Autor Thema: Mittelerde im 3. Zeitalter: Ideensuche für Konflikte im fernen Osten  (Gelesen 2034 mal)

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Offline torben

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Hallo allerseits

Kurzes Vorwort an meine vielleicht hier reinschauenden Spieler der Isengart-Gruppe: Raus mit Euch! :)


Meine Gruppe will demnächst in den mittleren und fernen Osten Mittelerdes aufbrechen, was mich zur Frage veranlasst, was sie dort wohl an Abenteuermaterial vorfinden könnten.
ICE und Decipher haben sich in alter Zeit schon viel Unsinn über den Osten zusammengereimt, wovon sich in meinen Augen aber nicht allzu viel für die Kampagne eignet, die ich mir in dieser Gegend vorstellen würde. Deshalb würde ich gerne die geballte Kreativität der Tanelornis angraben, in der Hoffnung, dass Ihr mir bei der Befüllung dieser Gegend mit Konflikten behilflich sein könntet, wobei ich allerdings nicht versprechen kann, dass die Ideen dann am Ende auch wirklich umgesetzt werden.
Mein Problem liegt zurzeit vor allem darin, die verschiedenen Fraktionen miteinander zu verbinden, so dass daraus ein Konfliktnetz entsteht, das logisch weitergesponnen werden kann. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass die Berührungspunkte / Konflikte über einen längeren Zeitraum entstehen und sich weiterentwickeln.


Folgende Eckpunkte hätte ich für die Ideensuche:

Spielzeit ist um das Jahr 2786 3Z, also ca. 4 Jahre vor dem Beginn des Kriegs der Zwerge gegen die Orks, der nach der Ermordung Thrórs durch den Ork Azog von Moria von Thrain II. initiiert wird und bei dem sich auch Zwerge aus anderen Häusern als jenem von Durin beteiligen.

Fraktionen, die im Osten miteinander in Kontakt geraten (von "ganz böse" bis "gut"):
  • Sauron
  • Balrog oder sonst ein grosser Dämon aus Morgoths Tagen: Hoch im Norden könnte so ein Wesen den Untergang Utumnos überlebt haben und sich ab und zu oder nur jetzt oder bald mit seinen Schergen auf den Weg nach Süden machen.
  • Nazgûl: Die neun Ringgeister sind von Sauron verführte Könige der Menschen, die grossmehrheitlich aus den Ost- und Südgebieten Mittelerdes stammen dürften. Sauron machte sich die Nazgûls zwar schon im 2. Zeitalter Untertan, aber ihre Völker (oder deren Nachfolgereiche) könnten noch immer existieren und von neuen Königen oder den Nazgûls selbst (wenn dafür ab und zu Zeit ist) weiterhin geführt werden.
  • Ostlinge: Es gibt nach Tolkien zahlreiche Menschenstämme im Osten, von denen einige von den späteren Nazgûls angeführt wurden. Die meisten werden früher oder später im 2. Zeitalter unter den Einfluss von Sauron gekommen sein und ihn verehrt haben.
  • Die blauen Zauberer Pallando und Alatar sowie zu früheren Zeiten Saruman: Die blauen Zauberer sind aus Aman gesandt worden und in den Osten gegangen. Was aus ihnen geworden ist, wird nirgends berichtet, aber man könnte sich vorstellen, dass sie ihre eigenen Machtansprüche gestellt haben könnten (wie Saruman weiter im Westen). Ob die Zauberer zusammen oder gegeneinander arbeiten ist ebenso offen wie ihr Verhältnis zu Sauron. Arbeiten sie gegen / neben / mit ihm? Haben sie eigene Reiche / Kulte gegründet? Wie ist ihr Verhältnis zu den Menschen / Zwergen / Avari-Elben? Saruman ist anfangs auch in den Osten gegangen, dann aber in den Westen zurückgekehrt. Hat er etwas Spezielles erlebt / initiiert, was sich jetzt noch auswirken könnte?
  • Zwerge: Von den 7 Häusern der Zwerge sind drei (Longbeards, Firebeards und Broadbeams) im Nordwesten Mittelerdes angesiedelt, während 4 Häuser im Osten zu finden sind: Ironfists, Stiffbeards, Blacklocks und Stonefoots (siehe dazu allenfalls auch den Beitrag über die Geschichte der Zwergehäuser in Otherminds Nr. 4). Die Zwergenhäuser könnten untereinander sowie mit den Menschen, den Zauberern, dem Balrog, Sauron und den Avari-Elben im Klintsch gelegen oder Handel getrieben haben. ICE hatte wohl die Idee, dass ein Haus von Sauron entzweit wurde, worauf diese Zwerge Rache schworen und zu einer Söldnertruppe wurden, die überall gegen Belohnung gegen Saurons Schergen kämpften.
  • Avari-Elben: Dabei handelt es sich um die Elben, die nach dem Erwachen der Elben dem Ruf der Valar nicht gefolgt sind. Aufgrund der damaligen Entscheidung ist es ihnen wohl nicht gestattet, in den Westen zu segeln. Sie kamen wohl zumindest teilweise mit Morgoth (oder seinen Schergen) in Kontakt und fürchteten / misstrauten den Valar, die sie vor allem im Zorn erlebt hatten, als sie gegen Morgoth in den Krieg zogen. In meinem Verständnis sind die Avari-Elben nicht "böse" oder so, sondern einfach ein sehr eigener Haufen. Sie sollen auch die Menschen zuerst die Sprache gelehrt haben usw.

Grundsätzliche Ideen meinerseits:
Die Gruppe sollte Kontakt mit mindestens einem Zwergenhaus des Ostens aufnehmen und die Zwerge für die Teilnahme an Thrains II. Krieg gegen die Orks gewinnen. Gruppe als Schnittstelle. Was könnten Bedingungen sein, auch persönlich an die Gruppe geknüpft, obwohl die ja nur die Vermittler sind?
Die Gruppe sollte früher oder später mit den Avari-Elben in Kontakt kommen. Diese leben wohl jetzt weit im Osten bei den Orocarni (rotes Gebirge) und jenseits dieser Bergkette. Die Elben werden durch irgendetwas oder irgendwen besonders bedroht und benötigen aussergeöhnlichen Beistand / Hilfe und da kommt die Gruppe grade recht. Die Gruppe ist allerdings selbst nicht in der Lage, die Sache alleine zu regeln, dazu sind sie ebenfalls zu schwach. Vielleicht gibt es eine "Waffe" gegen die Bedrohung, die aber verschollen (oder oder oder) ist usw.

Hier vielleicht mal ein kleiner Versuch meinerseits:

Im 2. Zeitalter hat Sauron die einflussreichsten Menschenherrscher mit den neun Ringen ausgestattet und sie zu Nazgûls gemacht. Auch wenn sie selbst nicht mehr an der Spitze ihrer Völker stehen, kehren sie auch im 3. Zeitalter immer wieder zu diesen zurück und haben dann dort auch den Oberfehl als Gesandte Saurons, dem die Menschenvölker huldigen. Die Zwerge sind an verschiedenen Orten im Osten erwacht und haben sich auf der Suche nach neuen Grabungsstätten überall im Osten verteilt. Sauron kommt zu ihnen und übergibt ihren Stammvätern die sieben Zwergenringe, muss aber bald feststellen, dass er sie nicht unterwerfen kann. Dafür säht er Zwist in einem Haus, wodurch es zu einem Krieg innerhalb des Hauses kommt. Erst zu spät erkennen die Zwerge, dass sie falschen Gerüchten Saurons aufgesessen und einen eigentlich unnötigen Krieg gegen ihre Brüder geführt haben, bei dem Artefakt X gestohlen wurde / verloren ging / zerstört wurde. Die überlebenden Zwerge des Hauses beschliessen, fortan überall gegen Sauron und seine Schergen zu kampfen, bis Artefakt X wieder in ihrem Besitz ist (wurde vielleicht einem Nazgûl in Verwahrung gegeben). Ein anderes Zwergenhaus wurde im Norden durch den Einfall eines niederen Balrogs / sonstigen Dämons aus alten Tagen überrumpelt und beinahe ausgelöscht. Dank Einsatz von Y konnte der Balrog zumindest für eine gewisse Zeit zurückgedrängt werden, aber es steht just in dieser Zeit zu befürchten, dass er demnächst wiederkommen könnte, wobei er es diesmal auf die Avari-Elben in den nördlichen Orocarni abgesehen hat. Sauron selbst versucht, wo und wie immer möglich, den Avari Steine in den Weg zu legen und sie von seinen Schergen jagen zu lassen. Dann haben wir noch Pallando und Alatar, die auch noch irgendwie in die ganze Sache reingestrickt werden müssen. Wo leben sie und was machen sie? Könnte einer z.B. als "der blaue Drache" ein Netzwerk gespannt haben, das sich für Z (kann eine gute oder böse Sache sein) einsetzt.

Was könnt Ihr Euch im Rahmen der vorgenannten Eckpunkte (mit oder ohne Einbezug meines eigenen Versuchs) an logischen Konflikten vorstellen, die zu bespielen interessant sein könnte? Gibt es weitere Eckpunkte, die bedenkenswert wären?
Und was würdet Ihr gerne im Osten Mittelerdes an Abenteuern erleben?

Vielen Dank schon jetzt für Euren Input und schöne Grüsse
torben

Offline sindar

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Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß keineswegs alle Menschenvölker des Ostens Sauron anhängen. Vielleicht gibt es da einen Gegenbewegung, möglicherweise unter der Führung von Pallando und/oder Alatar? Und diese Menschen können zu den Avari ein ähnlich wechselvolles Verhältnis haben wie die Rohirrim: Die Avari sind den Menschen unheimlich, aber man läßt sich gegenseitig in Ruhe angesichts der größeren Bedrohung durch die Nazgul, ja, man könnte sogar zur Zusammenarbeit gezwungen sein. Hier können die SCs vielleicht eine Vermittlerrolle bekommen.

Ich kann mir auch vorstellen, daß Sauron zu der Zeit noch nicht so viel Macht hat, daß er seine "Gefolgsleute" wirklich im Griff hat. Vielleicht gehen sie so miteinander um wie die Orks? Vielleicht können die SCs hier sogar für mehr Streit innerhalb des "Sauron-Lagers" sorgen?
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Offline torben

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@Sindar

Vielen Dank für Deinen Input und die Einbindungsideen für die Gruppe  :) :d

Die Idee mit den Zauberer-Anhängern, die mit den Avari zusammenspannen könnten, resp. von den Umständen dazu gezwungen werden könnten, finde ich schon mal sehr gut. Bis jetzt hatte ich noch keinen richtigen Plan, wie ich die Zauberer in den Kontext einbinden kann/soll, und das scheint mir ein spannender Ansatz.
Gerade wenn Pallando und Alatar im Osten Einfluss gewonnen haben sollten, müssten sie ja auch eine Anhängerschaft haben, wohl am ehesten unter den Menschen. Und diese Zauberer-Anhänger werden somit schon mal keine Sauron-Anhänger sein. Wie die Zauberer zu einander und zu Sauron eingestellt sind, das müsste man dann aber noch irgendwie festlegen, wobei vielleicht ihr Hintergrund aus Aman ein Anhaltspunkt sein könnte. Wenn ich mich recht erinnere (werde das natürlich noch genauer abklären), ist Pallando vom Vala Oromë gesandt, der ja seinerzeit Jagd auf die Schergen Morgoths gemacht hat. Das würde dafür sprechen, dass die Pallando-Fans eher schlecht auf sauronhörige Menschen zu sprechen sind, wenn ihnen Pallando das so eintrichtert.
So einen Zusammenschluss der Völker hatte ich mir bisher vor allem für die Zwerge und Avari vorgestellt, die einander nicht unbedingt feindlich gegenüberstehen müssen. Aber Team Pallando bietet sich dafür auch gut an, oder ein Zusammenschluss zwischen den Pallando-Fans und einem Zwergenhaus... mal sehen  :)

Ein "Problem", das sich mir evtl. stellt, ist, dass ich bereits bei der Erkundung des hohen Nordens einen übermächtigen Feind aufgefahren habe, der nur durch ein Zusammenarbeiten verschiedener Menschenvölker und von Kleinzwergen sowie natürlich durch die Gruppe in die Schranken gewiesen werden konnte. Ich möchte das nicht unbedingt gleich nochmals im Osten bringen, oder zumindest sollte es irgendwie anders daherkommen, damit die Spieler nicht sagen "Oh, schon wieder?" Da würde ich zumindest versuchen, den Fokus beim Ausspielen / Erkunden der Situation noch etwas anders, persönlicher zu setzen...

Super, gerne weitere Überlegungen und Ideen, das hilft mir sehr  :)

Grüsse
torben

Offline Lichtschwerttänzer

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Die Blauen Zauberer haben ihre Aufgabe erfüllt in dem sie ihre Aufgabe verraten haben, sie haben Reiche gegründet - beherrscht, Bündnisse gebildet ggf als graue Eminenz vielleicht auch im Untergrund - Resistence
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Offline Zed

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Mein Eindruck ist, dass die bisherigen Ideen voll im Erwartungshorizont dessen liegen, was im "Herrn der Ringe" geschieht: Dass es eigentlich Varianten des Bekannten sind: Böse Istari, Sauron als Strippenzieher, Balrogs und Nazgul.

Ich mache mal den gewagten Vorschlag, etwas "Neues, Großes", was aber trotzdem im Rahmen des Bekannten liegt, anzubieten, und fange gleich mal mit etwas sehr Epischen an: Einer der beiden blauen Magier macht zwar wie Saruman gemeinsame Sache mit Sauron, aber - Twist - er wird ihn hintergehen, und versuchen, Melkor aus der ewigen Verdammnis zurück beschwören und dessen Lieblingsmaiar zu werden. Vielleicht hilft er sogar im Westen, Sauron zu stürzen, um später dessen Platz einnehmen zu können, und macht, solange er gegen Sauron vorgeht, einen vertrauenswürdigen Eindruck auf die Helden.

Für die Beschwörung Morgoth's hat er nebenbei schon einiges zusammen gesammelt, er braucht ein göttliches Artefakt von jedem Valar, der an der Verbannung Melkors beteiligt war, aber auch mächtige Verbündete.

Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es einige sehr mächtige Kreaturen im Universum Tolkiens, die nicht in die Kategorie Ainur - Eru-Valar-Maiar - fallen oder deren Geschöpfe sind: Ungoliant und Kankra sind etwas Böses von außerhalb, Tom Bombadil gehört auch keiner gesicherten Spezies an. Der Kraken vor Moria - da bin ich mir gerade nicht sicher: Ist er ein Morgothgeschöpf wie die Drachen? Oder ist er ist er auch etwas von außerhalb?

Egal: Es könnte noch ein monsterhaftes Insekt existieren, dass in die Gruppe Kankra-Bombadil gehört, oder eben ein noch größerer Kraken. Entweder diese oder Morgoth (noch körperlos) wollen Mittelerde mit einem blauen Magier von Osten her erobern: Plötzlich sieht der Ringkrieg im Westen wie ein Geplänkel aus, und im Osten entscheiden Deine Helden das wirkliche Schicksal der Welt. Vielleicht lässt ein (unwichtigerer) Valar beim Krieg im Osten sogar sein Leben. Sein Körper ist gewaltig und ein Teil der Landschaft im Osten geworden, und die Helden halten sich in diesem (steingewordenen?) Körper auf, bis sie irgendwann begreifen, dass sie in dem Leichnam eines Valar umherirren.

Die Avari sind keine primitiven Zurückgebliebenen, sondern entpuppen sich als die geschicktesten Strippenzieher aller humanoiden Völker: Sie (Gestaltwandler?) verfügen über ein Informantennetz, dass sich bis in den Westen (ein Protagonist des Ringkriegs (Elrond?) entpuppt sich als gestaltgewandelter Avari) und bis weit nach Valinor spannt. Ihr geheimes Ziel ist, Valinor zu erobern, wenn die Kraft der Valar so geschwächt ist, dass sie Valinor nicht mehr entrücken können. Sie haben Zeit, sich am Ende der Zeit ihren Platz im gelobten Land zu nehmen, der ihnen bis dahin von den Valar verweigert wurde.

Jetzt habe ich sehr unverfrorene Ideen gestreut, die TNT in Pulverfässer auf Atombomben bedeuten. Mögliche Gegenkräfte könnten sein: Geistervölker wie die Eidbrecher, die gegen die Einheiten des blauen Magiers vorgehen; Mammutreiter; Hexenmeister, die sich Ungoliants Brut als Reittiere "gezähmt" haben (was irgendwann nicht mehr gut geht); ein freundliches Volk, dass in den zahlreichen Flüssen des Osten wohnt, und so friedlich wie die Hobbits ist; der andere blaue Magier, der in Stasis war nachdem ihm sein Kollege etwas Göttlichkeit genommen hat (für Melkors Beschwörung) und von Deinen Helden erweckt wird, aber auch keinen blassen Schimmer hat, was in der Zwischenzeit im Osten abging, und nun als einfacher, sterblicher Mensch handeln muss; und (ich weiß: das ist gewagt) ein Balrog, der versucht, seine sehr falsche Entscheidung, einst in Melkors Dienste getreten zu sein, rückgängig zu machen versucht und dafür wohl sein Leben gibt.

Gerade der Aspekt des freien Willens, der Umkehr und der "Erlösung" kommt mir bei Tolkien zu kurz: Es gibt keinen einzigen Ork oder Troll, der auf der Seite der Guten kämpft, ihr Wille ist nicht frei genug. Alle müssen die sehr schrecklichen Konsequenzen ihrer früheren falschen Entscheidung tragen, gerade die Wesen mit freiem Willen wie Elben, Menschen und Zwerge: niemandem wird die Chance auf Vergebung zuteil. Auch Gollum, der Frodo immerhin verschont, kann am Ende nicht für das Gute kämpfen, sondern ist seiner Gier letztlich widerstandslos ausgesetzt (ja, der Ring ist zu mächtig, ich weiß). Ich finde, es sollte eine Rehabilitation, eine Erlösung oder einfach ein Weiterleben im geläuerten Sinne möglich sein. Hier ist Tolkien ein harter Brocken. Ich meine, den Aspekt der "vielleicht gelingenden Umkehr" würde ich "im Osten" nachbessern, zumindest etwas "moderner" und hoffnungsvoller erzählen, als Tolkien es im Westen tut.
« Letzte Änderung: 29.08.2020 | 01:24 von Zed »

Offline Lichtschwerttänzer

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er braucht ein göttliches Artefakt von jedem Valar,
Das passt nicht zu Mittelerde

Zitat
Vielleicht lässt ein (unwichtigerer) Valar beim Krieg im Osten sogar sein Leben. Sein Körper ist gewaltig und ein Teil der Landschaft im Osten geworden
sein Grabmal eher oder sein Denkmal

Zitat
und nun als einfacher, sterblicher Mensch handeln muss
ein Maiar ist kein Mensch, stark verringert in Macht, Weisheit und Wissen aber kein Mensch

Zitat
Gerade der Aspekt des freien Willens, der Umkehr und der "Erlösung" kommt mir bei Tolkien zu kurz:
den Eidbrechern wurde Erlösung zuteil, Galadriel auch
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Offline Zed

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Hey Lichtschwerttänzer,

oh ja, stimmt, ein Grabmal/Denkmal ist noch mittelerdiger, wenn man  zB an die imposanten Statuen von Isildur und Anárion an den Ufern des Anduin denkt. Und die waren "nur" für ein paar menschliche Heldenkrieger und Reichsgründer erbaut worden, nicht für Götter. Der verstorbene Valar könnte Tulkas, und der Osten sein Lieblingsjagdrevier gewesen sein, wo ihm der Gedenktempel erbaut wurde.

Ja, ein Maiar ist kein Mensch, sondern ein geringerer Ainur. Den Maiar scheint außer Sauron das einmalige Gestaltwandeln innezuwohnen: Viele Maiar, die sich entschieden, Morgoth zu folgen, nahmen unwiderbringlich die Gestalt der Feuerdämonen, der Balrog, an. Die fünf Maiar, die ausgesandt wurden, um Mittelerde gegen Sauron zu verteidigen, nahmen menschliche Gestalt an und sind - soweit ich weiß - vom einfachen Volk als zauberkundige Menschen und nicht als niedere Götter wahrgenommen worden. In der Anregung oben wäre der eine blaue Magier/Maiar seiner Göttlichkeit beraubt worden, und "nur" seine menschliche Hülle und Intelligenz wäre übrig geblieben, jedoch ohne Erinnerung. Die Helden könnten auf den starken und etwas verwirten "Menschen" ohne Erinnerung treffen und mit ihm gemeinsam erleben, wie erst seine Erinnerungen und dann seine Mächte zurückkehren. Vielleicht nach seinem Tod, aufgrund dessen er wie Gandalf sogar gestärkt aus Valinor zurückkehrt?

PS: Um die Avari exklusiver zu machen, käme weniger das Gestaltwandeln wie die Beorninger in Frage als vielleicht eine telepathische Fähigkeit/Besessenheit, mit der die Avari die Körper fremder Elben übernehmen können. Kommt aufs Gleiche raus, ist aber creepiger.

Die von Aragorn befohlenen eidbrecherischen Gespenster werden "mit dem Tod erlöst" - ich dachte aber an diesseitige Rehabilitationen, die bei Tolkien sehr selten sind. Galadriel lasse ich durchgehen, auch wenn sie wegen einer Fehlentscheidung im Jahr 1495 Erstes Zeitalter, das noch etwa 600 Jahre weiter anhielt, durch das ganze Zweite Zeitalter hindurch, das etwa 3400 Jahre andauerte, bis zum Ende des Dritten Zeitalters warten musste, das auch nochmal gut 3000 ging. Erlösung bei Tokien gibt es selten und nicht zum Schnäppchenpreis.
« Letzte Änderung: 29.08.2020 | 17:43 von Zed »

Offline Chaos

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Wissen unsere Helden überhaupt von den Blauen Zauberern?

Falls nicht, und falls die beiden sich stark genug von Saruman, Gandalf und Radagast unterscheiden, mit denen unsere Helden ja einigermaßen vertraut sind (Saruman ganz besonders), dann könnte es doch sein, dass ihnen gar nicht klar ist, mit wem sie es zu tun haben. Eventuell kommen sie sogar auf den Gedanken, bei den beiden, die da aktiv in der Politik des Ostens mitmischen und Bündnisse schmieden, handelt es sich z.B. zum zwei Nazgul, die ihre alte Heimat für Saurons nächsten Krieg einspannen wollen!

Den Blauen Zauberern könnte es darum gehen, Sauron und den Nazgul möglichst viele der Menschenstämme des Osten auszuspannen, beziehungsweise darum, mit Avari-Elfen, Zwergensippen und möglichen von Sauron abgespalteten Menschenstämmen quasi eine zweite Front zu eröffnen, wenn es zum nächsten Krieg kommt.
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Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Offline Lichtschwerttänzer

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In der Anregung oben wäre der eine blaue Magier/Maiar seiner Göttlichkeit beraubt worden, und "nur" seine menschliche Hülle und Intelligenz wäre übrig geblieben, jedoch ohne Erinnerung.
das geht mMn eben nicht, er könnte stark verringert worden sein aber ihn zum Menschen devolutionieren geht nicht, er bleibt ein Ainur und Ainur sind keine Götter auch Manwe oder die anderen Valar sind keine Götter sondern Engel.

Der Tod ist Illuvatars Gabe an die Menschheit, die Eidbrecher hatten sich durch ihren Eidbruch verdammt zum einem Dasein ähnlich der Nazgul.
Unleben zu weit ausgedehnt, in der Hinsicht sehe ich den Tod nicht als negativ, Strafe, Nachteil sondern das ihnen dann doch ihre Gabe zuteil wurde

Grima wurde auch Vergebung angeboten, genau wie Saruman
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Offline torben

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Also erstmal vielen Dank für die weiteren Anmerkungen und Anregungen  :)

@Lichtschwertertänzer
Zitat
Die Blauen Zauberer haben ihre Aufgabe erfüllt in dem sie ihre Aufgabe verraten haben, sie haben Reiche gegründet - beherrscht, Bündnisse gebildet ggf als graue Eminenz vielleicht auch im Untergrund - Resistence
Ja, so habe ich das bisher auch gesehen und aus Tolkiens Anmerkungen zu den blauen Zauberern verstanden. Für mich warf und wirft das bei der Vorbereitung des Ostens nun die Fragen auf: Wo sind diese Reiche gelegen? Wie stehen sie zueinander? Wie stehen sie zu Sauron/Zwerge/Avari?

@Chaos
Zitat
Wissen unsere Helden überhaupt von den Blauen Zauberern?

Falls nicht, und falls die beiden sich stark genug von Saruman, Gandalf und Radagast unterscheiden, mit denen unsere Helden ja einigermaßen vertraut sind (Saruman ganz besonders), dann könnte es doch sein, dass ihnen gar nicht klar ist, mit wem sie es zu tun haben. Eventuell kommen sie sogar auf den Gedanken, bei den beiden, die da aktiv in der Politik des Ostens mitmischen und Bündnisse schmieden, handelt es sich z.B. zum zwei Nazgul, die ihre alte Heimat für Saurons nächsten Krieg einspannen wollen!

Den Blauen Zauberern könnte es darum gehen, Sauron und den Nazgul möglichst viele der Menschenstämme des Osten auszuspannen, beziehungsweise darum, mit Avari-Elfen, Zwergensippen und möglichen von Sauron abgespalteten Menschenstämmen quasi eine zweite Front zu eröffnen, wenn es zum nächsten Krieg kommt.

Ich würde sagen, dass die Charakter bis jetzt keine Kenntnis von den blauen Zauberern haben, am ehesten hätte die der Noldo Tinulin, wobei das sicherlich auch nur eine sehr vage Kenntnis wäre, da sie lange vor seiner Geburt nach Mittelerde gekommen und in den Osten verschwunden sind.

Die Idee für die Zauberer-Agenda mit der zweiten Front ist schon mal gut. Etwas in der Art hatte ich mir auch schon überlegt. Könnte vielleicht auch sein, dass es ihnen aber gar nicht / nicht in erster Linie darum geht, eine "Armee gegen Sauron" aufzubauen, sondern dass dies ein netter Nebeneffekt einer anderen Agenda ist, die weniger offensichtlich ist und die selbst ein grosses "Schreckenspotential" für den Westen beinhalten könnte.
Zed hat schon eine in diese Richtung gehende Idee vorgebracht, auch wenn mir diese dann vielleicht doch ein bisschen zu episch ist, soweit es um eine Rückholung Melkors geht. Dazu weiter unten noch mehr.

Ich tendiere dazu, die blauen Zauberer (oder zumindest einen von ihnen) ins Spiel zu integrieren und als "Herrscher" eines Reiches erscheinen zu lassen, das den weiter entfernten Völkern im Osten selbst gar nicht bekannt ist. Man weiss aber, dass dort das Reich des blauen Drachen besteht, dessen Leute sich nicht nur immer wieder als angesehene Gesandte in den anderen Reichen aufhalten, sondern dabei auch sehr einflussreich und stark sind (und eine unbekannte Agenda des blauen Drachen Stück für Stück umsetzen... das erkennt man aber erst, wenn man mehrere "Puzzlestücke" von Aktionen des blauen Drachen mit einander anschaut und in Einklang zu bringen versucht)... und es ist überliefert, dass der blaue Drache einem anderen Herrscher vor der "Übernahme" seines Landes gesagt haben soll: "never laugh at live dragons"... ein Ausspruch, der es Jahre später bis zu Bilbo Beutlins Vater geschafft hat... oder so in der Art vielleicht :)

Für die Gefährten heisst das, dass sie erstmal etwas über die Gesandten des blauen Drachen hören, dann wohl auch auf einen treffen und schliesslich vielleicht sogar das Reich und den Drachen selbst aufsuchen, um... was? Hilfe? Informationsaustausch? Unterstützung? Sturz des Drachen?... Könnte alles sein.
Was die Agenda des blauen Drachen betrifft, bin ich eben noch nicht so sicher. Gegenstand gegen Sauron aufbauen? Selbst möglichst gross werden? Die Avari doch noch davon überzeugen, in den Westen zu gehen, da sie sonst von Sauron ausgelöscht werden (..."also ob! Das hat Melkor schon nicht mit uns geschafft, dann wird das seinem Pimpf erst recht nicht gelingen..." - Letzte Worte eines Avari-Elben ~;D )

Gleichzeitig möchte ich den Haupt-Fokus eigentlich gar nicht auf die blauen Zauberer richten, sondern eher auf die Zwerge und die Avari. Würde ich die blauen Zauberer, den blauen Drachen aber so prominent in Szene setzen, wird er zweifellos die "Hauptattraktion" für die Charakter werden... Ich hätte das lieber im Sinne von "hm, und was ist eigentlich mit diesem ominösen blauen Drachen? Egal, wir haben hier Dringenderes zu erledigen und können uns später immer noch um diese Sache kümmern" oder "wie nett von diesem blauen Drachen, dass er uns durch seine Leute einen Zugang zu X verschafft hat. Schade nur, dass man an den feinen Herrn selbst nicht heranzukommen scheint. Na das werden wir später sich noch machen."

@Zed
Zitat
Mein Eindruck ist, dass die bisherigen Ideen voll im Erwartungshorizont dessen liegen, was im "Herrn der Ringe" geschieht: Dass es eigentlich Varianten des Bekannten sind: Böse Istari, Sauron als Strippenzieher, Balrogs und Nazgul.

Ich mache mal den gewagten Vorschlag, etwas "Neues, Großes", was aber trotzdem im Rahmen des Bekannten liegt, anzubieten, und fange gleich mal mit etwas sehr Epischen an: Einer der beiden blauen Magier macht zwar wie Saruman gemeinsame Sache mit Sauron, aber - Twist - er wird ihn hintergehen, und versuchen, Melkor aus der ewigen Verdammnis zurück beschwören und dessen Lieblingsmaiar zu werden. Vielleicht hilft er sogar im Westen, Sauron zu stürzen, um später dessen Platz einnehmen zu können, und macht, solange er gegen Sauron vorgeht, einen vertrauenswürdigen Eindruck auf die Helden.

Du hast recht, dass die bisherigen Ideen dem Erwartungshorizont eines Tolkien-Lesers entspricht. Das kommt daher, dass wir/ich diesen Rahmen grundsätzlich auch nicht verlassen/sprengen wollen. Das ist z.B. ein Grund dafür, dass wir die Magie der Charakter (wir spielen einen Mix aus MERS/Rolemaster und einigen Hausregeln) massiv eingeschränkt haben, um eben ein tolkien'sches Flair herzustellen. Der erste Teil Deines Vorschlags lässt sich mit diesem Anspruch meines Erachtens auch noch bestens einfangen. Die Spieler (nicht die Charakter) erwarten natürlich irgendwas "Grosses" von den blauen Zauberern. Dass sich einer von denen wie Saruman in späterer Zeit im Westen verhält, also "vorne rum" Sauron unterstützen und ihn eigentlich hintergehen wollen, könnte ihnen sehr schnell in den Sinn kommen, und das wäre dann vielleicht nur eine "schlechte" Saruman-Kopie.
Jetzt könnte man sich schon vorstellen, dass die blauen Zauberer Melkor zurückholen wollen, da wäre aber aus meiner Sicht die klare Vorgabe, dass ihnen dies gar nicht gelingen kann, auch wenn ihnen selbst das vielleicht nicht bewusst sein sollte (im Sinne von "Lass uns versuchen, so schnell mit dem Fahrrad zu fahren, dass aus dem Huhn da drüben ein Eichhörnchen wird. Das soll gehen, habe ich gehört/gelesen...") Wie ich Tolkien verstehe, ist Melkor aus der Welt gestossen und durch die Maiar sicher nicht rückholbar... aber wer weiss schon, was sie Pallando drüben für einen Floh ins Ohr gesetzt haben...  ~;D

Zitat
Für die Beschwörung Morgoth's hat er nebenbei schon einiges zusammen gesammelt, er braucht ein göttliches Artefakt von jedem Valar, der an der Verbannung Melkors beteiligt war, aber auch mächtige Verbündete.

Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es einige sehr mächtige Kreaturen im Universum Tolkiens, die nicht in die Kategorie Ainur - Eru-Valar-Maiar - fallen oder deren Geschöpfe sind: Ungoliant und Kankra sind etwas Böses von außerhalb, Tom Bombadil gehört auch keiner gesicherten Spezies an. Der Kraken vor Moria - da bin ich mir gerade nicht sicher: Ist er ein Morgothgeschöpf wie die Drachen? Oder ist er ist er auch etwas von außerhalb?

Egal: Es könnte noch ein monsterhaftes Insekt existieren, dass in die Gruppe Kankra-Bombadil gehört, oder eben ein noch größerer Kraken. Entweder diese oder Morgoth (noch körperlos) wollen Mittelerde mit einem blauen Magier von Osten her erobern: Plötzlich sieht der Ringkrieg im Westen wie ein Geplänkel aus, und im Osten entscheiden Deine Helden das wirkliche Schicksal der Welt. Vielleicht lässt ein (unwichtigerer) Valar beim Krieg im Osten sogar sein Leben. Sein Körper ist gewaltig und ein Teil der Landschaft im Osten geworden, und die Helden halten sich in diesem (steingewordenen?) Körper auf, bis sie irgendwann begreifen, dass sie in dem Leichnam eines Valar umherirren.

Das Problem mit einem übermächtigen Gegner ist immer, wie wird man den am Ende wieder los, so dass die Gruppe dabei den "Heldenpart" einnimmt, denn sie sollen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. In früheren Kampagnen haben die Vorfahren der heutigen Helden z.B. schon Drachen getötet, was damals vor allem aufgrund noch massiv stärkerer Magie möglich war. Heute würde ich es als äusserst schwer für eine Gruppe erachten, einen Drachen zu erlegen. Richtig, es gibt natürlich immer die "spezielle Ausnahme", sei es der Nordmann Fram, der den Drachen Scatha erschlagen hat, oder Bard, der Smaug vom Himmel holen wird.
Ich möchte der Gruppe eigentlich keinen "richtigen" Drachen mehr vorsetzen, da er locker in der Lage sein müsste, mindestens einen wenn nicht alle Gefährten nieder zu machen, rein physisch, von der geistigen Beeinflussung usw. spreche ich da noch gar nicht... klar, auch da könnte man zig Wege zur Plausibilisierung finden, aber diese "innere Gedankengrenze" habe ich mir mal als erste "Haltelinie" gesetzt, die ich erst überschreiten will, wenn es dafür gute Gründe gibt und es einen grossen Mehrwert fürs Spiel bringen könnte.

Je grösser dieser übermächtige Gegner ist, desto schneller erfasst die Spieler auch ein Ohnmachtsgefühl, weil man weiss "das kriegen wir alleine niemals hin, also werden wir jetzt zig Sachen probieren und uns in zig Sideplots verstricken müssen, um die Sache irgendwie für uns drehen zu können." Als Bild etwa: Die Ameise sieht Sissifus' Stein und erhält die Aufgabe, diesen bis auf den Berg, der am Ende überhängend ist, hoch zu schaffen. So eine Vorgabe kann die Spielfreude trüben, da die "eigene Mächtigkeit" über längere Zeit eingeschränkt erlebt wird und man sich eher wie ein Puzzlestück vorkommt, denn wie ein frei entscheidender "Held" (dem aber natürlich trotzdem nicht alles gelingen muss). Letzteres führt - vermute ich - gerade wenn es einn länger dauernder Zustand ist - zu grösserem Spielspass. Aber da gibt's natürlich zig verschiedene Stellschrauben, mit denen man alles butterweich zum Laufen bekommt, wenn man seine Gruppe und ihre Bedürfnisse kennt, keine Frage.

Zitat
Die Avari sind keine primitiven Zurückgebliebenen, sondern entpuppen sich als die geschicktesten Strippenzieher aller humanoiden Völker: Sie (Gestaltwandler?) verfügen über ein Informantennetz, dass sich bis in den Westen (ein Protagonist des Ringkriegs (Elrond?) entpuppt sich als gestaltgewandelter Avari) und bis weit nach Valinor spannt. Ihr geheimes Ziel ist, Valinor zu erobern, wenn die Kraft der Valar so geschwächt ist, dass sie Valinor nicht mehr entrücken können. Sie haben Zeit, sich am Ende der Zeit ihren Platz im gelobten Land zu nehmen, der ihnen bis dahin von den Valar verweigert wurde.

Dieser Vorschlag sprengt wohl auch den "geschichtlich etablierten" Erwartungshorizont meiner Gruppe  ;)

Zitat
Jetzt habe ich sehr unverfrorene Ideen gestreut, die TNT in Pulverfässer auf Atombomben bedeuten. Mögliche Gegenkräfte könnten sein: Geistervölker wie die Eidbrecher, die gegen die Einheiten des blauen Magiers vorgehen; Mammutreiter; Hexenmeister, die sich Ungoliants Brut als Reittiere "gezähmt" haben (was irgendwann nicht mehr gut geht); ein freundliches Volk, dass in den zahlreichen Flüssen des Osten wohnt, und so friedlich wie die Hobbits ist; der andere blaue Magier, der in Stasis war nachdem ihm sein Kollege etwas Göttlichkeit genommen hat (für Melkors Beschwörung) und von Deinen Helden erweckt wird, aber auch keinen blassen Schimmer hat, was in der Zwischenzeit im Osten abging, und nun als einfacher, sterblicher Mensch handeln muss; und (ich weiß: das ist gewagt) ein Balrog, der versucht, seine sehr falsche Entscheidung, einst in Melkors Dienste getreten zu sein, rückgängig zu machen versucht und dafür wohl sein Leben gibt.

Die Spinnenreiter klingen lustig, wäre mal was anderes als die Wargreiter...  >;D

Zur Frage der Erlösung bei Tolkien (und auch zur Lösung der Frage, was genau darunter zu verstehen ist) könnte man sicherlich Seiten füllen, und ich denke, es lassen sich verschiedene Beispiele für die eine wie die andere Sichtweise anführen, wobei es vermutlich weit mehr als nur zwei Sichtweisen in dieser Sache gibt  :)

Jedenfalls vielen Dank für den weiteren Input, gerne noch mehr davon, denn es geht nichts über einen gut gefüllten Ideensteinbruch  ;D

Viele Grüsse
torben
« Letzte Änderung: 30.08.2020 | 23:42 von torben »

Offline Chaos

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@Chaos
Ich würde sagen, dass die Charakter bis jetzt keine Kenntnis von den blauen Zauberern haben, am ehesten hätte die der Noldo Tinulin, wobei das sicherlich auch nur eine sehr vage Kenntnis wäre, da sie lange vor seiner Geburt nach Mittelerde gekommen und in den Osten verschwunden sind.

Die Idee für die Zauberer-Agenda mit der zweiten Front ist schon mal gut. Etwas in der Art hatte ich mir auch schon überlegt. Könnte vielleicht auch sein, dass es ihnen aber gar nicht / nicht in erster Linie darum geht, eine "Armee gegen Sauron" aufzubauen, sondern dass dies ein netter Nebeneffekt einer anderen Agenda ist, die weniger offensichtlich ist und die selbst ein grosses "Schreckenspotential" für den Westen beinhalten könnte.

Gleichzeitig ist diese zweite Front gegen Sauron für alle, die wissen, wer die blauen Zauberer sind, ein ziemlich naheliegendes Ziel. Wenn die blauen Zauberer also andere Ziele haben, können sie Außenstehende (potentielle Freunde ebenso wie Feinde) recht leicht zu der Schlussfolgerung verlocken, dass es ihnen genau darum geht... so dass niemand ihre wahren Ziele erkennt, bis es zu spät ist.

Zum Beispiel könnten die Ringgeister, oder wer auch immer Saurons Interessen in der Region vertritt, so darauf fixiert sein, eine Anti-Sauron-Allianz unter der Schirmherrschaft der blauen Zauberer zu verhindern, dass sie nie auch nur versuchen, deren wirklichen Plan zu verhindern.

Oder aber die Spielercharaktere denken sich, solange sowohl die blauen Zauberer als auch Saurons Schergen mit der Anti-Sauron-Allianz beschäftigt sind, können wir hier ungestört Was-Auch-Immer erledigen und uns danach wieder vom Acker machen, bevor wir zwischen die Fronten geraten... nur leider ist Was-Auch-Immer der Kern der wirklichen Pläne der blauen Zauberer - und irgendwelche Schergen Saurons, die eigentlich nur diese Störenfriede aus dem Westen erledigen wollen, sind versehentlich in der Position, eben diese Pläne zu durchkreuzen.
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Offline Zed

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Danke, dass ich hier den ganz großen Pinsel herausholen durfte und einmal (in vollem Bewusstsein) s e h r epische Ideen skizzieren durfte, die Ihr mir ohne Prügel habt durchgehen lassen. :) Zum dem Thema "Epik" möchte ich noch woanders einen Thread eröffnen, hier noch ein Kurzplädoyer gegen den HdR-Erwartungshorizont.

Wäre ich Dein Spieler, Torben, dann würde ich mich bei den aktuell genannten Antagonisten sehr zuhause fühlen, oder um es weniger positiv zu formulieren: Sauron als der BigBad gäbe mir nichts neues mehr, und ich wüsste, wie die Geschichte für ihn ausgeht. Analog wäre für mich ein blauer Magier als Saruman-Gegenstück langweiliger als eine mir unbekannte Macht. Dieses Unbekannte würde mir fehlen. Wenn sich jedoch ein anderer BigBad als Sauron herauschälen würde, dann hätten die mir vertrauten Gegner als Teil des Antagonisten-Ensembles keine Nachteile für mein Spielempfinden.

Darum möchte ich ein wenig angepasst gegenüber meinen Vorschlägen oben für einen anderen BigBad als Sauron plädieren. Am nächsten am HdR wäre da eine weitere Nachkommin von Ungoliant: Kankra war vielleicht eine Enkelin der Komplizin von Morgoth, die Sauron taktisch im Westen unterstützt hatte. Die (noch namenlose) Mutter Kankras (Turúmëa?) könnte im Osten als BigBad die Position einnehmen, die im Westen Sauron hat.

Nach der Verbannung Morgoths hatte sein schwächerer Diener Sauron noch genügend Macht, die Welt zwei weitere Zeitalter mit seinen Herrschaftsplänen zu dominieren. Potentiell könnte Turúmëa eine etwas schwächere Gefahr als Sauron darstellen (sie wäre der Juniorpartner in der Allianz) und trotzdem wäre sie noch gefährlich genug. Einer dämonischen Kreatur wie Tolkiens Spinnen traue ich auch zu, noch eine Gefahr darzustellen, selbst wenn Sauron vernichtet wäre.

So wie die Geschichte der Ringe im HdR ein wenig an die Geschichte der Silmarill erinnert, so könnte eine Allianz zwischen Sauron und Turúmëa die Allianz von Morgoth und Ungoliant widerspiegeln.

Wenn Ungoliant eine formidable Gegnerin sogar für Valar war und die Düsterwaldspinnen und Kankra von Elben und Hobbits besiegt werden können, so ist in meinen Augen noch Platz zwischen den Spinnengenerationen für eine kluge Gegnerin der SCs, die trotzdem noch besiegbar wäre. Sie müsste nicht viel stärker als Kankra sein, nur um einiges intriganter.

Das Thema "Erlösung" bei Tolkien geht mir noch im Kopf herum. Hättest Du denn noch ein Beispiel, dass Tolkien-Figuren, die Fehlentscheidungen getroffen haben, sich trotzdem noch im Diesseits weiterentwicklen und eine Art "glückliches" Leben führen durften? Mir fällt nur ein, wie solche Figuren degenerieren (Gollum), wahnsinnig werden (und lieber Kriege führen als von ihrer Gier zu lassen: Thorin, Feanor). Kurz vor ihrem Tod haben sie vielleicht noch eine kleine Einsicht, mehr "Erlösung"/"Vergebung" gibt es nicht.
« Letzte Änderung: 1.09.2020 | 21:28 von Zed »

Offline Lichtschwerttänzer

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Offline charapo

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Habe den Thread nur überflogen.
Habt Ihr alle MERS Abenteuer?
Auf dieser Seite findet man einige.:
https://www.tommygunarts-rpg.de/


Offline Zed

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« Letzte Änderung: 1.09.2020 | 22:58 von Zed »

Offline torben

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Oh wie schön, es kommen weitere Vorschläge und Anregungen  :)

@Chaos und @Lichtschwerttänzer
Zitat
Gleichzeitig ist diese zweite Front gegen Sauron für alle, die wissen, wer die blauen Zauberer sind, ein ziemlich naheliegendes Ziel. Wenn die blauen Zauberer also andere Ziele haben, können sie Außenstehende (potentielle Freunde ebenso wie Feinde) recht leicht zu der Schlussfolgerung verlocken, dass es ihnen genau darum geht... so dass niemand ihre wahren Ziele erkennt, bis es zu spät ist.

Zum Beispiel könnten die Ringgeister, oder wer auch immer Saurons Interessen in der Region vertritt, so darauf fixiert sein, eine Anti-Sauron-Allianz unter der Schirmherrschaft der blauen Zauberer zu verhindern, dass sie nie auch nur versuchen, deren wirklichen Plan zu verhindern.

Oder aber die Spielercharaktere denken sich, solange sowohl die blauen Zauberer als auch Saurons Schergen mit der Anti-Sauron-Allianz beschäftigt sind, können wir hier ungestört Was-Auch-Immer erledigen und uns danach wieder vom Acker machen, bevor wir zwischen die Fronten geraten... nur leider ist Was-Auch-Immer der Kern der wirklichen Pläne der blauen Zauberer - und irgendwelche Schergen Saurons, die eigentlich nur diese Störenfriede aus dem Westen erledigen wollen, sind versehentlich in der Position, eben diese Pläne zu durchkreuzen.

Ja in diese Richtung hatte ich auch schon überlegt. Ich bin mir aber noch nicht wirklich sicher, ob und wie sehr ich die blauen Zauberer in den Fokus der Kampagne stellen soll, zumal mir vorhin, von Zeds Beitrag inspiriert, einen anderer Plot verfolgenswerter erscheint, wobei auch bei diesem die blauen Zauberer ihren Part bekommen können/haben... mehr dazu nachher.

Ob die blauen Zauberer untereinander sowie mit den übrigen nicht sauronhörigen Menschenvölkern, den Zwergen sowie den Avari zusammenarbeiten oder nicht und wie gross gegebenenfalls die Schnittmenge ihrer gemeinsamen Interessen ist, das wäre zu eruieren  :)

@Zed
Zitat
Danke, dass ich hier den ganz großen Pinsel herausholen durfte und einmal (in vollem Bewusstsein) s e h r epische Ideen skizzieren durfte, die Ihr mir ohne Prügel habt durchgehen lassen. :) Zum dem Thema "Epik" möchte ich noch woanders einen Thread eröffnen, hier noch ein Kurzplädoyer gegen den HdR-Erwartungshorizont.

Wäre ich Dein Spieler, Torben, dann würde ich mich bei den aktuell genannten Antagonisten sehr zuhause fühlen, oder um es weniger positiv zu formulieren: Sauron als der BigBad gäbe mir nichts neues mehr, und ich wüsste, wie die Geschichte für ihn ausgeht. Analog wäre für mich ein blauer Magier als Saruman-Gegenstück langweiliger als eine mir unbekannte Macht. Dieses Unbekannte würde mir fehlen. Wenn sich jedoch ein anderer BigBad als Sauron herauschälen würde, dann hätten die mir vertrauten Gegner als Teil des Antagonisten-Ensembles keine Nachteile für mein Spielempfinden.

Darum möchte ich ein wenig angepasst gegenüber meinen Vorschlägen oben für einen anderen BigBad als Sauron plädieren. Am nächsten am HdR wäre da eine weitere Nachkommin von Ungoliant: Kankra war vielleicht eine Enkelin der Komplizin von Morgoth, die Sauron taktisch im Westen unterstützt hatte. Die (noch namenlose) Mutter Kankras (Turúmëa?) könnte im Osten als BigBad die Position einnehmen, die im Westen Sauron hat.

Nach der Verbannung Morgoths hatte sein schwächerer Diener Sauron noch genügend Macht, die Welt zwei weitere Zeitalter mit seinen Herrschaftsplänen zu dominieren. Potentiell könnte Turúmëa eine etwas schwächere Gefahr als Sauron darstellen (sie wäre der Juniorpartner in der Allianz) und trotzdem wäre sie noch gefährlich genug. Einer dämonischen Kreatur wie Tolkiens Spinnen traue ich auch zu, noch eine Gefahr darzustellen, selbst wenn Sauron vernichtet wäre.

So wie die Geschichte der Ringe im HdR ein wenig an die Geschichte der Silmarill erinnert, so könnte eine Allianz zwischen Sauron und Turúmëa die Allianz von Morgoth und Ungoliant widerspiegeln.

Wenn Ungoliant eine formidable Gegnerin sogar für Valar war und die Düsterwaldspinnen und Kankra von Elben und Hobbits besiegt werden können, so ist in meinen Augen noch Platz zwischen den Spinnengenerationen für eine kluge Gegnerin der SCs, die trotzdem noch besiegbar wäre. Sie müsste nicht viel stärker als Kankra sein, nur um einiges intriganter.

Ich muss vielleicht vorweg sagen, dass ich es bisher immer vermieden habe, den Charaktern die ganz bösen Jungstm vorzusetzen, also kein Sauron, keine Nazgûl, kein Smaug. Wir spielen quasi die "2. Liga". Jetzt das ABER  ;)
Aber diese 2. Liga hat's dennoch in sich. Da sind zum einen von Sauron/dem Hexenkönig zu Schattenwesen korrumpierte Menschen (jetzt den Nazgûl gleiche Schattenwesen), die rein von den Spielwerten einem Nazgûl "locker" das Wasser reichen können. Da sind Drachen, die bei Tolkien keine wörtliche Erwähnung finden, die aber an die Spielwerte von Smaug oder Scatha kommen. Da ging es um die Entdeckung und Erkundung Belegosts die Wiederauffindung der Perle Nimphelos; um die Vernichtung eines Schergen des Hexenkönigs, welcher die eigentliche Ursache für den Langen Winter im Jahre 2758/59 3Z war, und dabei um die eigentliche Rettung Rohans; um die Suche nach König Arvedui und die Sichtung eines Palantirs und um die Rettung der Eisbucht von Forochel vor einer Armee aus untoten Eiswesen, die früher oder später über Eriador hergefallen wären, hätten nicht die Charakter die Völker des Nordens zum Kampf vereint usw.
Sprich: Bei uns haben die Charakter Kontakt und pflegen Beziehungen zur obersten Elite (Elrond, Truchsess Beregond, König Fréaláf, Saruman), spielen aber dennoch in einer Liga ein Stück darunter und fliegen so quasi "dicht unter dem Radar der gondorianischen Geschichtsschreiber", weshalb sie in den Annalen der Könige nicht namentlich genannt werden. Ihre Taten haben aber gleichwohl grossen Einfluss auf die Geschichte, wie sie bei Tolkien niedergeschrieben wurde.
Daher würde ich sagen, dass wir durchaus epische Geschichten spielen und damit dazu beitragen, dass am Ende das geschehen kann, was die Geschichtsschreiber von Gondor in den Annalen der Könige festgehalten haben. Und es ist diese "Vermischung" unserer Geschichten mit Tolkiens eigentlichem Plot, der für uns den Reiz ausmacht. Dass man nach einer Kampagne hingehen kann und sagen "Schau mal der Eintrag zum Jahr 2758/59 3Z, der Lange Winter. Da steht, der sei erst im März gebrochen. Da steht aber nicht wieso, aber wir wissen, was da wirklich geschehen ist (dabei in Erinnerung an eine grosse Kampagne schwelgend  ;D ).

So, nach diesem langen "vorweg" nun zu Deinem "gemässigten" Vorschlag mit einer grossen, intriganten Spinne: Der gefällt mir grade seeehr gut, zumal das auch eine mystische Macht wäre, welche es zu besiegen gelte und man könnte nachher sagen "wow, wir haben es geschafft, ganz grosses Unheil vom Westen abzuhalten."
Ich hatte im Startbeitrag als mögliche Gegner ja schon geschrieben "Balrog oder sonst ein grosser Dämon aus Morgoths Tagen" Und ja, ich finde den Balrog auch ziemlich... abgelutscht?/risikobehaftet? keine Ahnung, was es genau ist, aber ich wollte so einen Gegner eigentlich auch immer irgendwie vermeiden. Eine grosse Spinne hingegen, sei sie nun ein Dämon Morgoths oder ein eigenes "Wesen der Dunkelheit", dürfte ein unerwarteter und damit überraschender und gleichzeitig sehr interessanter und verfolgenswerter Gegner sein, zumal dieser auch schon seine eigene Armee von kleineren Spinnen bereit haben könnte... von der von Dir genannten Parallele Morgoth - Ungolianth / Sauron - diese Spinne, welche ebenfalls für viel Flair sorgen würde, mal ganz zu schweigen. Das ist super  :)

Bezüglich "Erlösung"/Vergebung müsste ich mir erst noch genauere Gedanken machen. Ich glaube, es gäbe schon noch den einen oder anderen Fall, der noch nicht genannt wurde, ich kann's aber grad noch nicht richtig greifen und festmachen, ob es den "Erlösungstest" besteht  :)

@Charapo
Jup, die Seite kenne ich und die MERS-Sachen sind mir alle bekannt. Vielen Dank trotzdem für den Link  :d Mein Problem bei den MERS-Sachen ist so ein bisschen, dass die sich irgendwo mal einen Metaplot ausgedacht haben und ihn in vielen Büchern einfliessen lassen, ohne dass er an einer Stelle mal griffig aufbereitet wäre, so dass man schnell zu den massgeblichen Infos kommen kann. Das ist zumindest mein Eindruck. Daher nutze ich dieses Material oft "nur" als Ideensteinbruch und lasse mich von einzelnen Details, Karten und dergleichen inspirieren, um am Ende dann aber doch etwas eigenes zu entwerfen, das meinem Geschmack am besten entspricht.

Viele Grüsse
torben
« Letzte Änderung: 1.09.2020 | 23:52 von torben »

Offline Zed

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Ich muss vielleicht vorweg sagen, dass ich es bisher immer vermieden habe, den Charaktern die ganz bösen Jungstm vorzusetzen, also kein Sauron, keine Nazgûl, kein Smaug. Wir spielen quasi die "2. Liga". Jetzt das ABER  ;)
Aber diese 2. Liga hat's dennoch in sich. Da sind zum einen von Sauron/dem Hexenkönig zu Schattenwesen korrumpierte Menschen (jetzt den Nazgûl gleiche Schattenwesen), die rein von den Spielwerten einem Nazgûl "locker" das Wasser reichen können. Da sind Drachen, die bei Tolkien keine wörtliche Erwähnung finden, die aber an die Spielwerte von Smaug oder Scatha kommen. Da ging es um die Entdeckung und Erkundung Belegosts die Wiederauffindung der Perle Nimphelos; um die Vernichtung eines Schergen des Hexenkönigs, welcher die eigentliche Ursache für den Langen Winter im Jahre 2758/59 3Z war, und dabei um die eigentliche Rettung Rohans; um die Suche nach König Arvedui und die Sichtung eines Palantirs und um die Rettung der Eisbucht von Forochel vor einer Armee aus untoten Eiswesen, die früher oder später über Eriador hergefallen wären, hätten nicht die Charakter die Völker des Nordens zum Kampf vereint usw.
Sprich: Bei uns haben die Charakter Kontakt und pflegen Beziehungen zur obersten Elite (Elrond, Truchsess Beregond, König Fréaláf, Saruman), spielen aber dennoch in einer Liga ein Stück darunter und fliegen so quasi "dicht unter dem Radar der gondorianischen Geschichtsschreiber", weshalb sie in den Annalen der Könige nicht namentlich genannt werden. Ihre Taten haben aber gleichwohl grossen Einfluss auf die Geschichte, wie sie bei Tolkien niedergeschrieben wurde.
Daher würde ich sagen, dass wir durchaus epische Geschichten spielen und damit dazu beitragen, dass am Ende das geschehen kann, was die Geschichtsschreiber von Gondor in den Annalen der Könige festgehalten haben. Und es ist diese "Vermischung" unserer Geschichten mit Tolkiens eigentlichem Plot, der für uns den Reiz ausmacht. Dass man nach einer Kampagne hingehen kann und sagen "Schau mal der Eintrag zum Jahr 2758/59 3Z, der Lange Winter. Da steht, der sei erst im März gebrochen. Da steht aber nicht wieso, aber wir wissen, was da wirklich geschehen ist (dabei in Erinnerung an eine grosse Kampagne schwelgend  ;D ).

Ja, das würde ich auch absolut als episches Spiel bezeichnen!

Offline Derius

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Hi :)

Erstmal: Super tolles Thema!

Ich hab die Wall of Text teilweise nur überflogen (grad nicht genug Zeit für ausführliche Lektüre, wird aber sicher noch nachgeholt), aber ein Punkt ist mir ins Auge gesprungen:

Jetzt könnte man sich schon vorstellen, dass die blauen Zauberer Melkor zurückholen wollen, da wäre aber aus meiner Sicht die klare Vorgabe, dass ihnen dies gar nicht gelingen kann, auch wenn ihnen selbst das vielleicht nicht bewusst sein sollte (im Sinne von "Lass uns versuchen, so schnell mit dem Fahrrad zu fahren, dass aus dem Huhn da drüben ein Eichhörnchen wird. Das soll gehen, habe ich gehört/gelesen...") Wie ich Tolkien verstehe, ist Melkor aus der Welt gestossen und durch die Maiar sicher nicht rückholbar... aber wer weiss schon, was sie Pallando drüben für einen Floh ins Ohr gesetzt haben...  ~;D

So ganz grundsätzlich muss es irgendwie gelingen können, dass Melkor zurückkommt, denn es ist ja schon in Tolkiens Texten beschrieben, dass er die Verbannung überwindet (am Ende der Zeiten). Dreh- und Angelpunkt ist das das Tor der Nacht, soweit ich mich erinnere. Das könnte man auch super zum epischen Gegenstand einer Kampagne machen: Erstmal herausfinden, dass es das gibt bzw. dass die Gegner dahin wollen. Dann überlegene, wie man überhaupt dahin kommt. Dann wie man es öffnet/den Wächter überwindet (Earendel, oder?) bzw. eben das verhindern. Und dann vllt. noch wie man Melkor Bescheid gibt, dass es offen ist bzw. eben das verhindern. Wäre aber schon sehr episch. Vllt. aber als Finale geeinget, wenn man gerne eine Weltrettungskampagne spielt?

Offline torben

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@Derius

Zitat
So ganz grundsätzlich muss es irgendwie gelingen können, dass Melkor zurückkommt, denn es ist ja schon in Tolkiens Texten beschrieben, dass er die Verbannung überwindet (am Ende der Zeiten). Dreh- und Angelpunkt ist das das Tor der Nacht, soweit ich mich erinnere. Das könnte man auch super zum epischen Gegenstand einer Kampagne machen: Erstmal herausfinden, dass es das gibt bzw. dass die Gegner dahin wollen. Dann überlegene, wie man überhaupt dahin kommt. Dann wie man es öffnet/den Wächter überwindet (Earendel, oder?) bzw. eben das verhindern. Und dann vllt. noch wie man Melkor Bescheid gibt, dass es offen ist bzw. eben das verhindern. Wäre aber schon sehr episch. Vllt. aber als Finale geeinget, wenn man gerne eine Weltrettungskampagne spielt?

Ja, das wäre dann wirklich eine extrem epische Aufgabe. Leider wohl aber auch eine, nach der man keine wirkliche Steigerungsmöglichkeit mehr hat, und wir wollen doch alle noch möglichst lange spannende und erfüllende Plots in Mittelerde spielen  ;)

Offline Zed

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Oha! Ich hatte als Extra zwar das Silmarillion gelesen. Die anderen Bücher schienen mir  einen zu geringen Mehrwert zu bieten. Ich weiß nicht, ob ich von Dagor Dagorath hätte wissen wollen...

Offline torben

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Oha! Ich hatte als Extra zwar das Silmarillion gelesen. Die anderen Bücher schienen mir  einen zu geringen Mehrwert zu bieten. Ich weiß nicht, ob ich von Dagor Dagorath hätte wissen wollen...

Naja... zur Dagor Dagorath würde ich dann aber eher den Eintrag bei Tolkiengateway http://www.tolkiengateway.net/wiki/Dagor_Dagorath zu Rate ziehen als den aus der Ardapedia... Das Konzept wurde gemäss Christophers Tolkiens Auslegung von seinem Vater verworfen. Aber ansonsten ja schön  >;D >;D