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[Coriolis] Alternativen zu Geschichte, Hintergrund und Entwicklung

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Sarastro:
Um die Dinge und Ideen nicht zu vermischen, habe ich diesen Thread eröffnet:
Der Thread "The Last Cyclade" sollte auf diesen Band bzw die Kampagne "Mercy of the Icons" (Gnade der Ikonen) beschränkt bleiben.
Hier können (Fan) Alternativen zu Geschichte, Hintergrund und Entwicklung (Setting, Metaplot) etc vorgestellt und diskuttiert werden.
:)

Sarastro:
Eine alternative Idee, die bereits geäußert wurde, ist, daß das Schema
<Erster Horizont = böse> versus <Zweiter Horizont = gut>
aufgebrochen wird.

So handhabe ich das übrigens auch. Es gibt zwar keine richtig passenden historischen Vergleiche. Aber es gab ja die Kolonialkonflikte mit mehreren Parteien. Zum Beispiel (stark vereinfacht) Briten gegen Franzosen gegen Indianer. Danach Briten gegen Franzosen gegen USA. Oder Briten gegen Engländer gegen Inder.

Insofern gibt es Möglichkeiten. Oder man differenziert einfach und sagt: Es ist nicht der komplette erste Horizont (oder zweite Horizont), der Krieg führt, sondern nur vorherrschende Mächte, die gegeneinander kämpfen. Und einige Länder/Fraktionen des ersten Horizonts (oder zweiten Horizonts) sind neutral und halten sich raus. Oder haben sogar Sympathien für die jeweilige Gegenseite...

Sgirra:
Hier meine Ideen zur Kampagne Mercy of the Icons.

Vielleicht unnötig, aber:
Achtung! Massive Spoiler voraus!

Mein Grundsatz ist: Die Spieler:innen ans Steuer setzen und sehen, was passiert  ;)

Was ich vorhabe zu ändern (bisher):

* Ich habe bereits Salamah als Mystiker:innen jagende Antagonistin eingeführt, gefundene Texte der Nazareem prophezeien einen weißen Schmetterling, und die Gesandten wurden als eine Macht erlebt, die auch gefährlich sein könnte (oder zumindest etwas, das andere moralische Maßstäbe als Sterbliche haben könnte).
* Die SC wissen mehr, wenn die Kampagne beginnt, was die Jagd durch Coriolis verkürzen könnte, außerdem haben sie in den letzten zwei Jahren Kampagne eine Menge Kontakte geknüpft, die sie zu ihrem Vorteil nutzen könnten.=> Gib ihnen mehr Werkzeuge und lasse sie damit neue Wege gehen.


* Das Finale auf Coriolis wird nicht auf den Schienen des Buches enden. Die SC haben mehrere Kontakte auf Kua (einer zur Unterwelt, eine steht der algolianischen Gemeinschaft nahe, eine ist Neo-Zenetianer, hat aber mit ihrer Familie gebrochen) – das sind interessante, persönliche Aufhänger. Damit kann man den Dschungelteil abkürzen oder auslassen, muss es aber nicht. Es geht eher darum, dass sie mehr Türen zur Verfügung haben als nur den einen Weg.
Für The Last Cyclade und alles was kommt
Die Ideen sind noch sehr grob, wir sind da vielleicht nicht vor 2022:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
* Ich lasse sie selbst die Spuren zur Disc herausfinden und die Mission am Anfang selbständig organisieren.
* Am Ende von Akt 2 des ersten Abenteuers werden sie eine echte Chance und echte Wahl haben. Im Moment ist es eher eine Abwandlung des alten Klassikers: "Was immer du tust, du wirst gefangen werden." (Ihr wisst schon, der "Ihr liegt seit mehreren Segmenten im Koma"-Twist.) Es wird offen sein und sie sollten eine echte Chance haben, es ohne Koma zu schaffen.
* Akt 3 wird übersprungen. Ich mag die "Zwinge sie, einen neuen Patron zu wählen"-Geschichte wirklich nicht. Vor allem, weil die Folgen dieser "Wahl" rein kosmetisch sind.
* Das Kernstück wäre der Mittelteil. Die SC sind zu dem Zeitpunkt erfahren genug, um die Verantwortung zu übernehmen.  Es könnte sich alles darum drehen, dass sie Hinweise finden und den Nazareem jagen. Etwas, bei dem sie ihren Feinden wirklich einen Schritt voraus sein können, wenn sie erfolgreich sind.
* Der Twist wäre, dass das alles ein Blendwerk ist - ein Opfer der Nazareem-Zellen, um den PC vom Masterplan abzulenken. Dann macht der Name “Nazareems Opfer” noch einmal doppelt Sinn. >;D
* Der letzte Teil wird etwas Neues sein, ein Wettlauf zwischen den PCs, den Agenten des Ersten Horizonts und der nuklearen Option des Zweiten Horizonts. Die SC können alle ihre Ressourcen und Kontakte ins Spiel bringen. Ein Alles-oder-Nichts-Szenario.
* Anstatt die Dei ex machina zu benutzen, um den Dritten Horizont auf den Kopf zu stellen, möchte ich die Veränderung des Status Quo zur Konsequenz der SC-Entscheidungen machen. Das kann immer noch in einer Dekonstruktion der zenithianischen Vormachtsstellung münden, nur eben ohne Doomsday-Waffe.
* Zum Beispiel: Sie decken die Verschwörung auf, bilden vielleicht sogar eine (kurzlebige) Erstsiedler-Allianz (mit Hilfe von Ahlams Tempel, Draconitern und anderen Ressourcen), und brechen die Macht der Hegemonie. Natürlich sollte es ein Sieg sein, der einen Preis hat. Ich denke an so etwas wie die letzte Schlacht in einem Bürgerkrieg, mit den SC "im Thronsaal des Imperators"  ;D  Die Machtübernahme wird abgewendet (ohne Genozid), aber alle wichtigen Fraktionen sind geschwächt, und der Dritte Horizont wird für das letzte Kapitel vorbereitet. Und es ist alles die Leistung und "Schuld" der PC's zugleich.
Bis dahin sind sie keine Anfänger:innen mehr. Sie sind bekannt, respektiert, und einige Leute werden ihnen Gefallen schulden. Das sollte den Ausgang beeinflussen. Zum Beispiel könnte die zenithische Flotte weg, aber Coriolis ist "nur" schwer beschädigt sein.

Die Ausgangssituation für Teil 3 könnte ganz anders sein, aber wenn sie es sich verdient haben, würde ich es ihnen nicht für irgendwelche Bruckheimer-Effekte wegnehmen  ;) Und ich bin mir sicher, dass die Situation immer noch ernst genug sein könnte, um das Finale vorzubereiten.

Der Horizont nach Teil 2
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich liebe mag die Idee, dass ein neuer Rat gebildet wird. Auch ohne dass die Station zerstört wird, könnten die neue politische Regierung Coriolis verlassen, weil sie ein Zeichen setzen wollen. Das öffnet die Tür für Abenteuer, in denen die SC Verantwortung für die Coriolis übernehmen, nur eben als unabhängige Station (Babylon 5 lässt grüßen) voller Flüchtender und geschnitten von den anderen Fraktionen.

Von Djachroum als neuem Zentrum bin ich nicht überzeugt. Es scheint eher eine nostalgische Entscheidung der Autoren zu sein, die die schwedische Erstauflage kennen und lieben. Aber es ist zu weit draußen, um von Bedeutung zu sein - es ist nicht praktisch. Selbst Cala Duriha (Jinas Mond) wäre eine naheliegendere Wahl.

Andere Systeme würden mehr Sinn machen. Ich kann mir vorstellen, dass mehr als eine Station/Planet/System Coriolis' Erbe werden und den neuen Rat stellen möchte: Mira, Dabaran, Algol, der Quadrant der Säule. Dies könnte zu einem Szenario mit mehreren Machtzentren (und sogar mehr als einem Rat) führen, die den Anspruch erheben, das neue politische Zentrum zu sein. Ein weiterer Aspekt, der den Horizont schwächt.
So, das sind die groben Ideen, die ich habe. Und da es am Ende eh bei meiner Gruppe liegt, wird das sicherlich schließlich sehr, sehr anders aussehen. ;D

Sashael:
Naja, ich halte die anderen Horizonte aus meinem raus.
Ich finde die cthuluiden Anleihen und die mysteriösen Portalbauer deutlich interessanter als einen Warhammer40K/Star Wars Ansatz eines galaktischen Krieges. Das kann ich halt mit anderen Systemen bereits haben.

Vor allem, weil man das theoretisch bereits mit den Fraktionen im GRW perfekt umsetzen könnte.
Das ist auch das, was mich an der Kampagne am meisten stört. Man hat ein Setting geschaffen, das ALLE Möglichkeiten beinhaltet. Fraktionsspiel, übermächtige Aliens (Portalbauer), galaktischer Krieg ... das kann man alles auch dank des intensiv ausgearbeiteten Settings ohne die anderen Horizonte spielen. Ein so heftiger Metaplot wie die Zerstörung der namensgebenden Raumstation weckt dazu bei mir nur sehr hässliche Erinnerungen an DSA oder WoD Gehenna.

Wobei die echten Kracher in den genannten Spielen tatsächlich sehr spät kamen und nicht in der ersten Großkampagne für das Setting! ;D

Und ich bin mir nicht sicher, ob ein so "epischer" Maßstab etwas für meine Gruppe wäre. Also, eigentlich bin ich mir sogar sehr sicher, dass das nichts für meine Gruppe ist. Die lieben ihren "Firefly"-Ansatz, mit ihrem Schiff halbwegs unbehelligt durchs All zu gondeln. Mit galaktischer Politik wären sie überfordert und das würde entweder zu massivem Railroading führen müssen oder halt in absoluter Katastrophe enden.
Kein Bock, das zu leiten. ;)

Zu episch, zu strikt auf einen ganz engen Spielstil fokussiert, zuviel Verantwortung an Spielerprotagonismus.
Oder halt Spacekino des SL.

Gumbald:
MERCY OF THE ICONS

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Was mich auch etwas wundert: Wenn ich das im zweiten Kampagnen-Band richtig gelesen habe, dann wird die Zerstörung des Monolithen und von Coriolis direkt von Mystikern aus dem zweiten Horizont ausgelöst, nicht von den Abgesandten im dritten Horiziont, oder irre ich mich da?

Wenn es die Abgesandten wären, dann könnte man das sogar noch recht gut verargumentieren: Im ersten Buch wird erwähnt, dass der Geist-Transfer aus dem zweiten in den dritten Horizont nicht ohne Komplikationen stattgefunden hat und der Geist von vier der fünf Abgesandten von der Finsternis zwischen den Sternen berührt wurde. Der einzige Geist, der intakt bliebt, ist dann sogar der des Botschafters auf Coriolis (wenn ich das richtig im Kopf habe) - und der wird getötet.

Somit könnten die Abgesandten durchaus fanatischer und gewissenloser ihre Ziele verfolgen als es der zweite Horizont selbst tun würde. Ihr Handlungen könnten durchaus ambivalent und erratisch sein. Was sie noch mysteriöser und undurchschauberer werden lässt, als sie es ohnehin schon sind. Würde die Vernichtung von Coriolis also von den Abgesandten ausgehen, so könnte sich der zweite Horizont (über welche Wege auch immer) sogar genötigt fühlen, seine eigenen Abgesandten auszubremsen/auszuschalten, da sie Gefahr laufen zu weit zu gehen.

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