Beispielcharakteren meist eben nicht oder kaum tun, da diese nur über den Charakter reden, ihn aber nie selbst sprechen lassen.
--- Ende Zitat ---
Na ja -- aus meiner Perspektive sind das halt so, wie sie sich bunt auf alle möglichen Seiten verteilen, einfach nur Stimmen im Nichts, denen Namen und Titel zugeordnet sind, die mir ebenfalls nichts sagen. Wer ist bzw. war beispielsweise die "Gelehrte Letara Rolund", deren letzter Brief auf Seite 143 zitiert wird, nun eigentlich? Keine Ahnung, kann also wohl nicht so wichtig gewesen sein...
rollsomedice:
--- Zitat von: nobody@home am 6.07.2020 | 16:31 --- Wer ist bzw. war beispielsweise die "Gelehrte Letara Rolund", deren letzter Brief auf Seite 143 zitiert wird, nun eigentlich? Keine Ahnung, kann also wohl nicht so wichtig gewesen sein...
--- Ende Zitat ---
Ich als Spieler liebe sowas ja. Das kann ich mir nehmen und gerade in Fate für meinen Charakter oder auch für die Kampagne nutzen. Ich kann es ja selber ausgestalten wenn mich das anmacht. Fate als Spieler ist halt auch ein Stückweit selber spielleiten da helfen mir solche Fetzen schon. Aber ja ist halt subjektiv
nobody@home:
--- Zitat von: rollsomedice am 6.07.2020 | 17:01 ---Ich als Spieler liebe sowas ja. Das kann ich mir nehmen und gerade in Fate für meinen Charakter oder auch für die Kampagne nutzen. Ich kann es ja selber ausgestalten wenn mich das anmacht. Fate als Spieler ist halt auch ein Stückweit selber spielleiten da helfen mir solche Fetzen schon. Aber ja ist halt subjektiv
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Mag zum Teil auch dem Unterschied zwischen Macher- und Leserperspektive geschuldet sein. Wer immer diese diversen Zitate geschrieben hat, mag dabei Vorstellungen von mehr oder weniger konkreten Personen und deren Lebensgeschichten vor seinem oder ihrem inneren Auge gehabt haben; zumindest würde es mir wahrscheinlich so gehen, wenn ich die Aufgabe hätte, mir solches Material einfallen zu lassen. Der reine Text transportiert diese Vorstellungen und Assoziationen nur leider nicht automatisch mit (sonst wäre die Schreiberei allgemein ja auch deutlich einfacher ;)), also sitze dann zumindest ich im Wesentlichen nur davor und zucke mit den Schultern.
Ein Vergleich, der sich mir gerade im Moment schon regelrecht aufdrängt und sich Luft machen will, ist der mit dem Eröffnungs-Voiceover der 4. Staffel von Babylon 5.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)"Es war das Jahr des Feuers." (Lennier)
"Das Jahr der Zerstörung." (Zack Allan)
"Das Jahr, in dem wir zurückeroberten, was uns gehörte." (G'Kar)
"Es war das Jahr der Wiedergeburt." (Lyta Alexander)
"Das Jahr grosser Trauer." (Vir Cotto)
"Es war das Jahr der Schmerzen." (Marcus Cole)
"Und das Jahr der Freude." (Delenn)
"Es war ein neues Zeitalter." (Londo Mollari)
"Es war das Ende der Geschichte." (Stephen Franklin)
"Das Jahr, in dem sich alles veränderte." (Susan Ivanova)
"Das Jahr: 2261." (Michael Garibaldi)
"Ort der Handlung: Babylon 5." (John Sheridan)
Das sind alles Zeilen, die für Fans der Serie und im Zusammenhang absolut Sinn ergeben, Emotionen auslösen, und deren einzelne Sprecher sie auch schon allein an der Stimme erkennen. Aber jetzt nimm sie mal aus dem Kontext heraus und setze sie jemandem vor, der von der Serie noch nie gehört hat...für den werden das bestenfalls vage Gemeinplätze sein, und die Sprecher werden ihm auch nichts sagen. Und das ist die Position, in die ich mich in Sachen Malmsturm-Zitate versetzt fühle; insofern, als die mir vielleicht tatsächlich etwas Wichtiges sagen wollen, fehlt mir einfach der Zugang.
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