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[Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)

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Matz:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 13.03.2024 | 16:31 ---Was? Ich hab das Buch seit den 80ern ein gutes Dutzend Mal gelesen, aber dieser Schallwaffenkram müsste dann zigmal an mir vorbeigerauscht sein. Das war ne 100%ige Erfindung von Lynch, und nicht besonders gut.  wtf?

--- Ende Zitat ---

Richtig. Die Schaffwaffen sind eine Erfindung von Lynchs Film. Und wurden weit später in Westwoods DUNE RTS-Klassiker nochmal aufgegriffen.

Megavolt:
Ich war gestern im Film und fand ihn sehenswert und hatte nicht das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben. Am meisten gefällt mir die "nicht-StarWars/nicht-StarTrek - SciFi" von Dune, davon bin ich immer ganz angetan, auf welche Weise all die ganzen Sachen gelöst sind. Ich bin kein großer Dune Kenner und freue mich dann, wenn ich die Mentaten am Holo-3D-Halbkugelbildschirm über dem Einsatz der Crawler brüten sehe und dergleichen mehr, und der Spaß am Erkunden dieser Zukunftsvision hat mich souverän über den Film getragen. Unabhängig davon fand ich diesen religiösen Fremen-Dad ganz herrlich, der war super präsentiert.

Wenn ich Dinge kritisieren müsste, dann wären es:

- die Harkonnen waren mir zu absurd böse dargestellt. Vermutlich das alte Problem: Erzeuge mal einen gescheiten Bösewicht, das geht eigentlich kaum.
- Die weibliche Hauptrolle (hieß die echt "Johnny?"  ~;D ) war sehr schlecht geschrieben / besetzt / gespielt, vor allem immer im direkten Kontrast zum Mhuadib, der ja als Figur interessant ist und auch z.B. mords das markante Gesicht hat. Die Johnny hingegen war blass und lame und diese ganze komische Beziehung hat mich von vorne bis hinten nicht überzeugt. Ihre Freundin - die, die immer so laut gelästert hat - die war gleich dreimal so griffig und viel realer. Das hätte besser funktioniert.
- Im letzten Drittel war mir zu viel Bombast, das hat dann schnell genervt.
- Ich habe den Plot nur so halb kapiert, aber das mag an mir liegen. Mir war zum Beispiel die Wandlung vom demütigen Mhuadib zum umjubelten Alexander dem Großen zu extrem und zu schnell übers Knie gebrochen.
- Wenn ich die Aspekte "heiliger Krieg", "Prophetentum", "Wüste", "Imperialismusopfer" usw. zusammennehme, dann deutet das ziemlich stark auf eine benennbare irdische Vorlage hin, das fand ich sehr irritierend.
- Die Würmer haben mich nicht so überzeugt, von denen hätte ich mir mehr erwartet.

Mich ärgern strukturell die Fremen, genau wie im ersten Teil.
ENTWEDER sie sind ausgemergelte Wüstenasketen, die nix haben außer Leid und Kneifkäfer-Befall in ihren Lumpen, ODER sie sind unbesiegbare, immens gut ausgerüstete High-Tech-Superninjas. Aber nicht beides gleichzeitig.
ENTWEDER es sind nur ein paar versprengte Fuzzis in einer Felsenklamm, die Sand essen müssen, ODER sie haben eine Bevölkerung von 40 Milliarden und bewohnen die Südhalbkugel. Aber nicht beides gleichzeitig.

Schlussendlich hat mich das Wassergedönse irgendwann genervt. Wenn schon jeder Nasenpopel so wertvoll ist wie ein großes Goldnugget, weil er noch einen Nanoliter Rotzwasser enthält, dann kann man einfach nicht mehr sinnvoll überleben. Was machen die denn, wenn z.B. jemand schwitzt? Ihn ablecken?

Aber insgesamt wie gesagt für mich ein schöner Film, hat gepasst.


BBB:

--- Zitat von: Solzimer am 11.03.2024 | 19:04 ---Ich mache mich damit jetzt vermutlich unbeliebt, aber ich fand Part Two nicht so gut wie Part One.
Es mag vielleicht daran liegen, dass ich das Buch nicht gelesen habe, aber die Sprünge in Handlung und Charakterentwicklung waren mir zum Teil einfach zu groß und zu plötzlich. Trotz seiner Laufzeit wirkte der Film auf mich dadurch irgendwie überfrachtet und gehetzt. Schon krass bei fast drei Stunden :D  Vielleicht hätte man den Film nochmal teilen können.
Versteht mich nicht falsch: Das ist ein großartiger Film, aber für mich leider nicht das bahnbrechende Meisterwerk, welches ich mir erhofft hatte :/

--- Ende Zitat ---

Witzig, hab den Film am Montag gesehen und würde es genauso unterschreiben. Obwohl der Film sehr lang ist, fehlt mir die emotionale Tiefe. (und ich kann mit dem Harkonnen Design so gar nichts anfangen, aber gut...)
Irgendwann werd ich ihn mir nochmal via Streaming auf Englisch ansehen, vielleicht wirkt es da dann anders.

Aber sehe es zu 100% genauso wie du.

Runenstahl:

--- Zitat von: Megavolt am 13.03.2024 | 17:36 ---- Die weibliche Hauptrolle (hieß die echt "Johnny?"  ~;D ) war sehr schlecht geschrieben / besetzt / gespielt, vor allem immer im direkten Kontrast zum Mhuadih, der ja als Figur interessant ist und auch z.B. mords das markante Gesicht hat. Die Johnny hingegen war blass und lame und diese ganze komische Beziehung hat mich von vorne bis hinten nicht überzeugt.
- Ich habe den Plot nur so halb kapiert, aber das mag an mir liegen. Mir war zum Beispiel die Wandlung vom demütigen Mhuadib zum umjubelten Alexander dem Großen zu extrem und zu schnell übers Knie gebrochen.
- Wenn ich die Aspekte "heiliger Krieg", "Prophetentum", "Wüste", "Imperialismusopfer" usw. zusammennehme, dann deutet das ziemlich stark auf eine benennbare irdische Vorlage hin, das fand ich sehr irritierend.

Mich ärgern strukturell die Fremen, geanau wie im ersten Teil.
ENTWEDER sie sind ausgemergelte Wüstenasketen, die nix haben außer Leid und Kneifkäferbefall in ihren Lumpen, ODER sie sind unbesiegbare, immens gut ausgerüstete High-Tech-Superninjas. Aber nicht beides gleichzeitig.
ENTWEDER es sind nur ein paar versprengte Fuzzis in einer Felsenklamm, die Sand essen müssen, ODER sie haben eine Bevölkerung von 40 Milliarden und bewohnen die Südhalbkugel, aber nicht beides.

Schlussendlich hat mich das Wassergedönse irgendwann genervt. Wenn schon jeder Nasenpopel so wertvoll ist wie ein großes Goldnugget, weil er noch einen Nanoliter Rotzwasser enthält, dann kann man nicht mehr sinnvoll überleben. Was machen die denn, wenn z.B. jemand schwitzt? Ihn ablecken?

--- Ende Zitat ---

Geschmäcker sind halt verschieden.

Chani fand ich gut besetzt und gespielt. Das hat für mich gut funktioniert.

Die Wandlung von Muad-Dib fand ich gut dargestellt. Deutlich besser als Anakins Schritt von "Wir müssen den Imperator Verhaften" zu fünf Minuten später "Ich ermorde Kinder für ihn" oder der dann doch recht plötzliche Wahnsinn von Daenerys in GoT.

Die Fremen sind recht deutlich von irdischen Völkern inspiriert. Das wird aber schwierig das anders darzustellen ohne massiv von der Vorlage abzuweichen und ist mMn auch nicht wirklich problematisch.

Die Fremen sind Wüstenbewohner die verborgen vor den Augen der Galaxis tatsächlich einige geniale Erfindungen gemacht haben. Diese sind aber vergleichsweise Low-Tech. Schildtechnologie haben die z.B. nicht wirklich und ihre Schutzanzüge sind zwar coole Gadgets aber soweit ich weiss auch nicht wirklich super-Hightech. Das die Fremen in die Millionen gehen (während die Harkonnen ihre Population nur auf 50.000 geschätzt haben) wird im 1. Film besprochen.

Der 1. Film erklärt auch was passiert wenn Fremen schwitzen: Der Anzug filtert und sammelt das Wasser.

Megavolt:
Ganz ernst gemeinte Frage: Kommt da jetzt noch ein dritter Teil oder nicht? Wir wussten es auf der Heimfahrt vom Kino schlicht nicht und haben länger darüber diskutiert.

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