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Ye Olde Magic Shoppe

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Maarzan:

--- Zitat von: ErikErikson am 13.10.2020 | 14:54 ---Die Idee ist, logisch betrachtet, kompletter Unsinn. magische gegenstände sind extrem mächtige, universell einsetzbare und skalierbare Waffen/ Werkzeuge.

Die würden niemals auf den freien Markt kommen, weil der Staat sie entweder für sich reserviert, oder von den Anwendern der magischen gegenstände zerlegt wird. Bei einem Schwert +1 kann ich mir das noch vorstellen, aber sobald es in Richtung feuerballwerfende Helme und Schlösserbauende Schaufeln geht, ist der Ofen aus.

Vergleichbar ist das ja allenfalls mit aktuellster Militärtechnologie, die niemals einfach so dem höchsbietendem zugänglich war, allenfalls auf dem Schwarzmarkt.

ich würde den handel durchaus zulassen, aber nur für gegenstände, die keinen großen Schaden anrichten können. Schwerter mit leicht höherer Trefferchance, Ringe die einem mehr zauberslots geben, oder die Rüstungsklasse leicht erhöhen, das ist alles ok. Damit kann niemand was anfangen ausser helden. Statuetten, die sich in Schiffe verwandeln, Helme die teleportieren, Stäbe die feuer vom Himmel regnen lassen sind nicht ok, weil dannach schleckt sich jeder terrorist und jeder Staat die Finger.

--- Ende Zitat ---

"Staat" ist ein eher moderner Begriff... .

Nebenbei zu autoverbessern von Gegenständen: Gebt relevanten Gegenständen eigene EP, mit welchen sie wie Charaktere dann entsprechend der mit ihnen vollbrachten Taten Fähigkeiten erwerben oder verbessern.

nobody@home:

--- Zitat von: Maarzan am 13.10.2020 | 14:57 ---"Staat" ist ein eher moderner Begriff... .

--- Ende Zitat ---

Und ein bißchen ist nebenher auch die Frage, wie "frei" der Handel im typischen Fäntelaltersetting wirklich ist bzw. nach Maßgabe des Designers sein soll. Wenn's beispielsweise eine passende Gilde oder Zunft gibt, dann hat vermutlich schon allein die mit ein Auge darauf, wer ihre Produkte verkaufen darf und an wen, und kümmert sich ggf. auch gleich ein Stück weit mit um Konkurrenten.

Feuersänger:
Wollt auch grad sagen, Erikson geht hier von einem mE viel zu modernen Verständnis von "Staat" aus. So lange ist es noch nicht her, dass bspw eine Handelsgesellschaft ihre eigene Armee unterhalten durfte, die größer war als die staatlichen Streitkräfte ihres Souveräns. In einer typisch SpäMi-Renaissancezeitlichen Umgebung, wie die meisten Fantasysetting sie emulieren, ist an ein derartiges Kontrollwesen kaum zu denken.

Da muss ich immer an die quasi-anarchistischen Verhältnisse von Entenhausen denken:
"Onkel Dagobert, das ist doch bestimmt verboten?"
"Eine Kanone zu laden? Nicht dass ich wüsste."

Und selbst wenn der Handel mit mächtigen magischen Gegenständen illegal ist: so what? Das ist Waffen- und Drogenhandel auch, und gibt es deswegen nirgends Waffen oder Drogen zu kaufen?


In dem Zusammenhang

--- Zitat von: Blechpirat am 13.10.2020 | 11:39 ---Ich weiß, D&D ist ein Western-Setting, aber: Kann eine bestehende, feudale Herrschaftsstruktur überhaupt einen solchen Laden dulden? Da gibt es a) Waffen. b) Waffen, die hochstufigen Figuren (also Fürsten z.B.) gefährlich werden können. Der Ladeninhaber muss Fugger-artigen Reichtum mitbringen, um den Laden eröffnen zu können. Alleine aufgrund seines absurden Reichtums wäre er ein eigener Machtfaktor, den die bestehende Machtstruktur integrieren muss (oder zu verhindern weiß).

Plausibel erscheint mir eigentlich nur, dass diese Artefakte von den mächtigsten Figuren monopolisiert werden, um ihre eigene Macht zu stützen oder auszuweiten. Lieber gebe ich meinen Minions ein paar +1 Schwerter, als einen Haufen Goldmünzen einzunehmen, denn mit den Schwertern können sie sich das Gold auch nehmen.

Aber das wäre natürlich eine a) unkapitalistische und b) ziemlich dunkle Welt, in der man statt überbewaffnete Murder-Hobos unterbewaffnete Untergrundkämpfer spielen müsste. Also kein D&D mehr.

--- Ende Zitat ---

Zunächst mal ist es ja in D&D durchaus vorgesehen, dass SCs selber zu Herrschern werden, wenn sie erstmal ein bestimmtes (Macht)Level erreicht haben. Klassischerweise (prä-3D) Stufe 9, sonst auch schonmal früher und mal später. (Kingmaker: Stufe 4-5) Wenn man erstmal selber in der Position ist, lernt man auch, dass das gar nicht so locker-flockig geht mit dem Monopolisieren des MI-Marktes.

Da muss ich wieder an eine Stelle aus "Die Säulen der Erde" denken, wo der König zum Abt sagt "Hoffentlich wollt Ihr kein Geld, denn wir sind alle Bettler."  ;D

Aber auch wo die SC selber (noch) nicht in Herrscherpositionen gelangt sind, habe ich es auch noch nie erlebt, dass die existierenden Herrscher ein grundsätzliches Problem mit Abenteurern und ihrem Arsenal gehabt hätten. Im Gegenteil, die sind höchst praktisch, weil man sie so easy auf Selbstmordkommandos schicken kann, als Belohnung "alles was ihr dort findet" ausloben und die Idioten steigen auch noch darauf ein.   >;D


--- Zitat ---Nebenbei zu autoverbessern von Gegenständen: Gebt relevanten Gegenständen eigene EP, mit welchen sie wie Charaktere dann entsprechend der mit ihnen vollbrachten Taten Fähigkeiten erwerben oder verbessern.
--- Ende Zitat ---

Kann man auch machen. Oder auch einfach den Charakteren selber die Fähigkeit geben, ihren eigenen Gear aufzumotzen. Das ist in der Tat eine Sache, die PF2 ansatzweise richtig gemacht (bzw abgeschaut) hat - da ist der Fighter nicht mehr auf Verfügbarkeit und Wohlwollen eines magischen Crafters angewiesen, der ritzt die Zauberrunen einfach selber in seine Klinge und fertig. (Ist natürlich wieder an X Bedingungen geknüpft aber die Idee stimmt).

ErikErikson:
ich würde aber behaupten, das ein Staatswesen Vorraussetzung für den organisierten handel mit exotischen Luxuswaren ist. Zumindest ist es meist so gewesen. Der Händler will ja üblicherweise auf eine allgemein anerkannte Währung zurückgreifen, wenn er seine Sachen verkauft, und für die Währung braucht es üblicherweise den Staat, der für diese Währung geradesteht. Auch ist ein Staat oft die Vorraussetzung dafür, das überhaupt ausreichend Wohlstand generiert wird, um so einen handel mit Luxusgütern überhaupt rentabel zu machen. Sonst gibt es natürlich auch Handel, aber der ist halt unorganisiert und findet in kleinem maße statt, also eben kein hier gibts alles kaufhaus.

Im Spätmittelalter gab es Handel mit Luxusgütern in kleinem Maße, aber ich glaube das meiste wurde von örtlichen städtischen handwerkern für den ansässigen Adel produziert, und es gab halt das, was da war. ich glaube, es war damals schwer, bsp. ein exotisches Gewürz oder eine exotische Waffe zu bekommen, selbst wenn man das geld hatte. 

Und ja es gibt Waffenhandel, aber da bekommst du halt altes zeug, und nicht das geheime State of  the Art Zeug, was noch am ehesten mit magischen gegenständen vergleichbar ist. Einengtlich sind die magischen gegenstände ja noch viel krasser. 

Also ich denke, das konzept mach keinen Sinn. man kann es natürlich trotzdem so machen, aber dann muss man halt entweder nicht drüber nachdenken, oder sich eine spezifische situation ausdenken, die es möglich macht. Vielleicht gibt es ja eine Gilde magischer Händler, die ein Überbleibsel einer alten Epoche ist, und die haben sich irgendwie gehalten, und machen jetzt aus tradition weiter. 

Feuersänger:
Ähm.
I literally can't even.

Organisierten Handel gibt es seit tausenden von Jahren.
Währungen, für die ein Staat "geradestehen" muss, sind eine sehr neue Entwicklung. Früher(tm) hat man in Gold und Silber gehandelt und fertig. Wenn überhaupt, haben Staaten das ruiniert indem sie die Münzen gestreckt haben, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Ich weiss echt nicht wo ich anfangen soll zu erklären...

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