Dass die Story und das Gameplay nichts miteinander zu tun haben, ist mein größter Kritikpunkt an den meisten JRPGs.
Wenn ich dann westliche RPGs wie Baldurs Gate & Co, Gothic oder auch Witcher angucke, dann ist das im Vergleich geradezu nahtlos miteinander verknüpft.
Sehe ich genau umgekehrt, also zumindest bei der großen Masse. Baldur's Gate, Gothic und Divinity Original Sin wären jetzt so ungefähr die einzigen westlichen Beispiele, bei denen ich das sofort unterschreibe. Aber der grobe Rest, abgesehen von einigen sehr alten Titeln wirken Gameplay und Storytelling meist wie zwei zusammengeklebte Fremdkörper. Als Beispiel Mass Effect: In den Zwischensequenzen wird sich an einer möglichst filmischen Erzählweise versucht, keine Phantasie vonnöten, alles wird Bild für Bild in leicht verdaulichen Happen aufgelöst. Das Gameplay kommt dann mit furchtbarem Leveldesign, unterirdischen Gegnerspawns, hakeligem Gameplay, antithematischen Kompetenzlevel und dummer Gefährten-KI plus Pausemodus daher. Gegensätzlichere Ansätze kann man meiner Meinung nach nicht zusammenbringen.
In beinahe jedem JRPG, das ich bisher gesehen oder gespielt habe, waren Storytellung und Gameplay auf Augenhöhe - wirklich oft etwas abstrakter, aber wenigstens auf ALLEN Ebenen identisch und somit stimmig.
Es ist das gleiche Grundprinzip, das Dark Souls so besonders macht, dort wurde (auf die Essenz eingedampft) auch nichts anderes getan, als das Level an "Spiel" konsequent auf ein Niveau zu bringen. Und das in einem Maße, das sehr vielen Entwicklern viel zu viel Aufwand bzw. der Käufer-Zielgruppe nichts wert zu sein scheint. Und ja, für mich persönlich zerstört nichts so schnell eine Spielimmersion wie eine starke ludonarrative Dissonanz.