Hab noch ein anderes
Update von 2019 gefunden, in dem Ulisses feststellt, dass alle drei D&D-Grundbücher mittlerweile im fünfstelligen Bereich liegen.
Mein Eindruck aus dem aktiven Vereinsleben ist, dass viele Rollenspielrunden unter sich bleiben und weder in Vereinen noch in Foren sichtbar werden. Da spielen Leute zum Teil seit Jahren vor sich hin, mit immer der gleichen SL (die als einziges Gruppenmitglied das zerfledderte Regelbuch besitzt), und sind, etwas übertrieben dargestellt, erstaunt, wenn sie plötzlich erfahren, dass es da noch andere Leute mit diesem Hobby gibt. Auch komplette Neulinge werden in den klassischen "Szenestrukturen" nicht unbedingt sichtbar - die kommen über Kanäle, die die Generationen vor ihnen so nicht unbedingt nutzen, zum Hobby und gründen dann eigene Gruppen. Nicht alle haben dann Bedarf daran, sich weitergehend mit dem Hobby als solchem auseinanderzusetzen oder über ihre Gruppe hinaus beispielsweise auf Cons Kontakte zu knüpfen.
Dazu kommen, wie "früher" auch, ziemlich viele Leute, die nur mal ins Hobby reinschnuppern. Ich hab irgendwann mal erstaunt festgestellt, dass so ziemlich jedes Mitglied des Lehrstuhls, an dem ich gearbeitet habe, wenigens mal kurzfristig Rollenspiel gespielt hat. Einige nur vorübergehend, andere länger, wieder andere spielen nie, haben aber Einiges an Material zuhause. Den wenigsten hätte ich das, als alter Schubladendenker, zugetraut.
Hab auf
jugendszenen.com die Angabe gefunden, dass Schätzungen zufolge in Deutschland etwa 150.000 bis 600.000 Menschen zur Szene zählten. Wobei die Seite mir nicht besonders zuverlässig vorkommt - keine Belege und der Rest des Textes ist ... äh ... irgendwie schlimm altbacken in seiner Definition von Rollenspiel (die Seite dürfte auf dem Stand von 2002 sein und der Text zum Rollenspiel war ganz sicher auch damals schon nicht besonders gut). Nirgendwo wird zudem deutlich gemacht, wen die eigentlich als "Rollenspieler" werten.
Naja. Ich glaube zwar nicht, dass das Hobby Rollenspiel in Deutschland so mega aufm absteigenden Ast ist, aber es wäre wirklich spannend, wenn da mal eine wirklich haltbare Statistik zu erstellt würde - die dann am besten auch noch mit dem europäischen Ausland vergleichbar wäre. Denn mir kommt es jetzt aus der Ferne auch erstmal so vor, als gäbe es in Frankreich und Spanien wahnsinnig aktive Szenen. Allerdings kann es auch sein, dass dort einfach der Bedarf an Übersetzungen größer ist als bei uns?
Spannend finde ich, im Zusammenhang mit diesem Thread, übrigens die unterschiedlichen Wahrnehmungen. Ich zum Beispiel habe eher den Eindruck gewonnen, dass es in den letzten Jahren wegen der vermehrten Medienpräsenz des Hobbys wieder zu einem Aufschwung gekommen ist und mehr neue Leute ganz ohne Rollenspielerfahrung und mit nicht unbedingt "nerdigem" Hintergrund jetzt Lust bekommen haben.