So. Jetzt aber! Endlich mal der erste tatsächliche IC Spielbericht:
Teil I - Kapitel 1: Wispernde Winde“Es hat begonnen. Ich sehe es im Wasser.”, sagte das Orakel plötzlich mit unbewegter, seltsam entrückter Stimme. “Was genau seht Ihr, Erzmagierin Dalaria?”, fragten ihre Zauberlehrlinge wie aus einem Mund. Das Orakel stand an einem kreisrunden Becken aus hellem Stein. Es war mit glasklarem Wasser gefüllt, dessen Oberfläche spiegelglatt war. “Ich sehe eine Festung. Ein Sandsturm tobt um die zinnenbewehrten Mauern. Den Innenhof ziert ein grünblauer Mosaikboden, gleich einer Oase in der Wüste. Eine junge, stolze Kriegerin in kostbaren Seidengewändern unterhält sich mit fünf Söldnern. Sie spricht mit einem entstellten Menschen, einem finsteren Halbelfen vom Blut der Drow, einem Grottenschrat, einem Aarakocra und einer Halbling vom Stamm der Starkherzen. Alle sechs tragen die glänzende Schuppe der Drachenlöwen um den Hals. Der Goblinoid nimmt von der jungen Frau ein längliches Bündel entgegen. Plötzlich strömen Gnolle aus einem Flachbau im äußeren Burghof. In der düsteren Menge wüten vereinzelt Dämonen. Sie alle bringen Tod und Verderben über andere Männer und Frauen der berüchtigten Söldnerkompanie. Die Kriegerin in den Seidengewändern stürmt aus dem Innenhof, während sich die ungleichen Fünf dem Hyänenvolk stellen müssen. Sie gewinnen die Oberhand.”
Erzmagierin Dalaria sank entkräftet auf den Rand des Wasserbeckens. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie jedoch gebannt weiter auf seine spiegelnde Oberfläche.
“Die ungleichen Fünf stoßen in die schattenverhangene Burg vor. Ein großer Hund begleitet sie. Vor der Statue eines
Drachenkönigs verharren die Söldner. Es ist das Abbild von Razul al-Khumin, dem erstgeborenen Sohn des Halbdrachen. Sie lauschen seiner Stimme im astralen Wind der Zeit. Die tapferen Söldner erreichen die Burgkapelle. In einem Alkoven stehen ein Dutzend Drachenstatuetten aus angelaufenem Metall. Nur eine goldglänzende Statuette aus Messing ist blank poliert. Sie trägt etwas um den Hals. Der Mensch steckt sie ein. Die Halbling findet zwischen den anderen eine handvoll Heiltränke.”
Die Zauberlehrlinge fingen in einer kurzen Pause der Erzmagierin an zu tuscheln. “Ja, meine Herrin.”, meldete sich einer von ihnen zu Wort, “Es muss sich um Burg Löwenhaupt handeln. Ich war bereits dort, bei der Magierin Stella.”
Das Orakel von Marisa schenkte dem Mann keinerlei Beachtung.
“Die Fünf ziehen weiter. Sie dringen in die Eingangshalle vor. Ein schrecklicher Dämon zerreisst dort gerade drei andere Söldner. Das Scheusal gleicht einer Hyäne auf deren verkohltem Gerippe nur mehr wenige, dunkle Fleischfasern hängen und bleiches Fell das von purpurfarbenen Dornen durchdrungen wird. Eine grelle, gelbe Flamme lodert in seinem Inneren und sein dorniger Schwanz endet in einem Giftstachel. Der Grottenschrat stürzt sich auf ihn! Gemeinsam ringen sie den Dämon nieder, mit Zaubern und blosser Waffengewalt. Sind das die Helden unter der nahenden schwarzen Sonne?”
Erzmagierin Dalaria wandte ihren Blick vom Wasser ab. Sie schloss die Augen und verharrte für eine Weile in völliger Ruhe. Die Zauberlehrlinge begannen wieder zu tuscheln. Dann hob ihre Herrin in einer beschwichtigenden Geste die Hände.
“Ich weiss es nicht.”, beantwortete sie ihre eigene Frage. “Die Fünf rasten. Gnolle schlachten im äußeren Burghof noch mehr von ihren Kameraden ab. Jetzt halten sie die Todesschreie nicht länger aus und stoßen das Portal in den Hof auf, um ein halbes Dutzend Gnolle und einen Mauldämon zu bekämpfen. Sie erschlagen die Scheusale, aber ein paar von den Söldnern gehen zu Boden. Die Heiltränke aus der Burgkapelle retten ihnen das Leben.”
Die Augenlieder der Erzmagierin flatterten plötzlich unkontrolliert auf und nieder. Ein Raunen ging durch die Reihe der Zauberlehrlinge. “Was habt Ihr…”, setzte eine dunkelhäutige Frau unter ihnen zur Frage an, doch die Erzmagierin fiel ihr ins Wort: “Der Sturm wird stärker. Zu stark. Ich kann nichts mehr sehen. … Doch! Sie haben das Torhaus erreicht und öffnen die Zugbrücke. Die Halbling reitet auf dem Hund voraus. Da ist etwas, über ihr. Mitten im Sandsturm! Ein Drache! Ein blauer Sturmdrache! Mit einem Schlag ist der Sand verflogen und der Drache brüllt der Söldnerin etwas zu. Gnolle rennen über den Burghof und auf das Torhaus zu. Es sind zu viele! Der Sturmdrache speit einen blauen Blitz zwischen die Söldner, und verletzt sie teilweise schwer, tötet damit aber auch die meisten Gnolle hinter ihnen. Die ungleichen Fünf fliehen in das rotbraune Hügelland jenseits der Burgmauern.”
Nachdem Erzmagierin Dalaria, Orakel von Marisa, eine geraume Zeit nichts mehr hinzufügt, nähern sich ihre Zauberlehrlinge zögerlich dem Wasserbecken, auf dem ihre Herrin noch immer sitzt. “Es muss sich bei dem Sturmdrachen um Ziranoz, Zorn der Sharunh, gehandelt haben! Er ist dafür bekannt den Nordosten entlang der Grenze zwischen dem felsigen Hochland und der Wüste heimzusuchen. Und er greift bevorzugt im Schutz von Sandstürmen an.”, führte einer der Zauberlehrlinge aus. “Wohin gehen sie nun, Herrin? Und was hat ihnen die junge Kriegerin mit auf den Weg gegeben?”
Ohne ihren Unterstellten offensichtliche Aufmerksamkeit zu schenken, antwortete die Erzmagierin mit schwacher Stimme: “Sytherias Höcker. Das ist ein kleiner Handelsposten südlich von Burg Löwenhaupt. Wenn sie das haben, worauf ich und vermutlich ganz Avalon hoffen, dann finden sie dort eine wichtige Verbündete. Außerdem ist es wahrscheinlich ihre einzige Chance zu überleben.”
Und das waren die Spielercharaktere von Kapitel 1:
Wispernde WindeBabeth Dickdorn (LG female strongheart halfling paladin 1, folk hero)
Bhassim(CG male human [variant] blood hunter 1, urchin)
Kellyn(CG male half-drow warlock 1, haunted one)
Kriklx(NG male aarakocra rogue 1, entertainer [gladiator])
Rotrar (CE male bugbear barbarian 1, entertainer [gladiator])
Alle bis auf unseren Bugbearian hatten vor dem eigentlichen Spielbeginn eine One On One Session auf
Stufe 0.