Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielberichte

[D&D] Zeit der Wölfe

<< < (2/77) > >>

Tintenteufel:
Session 1
Sol, 11. Tag des Richters 1504 n. B.

Gestern (10.01.1504) erreichte ein Ritter mit seinem Gefolge die Stadt Peredur. Wachsoldat Belvar hat den kleinen Tross nach Sonnenuntergang durch das Tor gelassen und Bericht erstattet. Saer Anskar Fengrin wurde von seinem Berater Moryn, seinem Schildknappen Berthil Basilius und der königlichen Heroldin Silaqui von Rosenwinter begleitet. Den Reitknecht des Ritters, dessen Leichnam sie mit sich führten, hatten angeblich Räuber am Wegesrand erschlagen.* Der Mann hieß Mik und wurde noch in der selben Nacht dem Totengräber übergeben. Saer Anskar kam mit seinen Gefolgsleuten in der Taverne Zur Verfluchten Katze unter.



Ich empfehle die Beobachtung der Gruppe, ob die Taten dem Schwur, den ihr Anführer dem Drachenkönig geleistet hat, auch gerecht werden. Sollte ich keine gegensätzliche Order erhalten, werde ich daher die Berichte über Saer Anskar Fengrin und sein Gefolge fortsetzen.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Die Aussage konnte von einer Patrouille am Tag darauf bestätigt werden, die vier tote Wegelagerer westlich von Peredur fand.

WaterBaron:
Ein schöner Teaser und mir gefällt wie es geschrieben ist. Bin gespannt was da noch kommt.

Tintenteufel:

--- Zitat von: WaterBaron am  7.03.2021 | 11:38 ---Ein schöner Teaser und mir gefällt wie es geschrieben ist. Bin gespannt was da noch kommt.

--- Ende Zitat ---

Vielen Dank, WaterBaron! Habe am WE am nächsten Eintrag gesessen und füge den gleich mal hier ein.

:headbang:

Tintenteufel:
Session 2
Lum, 12. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT I

Am Tag nach der Ankunft von Saer Anskar Fengrin (11.01.1504) verließ er mit seinem Gefolge Peredur auch schon wieder durch das Waldtor. Unsere Augen und Ohren berichteten, dass er dem Dorfsprecher von Schwarzdorn in die südlichen Ausläufer des Shalunha folgte. Besagter Holzfäller trug den Namen Eckarth und hatte sich in der Taverne Zur Verfluchten Katze verzweifelt an den Ratgeber des Ritters gewandt, den Druiden Moryn. Der Dorfsprecher hatte behauptet, dass die Wölfe des Shalunha seit dem vergangenen Schwarzen Mond verrückt spielten. Angeblich zerrten die Bestien seitdem in jeder Nacht einen Holzfäller aus den Blockhütten von Schwarzdorn und zerfleischten die arme Seele.

Tatsächlich wurden die Reisenden nördlich der Holzfällersiedlung von Wölfen angegriffen, als sie mit einem Fährfloß die Vika überquert hatten. Der Dorfsprecher Eckarth verlor sein Leben bei dem Angriff und Saer Anskar zog mit seinem Gefolge auf eigene Faust weiter nach Schwarzdorn.



Im Licht der untergehenden Sonne wurde der kleine Tross unwirsch von einer Handvoll Jägern in Schwarzdorn empfangen. Um das Dorf waren zahlreiche Fallen und Fackeln für die Nacht aufgestellt worden. Gemeinsam brachten sie die Leiche des Dorfsprechers in den Schrein der Nymia, wo er von einer Kräuterfrau, die alle nur Mütterchen Gwen nannten, sorgsam gesäubert wurde. Anschließend wurde Eckarth hinter seinem Haus begraben.

Die Angst vor weiteren Überfällen durch die Wölfe war deutlich spürbar und brachte nicht das Beste in den Holzfällern hervor. Der Jäger Usil übernahm die Rolle des Anführers der Dorfbewohner, doch nach hitzigen Wortgefechten ordnete Saer Anskar resolut an, dass alle die Nacht gemeinsam im Schrein zu verbringen hatten.*

Jedoch sollte auch diese beachtliche Gruppe nicht stark genug für den kommenden Angriff sein.



Kurz vor Mitternacht schälte sich ein schwarzer Vierbeiner aus der Dunkelheit. Mitten im Dorf! Die Bestie hatte die mächtige Statur einer besonders bulligen Dogge und war wohl größer als ein Pony. Ohne Vorwarnung sprang sie aus den Schatten und an den Hals eines Holzfällers am Rande der Gruppe, beutelte ihn und brach ihm das Genick.

Noch bevor der Ritter seine Leute zum Gegenangriff formieren konnte, war der Schattenhund auch schon wieder verschwunden.

Allerdings hatten Saer Anskar und der Druide Moryn durch das Blutbad gelernt, dass einzig und allein magische Waffen vollen Schaden bei dem düsteren Hund anrichteten.
Außerdem konnte die königliche Heroldin Silaqui die Fährte der Bestie aufnehmen.

Zuvor erhielt Moryn jedoch noch von Mütterchen Gwen das Relikt des Nymiaschreins, das Eckarth der Gruppe bereits in Peredur als Belohnung versprochen hatte. Dabei handelte es sich um einen magischen Stecken an dessen oberem Ende eine grüne Mondsichel befestigt war.

Entschlossen, die Bestie zur Strecke zu bringen, folgte der Ritter mit seinen Leuten den Fußspuren zum nahe gelegenen Haus der Kräuterfrau. Von den Dorfbewohner hatte sich nur Usil der Jagdgesellschaft angeschlossen.

Die Fährte des Schattenhundes führte unter die steinernen Grundfeste der Hütte, wo sich zwischen drei Steinblöcken ein Hohlraum befand. Nacheinander krochen die Helden von Schwarzdorn unter das Gebäude.

Sie fanden sich in einem finsteren Raum wieder, der unmöglich unter Gwens Hütte liegen konnte! Denn dort war es zwar erschreckend dunkel, doch über ihnen glühte ein mit schwarzen Wolken verhangener Himmel in schwachem, purpurfarbenem Licht. Um die Helden wucherte ein kleiner Wald käfigartiger Gebilde aus mannsdicken Dornenranken in den bedrohlichen Himmel empor, welche zierliche Humanoide gefangen hielten, deren körperlose Formen grün leuchteten.

Dann entdeckten sie den Schattenhund.



Brüllend stürzten sich die Jäger auf die Bestie und ein mörderischer Kampf entbrannte. Es dauerte nicht lang, da zerfetzte der Hund die Kehle des tapferen Usil und schleuderte den Schildknappen Berthil Basilius zu Boden, während der Ritter selbst damit beschäftigt war seine Gefährten vor den todbringen Fängen zu verteidigen. Der Druide setzte dem Monster mit Zaubern zu, bevor er mit seinem magischen Stecken in den Nahkampf überging.

Es war jedoch Saer Anskar der dem Schattenhund letztendlich mit seinem Schwert den Kopf abschlug.

Anschließend sprach der Ritter noch zu den eingekerkerten Elfengeistern, deren Wehklagen für die Sterblichen kaum auszuhalten war. Dann wurden die Helden plötzlich von eiskalter Furcht ergriffen, der Angst vor dem was noch alles in den Schatten dieser Ebene lauern mochte, die sie zurück in das Holzfällerdorf trieb.

Auf ihrem Weg durch den Kriechgang fühlten sie weder Triumph ob ihres heldenhaften Sieges noch wahre Trauer über den Tod eines weiteren Menschen. Lediglich eine beklemmende Leere, die erst im Licht des darauf folgenden Tages abfallen sollte.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Eine starke Entscheidung die von Führungsqualität zeugt, wenn ich das anmerken darf.

Tintenteufel:
Session 3
Lum, 12. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT II

Unsere Augen und Ohren berichteten, dass Saer Anskar Fengrin in den frühen Abendstunden mit seinem Gefolge aus dem Shalunha nach Peredur zurückgekehrt ist.

Am heutigen Morgen hatten die Helden von Schwarzdorn allerdings noch im Dorf der Holzfäller weitere Ermittlungen angestellt, denn die Klagen der Elfengeister im Schattenreich unter dem Haus der Kräuterkundigen ließen sie nicht mehr los und hatten ihnen nur wenig Schlaf gegönnt.

Es stellte sich heraus, dass die Blockhütten der Holzfäller auf einem alten Elfenfriedhof erbaut und die Grabsteine auf schändliche Art und Weise als Grundfeste herangezogen worden waren. Man kann den heutigen Bewohnern des Dorfes daraus keinen Vorwurf machen, aber der Ritter hat damit natürlich einen Missstand aufgedeckt der so nicht weiter bestehen darf! Ich werde dem Baron einen entsprechend Ratschlag erteilen.

Der Druide Moryn stellte obendrein die Vermutung an, dass die Dornenranken, die Schwarzdorn seinen Namen gaben und an allen Hütten des Dorfes zu finden sind, auf die Schändung der Grabstätten zurückzuführen seien. Er schlug vor elfische Ratgeber einzubinden, um den Friedhof wieder herzustellen und die Geister im Schattenreich freizusetzen.
Mit Silaqui von Rosenwinter sollte Saer Anskar die beste Verbindung zur Waldgrafschaft besitzen, um ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen!

Die Versuche des Ritters und seines Beraters, die Dorfbewohner zum Umsiedeln zu bewegen, scheiterten jedoch. So machten sich die beiden mit dem Schildknappen und der Heroldin noch am Vormittag auf den Rückweg nach Peredur.

Es kam jedoch wieder an der Anlegestelle des Fährfloßes zu einem Kampf, denn dort tat sich ein Eulenbär an den Wolfskadavern gütlich, die der Tross am Vortag hatte achtlos liegen lassen. Nach einem kurzen Schlagabtausch mit der Bestie konnten die Helden von Schwarzdorn das Floß erobern und den Eulenbären vertreiben.*

Der Weg zurück nach Peredur, dem schönen Städtchen an der Vika, war frei und Saer Anskar kam kurz vor Torschluss wieder am Waldtor an.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Zu diesem Sachverhalt habe ich Erkundigungen bei der Priesterschaft Nymias eingeholt und wurde aufgeklärt, dass es sehr selten ist einen Eulenbären am helllichten Tage anzutreffen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln