Autor Thema: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"  (Gelesen 3196 mal)

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Offline Alexander Kalinowski

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Er qualifiziert es wiederholt als "wargame-like D&D" und nicht einfach als "D&D".
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Er qualifiziert es wiederholt als "wargame-like D&D" und nicht einfach als "D&D".

Ich zitiere nochmal:

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation."

Das bleibt weiterhin eine unvollständige Betrachtung. Wargaming im D&D-Kontext bezieht sich auch immer auf Diplomacy und andere RAND-nahe Non-Zero-Sum games. Auch dem Wesen der wargaming Kampagne wird er damit nicht gerecht (vgl. z.B. Bath als eine Art Vorläufer, wobei ich nochmal nachschauen müsste, ob die Lake Geneva/Michigan Crew davon wusste oder das lediglich als Parallel-Entwicklung zu betrachten ist. Zumindest gibt es da spannende strukturelle Gemeinsamkeiten).
« Letzte Änderung: 18.12.2020 | 19:01 von hassran »

Offline ghoul

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Planen Deine Spieler vor einem Spielabschnitt ihr grundsätzliches Vorgehen, was sie zu tun ist oder lassen sie sich einfach durch die Welt treiben und gucken mal was vor Ort gerade anstehen könnte?
Sowohl als auch, je nachdem.
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von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline ghoul

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Das könnte durchaus sein. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob er verstanden hat, was alles in den "Downtimemode" reingehört (reingehören kann). Downtime hört sich zu sehr nach "Anhang" an.
Downtime ist ja etwas sehr artifiziellen, den Begriff habe ich zuerst bei Exalted gelesen. Dort macht die Trennung ja auch Sinn.
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Downtime ist ja etwas sehr artifiziellen, den Begriff habe ich zuerst bei Exalted gelesen. Dort macht die Trennung ja auch Sinn.
Im Prinzip (und da spekuliere ich, weil ich nicht weiss, ob der Autor so weit gehen will) geht es da um die grobe Einteilung Planung und Logisitk bis zum Punkt an dem die Gruppe ihre "Mission" erstellt und geplant hat (Downtime-Mode) und dann die Durchführung der "Mission" (Operation-Mode).
Problem ist, dass er davon ausgeht könnte, dass die Mission regelmässig von irgendjemanden vorgegeben wird und die Spieler nur die Randbedingungen dazu noch aushandeln können. Da wäre dann die Downtime eben nur noch das Abhandeln des Aftermath der Mission und halt noch irgendwelche Barbiespielelemente.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Alexander Kalinowski

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Ich zitiere nochmal:

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Ja, aber jetzt kein Rosinenpicken bitte:
"A new introductory book teaches how to play challengeful, wargame-like old school D&D."
"However, I also think that the wargamey D&D is somewhat poorly documented textually."
" The campaign rules are sort of loosely adapted Basic, except I'm applying everything I know of game design to fill the campaign with fun and expressive mechanical ideas that support my vision of wargamey D&D rather than distracting from it."
"Finally, supplementary reading is the use case of inducting an experienced roleplayer to your group playing Muster-style wargamey D&D."
"when I say that my D&D is "wargame-like", that's exactly what I mean to say — that D&D should be interpreted in its historical context as a free kriegspiel type wargame."

Ferner kann der Autor mit "wargamey D&D" meinen was er will, solange er es erläutert und es auch etwas mit Wargames und D&D zu tun hat.
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Ja, aber jetzt kein Rosinenpicken bitte:
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Der von mir zitierte Text versucht zu erklären, was der Autor mit "wargame-like" meint. Und dieses Verständnis von "wargame-like" ist unvollständig, auch in Bezug auf das freie Kriegsspiel wie dargestellt in der von mir zitierten Passage.

"However, I also think that the wargamey D&D is somewhat poorly documented textually.": Auch das eine fragwürdige Aussage, aber vielleicht Geschmacksfrage.

Zitat
Ferner kann der Autor mit "wargamey D&D" meinen was er will, solange er es erläutert und es auch etwas mit Wargames und D&D zu tun hat.

Das nimmt ihm doch auch niemand weg. Ich bestreite lediglich die Tiefe seines Verständnisses von "free kriegspiel type wargame".

Offline Alexander Kalinowski

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Er sagt, was für ein D&D er am Besten findet und beschreibt es als wargame-like. Solange diese Version tatsächlich Kriegsspielen ähnelt, gibt es daran inhaltlich erst einmal nichts auszusetzen.

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Betonung meinerseits. Diese Passage erhebt rein semantisch keinen universellen Anspruch, sondern verweist auf einen subjektiven Ansatz.
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Offline Johann

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Ein bekannter amerikanischer HipHopper (da muss mir Orko helfen, wer genau das war), hat gesagt, dass man keinen guten HipHop machen wird, wenn man ausschließlich HipHop hört.

Das gefällt mir sehr gut, ganz egal ob auf Rollenspiel bezogen oder nicht. Ist hassrans Inzest-Zitat der Beginners jetzt das richtige oder gibt's das in anderer Form?

Ich habe dieses Jahr von einer Rollenspielart gehört, bei der die Teilnehmer vorher grob absprechen, was an dem Abend passieren wird ('Und dann lässt euch der Baron verhaften'. - 'Ja, okay, da wird mein Charakter ganz nüchtern drauf reagieren.' usw.). Sie nutzen Chuubo's Marvelous Wish Granting Engine, wobei ich nicht sagen kann, ob das dafür konzipiert ist. Vor 30 Jahren hätte ich die jedenfalls für plemplem erklärt oder allenfalls etwas ungläubig ihre Leidenschaft und ihren Spielspaß zur Kenntnis genommen -- um ihnen sogleich das Label 'Rollenspiel' abzuerkennen. Aber ich habe inzwischen so viele Rollenspielarten kennengelernt und teilweise auch gespielt, dass ich da heute eher mit Neugierde reagiere...

(Es ist natürlich wichtig, keine falschen Erwartungen zu wecken oder den Anspruch zu erheben, dieses oder jenes sei die einzig wahre Art Rollenspiel. Macht aber eigentlich auch keiner, obschon um manche Definitionen gerungen wird.)

Wie dem auch sei, ich freue mich über die Diskussion hier und ganz besonders darüber, dass sich manche das Projekt genauer angeguckt habe (ganz unabhängig davon, zu welchem Schluss sie gelangt sind). Die Finanzierung steht derzeit bei 82% und es verbleibt noch gut eine Woche. Vielleicht werden ja noch mehr neugierig genug, um mitzumachen...

Offline Chiarina

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Guru (von Gang Starr): You gotta hear Blue Note to dig Def Jam (frei übersetzt: du musst Jazz hören um HipHop schätzen zu können).
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Johann

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Ich freue mich riesig, dass Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering erfolgreich finanziert wurde. Dies sind großartige Neuigkeiten, nicht zuletzt da der Primer frei im Netz verfügbar sein wird (per Creative Commons o.Ä.), so dass nicht nur die Unterstützer, sondern auch alle zukünftigen Interessierten ihn diskutieren und nutzen können. Ich werde berichten, sobald er fertig ist.

Danke für die lebhafte Diskussion hier und frohe Weihnachten allerseits! :santa:

Johann

P.S.: Wer mag, kann natürlich noch einsteigen, entweder für eine Druckversion und die verschiedenen Boni oder auch einfach für das wohlig-warme Gefühl, ein cooles Projekt unterstützt zu haben. Ich persönlich bin jedenfalls zuversichtlich, dass der Primer noch in vielen Jahren weitergegeben und zitiert werden wird (auch von anders ausgerichteten oder weiterführenden Texten zu D&D!).