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Pazifismus in D&D (war: Smalltalk)

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Ein Dämon auf Abwegen:

--- Zitat von: Feuersänger am 25.07.2020 | 18:08 ---Im Prinzip stimme ich dir zu, aber in 5E ist Heilen im Kampf nicht ganz so schlecht -- weil die Heilzauber ja immer zünden, wogegen Offensive Sprüche oft an der BA scheitern und Buffs, wie du sagst, das Problem mit der Conc haben.
--- Ende Zitat ---
Nur kannst halt kaum gegen den Schaden an heilen.

Sashael:

--- Zitat von: YY am 25.07.2020 | 18:22 ---Analog dazu gibt es unterschiedlich engmaschig und umfangreich verregelte Kämpfe in Systemen mit gleich starkem Kampffokus.

--- Ende Zitat ---
Hat mit D&D und seinem Regelansatz jetzt genau was zu tun?

Dass z.B. mit der nWoD sogar ein System existiert, das von mehreren Würfen pro Aktion bis hin zu Ein-Konflikt-Ein-Wurf alles inklusive bietet (Mirrors), tut doch dabei eigentlich nichts zur Sache, oder?

YY:

--- Zitat von: Sashael am 25.07.2020 | 18:32 ---Hat mit D&D und seinem Regelansatz jetzt genau was zu tun?

--- Ende Zitat ---

Das sollte zeigen, dass es verschiedene zielführende bzw. erfolgreiche Methoden gibt, insbesondere was verschiedene Schwerpunkte auf Spieler- und Charakterfähigkeiten angeht.

Ein System ohne umfassende Regeln für soziale Konflikte macht nichts prinzipiell falsch; noch nicht mal dann, wenn soziale Konflikte einer der zentralen Spielinhalte sind. Je nach Perspektive sogar gerade dann nicht.

Nodens Sohn:

--- Zitat von: Feuersänger am 25.07.2020 | 13:55 ---Im Prinzip ja, aber Rollenspiel lebt halt von Konflikt. Wenn es nun eigentlich gar keinen richtigen Konflikt gibt, weil die Gegenseite ja letztendlich nur arg missverstanden ist und man die Unstimmigkeiten am besten bei einer Tasse Früchtetee aus der Welt schafft, mag das zwar dem Pazifistenspieler zupass kommen, aber die meisten anderen Spieler haben vermutlich andere Vorstellungen von einer zünftigen und spannenden D&D-Runde.

--- Ende Zitat ---
Konflikt ist ja so das Kernwort für alle packenden Romane. Wobei es da bei sehr vielen eben nicht um Kampf geht, sondern um die dramatische Auseinandersetzung mit vielerlei Dingen wie: dem eigenen Ich, den Gefühlen, den Beziehungen zu anderen Personen und deren Schicksalen. (ja - viel BLA BLA ;) ) Aber eigentlich bin ich als alter D&D-Spieler ganz bei dir. Meine erste Erfahrung mit Pazifismus in D&D machte ich jedoch in der ersten Spielrunde mit meinen Kindern. Ich wollte ein wenig Spannung aufkommen lassen, ließ ein paar hungrige Wölfe sich per Geheul ankündigen und diese dann auf die zwei jungen Helden zurennen. Meine Kurzen waren jedoch nicht dazu zu überreden das Schwert zu ziehen und gegen diese armen Wölfe zu kämpfen. Als Lösung holten sie dann das letzte frisch gejagte Wild aus ihrem Rucksack und fütterten damit die Wölfe.
Ich war so fassungslos. Aber ich glaube, wenn du es nicht durch die endlosen Fantasyserien/-büchern vorgekaut bekommst, muss das wohl auch nicht so laufen. Gut, das waren Kinder, das waren wir aber damals auch.

Und man kann durchaus bei D&D großartige sozialen Konflikte ausspielen und erleben. Aber da liegt bei mir der Fokus tatsächlich auf ausspielen und erleben. Es wäre für mich sehr schade, wenn es hierfür ein ritualisiertes Prozedere im Regelwerk gäbe, das man einfach abspult wie ein Kampf. Und wem das ausspielen nicht so liegt, kann sich dieser mit knappen Würfen doch noch das Ergebnis erspielen. Also für mich reichen die Regeln dicke.

Sashael:

--- Zitat von: YY am 25.07.2020 | 18:37 ---Ein System ohne umfassende Regeln für soziale Konflikte macht nichts prinzipiell falsch; noch nicht mal dann, wenn soziale Konflikte einer der zentralen Spielinhalte sind. Je nach Perspektive sogar gerade dann nicht.

--- Ende Zitat ---
Das sehe ich komplett anders. :D

Ich halte soziale Situationen für genauso spannend wie physische Kämpfe. Dass das eine bis zum Augenblinzeln verregelt und das andere oft in reiner Freeform abgehalten wird, sehe ich als schweren Designfehler, der Rollenspiel behindert. Solange man nicht per Regelwerk dabei unterstützt wird, am Spieltisch in etwas zu glänzen, an dem man in RL scheitert, hat der Spieldesigner seinen Job nicht ordentlich gemacht. Dass die unsportlichsten Bewegungsidioten ohne Probleme geschmeidige Assassinen oder muskelbepackte Schwertschwinger auf den Spieltisch bringen, aber zurückhaltende oder sprachlich ungelenke Personen keinen Macchiavelli spielen können, ist ein echter Designfail.

Regeln für soziale Situationen werden meiner Erfahrung nach am häufigsten von Leuten abgelehnt, die sich gut ausdrücken können. Im schlimmsten Fall spielen die dann auch noch geistig durchschnittliche SC mit hohem Punktwert in physischen Aktivitäten und haben dank des Schemas "Kampf verregelt, Soziales Freeform" das Beste aus beiden Welten.

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