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[Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)

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Isegrim:

--- Zitat von: Megavolt am 19.03.2024 | 18:47 ---Der schreit doch "Heiliger Krieg!!!" direkt in die Kamera?  ~;D Und (mindestens) im ersten Drittel gehts doch ständig richtig explizit um die Frage, ob er jetzt der Erlöser ist oder nicht?

Das ist doch nicht unterschwellig?

--- Ende Zitat ---

Ist die Frage, ob das als Dekonstruktion, als etwas negatives rüberkommt. Zumindest im 1. Buch bzw den Filmen ist der ganze Freiheitskampf gegen die bösen Harkonnen ja durchaus nachvollziehbar. Dass das dann in einem "Heiligen Krieg" mit zig Milliarden Toten endet... Tja, ist für manche vielleicht doch zu subtil, dass das nicht das Gelbe vom Ei ist...

Erinnert mich etwas an G.R.R. Martin. Der wollte auch eine Geschichte gegen den Krieg schreiben. Und musste dann spätestens mit der Serie erleben, wie die Konsumenten va Partei bezogen, welche Partei jetzt die geilste ist, die doch bitte gewinnen soll...

Blizzard:

--- Zitat von: Zed am 18.03.2024 | 15:58 --- Mir hat der Soundtrack in der "Dune 2"-Vorstellung fast die Trommelfelle weggeblasen. Ich erinnere mich nicht, jemals einen solch lauten Soundtrack im Kino gehabt zu haben. (Diese Heftigkeit hat durchaus zum bombastischen audiovisuellen Eindruck beigetragen und hier und da erfolgreich die oder andere eine Länge und erzählerische Schwäche übertüncht.)

War das mit der Lautstärke nur bei mir so?

--- Ende Zitat ---
Nein, mir ging es genau so (von der Lautstärke her)- und ich komme gerade aus dem Film. Mir war das persönlich tatsächlich eine Spur zu laut und ich kann mich nicht dran erinnern, dass ich das bei Teil 1 ebenso (als zu laut ) empfunden hätte.
Zudem habe ich folgende Kritikpunkte, u.a.


--- Zitat von: Megavolt am 13.03.2024 | 17:36 ---- Im letzten Drittel war mir zu viel Bombast, das hat dann schnell genervt.
- Ich habe den Plot nur so halb kapiert, aber das mag an mir liegen. Mir war zum Beispiel die Wandlung vom demütigen Mhuadib zum umjubelten Alexander dem Großen zu extrem und zu schnell übers Knie gebrochen.
-  Die Würmer haben mich nicht so überzeugt, von denen hätte ich mir mehr erwartet.
--- Ende Zitat ---

Des Weiteren waren mir einige der Szenen einfach zu lang (geschnitten)...wie Paul bei seiner letzten Prüfung den Wurm bändigt war mir persönlich zu unspektakulär, zu wenig dramatisch, zu einfach und zu lang.Und wer kam denn auf die glorreiche Idee, den Sardukar diese weiß-graue Rüstung zu verpassen ? Im Kampf kann man nicht mehr wirklich zwischen Fremen und Sardukar unterscheiden, das ist irgendwie nur noch ein grauer Einheitsmatsch an Kämpfern und macht den Kampf komplett unspannend irgendwie.

Einige Szenen fand ich auch etwas komisch, um nicht zu sagen unplausibel (und damit meine ich nicht die Beischlaf-Geschichte) sondern z.B. ganz am Ende: Der Imperator wird von einem Dutzend Sardukar-Krieger bewacht, inclusive einiger Bene-Gesserit. Und Paul spaziert da einfach rein, an allen vorbei...und keiner von denen unternimmt was (dagegen) ???

Und die Harkonnen spielen offensichtlich fleißig Schiffe versenken mit den Fremen, oder aber sie spielen Lotto und landen dann mal einen Zufallstreffer? Ich meine, die haben keine Ahnung von den Fremen, werden derer nicht Herr...und treffen dann ganz plötzlich mit einem Angriff deren Hauptbasis-/lager und vernichten es ???

Aber es gibt auch einige gute Punkte im Film:

Was die Wasser-Thematik anbelangt, so finde ich, hat da Teil 2 einen guten Mittelweg gefunden. Es wird zwar hin und wieder im Film thematisiert, aber ich empfand es jetzt nicht als zu oft oder zu wenig, sondern genau richtig (von der Dosierung her).
Ich fand die Charaktere durchweg gut besetzt und passend (am besten hat mir Stilgar gefallen).
Fürs Auge wird auf jeden Fall was geboten. Die Dune-Atmosphäre kommt gut rüber.
Insgesamt hat er mir eine Handvoll Spice besser gefallen als Teil 1. Die 10€, die ich für den Eintritt gezahlt habe, war er auf jeden Fall wert.

gilborn:

--- Zitat von: Isegrim am 19.03.2024 | 21:18 ---Ist die Frage, ob das als Dekonstruktion, als etwas negatives rüberkommt. Zumindest im 1. Buch bzw den Filmen ist der ganze Freiheitskampf gegen die bösen Harkonnen ja durchaus nachvollziehbar. Dass das dann in einem "Heiligen Krieg" mit zig Milliarden Toten endet... Tja, ist für manche vielleicht doch zu subtil, dass das nicht das Gelbe vom Ei ist...

Erinnert mich etwas an G.R.R. Martin. Der wollte auch eine Geschichte gegen den Krieg schreiben. Und musste dann spätestens mit der Serie erleben, wie die Konsumenten va Partei bezogen, welche Partei jetzt die geilste ist, die doch bitte gewinnen soll...

--- Ende Zitat ---

Im Interview sagte Villeneuve, dass Frank Herbert unzufrieden war, dass seine Message nicht deutlich angekommen war (unter anderem deswegen hat er wohl überhaupt erst die späteren Bücher geschrieben). Villeneuve hat sich deshalb die Freiheit genommen und Chani ausgebaut. Sie dient quasi als Gegenpol zu dem Ganzen Prophetenwahn.
Eine gelungene Änderung mMn!

Weniger gelungen finde ich die anderen Änderungen, leider:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Wie schon angesprochen, die Verkürzung der Zeit bei den Fremen, damit einhergehend die Nicht-Geburt von Pauls Schwester der den Harkonnen jetzt selber umbringen muss
- Chanis und Pauls Kind, das von Harkonnen getötet wird. Bei all der Politik und den Mächtespielen hat man es eh schwer, mit den Charakteren eine emotionale Verbindung aufzubauen, das hätte in dem Sinn bereichernd sein können.


--- Zitat von: Blizzard am 19.03.2024 | 23:11 ---Des Weiteren waren mir einige der Szenen einfach zu lang (geschnitten)...wie Paul bei seiner letzten Prüfung den Wurm bändigt war mir persönlich zu unspektakulär, zu wenig dramatisch, zu einfach und zu lang.

--- Ende Zitat ---
Gerade die Szene fand ich sehr gelungen, spätestens seitdem ich mir dieses Video angesehen habe (hier erklärt er auch das mit Chani): https://www.youtube.com/watch?v=7E6AcXUKSVA

Bei der Musik schwanke ich stark, den Jammerteil finde ich recht uninspiriert, aber dann gibt es wieder gewohnt Zimmer-mäßige Wuchtmomente die mir eine Gänsehaut beschert haben.

tartex:

--- Zitat von: Isegrim am 19.03.2024 | 21:18 ---Erinnert mich etwas an G.R.R. Martin. Der wollte auch eine Geschichte gegen den Krieg schreiben. Und musste dann spätestens mit der Serie erleben, wie die Konsumenten va Partei bezogen, welche Partei jetzt die geilste ist, die doch bitte gewinnen soll...

--- Ende Zitat ---

Tja, vielleicht sollte man dann einfach nicht - und dabei ziehe ich natürlich auch Frank Herbert mit ein - genau eine Seite im Konflikt als die fiesesten Sadisten, Vergewaltiger und Folterer darstellen.

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: tartex am 20.03.2024 | 13:08 ---Tja, vielleicht sollte man dann einfach nicht - und dabei ziehe ich natürlich auch Frank Herbert mit ein - genau eine Seite im Konflikt als die fiesesten Sadisten, Vergewaltiger und Folterer darstellen.

--- Ende Zitat ---

So eindeutig finster sind die Harkonnens im Buch aber auch nicht. Der Baron ist zwar da durchaus eine negative Figur, aber er findet z.B. keinen Gefallen an Folter und Gewalt, er nutzt die einfach als Mittel zum Zweck. Auch ist Giedi Prime im Buch eher eine normale Welt, die halt eine machiavellistische Führungsriege hat.

Martin ist kein Herbert, was differenzierte Charakterisierungen angeht, und auch seine Dolthrakidarstellung strotzt nur so von massivem Unwissen über Nomadenkulturen und dämlichen Barbarenklischees.

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