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[Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)

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carthinius:
Spannend, ich sehe alle Punkte von treslibras wirklich komplett andersrum.  Ich greife aber nur ein paar Sachen raus, sonst ufert das aus.


--- Zitat von: treslibras am 15.10.2021 | 23:19 ---Zumindest die erste Hälfte (nennen wir es mal "die große Exposition") fand ich in der Tat deutlich schlechter gelöst, deutlich weniger ausdrucksstark als die David Lynch Version, und insgesamt viel zu "gehetzt". Die gesamte Intrigen wurden bis zur Banalität zurückgeschnitten oder als "common Knowledge" einfach ausgesprochen.

--- Ende Zitat ---
Im Gegenteil finde ich die Reduktion deutlich gelungener als die ständige Überfrachtung und die inneren Monologe bei Lynch. Um Welten besser.


--- Zitat von: treslibras am 15.10.2021 | 23:19 ---So führte es dann zu der seltsamen Situation, dass eigentlich narrativ wichtige Szenen seltsam schwach bis irrelevant wurden, wie z.B. die (auch noch unnötigerweise veränderte) Harvester-Szene, weil die Aussage über Herzog Leto (die auf einen bedeutungsschwangeren "Blick des Erkennens" und eine Sure von Liet Kynes reduziert wurde) kaum noch Gewicht und Relevanz hatten. Das hatte teilweise eher den Charakter einer Checkliste von Aussagen, die einmal getroffen werden müssen, damit wir Zuschauer später die Storyline für plausibel halten.

--- Ende Zitat ---
Ich fand die Szene so noch deutlich besser: Leto handelt so, weil ihm die Menschen nicht scheißegal sind. Dafür ist ihm sogar egal, ob es direkt an den Harkonnen liegt oder eben nur ein Zufall ist. Das gibt ihm deutlich mehr Charakter als ein "ich tu was gegen die bösen Harkonnen". Um zu zeigen, dass die Harkonnen gegen die Atreides vorgehen, gibt es immer noch die Jägersucher-Szene, die damit auch gleich viel persönlicher ist, weil es gezielt gegen Paul geht. Ein Attentat auf den Erben reicht völlig, um die Absichten und miesen Methoden der Harkonnen – noch abseits der Intrige mit dem Imperator – zu unterstreichen. Hier spielt nur einer fair und das ist Leto.


--- Zitat von: treslibras am 15.10.2021 | 23:19 ---Die Szene mit dem Schmerztest, anderes Beispiel, ebenfalls ein unnötig schwach verkürzter Dialog zwischen Paul und der Ehrwürdigen Mutter.
Vielleicht ist da auch einiges in der deutschen Synchro verloren gegangen, das kann ich nicht sagen.

--- Ende Zitat ---
Wie brillant war denn bitte, auf die schlechten Special Effects des Schmerzsimulation zu verzichten und die Black Box als genau solches zu bewahren? Wie gut, dass Paul "einfach nur" mit sich ringt, während Lady Jessica draußen quasi stellvertretend das gelernte Mantra herunterbetet und gleichzeitig fast verzweifelt, weil sie nicht weiß, ob sie Paul genug gelehrt hat? Das ist eine komplett andere Szene als bei Lynch, und sie ist viel besser.


--- Zitat von: treslibras am 15.10.2021 | 23:19 ---Das Set Design fand ich viel zu monoton. Gerade zwischen Calladan und Arrakis hätte man einen stärkeren Kontrast als den "von grau-in-grau zu sandfarben-in-sandfarben" finden und nutzen können. Ich fand den Brutalismus der Arrakeenischen Innenarchitektur klasse, die Vista von Arrakeen City dagegen seltsam amorph und schlecht, beinahe wie End-90er Lucasfilm CGI. Die Wüste war der Hammer, tolle Locations und tolle (digital) Matte Paintings.  :d

--- Ende Zitat ---

Caladan als "gtau in grau" zu bezeichnen, finde ich spannend. Da war doch alles sehr deutlich mit Grün- und Brauntönen unterstrichen, um die bewässerte und lebende Welt zu verdeutlichen. Komplett andere Architektur, viele Szenen draußen, damit klar wird, dass hier nichts so lebensfeindlich ist wie Arrakis. Regengüsse, Meere, satte grüne Hügel bei den Gräbern der Atreiden ... dagegen dann 10 Palmen in Arrakeen und ansonsten nur Beton und Sand.  Die Inszenierung der Wüstenwelt ist allerdings wirklich große Klasse!

Xemides:

--- Zitat von: Jiba am 11.10.2021 | 12:15 --- Aber er ist eben auch kein epochemachender Film (wobei das natürlich auch die Zeit zeigen muss, wie er rezipiert wird, etc.).
--- Ende Zitat ---

Naja genau wie Herr der Ringe ist er halt die Verfilmung eines epochemachenden Buches. Das war in den 60er Jahren und hat damals halt die Grundlagen geschaffen für vieles, was wir heute schon kennen.


--- Zitat ---Eine Sache noch: Hatte jemand außer mir das Gefühl, dass "Die Bene Gesserit haben einen Freak aus mir gemacht!" von Paul im Zelt ein völlig aus dem Charakter gefallener Satz ist. Da steckte so diese "teenage angst" drin, die ich in Superheldenfilmen mit Jugendlichen erwarte, aber doch nicht in so einem Film. Ich fand den völlig am Skript und an der Tonalität des Films vorbeigeschrieben.

--- Ende Zitat ---

Da gebe ich dir recht. Hat mich auch irritiert.

Xemides:
Ich fand die Lynchverfilmung von Dune als Verfilmung fürchterlich. Angefangen mit dem viel zu alten Kyle McLachlan, den Herzblutern, dem gehetzten Tempo ab dem zweiten Drittel bis zum fürchterlichen Ende.

tartex:
Ich bin ja riesiger Lynch- und Dune-Fan, aber ich schaffe es normalerweise nicht mal durch Princess Irulan's Intro. Kriege da einfach schon zu viel Bauchweh.

Infernal Teddy:
Ich war gestern drin.

Die Dune-Verfilmung auf die ich gefühlt mein Leben lang gewartet habe. Ich gehe ja bei Dune ab wie andere leute bei Star Wars, und... wow. Der einzige Vergleich den ich habe ist LotR. Definitiv ein Film fürs Kino. Und oh gods I need the score.

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