Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
D&Demographie (für Simulationisten)
Ainor:
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:50 ---Der Unterschied zwischen Int 12 und Int 18 ist ziemlich gewaltig, jdf in 3E -- der eine kann maximal Grad 2 Zauber erlernen, der andere Grad 8 (und hat bis dahin locker genug Int für Grad 9).
--- Ende Zitat ---
Na bis Stufe 5 ist der Int 12 auch bei 13. Und mit Int 13 oder 14 dauert es noch deutlich länger bis man an die Grenzen stösst.
Die meisten Magier kommen ja nie an diesen Punkt.
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:50 ---Den ersten auszubilden wäre, als würde man einen Dösbaddel Medizin studieren lassen, obwohl man weiß dass der nie mehr machen können wird als 2 Aspirin zu verordnen, und er damit jemand anderem den Studienplatz wegnimmt.
--- Ende Zitat ---
Soll ja schonmal vorkommen. Stichwort Studienabbrecherquote.
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:50 ---Ich gehe da etwa bei den Magiern von einer akademischen Kultur aus -- es gibt Universitäten, die vllt miteinander auch um akademischen Ruf wetteifern und so weiter.
--- Ende Zitat ---
Das macht Sinn weil es da am ehesten Anschauungsmaterial gibt.
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:50 ---Und insbesondere bei meinem Homebrew-Setting ist die Ausbildung von Zauberern zumindest bei der Hegemonialmacht auch staatlich gewünscht und wird entsprechend gefördert.
--- Ende Zitat ---
Das gilt ja zumindest in Europa auch für Akademiker.
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:50 ---Eine Bauernfamilie muss sich da keine Sorgen machen, ob sie die Studiengebühren zahlen können, die bekommt noch einen Beutel Gold obendrauf wenn sie das hochbegabte Kind hergibt.
--- Ende Zitat ---
Das muss sich der Staat aber leisten können. Wenn die Bauern 1 GM pro Tag machen, der Magier aber 500, und du kannst 10% Steuern durchsetzen, dann brauchst du erstmal 5000 Bauern um einen Lehrer zu bezahlen. Die Zahlen mögen etwas anders liegen,
aber die Kosten der Ausbildung (30000 Euro pro Jahr für Mediziner) sind ein wesentlicher Faktor warum die Akademikerquote in vielen Ländern nicht höher ist.
Was noch hinzu kommt: wenn man nicht grade auf den Charakterbogen schauen kann ist es nicht so einfach die Leute auszuwählen.
So ein Stipendium will ja quasi jeder haben, d.h. jeder mit der Mindestintelligenz wird versuchen da reinzukommen. Wenn sich herrausstellt das jemand zu blöd für den 3. Grad ist ist es viel zu spät.
stebehil:
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 22:20 ---
Wie gesagt, ich würde halt erwarten dass für Commoner so spätestens bei Level 5 Ende der Fahnenstange ist, andere NSC-Klassen vllt etwas höher aber auch nicht so viel.
--- Ende Zitat ---
Ja, so würde ich das auch einschätzen. Der Commoner ist ja ne nette Idee, aber in anderen Editionen vor und nach der 3. gibt es halt den "normalen Menschen", der einfach keine Charakterklasse hat und auch nicht aufsteigt. Wenn man den Stufenaufstieg benutzt, sollte etwa auf 5. Schluss sein - der D&D3-Commoner wird nicht in der Lage sein, wesentlich mehr Erfahrung zu sammeln. Bei den NSC-Klassen hätte es gereicht, die bis Stufe 10 zu definieren. Wenn die NSC in der Lage sind, so umfassende Erfahrung zu sammeln, warum lernen sie dann keine "richtige" Klasse?
Feuersänger:
Ja, ich gehe in dem Zusammenhang davon aus, dass man da Tests entwickelt um so gut wie möglich die Spreu vom Weizen zu trennen.
Da mögen einige Ausreißer durch die Maschen schlüpfen, aber das ist ja dann quasi schon in der Demographie damit abgegolten, dass knapp die Hälfte der Absolventen über Level 2 nicht hinauskommt.
--- Zitat ---Das muss sich der Staat aber leisten können. Wenn die Bauern 1 GM pro Tag machen, der Magier aber 500, und du kannst 10% Steuern durchsetzen, dann brauchst du erstmal 5000 Bauern um einen Lehrer zu bezahlen.
--- Ende Zitat ---
Naja, zum einen macht ja der Magier nicht 500GM/Tag. Du beziehst dich wahrscheinlich auf die Kostenmarge bei Magic Items. Da muss er von der Brutto-Marge von 500GM ja auch noch seine Ausgaben abziehen, einen Laden unterhalten, ein Sicherheitskonzept (siehe YOMS-Thread) und so weiter UND er muss auch selber Steuern zahlen. Ich würde schätzen, dass ein hauptberuflicher Crafter, der seinen Krempel selbst vermarktet, vielleicht 20% des Listenpreises einstreichen kann. Wenn er den Kram nur herstellt und an einen Dealer weiterreicht, vielleicht nur 10%. Klar ist das immer noch ein Haufen Holz (100GM/Tag), aber es macht die Sache schon überschaubarer.
[Pathfinder redet hier die möglichen Gewinne noch viel viel kleiner und schwadroniert, dass ein Crafter nur sowas um 5-6GP/Tag verdienen dürfte. Das halte ich nun wieder für weit übers Ziel hinausgeschossen.]
Ist aber durchaus interessant durchzuexerzieren. Wieviele Magiedozenten kommen auf wieviele Studenten? Wieviele Stunden müssen die aktiv unterrichtet werden, und wieviel ist Selbststudium? So à la Scheibenwelt, Semester à 2 Wochen? xD
Nehmen wir mal an, im Schnitt kommt auf 4 Studenten 1 Dozent, und Unterricht ist (ähnlich wie bei uns) 24 Wochen im Jahr jeweils Halbtags, Rest ist Selbststudium, dann kommen auf einen Studenten 3 Wochen Vollzeit, macht bei 100GM/Tag ca 1500GM pro Jahr. Da lassen sich die Parameter freilich noch verschieben.
Nehmen wir ferner an, dass 1/4 der gesamten Zauber-Azubis auf eine Arkane Universität gehen, dann sind das auf unsere Million Einwohner etwa 400 Magier-Erstsemester jedes Jahr. Gesamtkosten für den Lehrbetrieb also: 600.000GM pro Jahrgang. Wenn die Ausbildung 4 Jahre dauert, also 2,4 Mio GM. Bei einem Steuersatz von 10% entspricht das etwa dem Steueraufkommen von 80.000 mundanen Berufstätigen. Easy, zumal wir da die Besteuerung der Magier noch gar nicht einkalkuliert haben.
Oder auch schlicht die Möglichkeit, dass Forschung und Lehre auch in der D&D-Welt Hand in Hand gehen und die Magier eben in den sauren Apfel der Lehre beißen müssen, wenn sie auf die beträchtlichen Forschungsressourcen, Bibliotheken etc der Universität zurückgreifen wollen, und dafür eben nicht so viel bezahlt bekommen wie in der "Freien Wirtschaft". Hört sich vielleicht auch irgendwie bekannt an? ^^
Tempel und Kirchen finanzieren die Ausbildung ihres Nachwuchses selbst, meinetwegen über Tempelzehnt und Dienstleistungen.
Schwieriger wird es wieder bei Sorcerern -- wer bildet die aus, wenn überhaupt?
Ainor:
--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 00:32 ---Ja, ich gehe in dem Zusammenhang davon aus, dass man da Tests entwickelt um so gut wie möglich die Spreu vom Weizen zu trennen.
Da mögen einige Ausreißer durch die Maschen schlüpfen, aber das ist ja dann quasi schon in der Demographie damit abgegolten, dass knapp die Hälfte der Absolventen über Level 2 nicht hinauskommt.
--- Ende Zitat ---
Bei denen muss man aber trotzdem die Ausbildung auf Stufe 1 bezahlen.
Aber was noch wichtiger ist: ohne jede Vorbildung ist das mit den Tests so ne Sache. In Deutschland bekommt erstmal jeder 4 Jahre Schule verpasst bevor entschieden wird ob man möglicherweise mal studieren soll. Und das gilt international als sehr früh.
Überhaupt muss man, wenn man annimmt dass Magierausbildung mit einer Uniausbildung vergleichbar ist auch noch 12 Schuljahre davor bezahlen.
Aber rechnen wir mal von der anderen Seite: 1 Mio Bevölkerung. 50% davon bezieht das 1 GM/Tag Durchschnittseinkommen. Vereinfacht: 180 Mio. Wenn wir jetzt den Mittelalterstaat zugrunde legendann haben wir 20% Steuer. (10% Adel, 10% Kirche). Die 10% beim Adel gehen für Militär, Polizei und Führung drauf. Die anderen 10% müssen für Gesundheit Bildung etc. herhalten. Um alle 3 Gruppen auszubilden braucht man dann etwa 4% des Gesammteinkommens. Das is zumindest an der Obergrenze des finanzierbaren.
Dann kommt die Abbrecherquote hinzu, denn es wird wohl nicht jeder die Ausbildung schaffen. Kostet extra. Wenn man mehr Ausbildung braucht wird es noch teurer. Und selbst wenn die Lehrer für weniger als 100 GM netto arbeiten: Zauberbücher etc. kosten auch Geld.
Nimmt man all das zusammen wird klar dass die Ausbildungskosten ziemlich sicher ein beschränkender Faktor sind. Das heisst die Anzahl der Caster hängt stark von diesen Kosten ab.
--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 00:32 ---Tempel und Kirchen finanzieren die Ausbildung ihres Nachwuchses selbst, meinetwegen über Tempelzehnt und Dienstleistungen.
--- Ende Zitat ---
Auch das gehört zum Staat. Die Rechnung ist also dieselbe.
--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 00:32 ---Schwieriger wird es wieder bei Sorcerern -- wer bildet die aus, wenn überhaupt?
--- Ende Zitat ---
Naja, ich glaube nicht dass jeder mit Charisma 11 und mehr irgendwann anfängt Zauberkräfte zu manifestieren. Wenn man annimmt das Sorceror auch ausgebildet werden müssen wird es teuer. Die brauchen zwar keine Bücher, aber möglicherweise Einzelunterricht.
Feuersänger:
--- Zitat ---Naja, ich glaube nicht dass jeder mit Charisma 11 und mehr irgendwann anfängt Zauberkräfte zu manifestieren.
--- Ende Zitat ---
Nein, sicher nicht. Da würde ich sagen, besteht unter Cha 14 gar keine Chance und selbst bei Cha 16 muss es noch nicht automatisch der Fall sein -- oder das Talent erwacht erst viel später (etwa wenn ein Swashbuckler irgendwann als Barde multiclasst). Was aber nochmal die Frage nach dem Magietalent aufwirft:
Im YOMS-Thread schrieb Samael:
--- Zitat von: Samael am 28.10.2020 | 15:23 ---Ich würde für meine D&D - Welt von 0.1-0.5% Magiebegabten ausgehen.
--- Ende Zitat ---
Das wäre dann quasi das Szenario, das ich hier schon weiter oben angesprochen hatte:
--- Zitat von: Feuersänger am 27.10.2020 | 20:46 ---- oder ich führe zusätzlich einen Faktor "Magietalent" ins Spiel ein, der so in D&D nicht vorgesehen ist und nicht über die Attribute abgebildet wird. Auf diese Weise kann man freilich das Feld extrem ausdünnen -- wenn man zB willkürlich festlegt, dass nur 1% der Bevölkerung magiebegabt ist, muss man quasi nehmen was man kriegen kann, und der Int 18 Magier ist ein Ausnahmetalent, das es unter 1 Million Einwohnern nur 50mal gibt. (ungefähr so wie in AD&D Psionik ausgewürfelt wurde.)
--- Ende Zitat ---
Nehmen wir der Einfachheit halber für Samaels Beispiel 0,3% an - je 0,1% Int, Wis, Cha-Caster. Das ist dann per Attributswert allein nicht zu erklären, sondern es muss noch irgendein anderer Faktor hinzukommen. Beispielsweise, dass man für Arkane Magie immer ein angeborenes Talent benötigt. Da ist dann natürlich bitter, wenn irgendein Dorftrottel zwar das Talent hat aber nicht die erforderliche Int, um was draus zu machen, und das wird bei zufälliger Verteilung entsprechend oft der Fall sein.
Wis ist easy, da erwählen die Götter eben entsprechend weniger Kandidaten, und gehen dazu vllt nach besonderer Frömmigkeit.
Cha ist dann halt so bissl das Problem, wie man das von Int absetzt, weil ja traditional Cha für das angeborene Talent steht.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln