Autor Thema: [D&D] Zeit der Wölfe  (Gelesen 85122 mal)

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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #325 am: 18.10.2023 | 21:23 »
Unser Berichterstatter Natze (wie Nattias Nirfang von seinen Begleiterinnen genannt wird) trägt natürlich Sciences Blue, während Fiora und Hilde Command Gold rocken.

Aber wer ist nach Yuri und Lios das nächste Redshirt?



a) Quirion
b) Joram
c) Ulgar
« Letzte Änderung: 19.10.2023 | 13:43 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #326 am: 21.10.2023 | 15:20 »
Fiora und Hilde am berühmten Fountain Square:


« Letzte Änderung: 21.10.2023 | 15:23 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #327 am: 21.10.2023 | 19:22 »
Session III.23

Sha, 10. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT I

Der Anführer der Hob’Goblins gab den Befehl zum Beschuss mit einer kalten, entschlossenen Handbewegung. Kurz darauf senkte sich ein finsterer Schwarm von Pfeilen auf die Hügelkuppe und die Abenteurer um unseren Agenten herab.



Die Rothäute schossen blind hinter die dürftige Deckung! Dennoch gab es mehrere Verletzte.

Während die meisten den Schutz größerer Felsen und des Hügels suchten, brachte sich Fiora in eine bessere Position für den Gegenangriff. Mit einer geflüsterten Zauberformel schickte sie ein magisches Geschoss ins Gesicht des rothäutigen Anführers.

Trotz der wohl platzierten Attacke rückten die Hob’Goblins vor. Hilde und Ulgar bewegten sich hinter den Felsen auf die Angreifer zu, deren Befehlshaber nun lautstark alle Vorräte von den Reisenden forderte.



Der Halbork brüllte eine Antwort mit der die Rothäute offensichtlich nicht gerechnet hatten:

„Bluut für den Roten Gooott!“

Unterdessen stürmte Ulgar den Hang hinab und verwandelte sich in einen Braunbären. War der Nordmann etwa ein Lykantrop?
Nicht nur die Hob’Goblins waren jedenfalls völlig überrascht von der Wandlung. Dann donnerte der noch immer brüllende Bär durch die Reihen der Bogenschützen bis zu deren Anführer.

Ulgar schlug seine Pranken unbarmherzig in die überrumpelte Rothaut. Anstatt mit seinen Krallen das Fleisch seines Opfers nur zu durchschneiden, bohrte er sie tiefer hinein und drückte den Hob’Goblin fest an sich. Erst als der Brustkorb und, bis zahlreiche Knochen sowie die Wirbelsäule hörbar brachen.

Selbst von der Hügelkuppe aus meinte Nattias Triumph im Antlitz des Bären erkennen zu können, der sich danach sogleich zu Hilde umdrehte.
Doch die Zwergin wütete bereits unter den Soldaten des toten Anführers mit ihrem verzauberten Runenhammer.

Augenblicklich fiel ihr erster Gegner. Der verwandelte Halbork musste sich also weiterhin anstrengen, um ihr nicht das Feld zu überlassen.

Quirion verließ die Deckung für eine weitere Verwirrung der Rothäute, denn er vollzog einen uralten Tanz elfischer Klingensänger mit gezogenem Rapier. Als er so die Aufmerksamkeit der Hälfte erobert hatte, flohen die anderen fünf Hob’Goblins ins Hügelland.

Nun erhob sich auch der schwerverletzte Halbling hinter den Felsen. Jorams weiße Gewänder waren an mehreren Stellen mit dunklem Blut getränkt. Der kleinwüchsige Zauberkundige sprach trotzdem mit heiserer Stimme eine seiner fremden Formeln und beschwor eine geisterhafte Sense aus blau-grüner Magie inmitten der verbliebenen Feinde.

Nattias verletzte einen Bogenschützen mit seiner Armbrust; sogleich zertrümmerte Hilde der strauchelnden Rothaut den Schädel. Das nächste Leben nahm die magische Sense von Joram. Ulgar der Bär musste sich ranhalten, wollte er Hilde im Kampf noch übertrumpfen.

Wieder schwächten die Fernkämpfer einen Gegner. Wieder wurde der Hob’Goblin von der Zwergin erschlagen. Der verwandelte Halbork brüllte seinen Unmut heraus, wirbelte herum und stürzte sich auf den letzten Widersacher.

Kurz bevor der anstürmende Bär die Rothaut erreicht hatte, landete ein Armbrustbolzen von Nattias zwischen ihren Augen. Wieder ertönte wütendes Bärengebrüll. Hilde grinste und fasste das Endergebnis des Kampfes zusammen „Drei zu eins“.

Ulgar verwandelte sich in den Halbork aus Waldhafen zurück. Das Bärenfell war noch nicht restlos dem vielen Haar des Nordmanns gewichen, da lachte er bereits aus vollem Halse und vertröstete Taran auf einen anderen Tag.
Die Zwergin half dem knienden Hünen auf die Beine, dann schlugen sie den toten Hob’Goblins mit deren eigenen Schwertern die Köpfe ab.

Nattias und Joram blieben zunächst auf der Hut. Sie wussten die Gefahr nicht einzuschätzen, welche von Ulgar ausgehen mochte. Beide Gelehrten hatten von Werbären gelesen, aber waren nie einem solchen Lykantropen begegnet.
Quirion befragte den Halbork ganz einfach. Der Barde fand heraus, dass Ulgar sich selbst als Wandler bezeichnete. Er sei in der Wildnis aufgewachsen und habe bereits als Kind den Segen eines Schamanen empfangen. Sein Totemtier war der Bär, was es ihm erlaubte, teilweise oder - wie gesehen - vollständig die Form eines Braunbären anzunehmen.

Der Halbelf freute sich über die ungewöhnliche Geschichte, Nattias dankte Lumaenor für das Wissen, doch Joram blieb vorsichtig.

Fiora war sogleich zum Fleddern der Leichen übergegangen. Neben der Ausrüstung fand sie bei den Soldaten nichts von Wert, bis auf eine kleine, goldene Schale in einem schwarzen Stück Stoff. Und bei ihrem Anführer einen leicht konisch zulaufenden Lederzylinder. Boden und Deckel des Zylinders bestanden aus geschliffenem, durchsichtigem Glas: ein Fernrohr. Die Elfin behielt beide Gegenstände für sich.

Der Herbst hatte die Hügel ihres satten Grüns beraubt, denn das Gras war bereits gelb-braun. Je näher die Abenteurer den Roten Höhlen kamen, desto weniger Blätter hatten die wenigen Bäume und Büsche zwischen den Felsen.

Am Abend wurde ein Lagerfeuer gegen die Kälte entfacht. Schichtweise saßen gleich zwei Wachen am Feuer, denn die aufgeriebenen Hob’Goblins konnten selbstverständlich noch in der Nähe sein. Die Nacht verging ereignislos. Nattias und Joram hielten jedoch gemeinsam Wache, und der Halbling schenkte der Hügellandschaft weniger Beachtung als dem schnarchenden Halbork. Auch unser Agent konnte die Berechenbarkeit des wilden Kriegers nicht so recht einschätzen, so betete er zu Lumaenor, dem Bündnis zwischen Ulgar und Hilde ausreichend Bestand zu gewähren.

Die restliche Reise zu den Roten Höhlen verlief ohne weitere Zwischenfälle.

So standen Nattias, Hilde, Fiora, Joram, Quirion und Ulgar am frühen Abend des heutigen Tages (10.8.1506) vor dem stillgelegten Steinbruch, welcher einst der Erbauung von Burg Isenwaid gedient hatte.
Es handelte sich um die geöffnete Flanke eines Hügels, zu dessen Wurzeln eine tiefe Senke hinabgegraben worden war. Ein halbes Dutzend schwarzer Löcher führten in den Nordhang der Senke.*

Im roten Licht der sterbenden Sonne wirkte der Ort wie eine riesige klaffende Wunde.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Unser Agent muss hier die Eingänge zu den Stollen der Kobolde, Orks und Goblins entdeckt haben, die in den vergangenen Jahrhunderten von dem stillgelegten Tagebau in den Hügel getrieben worden waren.
« Letzte Änderung: 2.11.2023 | 13:29 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #328 am: 2.11.2023 | 11:17 »
Session III.24

Sha, 10. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT II

Die Expedition beschloss, den alten Steinbruch zunächst nur zu beobachten. Hilde wollte sich ein Bild von etwaigen Truppenbewegungen machen und Fiora suchte mit dem Fernrohr die Stollenzugänge nach Wachtposten ab.

Es dauerte nicht lang, da tat sich etwas in der Senke. Jedoch kam niemand aus den Roten Höhlen, sondern eine Gruppe von fünf Hob‘Goblins bewegte sich von Osten in den stillgelegten Tagebau hinab.
Die Abenteurer waren sich sicher, dass es die fünf geflohenen Rothäute von der Handelsstraße waren. Zwei von ihnen trugen ein aufgespießtes Wildschwein.

Hilde begann sogleich fieberhaft über eine Möglichkeit nachzudenken, sie unter einem künstlichen Steinschlag oder Erdrutsch zu begraben. Die Zwergin kam zu dem Schluss, mit einzelnen Felsbrocken über bessere Gewinnaussichten zu verfügen.

Also warf sie sich gegen einen der moosbewachsenen Felsen an der Hangkante und versuchte ihn hinabzurollen. Der Halbork Ulgar tat es ihr gleich. Doch um seine Kontrahentin zu übertrumpfen, machte sich die Grünhaut an einem deutlich größeren Brocken zu schaffen. Die Kraftanstrengung trieb braunes Bärenfell auf seine starken Arme, während ihm das Gebrüll eines wilden Tieres aus der Kehle entkam.

Im Gegensatz zur Zwergin war der Wandler mit seinem animalischem Einsatz erfolgreich. Je weiter der Felsen den Hang hinunter stürzte, desto schneller wurde er. Treffsicher polterte er schließlich mitten in die Jahdgesellschaft hinein und überrollte die beiden Wildschweinträger, zusammen mit ihrer Beute.
Die anderen drei waren rechtzeitig auseinander gesprungen, um sich nun hinter weiteren Felsbrocken in Sicherheit zu bringen.

Während die Hob‘Goblins noch ihre Bögen von den Schultern zogen, wurden sie bereits von Nattias, Fiora und Quirion unter Beschuss genommen. So wurde Hildes mutiges Vorpreschen von Armbrustbolzen, magischen Geschossen und Pfeilen gedeckt.

Die Zwergin ließ sich von einem Felsvorsprung genau vor die verbliebenen Rothäute fallen.
Auf der Stelle fiel ihrem magischen Runenhammer ein geschwächter Hob’Goblin zum Opfer. Das konnte Ulgar offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen, denn er verließ unmittelbar die Reihen der Fernkämpfer und begab sich nach unten ins Getümmel.
Nun eilte auch die elfische Magierin ihrer ehemaligen Leibwächterin hinterher, um endlich ihren neuen Angriffszauber aus der Blauen Bibliothek einsetzen zu können.

Zuvor brach Fiora einem Feind noch die Rippen mit einem weiteren magischen Geschoss. Sie blickte sich triumphierend um und entdeckte dabei mit Schrecken einen Höhleneingang, viel zu nah an der Stellung ihrer Gefährten Joram, Quirion und Nattias.
Hilde verstrickte sich im Zweikampf mit einer der beiden letzten Rothäute, während die andere in einen weiteren Stollen entkam.

Chaos in der Form von vier neuen Angreifern brach über die verteilte Expedition herein.
Es waren vier hünenhafte Krieger des dämonischen Hyänenvolks der Gnolle*; die da aus der Höhle bei Joram, Quirion und Nattias schossen.




Bedächtig zog der Barde sein schlankes Schwert. Er vollzog den uralten Klingentanz der Elfen und fesselte damit die Aufmerksamkeit der Bestien, die mit schäumenden Hyänenmäulern, heiser lachend auf den Halbling, den Halbelfen und den Akolythen Lumaenors zustürmten.

Die Magie des Barden zeigte ihre Wirkung, so gelang es der zauberkundigen Ruinenelfin zwischen die Gnolle zu treten und drei von ihnen mit einer horizontalen Scheibe aus hellorangen Flammen zu verbrennen.
Das schwer verletzte Hyänenvolk konnte von den Abenteurern mühelos niedergemacht werden.

Der verbliebene vierte Gnoll verfiel in blinde Raserei. Er schlug schrill kreischend um sich, bis ihn Hilde von den Beinen fegte und ihm den geifernden Schädel einschlug. Die Zwergin glich also mit einem einzigen Hieb den Vorsprung durch Ulgars Felsbrocken im Wettstreit mit dem Wandler aus.

Bei den toten Hob'Goblins fanden sie eine weitere goldene Schale in schwarzen Stofffetzen sowie kunstvoll bestickte Seidenpantoffeln. Die Gnolle hatten dagegen Kostbarkeiten aus dem fernen Süden besessen: einen gesprungenen Handspiegel mit Messingeinfassung, zwei elfische Jagdschwerter deren Griffe Drachenlöwen darstellten und ein purpurfarbenes Lederwams das mit Spinnennetze aus Silberfaden verziert war.

Es war Joram Schattental der das Wams für sich beanspruchte. Mit den Drow kannte er sich aus. Der Halbling wusste offenbar auch, dass die verräterischen Elfen über mächtige Magie verfügten und hoffte scheinbar auf Schutz durch eine besondere Verzauberung der Rüstung.
Er entkleidete sich bis auf einen weißen Wickel um den Unterleib, damit er das geschmeidige Wams direkt auf der nackten Haut tragen konnte. Anschließend verdeckte er das purpurfarbene Leder wieder mit seiner weißen Robe.
Unser Agent schien dabei alles genau zu beobachten. Und er war sehr verwundert darüber, dass Joram kaum zu frieren schien, obwohl es Herbst war, die Sonne nahezu vollständig untergegangen war und der Halbling aus dem warmen Süden stammte.

Nach alledem hatte die Expedition sehr wahrscheinlich - auf jeden Fall teilweise - den Vorteil des Überraschungsmoments verloren. Die Abenteurer mussten sich nun entscheiden, welche Höhle sie als erstes erkunden und von ihren bösartigen Bewohnern befreien wollten.

Sie beschlossen, den Gnollen auf ihren stinkenden Pelz zu rücken.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Der Priesterschaft Nymias zufolge haben Gnolle auf Avalon ihren Ursprung im Unheiligen Land. Sie entstehen nicht natürlich, sondern werden durch abyssale Verunreinigung geschaffen. Ihre Präsenz in den Roten Höhlen wirft also die Frage auf, wie sie dorthin gekommen sind. Können ihre Spuren bis nach Marisa zurückverfolgt werden oder wurden Bewohner der Gegend durch dämonische Einflüsse in die blutrünstigen Bestien verwandelt?
In Peredur sind keinerlei Übergriffe durch Gnolle auf die Bürger Eralions bekannt. Ich habe daher einen Bericht von unseren Agenten im Schleierwald angefordert, um die Bewegungen der jüngsten Vergangenheit von den Südmarken in die Herzlande überprüfen zu können.
« Letzte Änderung: 7.11.2023 | 10:12 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #329 am: 6.11.2023 | 07:05 »
Hoffe mit der heutigen Pendelei den ausstehenden Spielbericht fertigstellen zu können, da es morgen Abend in Höhle J weitergeht.

Ein kleines Einstimmungsbildchen auf beides:



(Sitzt jetzt in schwarzweiß auch im letzten Bericht!)
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #330 am: 7.11.2023 | 09:14 »
Session III.25

Sha, 10. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT III

Die Sonne war gerade hinter den Hügeln verschwunden. Fiora versuchte, magisches Licht zu erschaffen, doch die Macht der Schwarzen Göttin über die Höhle der Gnolle war bereits zu stark. Ihr Vorhaben scheiterte.
Quirion entzündete eine Fackel.

So betraten die Abenteurer noch an diesem Sha die Roten Höhlen mit einem mehr als unguten Gefühl im Bauch.

Die Fackel des Barden leuchtete eine unförmige, natürliche Kammer aus. Es roch nach nassem Fell. Gegenüber des Höhleneingangs führte ein künstlicher Durchgang in einen grob rechteckigen Raum. Quirions Licht enthüllte vier nestartige Ansammlungen von verdreckten Stofffetzen in seinen Ecken.

Neben zwei der schmuddeligen Schlafstätten fanden der Halbelf und der Halbork Pfeil und Bogen. So füllten sie ihre Köcher auf, bevor sie nach Westen weiterzogen.

Hilde übernahm die Führung. Quirion leuchtete der Zwergin den Weg. Ulgar schloss zu ihr auf, um Schulter an Hüfte neben ihr gehen zu können. Der Wandler wollte ihr im Wettstreit um die Gunst des Roten Gottes ganz offensichtlich keinen noch so kleinen Vorsprung zugestehen. Sie folgten einem Gang von zwei Schritt Breite.

Es ging um die Ecke, nach Norden, und etwas später eine ausgetretene Treppe empor.

Sowohl Gang wie Treppe waren unmittelbar in den Stein des Hügels geschlagen worden.
Nacheinander schlichen sie hinauf.

Am oberen Ende der Treppe befand sich eine Kreuzung. Vor ihnen ging es geradeaus, zu ihrer Rechten zweigte ein Korridor ab.
Überall um sie herum, jenseits des Fackelscheins, lag scheinbar undurchdringliche Finsternis. Es roch nach Ausscheidungen und Verwesung.

Sie gingen nach rechts und erreichten einen großen, rechteckigen Raum. Sein schmutziger Boden wurde von einem knappen Dutzend Gerippe bedeckt.
Es handelte sich um humanoide Skelette mit den Schädeln von Hyänen. Tote Gnolle!

Aber da waren auch Schnarchen, Seufzen und so etwas wie leises, wieherndes Gelächter. Geräusche von lebenden Höhlenbewohnern.

Tatsächlich lag im Nordwesten des Raumes noch ein halbes Dutzend lebender, schlafender Gnolle in schmutzigen Nestern zwischen behelfsmäßigen Möbeln aus beschädigten Fässern, Kisten und aufgeplatzten Leinensäcken.

Fiora wollte ihnen sogleich mit dem Zauber Brennende Hände zu Leibe rücken. Hilde hielt sie jedoch zurück.
Die Zwergin kramte ein Fläschchen Lampenöl hervor und warf es inmitten der Schlafenden zu Boden. Mit dem Bersten des Glases spritzte das Öl in alle Richtungen. Einen Augenblick später legte Fiora ihre beiden Daumen aneinander, ging in die Hocke, streckte die Finger fächerartig aus und steckte einen Großteil der Gnolle mit einer magischen, orangen Feuerscheibe in Brand.

Die übrigen Abenteurer strömten in das Lager und schlugen unbarmherzig auf seine in Flammen stehenden Bewohner ein.

Nur einer der sechs Gnolle kam nach dem brutalen Vorgehen der Expedition noch lebend auf die Beine. Während er in einer befremdlichen Mischung aus Angst und Erregung mit schartigen Klingen um sich schlug, schrie er den toten Gnollen eine Art Befehl zu.



Es waren die Gerippe, die gehorchten, nicht die qualmenden Leichen der jüngsten Toten. Offenbar hatte es sich bei den Skeletten die ganze Zeit um Untote gehandelt, denn sie krallten sich nun lange, stachelbewehrte Keulen und erhoben sich zu unheiligem Leben.

Völlig unerwartet starb daraufhin der Fackelschein des Barden und nur noch die brennenden Gnolle beleuchteten die schaurigen Geschehnisse. Der entstehende Gestank war unglaublich!

Nattias hielt den Untoten seine heilige Raute entgegen. Der Akolyth verscheuchte einen Teil der Gnollskelette mit weißblauem Licht, während die Verbliebenen zum Angriff übergingen.
Ein einzelnes Gerippe tanzte jedoch völlig aus der Reihe. Es wirbelte plötzlich herum und attackierte den letzten lebenden Gnoll!

Unser Agent machte keinen Unterschied, auf welcher Seite die Geschöpfe der Schwarzen Göttin kämpften. Seine Gebete wurden inbrünstiger und er ließ alle Untote mit Lumaenors Beistand in weißblauem Licht zu Staub zerfallen.

Die siegreichen Abenteurer fanden im verwüsteten Lager der Gnolle nur wenige Wertgegenstände. Und noch weniger davon waren noch in einem vernünftigen Zustand!
Im Grunde waren es nurmehr ein zerbissener Schild, eine schartige Großaxt und ein Dolch mit stumpfer Klinge, die noch etwas taugten. Sie entdeckten aber auch noch den Splitter eines Saphir, eine strahlend schöne Perle sowie 60 angelaufene Silbermünzen in einem verrottenden Lederstiefel.

Fiora und Hilde beschlossen, tiefer in die Roten Höhlen vorzudringen. Nattias beschäftigte hingegen immer noch der Umstand, dass ein Expeditionsmitglied die Herrschaft über einen Untoten ergriffen hatte und folgte seinen beiden Gefährtinnen nur zögerlich.
Im Grunde gab es für den königlichen Herold nur einen Verdächtigen, der zunächst mit den besten Absichten gehandelt haben mochte. Was aber wenn er sich gegen die Gruppe wandte und mit Shaeznars dunklen Gaben Unheil an jenem feindseligen Ort über die Gemeinschaft brachte?*

Quirion Zauberzunge hatte wieder eine Fackel entzündet. Am östlichen Ende des Korridors legte der Halbelf sein spitzes Ohr an eine schwere, grobschlächtig gefügte Holztür. Sie bestand aus alten Balken die von wenigen, rostigen Eisenbändern zusammengehalten wurden.

„Heiseres Lachen“, hauchte der Barde in die Schatten hinter sich und seinen Fackelschein.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Die Gesetze der Drachenkönige sind eindeutig: Nekromantie ist in den heiligen Reichen Bahamuts verboten. Das schwerwiegendste Vergehen ist hierbei die Erschaffung von Untoten. Das Befehligen von bestehenden Untoten hingegen war in der Vergangenheit unserer Rechtsprechung stets ein Streitfall. Hinzu kommt, dass der König tot ist und durch die Formulierung der Gesetze somit selbst das Verbot der Nekromantie als aufgehoben - oder ausgesetzt - angesehen werden kann.
« Letzte Änderung: 8.11.2023 | 10:49 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #331 am: 13.11.2023 | 08:26 »
Bevor ich den nächsten Spielbericht veröffentliche, möchte ich auf den Witherling Statblock in meiner kleinen [Shadowdark] Monsterwerkstatt hinweisen.

Denn ich habe natürlich den ursprünglichen Ansatz von B2 nicht übernommen, der männliche Gnolle stärker einstuft als weibliche. Typische Gnolle aus dem SD CRB sind in unserem Spiel teils männlich, teils weiblich und teils einzigartig.

Die schwächeren Gnolle des Originals wurden mit den untoten Witherlings ersetzt.

Kinder haben bei Murder Hoboism nichts verloren und wurden ganz gestrichen.
Ja, unsere Spielweise der Caves of Chaos unterscheidet sich dahingehend wenig von der vermutlichen Spielweise zahlloser vorangeganger Runden in den vergangenen 40+ Jahren.
« Letzte Änderung: 13.11.2023 | 08:28 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #332 am: 15.11.2023 | 13:39 »
Spielbericht III.26

Sol, 11. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT I

Die Expedition war sichtlich geschwächt. Nattias Nirfang bat Lumaenor um die Macht, ihre ärgsten Wunden zu schließen. Doch der Blaue Gott verweigerte die Bitte seines Akolythen.

Wieder wurden die spitzen, elfischen Ohren von Quirion und Fiora an die grobschlächtige Holztür am Ende des Korridors gedrückt. Das Lachen war nicht mehr zu hören; stattdessen eine kurze Unterhaltung mit tiefen Stimmen.

Obwohl sie angeschlagen waren, wollten die Abenteurer jetzt nicht aufgeben. So begannen die Zauberwirker sich in schützende Magie zu hüllen, aber auch hierbei missglückte mehr als die Hälfte aller Sprüche!
Hatten sich die Mächte des Lichts von ihrem Vorhaben abgewendet?

Jedenfalls schwebte erneut eine geisterhafte Sense neben Joram Schattental. Nattias meinte, den Durst der Waffe nach der Lebenskraft von Sterblichen tatsächlich spüren zu können. Unweigerlich schauderte unserem Agenten vor dem Halbling in seinen blutbesudelten, weißen Roben.

Dann warf sich plötzlich Ulgar gegen die Tür, die beim Aufprall des Hünen in ihre Einzelteile zerfiel und mit dem Wandler in den dahinterliegenden Raum krachte.
Sogleich wurde der Halbork von zwei lebenden Gnollen sowie vier untoten Gnollgerippen umringt.

Ulgars bestialische Gegner drangen gnadenlos mit stachelbewehrten Keulen, Flegeln und Beilen auf ihn ein. So war der blutüberströmte Halbork auf der Stelle gezwungen, schnellstmöglich wieder den Rückzug anzutreten.

Als der Wandler in Sicherheit war, sprang Fiora in den Raum, zauberte Brennende Hände in die feindselige Runde und zog sich ebenfalls wieder zurück.

Jorams Sense schoss neben einem Pfeil von Quirion mitten in den Pulk von versengtem Hyänenvolk. Noch bevor die Söldnerin Hilde Riesentöter mit ihrem magischen Runenhammer in Reichweite war, beendeten die Attacken gemeinsam das Leben eines Gnolls. Als die Zwergin nah genug war, zerschlug sie dafür mit einem einzigen Hieb ihrer mächtigen Waffe den Brustkorb eines Untoten. Anschließend positionierte sie sich in der leeren Türöffnung.

Die Gnolle rückten nach und nun bahnte sich ein besonders großes Exemplar, mit entsprechender Streitaxt, einen Weg durch seine Artgenossen. Unerwartet schnell griff er schließlich Hilde mit seiner zweihändig geführten Großaxt an. Der erste Treffer ließ die Zwergin taumeln, der zweite streckte sie vollends nieder.



Nattias hob seine heilige Raute und vertrieb immerhin die Untoten.

Fiora stellte sich sogleich schützend über ihre gefallene Gefährtin und warf den beiden lebenden Gnollen mit einem Schlafzauber auf den Lippen Sand ins Gesicht. Der größere Axtschwinger musste nur niesen, während der kleinere Gnoll mit dem Flegel schnarchend auf den Höhlenboden sackte.

Joram ließ seine geisterhafte Sense in den Rücken des feindlichen Anführers fahren, was den Hyänenmann sichtlich schwächte und seine Bewegungen mit der Axt deutlich langsamer machte.
Nahezu zeitgleich verwandelte sich Ulgar laut brüllend in einen Braunbären.

Allerdings brachten seine Prankenhiebe den geschwächten Gnoll nicht wirklich in Bedrängnis. Dann schlug mitten in seiner Brust ein Bolzen aus der Armbrust von Nattias ein. Der schwer verletzte Anführer war plötzlich völlig verzweifelt. Mit letzter Kraft versuchte er, seinen schlafenden Kumpanen durch einen Axthieb zu wecken, doch der Angriff war bereits zu schwach und rutschte wirkungslos an dessen Lederpanzer ab.

Der Bär Ulgar stellte sich auf die Hinterbeine, um den großen Gnoll mit seinen Vorderläufen zu packen. Sein langen Krallen bohrten sich tief in den dicken Hals seines bestialischen Gegners, dann riss er ihm laut brüllend den Hyänenkopf von den Schultern.

Es war Joram, der unterdessen Ulgars Widersacherin Hilde mit seinem Wissen über den Körper davor bewahrte, zu verbluten.

Fiora setzte den geflohenen Untoten nach. Die Ruinenelfin wollte ihre Gerippe mit mehr magischen Flammen vernichten, doch die Zauberformel misslang. Nattias bat Lumaenor erneut, um die Macht, die unheiligen Existenzen zu beenden. Der Blaue Gott erhörte seinen frommen Anhänger nicht.

Also zerschossen Quirion, Fiora und Nattias die Untoten mit Pfeilen, magischen Geschossen und Armbrustbolzen. Anschließend nahmen sich die gnadenlosen Fernkämpfer dem schlafenden Gnoll an.

Das Hyänenvolk war geschlagen. Die Lebenden tot und die Untoten vernichtet.

So konnten sich die Abenteurer zunächst an den Schätzen der Gefallenen bedienen. Der Anführer trug silberne Armreifen, in die jeweils drei Sicheln eingelassen waren. Und auch bei den untoten Gnollgerippen wurden silberne Amulette an ebensolchen Ketten gefunden, in die dasselbe Symbol eingearbeitet war!*

Eine Ecke des Raumes war vollkommen rußgeschwärzt. Über der verdreckten Feuerstelle hing ein verbeulter Topf mit Deckel. Der Barde wurde neugierig, was es bei Gnollen so zu essen gab und hob langsam Deckel hoch. Quirion entdeckte jede Menge Münzen, die zwar von schimmelnden Speiseresten verklebt waren, aber ihren Wert nicht verloren hatten.

Sie nahmen den ganzen Topf mit in die Hügel, zu ihrem Esel und dem Strauß von Joram.

Die Nächte waren bereits sehr kalt. So musste das Lagerfeuer von den abwechselnden Wachhabenden durchgehend bei voller Hitze gehalten werden, um nicht zu stark zu frieren. Jene Kälte blieb jedoch das gefährlichste in dieser Nacht.

Am nächsten Morgen begrüßte Ulgar von Waldhafen den neuen Tag mit einem orkischen Stampftanz. Der Halbork aus Isgard schien besonders gut gelaunt zu sein. Nach dem Frühstück leerte er seinen Trinkschlauch mit Honigwein, stopfte die Köpfe von drei Hob’Goblins und dem Anführer der Gnolle in einen Sack und verabschiedete sich breit grinsend von der Expedition. Er hatte seinen Schwur gegenüber Taran erfüllt, indem er Hilde im Kampf übertrumpft hatte.

Nattias bemerkte, dass Quirion Zauberzunge begann, seine Sachen zu packen. Offenbar wollte der Halbelf Ulgar begleiten. Obwohl nie aufgeklärt worden war, was in der Taverne
Zur Tanzenden Maid nach dem Ritterturnier von Saer Anskar geschehen war (siehe Bericht vom 22.7.1506), hegte unser Agent eine gewisse Zuneigung gegenüber dem Barden.
Der Akolyth des Blauen Gottes hatte mir nicht den genauen Wortlaut seiner Unterhaltung mit Quirion übermittelt, aber er wusste offenbar wie er den Halbelfen zum Bleiben überreden konnte, denn der Barde nahm sich schließlich vor auch noch über die Abenteuer in der nächsten Höhle zu berichten.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Niemand in Peredur kennt das Symbol. Ich hatte bei den drei Sicheln zunächst an einen Kult der drei Mondgottheiten Taran, Nymia und Lumaenor gedacht. Doch der Bericht aus dem Schleierwald, den ich erst gestern angefordert hatte, enthielt einen Vermerk über die Einreise einer gewissen Kompanie der Drei Sicheln. Es scheint sich dabei um eine zwielichtige Söldnertruppe zu handeln, die - wie wir mittlerweile wissen - in Marisa mehrerer Kriegsverbrechen beschuldigt wird. Jene Einreise liegt nun allerdings bald zwei Jahre zurück und fällt in die Zeit der Invasion aus Gal’Dur. Außerdem hat es sich um eine rein menschliche Truppe gehandelt. Nicht um Gnolle! Kann die Kompanie in der Zwischenzeit eine solch schreckliche Verwandlung durchgemacht haben?
« Letzte Änderung: 21.11.2023 | 12:54 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #333 am: 19.11.2023 | 23:01 »
Spielbericht III.27

Sol, 11. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT II

Nachdem sich die Expedition von Ulgar verabschiedet hatte, kehrten die verbliebenen Abenteurer in die Roten Höhlen zurück.

Sie hatten noch nicht alle Winkel der Gnollhöhle erkundet; so begaben sich Hilde, Fiora, Nattias, Quirion und Joram erneut in die kleine natürliche Kammer, wo es so unangenehm nach nassem Fell roch.

Die Ruinenelfin wirkte einen Lichtzauber. Die Weiße Göttin war ihnen an diesem Sol wieder hold, denn Fioras Stecken erstrahlte sogleich in einem hellen Rot und enthüllte den unregelmäßigen Gang, der zu der Treppe nach oben führte.

Hilde ging voran. Die Magierin leuchtete ihrer Gefährtin.

An der Abzweigung folgten sie nicht dem Korridor zum Schlafplatz des Hyänenvolks und den Gemächern seines Anführers, sondern drangen weiter nach Norden vor.

Langsam schälte das magische Licht der Elfin vier aufrecht stehende Gnollgerippe aus der Finsternis. Die Untoten bewachten völlig regungslos und somit durchaus gespenstisch den Raum vor einer versperrten Tür.

Auch sie waren mit stachelbewehrten Keulen bewaffnet, attackierten aber erst, als Hilde mitten unter ihnen stand.
Lumaenor schien das Vorhaben der Expedition, die Roten Höhlen erkunden sowie befrieden zu wollen, nicht zu befürworten. Denn der Blaue Gott versagte seinem Jünger die Macht, die Untoten ganz einfach zu vertreiben.

Es dauerte dennoch nicht lang, da hatten die Abenteurer sie mit Gewalt und anderer Magie niedergestreckt.

Der verwinkelte Vorraum enthielt neben den einst belebten Knochen drei schmutzige Gnollnester. Um die verwahrlosten Schlafstätten waren verhältnismäßig junge Ausscheidungen zu finden. Bis vor Kurzem hatten hier also lebende Wachtposten Seite an Seite mit den Untoten ihren Dienst verrichtet.

Es war widerwärtig, wie eng das verunreinigte Leben der Gnolle zu der unheiligen Existenz von Shaeznars Geschöpfen stattfand!

Die Tür war mit einer dicken Kette und einem alten Vorhängeschloss versperrt worden. Wie die Tür des Gnollanführers bestand sie aus gesplitterten Holzbalken, die von zu vielen rostigen Eisenbändern zusammengehalten wurden.
Hilde vermutete, dass sie nicht vielen Hammerschlägen würde standhalten können.

Trotzdem durchsuchte die angewiderte Zwergin mit dem Schaft ihrer Waffe die Nester. Sie wurde tatsächlich fündig, denn zwischen mürben Fleischfetzen entdeckte sie einen rostbraunen Schlüssel.

Knirschend ließ sich damit das Schloss öffnen. Rasselnd zogen die Abenteurer die Kette durch den Eisenring an der Höhlenwand und zogen die Tür auf.
Dahinter befand sich ein Lagerraum. Besser gesagt: eine Rüstkammer, in der bis auf ein Fässlein Bier ausschließlich Waffen und Rüstungen aufbewahrt wurden.

Es handelte sich um Rüstzeug, wie es überwiegend in Isgard Verwendung findet: verzierte Handbeile, hölzerne Rundschilde, Pfeil und Bogen sowie ein Kettenpanzer von zwergischer Machart. Außerdem war da noch ein Kurzschwert mit Scheide und Griffwicklung aus lila gefärbtem Wildleder.

Auf dem kleinen Bierfass war ein Kupferkrug abgebildet. Zwergische Runen auf dem eingestemmten Trinkgefäß benannten das Bier im Fass als Hochlandhopfen. Hilde hatte den edlen Tropfen der Silberzwerge nie zuvor kosten dürfen und stellte den Schatz sogleich mit einem Funkeln in den Augen sicher, während die Fernkämpfer der Gruppe ihre Köcher auffüllten.

Nachdem die Expedition nun die gesamte Gnollhöhle erkundet hatte, zog man sich für ein frühes Mittagessen in die Hügel zurück.



Es fiel Hilde schwer, das erbeutete Fass nicht einfach zu öffnen und den Rest des Tages schlichtweg zu genießen. Aber es wurde bereits beratschlagt, welche Höhle als nächstes dran sein sollte. Joram befürwortete hartnäckig die Suche nach dem Halbling Ardo, jenem Händler der bei der ersten gemeinsamen Reise von Nattias, Fiora und Hilde durch eine Hob‘Goblin und ein paar Nir’Goblins entführt worden war (siehe Bericht vom 10.7.1506).*

Unser Agent begutachtete währenddessen gemeinsam mit Quirion Zauberzunge das Schwert aus der Waffenkammer. Keiner der Gelehrten kannte die Geschichte der vermutlich verzauberten Klinge. Der Barde wollte sie deshalb in der Höhle der Rothäute… prüfen.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Ich frage mich, warum keine Goblins - also Nir‘Goblins - bei den jagenden Hob‘Goblins waren. Außerdem fanden die Abenteurer auch keine weiteren „eisernen Schuppen“ bei den toten Rothäuten.
« Letzte Änderung: 20.11.2023 | 12:21 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #334 am: 20.11.2023 | 06:44 »
Und hier noch mal die isometrische Karte der Gnollhöhle (Cave J) in Farbe.



Ja, in unserem Spiel werden die berüchtigten Caves of Chaos (CoC) „die Roten Höhlen“ genannt.

Ich habe lange den Ansatz verfolgt die CoC mit eigenen, kleinen Dungeons zu ersetzen. Dann war ich so weit die Karten beizubehalten und sie 100% neu zu bemonstern. Aber das Original funktioniert für unsere Zwecke verdammt gut!
Also nur ein paar Anpassungen für das System, eine andere Denke als in den 1970ern und die Geschehnisse in unserer Spielwelt trüben nun den Genuss des Originals.

Und um Gary‘s Dungeon besser zu verstehen, habe ich mir eben vorgenommen die Karten isometrisch darzustellen.

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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #335 am: 27.12.2023 | 10:33 »
Jetzt muss ich es doch machen und die beiden ausstehenden Spielberichte III.28 und III.29 hinten anstellen, um von unserem kleinen Spin-off (und Playtest meiner ersten Klasse sowie meiner Kobold-Spielwerte) zu erzählen!
Es folgen also zwei Platzhalter und dann das Vorspiel zum Spin-off!!  :headbang:
« Letzte Änderung: 27.12.2023 | 10:53 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #336 am: 27.12.2023 | 10:34 »
Spielbericht III.28

Sol, 11. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT III

Nach dem Mittagessen, wollten die Abenteurer um den königlichen Herold Nattias Nirfang in die Höhle der Hob’Goblins eindringen und eine Rothaut gefangen nehmen, um sie nach dem Halbling Ardo zu befragen. Jedoch sollte sich der Widerstand des kriegerischen Volkes als unüberwindbar herausstellen.

Zunächst war es eine solide, eisenbeschlagene Holztür, die den Männern und Frauen Eralions den Weg aus einer natürlichen Kammer tiefer in die Höhle hinein versperrte. Mit langen, dicken Eisennägeln waren die abgeschlagenen Köpfe von Menschen, Zwergen und Orks an der schweren Tür befestigt.

Es dauerte also eine geraume Zeit bis Holz und Eisen unter Gewalteinwirkung durch die Zwergin Hilde Riesentöter ihren Dienst quittierten und den Weg in den Unterschlupf der Hob’Goblins freigaben. Die widerlichen Häupter in ihren unterschiedlichen Stufen des Verfalls wurden kurzerhand eingesackt. Der Schädel des Halblings Ardo war nicht darunter.

Hinter der zerstörten Tür befand sich eine Kreuzung. Die künstlichen Gänge östlich und westlich jenes Knotenpunktes im chaotischen Gewirr der Roten Höhlen waren voller Dunkelheit. Im Süden führte eine lange, grobe Treppenanlage, die unmittelbar ins Gestein des Hügels geschlagen worden war, hinauf in noch mehr Finsternis.

Hilde übernahm die Führung der Gruppe. Kurz darauf folgten Fiora und Nattias. Zu guter Letzt kamen Quirion Zauberzunge und Joram Schattental.
Die zauberkundige Elfin hatte gerade ihr hellrotes, magisches Licht bis auf die Kreuzung getragen, da erklangen im westlichen Korridor zügige Schritte mit schweren Stiefeln. Die Rothäute hatten sie bemerkt!
Kein Wunder bei derartigem Vorgehen.

Es war eine kleine Gruppe von vier Hob’Goblins die sich auf die Eindringlinge zubewegte. Zwei mit Schwert und Schild, die mit der Schildhand auch Fackeln* trugen, sowie zwei Fernkämpfer mit Pfeil und Bogen.

Fiora und Joram versuchten die Wachen mit ihren mächtigsten Zaubern aufzuhalten, doch die Magie der Elfin kam gar nicht erst zu Stande, während die beschworenen Geisterhände des Halblings zu spät nach den Goblinstiefeln griffen.

Noch bevor sich die beiden Parteien im Nahkampf befanden, setzten die feindlichen Bogenschützen der Zwergin ordentlich zu. So zwangen die Schwertkämpfer den Akolythen sogleich dazu, seine gottgegebene Heilungsmagie auf Hilde anzuwenden. Trotz des göttlichen Beistandes hatten die Verteidiger der Höhle bald die Kreuzung eingenommen.



Nun blockierten die beiden Nahkämpfer die Wege in den Unterschlupf. Ein Fernkämpfer gab seinen Artgenossen dabei Rückendeckung, der andere zog sich Stück für Stück, Pfeil um Pfeil und Stufe um Stufe die Treppe nach oben zurück. Er war ganz offensichtlich auf dem Weg, Verstärkung zu holen!

Hilde blutete bereits aus mehreren kleinen Wunden und die Pfeilschüsse der Hob’Goblins hatten auch ihre zauberwirkenden Gefährten stark in Bedrängnis gebracht.
So war es Joram, der zuerst floh; dann Quirion mit Fiora und schließlich auch die wackere Zwergin. Unserem Agenten blieb nichts anderes übrig, als den anderen zu folgen.

Damit war ihr Vorhaben, einen Hob’Goblin gefangen zu nehmen und nach dem Verbleib des Händlers Ardo zu befragen, gescheitert. Auch Quirion war es nicht gelungen, die Geheimnisse des gefundenen Schwertes durch Goblinblut zu enthüllen. Immerhin waren alle fünf Abenteurer an diesem lichten Sol mit ihrem Leben davongekommen!

Niedergeschlagen zogen sie sich in ein behelfsmäßiges Lager in den Hügeln zurück.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Es erscheint mir durchaus bemerkenswert, dass die Hob’Goblins Fackeln verwendeten um die Dunkelheit in ihrem Unterschlupf zu durchdringen. Warum nur?
Waren die Rothäute nicht etwa Geschöpfe der Schwarzen Göttin, die im Gegensatz zu den Elfen, Zwergen und Gnomen Avalons nicht weiterhin die Gabe der Dunkelsicht besaßen?

« Letzte Änderung: 19.01.2024 | 10:46 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #337 am: 27.12.2023 | 10:34 »
Spielbericht III.29

Lum, 12. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT I

Nachdem sie von den Hob'Goblins aufgerieben worden waren, leckten die Abenteurer um unseren Agenten Nattias Nirfang am Nachmittag des 11.8.1506 zunächst ihre Wunden.

Zudem folgte darauf eine unruhige Nacht, in der ein ungewöhnlich hartnäckiger Waschbär immer wieder versuchte, die jeweilige Wache zu umrunden und sich an den Vorräten der Expedition zu bedienen.

Der Akolyth bat seinen Gott vergeblich, den Schmarotzer eines Besseren zu belehren, Quirion Zauberzunge stimmte ein schreckliches Lied an, das nicht viel weniger schlafraubend war als der Missetäter selbst. Joram Schattental wünschte ihm mehrfach einen grausamen Tod an den pelzigen Hals.
Hilde Riesentöter war auch tatsächlich nah dran, den Möchtegern-Räuber mit ihrem Runenhammer zu erschlagen, aber es sollte erst der Elfin Fiora gelingen, den Waschbär mit einem magischen Geschoss dauerhaft zu verscheuchen.

Unausgeschlafen kam die Gruppe in den frühen Morgenstunden an ihrem prasselnden Lagerfeuer zu einem ausgedehnten Frühstück zusammen. Geräuchertes Fleisch, Hartkäse und getrocknete Früchte mit dem Kräutersud des Halbelfen dazu, vertrieben schließlich den Ärger über die vergangene Nacht und die Niederlage am gestrigen Tage.

Die Expedition war bereit, in die Roten Höhlen zurückzukehren.

Der Halbling wollte noch immer den Händler Ardo aus den Fängen der Goblins befreien (siehe Bericht 10.7.1506). Die Gefährten wählten also eine Nachbarhöhle der Hob’Goblins für ihren nächsten Vorstoß aus.

Quirion war voller Tatendrang und wollte an diesem Tage nicht nur den Halbling retten, sondern ebenso die Geheimnisse des magischen Schwertes aus der Gnolle Waffenkammer enthüllen (siehe Bericht II vom 11.8.1506). Mit gezogener Klinge und fauchender Fackel betrat er die erkorene Höhle.

Der Barde fand sich in einer natürlichen Kammer wieder. Ihre säuerliche Luft biss in seiner feinen Nase. Es roch nach Fäulnis, Verwesung und Magensäften. Quirion würgte, entdeckte jedoch gleichzeitig einen Bären im südwestlichen Teil des unförmigen Raumes. Das Tier lag auf dem Boden, als würde es schlafen. Noch.

Der Halbelf stolperte bereits wieder rückwärts zum Ausgang, da vernahmen seine spitzen Ohren das Rasseln von Ketten im Osten. Er wirbelte herum und bekam einen gehörigen Schrecken, denn aus den Schatten der Höhle trat ein fettleibiger Oger mit schmutziger Lederschürze in seinen Fackelschein. Der blasse Riese starrte Quirion gierig an, während er sabbernd begann, eine rostige Kette mit Haken daran über seinem kahlen Kopf kreisen zu lassen. Mit den dicken Fingern seiner anderen Hand hielt das Monster ein riesiges, schartiges Schlachterbeil, das zwar einen schnellen Tod, aber auch ein widerliches Schicksal im Anschluss versprach.



Wie zur Bestätigung brüllte der Riese freudig „FRISCHFLEISCH!” und kam auf Quirion zu.

Der Barde ließ seine Fackel fallen. Er rannte geradewegs aus der Höhle; oder versuchte es. Denn des Ogers Kette sirrte hinter ihm her und der Haken daran bohrte sich kurz darauf in seine Schulter. Nur unter Schmerzen konnte sich der Halbelf von der Waffe des Riesen befreien.

In Begleitung von Fiora und Hilde hatte unser Agent bekannterweise bereits an den Ufern des Hexenwassers Erfahrungen mit Ogern gesammelt (siehe Bericht 20.7.1506). Sie wussten also, was zu tun war.

Die beiden Gelehrten beschossen den riesigen Fleischer mit Magie und Armbrustbolzen. So tat es ihnen der dritte Gelehrte - Joram Schattental - gleich und beschwor seine geisterhafte Sense. Die Waffe aus blaugrüner Magie drang tief in den fassgleichen Brustkorb des Höhlenbewohners, der gepeinigt aufheulte.

Dann war Hilde bei ihm und zertrümmerte die Hüfte des Menschenfressers mit einem einzigen mächtigen Hieb. Der Oger versuchte die Zwergin mit seinem Schlachterbeil fernzuhalten, während er mit seiner Hakenkette nochmals nach dem Barden fischte.

Quirion tauchte unter der Attacke hinweg, zog das verzauberte Schwert der Gnolle und ging zum Gegenangriff über. Die magische Klinge stach in den ungeschützten Oberschenkel des Riesen wie ein warmes Messer in Butter. Er hatte die Waffe noch nicht zurückgezogen, da prasselte die Magie und Gewalt der restlichen Expedition auf den Oger ein. Das Monster war auf der Stelle tot.

Im Süden der Höhle lag ein Haufen abgenagter Knochen. Zwischen den dunkel verfärbten Gebeinen fanden die Abenteurer ein halbes Dutzend weißblau gefiederter Pfeile, eine leere Glasphiole und einen Schriftrollenbehälter aus blauem Leder. Die Pfeile wanderten in Hildes Köcher, den sie damals von Yuri geschenkt bekommen hatte; die Schriftrollen nahm Nattias an sich und Fiora untersuchte die Phiole. Das Glasbehältnis sah leer aus, fühlte sich jedoch so an, als wäre es mit einer Flüssigkeit gefüllt.

Im östlichen Teil der Höhle fanden die erfolgreichen Riesentöter einen hellen Ledersack mit zahlreichen rotbraunen Flecken darauf. Es steckten fünf weitere Säcklein darin sowie ein Fässchen Branntwein und ein großes gelbes Rad Hartkäse. Jeder Beutel enthielt eine andere Sorte von Münzen die zusammen ein kleines Vermögen bildeten:
18 KM, 28 SM, 9 EM, 29 GM und 4 PM

Südlich des Sacks hing ein graubrauner Vorhang aus grobem Leintuch, der nahezu die gleiche Farbe wie das Gestein des Hügels besaß.
Quirion zog den faserigen Stoff etwas zur Seite und entdeckte einen lichtlosen Geheimgang dahinter.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
« Letzte Änderung: 7.02.2024 | 12:38 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #338 am: 27.12.2023 | 10:37 »
Vorspiel III.1

Burg Isenwaid, Garogs Hügel
an den ersten Tagen des Vaters
im Jahr 1506 nach Bahamut

“Hoher Herr, erlaubt mir, an Eurer reich gedeckten Tafel Platz zu nehmen. Wie Euer werter Herold soeben verkündet hat, werde ich Thyberius genannt und bin ein bescheidener Diener Lumaenors aus dem Kloster des Blauen Sterns. Der junge Mann hier heißt Saramir. Er ist ein Anwärter auf die heilige Ritterschaft unseres Ordens. Darüber hinaus begleiten uns meine Brüder Ehud und Yao, sowie meine Schwestern Hesna und Carmi. Wie ich, dienen sie alle dem Blauen Gott, sind jedoch im Gegensatz zu mir nur Akolythen. Alle vier warten im kirchlichen Gästehaus auf meine Rückkehr. Weder Ihr noch Eure Untergebenen sollen sich an ihrer Verschwiegenheit stören. Verzeiht ihnen, sie haben ein Schweigegelübde abgelegt.”

Saer Anskar saß am anderen Ende der Tafel, vor dem prasselnden Kamin mit dem ausgestopften Drachenkopf, im Rittersaal von Burg Isenwaid. An seiner Seite stand Moryn der Astromant in magischen Roben, auf denen die verschiedenen Sternbilder von Avalons Nachthimmel funkelten.

Der vorsprechende Priester war stattlich gebaut. Er steckte in den weiten Gewändern seines Standes und einem eisernen Brustharnisch, auf dem das blau-emaillierte Symbol seines Ordens prangte. Zudem besaß er einen äußerst eindrucksvollen Bart, dessen Pflegeöle der Ritter und der Gelehrte selbst über die beachtliche Länge des Tisches hinweg riechen konnten. Am Gürtel des reisenden Glaubensmannes hingen ein schweres Buch sowie ein Streitkolben.

“Schickt Euch der Gott von Ordnung, Wissen und Magie wegen den blutigen Wirren in den Roten Höhlen oder wegen den Geheimnissen der wiederentdeckten Blauen Bibliothek in meine Halle, Thyberius?”, fragte der Burgherr seinen Gast gänzlich ohne Umschweife.

Der Priester entblößte seine ebenmäßigen, weißen Zähne zu einem wölfischen Grinsen. “Alles zu seiner Zeit. Sagt Ihr mir, wo unsere Dienste dringlicher benötigt werden und die Kirche Lumaenors wird Euch im Kampf gegen Chaos und Unwissenheit beistehen.”

"Setzt Euch. Wir haben viel zu besprechen!", bat Saer Anskar den Glaubensmann etwas unwirsch an seine Tafel.
« Letzte Änderung: 27.12.2023 | 13:33 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #339 am: 28.12.2023 | 08:07 »
Spin-off III.1 Session 1

Ein blauer Blitz hinter Saramir bannte für einen kurzen Augenblick die pechschwarze Finsternis in den Koboldstollen. Vor ihm lag ein leerer Tunnel, der tiefer in jene Dunkelheit führte.

Drei Knappen von Burg Isenwaid und zwei Akolythen des Blauen Gottes hatten den Schildträger Lumaenors zu den Roten Höhlen begleitet.

Gemeinsam waren sie auf Geheiß von Saer Anskar Fengrin, der Spur eines Diebes, den ganzen Weg von der Festung im Hinterland bis hierher zum Unterschlupf des Kobolds gefolgt.

Der geschuppte Langfinger hatte vertrauliche Baupläne aus den Gemächern des Burgherren entwendet. Saramir vermutete, dass geheime Türen und Räume auf den Plänen eingezeichnet waren; vielleicht sogar eine verborgene Schatzkammer in den Eingeweiden des Bollwerks. Jene Zeichnungen stellten also in den falschen Händen einen gefährlichen Schlüssel zu den Verteidigungsanlagen des Ritters dar.

Der Glaubensmann schloss die Augen und lauschte angeblich den raschelnden Schuppen der Silbernen Schlange*, wie er es immer tat, wenn er vor einer bedeutsamen Entscheidung stand.

Unser Agent unter den Knappen beobachtete den Südländer genauestens. Saramir sah aus als würde er im Stehen träumen. Und es muss sich um einen Alptraum gehandelt haben, denn als er die Augen wieder öffnete war seine an für sich dunkle Haut sehr viel blasser geworden.

Lumaenors hatte ihm eine Vision zu Teil werden lassen. So konnte er bestätigen, dass sie tatsächlich an der richtigen Höhle waren. Es handelte sich jedoch um ein ganzes Koboldnest, in dem es nur so von dem hündischen Eidechsenvolk wimmelte!

Saramir hatte gesehen wie die vier anwartenden Ritter heldenhaft in den Stollen stürmten, schnell bis zu einer T-Kreuzung gelangten und dort um den Rand einer Fallgrube tänzeln mussten.



Auf der anderen Seite der Grube wurde Romila Wulk dann sogleich von einem halben Dutzend wild entschlossener Nestverteidiger attackiert. Die Akolythin Hesna leuchtete den Höhergestellten mit einer Fackel, doch ihr Licht enthüllte lediglich ein Trauerspiel. Die Angriffe der Kobolde setzten ihnen schwer zu und zwangen die Menschen mitunter sogar in die Falle!

Saramir schreckte durch seinen eigenen Tod in die Wirklichkeit zurück. Nach einem langen, beengten Gefecht hatten die Geschuppten den blutig errungenen Sieg davongetragen. Bevor er seinen Begleitern - und unserem Agenten - berichten konnte, vernahm er wieder das Rascheln der Schlangenschuppen; oder waren es in Wirklichkeit nur die prasselnden Tropfen des einsetzenden Regens?

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Die aus der Ruine des königlichen Magierturms geretteten Aufzeichnungen verknüpfen die Silberne Schlange eng mit dem wohl ältesten Magierorden Avalons: den Ourobi.

Wie bereits der Weiße Turm herausfinden musste, gibt es jedoch verschiedene Lager in der arkanen Gemeinschaft (siehe meine Berichte aus dem Frühling diesen Jahres). So dienen manche Zauberkundige unter ihnen den Mächten des Lichts und andere Shaeznars Finsternis. Hier unterscheiden jene geborgenen Schriftstücke nun zwischen dem neutralen Orden der Silbernen Schlange, dem wohlwollenden Orden der Gefiederten Schlange, und dem bösartigen Orden der Schwarzen Schlange.

Die ersten Anhänger der Gefiederten Schlange sollen von einem Coatl in die arkanen Geheimnisse der Sieben Himmel eingeweiht worden sein und Jazirian, dem Sternbild des Engels, gehuldigt haben. Über den Orden der Schwarzen Schlange hingegen herrscht verwirrende Uneinigkeit unter den Gelehrten. Hier werde ich noch etwas Zeit benötigen, um mir ein besseres Verständnis der Strömungen und Gruppierungen innerhalb jener Splittergruppe des Magierordens zu verschaffen.
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 17:06 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #340 am: 4.01.2024 | 09:14 »
Spin-off III.1 Session 2

Wie in Saramirs Vision übernahm die junge Wulk die Führung der Gruppe. Bald zeigte das Fackellicht der Akolythin Hesna die T-Kreuzung in der finsteren Koboldhöhle, an der der Südländer seinen eigenen Tod gesehen hatte.

Die Abenteurer wussten von der Fallgrube in ihrer Mitte, sowie von den geschuppten Wachen in den Schatten nordöstlich der Kreuzung. Saramir spannte seine Armbrust. Er überließ den anderen Knappen den Vorzug. Danach wies er die schweigsamen Akolythen an, im Zweifelsfall mit der Macht Lumaenors für Licht und Heilung zu sorgen.

Romila Wulk, Iamys Meralda und Averil Basilius balancierten dicht hintereinander um die Falle herum, so war es den Koboldwachen nicht möglich einen der drei einzukreisen. Saramir gab den Knappen von Burg Isenwaid mit seiner Armbrust Deckung, während das hündische Eidechsenvolk unter den Klingen der jungen Edelleute wie Fliegen starb.

Ohne die gefallenen Tunnelratten zu durchsuchen, stiegen die Siegreichen über ihre Opfer hinweg und folgten dem Gang nach Osten. Auch wenig später, an einer Abzweigung nach Norden, gingen sie vorüber, weiter nach Osten.

Sie gelangten offensichtlich in eine größere Höhle, denn Hesnas wabernder Fackelschein vermochte nicht mehr alle Wände aus der Dunkelheit zu schälen. Dann warf ein einzelnes Paar mandelförmiger Echsenaugen den feurigen Lichtschein zurück.

Iamys stürmte nach vorn. Er stach den Höhlenbewohner kurzerhand mit seinem Schwert ab. Das Wehklagen unzähliger Koboldkehlen erklang und wurde angsteinflößend von den unsichtbaren Höhlenwänden zurückgeworfen. Als der Widerhall verklungen war, bildete der junge Meralda mit der jungen Basilius eingeschüchtert eine Verteidigungseinheit am Tunnelzugang.



Kurz darauf beendeten unsere Augen und Ohren ihre Aufzeichnungen. Mögen die Mächte des Lichts den Frauen und Männern aus Burg Isenwaid im Kampf gegen die diebischen Kobolde an jenem finsteren Ort unter Tage beistehen!

Warum hatte der seherisch begabte Schildträger Saramir diese Todesfalle nicht erkannt? Von welcher Schlange erhält der Südländer seine Visionen? Der Gefiederten Schlange Jazirians oder der Schwarzen Schlange Ahrimans?*

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Mittlerweile weiss ich auch mehr über den Orden der Schwarzen Schlange zu berichten:

Manche bezichtigen seine Gründerväter dem Paktieren mit den Erzteufeln Asmodeus, Mephistopheles oder auch Dispater. Jene verlorenen Seelen opferten Ahriman, dem Sternbild des Teufels, zahlreiche Leben und erkauften sich auf diese Weise die arkanen Geheimnisse der Neun Höllen (siehe meine Berichterstattung über die Erlebnisse des königlichen Herolds Nattias Nirfang in der Blauen Bilbliothek, insbesondere Bericht V vom 2.8.1506). Andere sehen in den schwarz gerobten Ordensmitgliedern hingegen nur die wahnsinnigen Diener der Nachtschlange Dendar, die Solanis Sonne verschlingen und das Zeitalter der Finsternis einläuten soll.

Es bleibt abzuwarten welcher Sekte Saramir angehört.
« Letzte Änderung: 12.02.2024 | 10:59 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #341 am: 10.01.2024 | 09:28 »
Spin-off III.1 Session 3

Plötzlich flog ein Speer aus der Dunkelheit der Höhle gegen den Schild von Iamys Meralda. Die Waffe wurde abgelenkt, doch ein zweiter Spieß fügte seiner Gefährtin Averil Basilius eine feine Schnittwunde auf der rechten Wange zu. Die beiden Knappen wichen unweigerlich etwas zurück und so sprang ein halbes Dutzend Kobolde aus den Schatten hervor, bis zu dem Tunnelzugang in den sich die Menschen gerettet hatten.


Saramir beendete gerade das Leben einer Tunnelratte mit seiner Armbrust, da hörte Romila Wulk etwas in den Stollen hinter der Gruppe aufgeregt japsen.

Averil und Iamys hielten die Stellung. Sie schützten sich gegenseitig, Schild an Schild. Die Klingen der Menschen erlegten dabei zahlreiche Geschuppte, dennoch blieben die Fernangriffe der Kobolde aus zweiter Reihe brandgefährlich. Außerdem wurde jeder tote Höhlenbewohner wenig später von einem weiteren lebendigen Mitglied des hündischen Eidechsenvolks ersetzt.

Romila sicherte den Rücken der Diebeshäscher, denn sie bekamen Gesellschaft. Es waren etwas stämmigere Koboldkrieger, die da in Hesnas Fackelschein hechelten. Sie schützten sich mit ungewöhnlichen Eisenschilden in der Form von Drachenschuppen.

Yao stand mit erhobenem Streitkolben bereit, der Knappin im Kampf mit der Verstärkung beizustehen. Ein geworfener Speer aus der Hauptkammer traf den Glaubensmann jedoch in das linke Schulterblatt und zwang ihn zunächst, sich selbst zu heilen. Saramir legte seine Armbrust beiseite, streifte seinen Schild über und löste den Streitkolben von seinem Gürtel.

So wurden die beiden Akolythen Lumaenors an der einen Front von Schilden mit dem roten Schreckenshahn von Haus Basilius und der goldenen Lilie von Haus Meralda abgeschirmt, während sie an der anderen solche mit dem weißen Widderkopf von Haus Wulk und dem blauen Stern ihres Gottes vor den Koboldspeeren beschützten.




Haus Basilius - Averil Basilius
Iamys Meralda - Haus Meralda

Immer wieder leuchteten Heilzauber hinter den Schildträgern auf, bis der erste Knappe von den Tunnelratten niedergestochen wurde. Es war Iamys der durch garstige Angriffe auf seine Beine in die Knie gezwungen wurde, wo ihn das heulende Eidechsenvolk dann vollends übermannte. Die rotbraun geschuppten Kobolde drangen wie eine dunkle Flut in die geschlagene Bresche und schickten sogleich Hesna auf den kalten Steinboden. Mit ihr fiel auch die einzige Lichtquelle der Abenteurer zwischen tote Körper und die Fackel warf nur noch lange Schatten auf die Kämpfenden.

In jener Dunkelheit nahezu machtlos, schlug Averil verzweifelt um sich. Die Tunnelratten hingegen vermochten es scheinbar hervorragend in der Finsternis zu sehen und begannen kläffend mit der Knappin zu spielen, während sie Yao kurzerhand drei Speere in den Bauch stießen.
Wenig später erklang auch der gurgelnde Todesschrei der jungen Basilius.

Saramir zog unsere Agentin schließlich aus der Mitte der geschuppten Höhlenbewohner.
Die sture Wulk wäre wohl allein nicht auf die Idee gekommen, sich und das Wissen über die Geschehnisse im Nest der Kobolde zu retten! Keine gute Eigenschaft für eine königliche Heroldin, wenn Ihr mir diese Anmerkung erlaubt.

Aus zahlreichen Wunden blutend und von schierer Todesangst geschüttelt, flüchteten die beiden überlebenden Schildträger in die Wildnis von Garogs Hügeln.

Es regnete noch immer. Das eigentliche Gewitter war jedoch mittlerweile vorübergezogen. Saramir und Romila suchten trotzdem Schutz in einer Baumgruppe.
Sie entdeckten ein verlassenes Lager zwischen drei gefällten Baumstämmen darin. Die Feuerstelle in der Mitte des großen Dreiecks saß in einer Kuhle. Ihre orange Flut verriet, dass die Erbauer des Platzes noch nicht lange weg waren.

Unsere Agentin nutzte die anschließende Rast, um Bericht zu erstatten, während Saramir einen kleinen Teppich ausrollte und auf dem winzigen Fleckchen Zivilisation zu Lumaenor betete.

Nur wem mochte dieses Lager gehört haben und würde er oder sie dorthin zurückkehren?

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 17:05 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #342 am: 14.01.2024 | 23:02 »
Noch kurz ein letztes Bild der Knappen eingefügt.  :'(

Hier sogar noch total lebendig in Farbe und so:

« Letzte Änderung: 15.01.2024 | 14:28 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #343 am: 17.01.2024 | 10:33 »
Habe mal ganz unauffällig den ausstehenden Spielbericht III.28 nachgereicht. Da finden sich dann auch die Anfänge meiner isometrischen Zeichnung von Höhle F der Caves of Chaos. Im Anhang dieses Beitrags die bereinigte Version der Karte.
« Letzte Änderung: 19.01.2024 | 10:47 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #344 am: 26.01.2024 | 08:21 »
Habe mal ganz unauffällig den ausstehenden Spielbericht III.28 nachgereicht. Da finden sich dann auch die Anfänge meiner isometrischen Zeichnung von Höhle F der Caves of Chaos. Im Anhang dieses Beitrags die bereinigte Version der Karte.

Spannend, dass du auf isometrische Karten umsteigst.
Ich bin ja sehr begeistert von deinen Kartendesign-Künsten und finde es sowieso immer cool, wenn man was Neues ausprobiert, aber gibt es für die isometrischen Karten einen spezifischen Grund? Bisher hatte ich es immer so verstanden, dass ihr die Karten auch nutzt um Modelle zu platzieren, aber ich stelle mir das bei isometrischen schwieriger vor...

Aussehen tun sie aber wirklich wirklich schön!

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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #345 am: 26.01.2024 | 10:19 »
Ich habe lange mit mir gerungen, was ich von B2: The Keep on the Borderlands in unserer Kampagne verwende. Eigentlich wollte ich alles neu-interpretieren, nicht nur die Festung. Dann wurde ich aber zu neugierig auf die Hinterlassenschaft von Gygax und erkannte die Caves 1:1 als guten Einstieg in die OSR für uns.* Also beschloss ich die Caves neu zu kartieren. Nur gibt es schon so viele Zeichnungen der Höhlen, u.a. vom großen Dyson Logos, dass sowas quasi obsolet ist. Die Beyond the Borderlands-Zines haben mich dann inspiriert endlich mal das isometrische Kartographieren zu versuchen. Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile schlecht, was die Vorbereitung und das Wiederkäuen von vorgefertigten Abenteuern (etc.) angeht. Das Zeichnen der Karten ist für mich ein guter Weg das Dungeon/Abenteuermodul zu verinnerlichen.

Wir spielen ja ca. 99% online, weil wir so weit auseinanderleben und verwenden auf unserem VTT die Dyson Maps, die übrigens nicht 100% "korrekt" sind. Aber das passt. Meine Karten kommen bisher nur hier bzw. in unseren Infokanälen post game zum Einsatz.

Es gab mal den Plan, meine isometrischen Karten der Caves (of Chaos) als Cover-Illustrationen für meine kleine Reihe an Erweiterungen von SDs Monsterkapitel zu verwenden; aber da bin ich irgendwie noch unschlüssig.

*Der Einsatz der Caves wurde übrigens durch 50% der Spielerschaft kritisch gesehen. Das Spiel mit dem selbst gemachten Dungeon der Blauen Bibliothek (siehe Kapitel 2) wurde hier bevorzugt. Das liegt sicher an meiner Schwäche bei der Zubereitung von Fertigkost (s.o.), vielleicht aber auch etwas am Unterschied zwischen Old School Revival und Old School Renaissance...  :think:
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 17:06 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #346 am: 7.02.2024 | 11:23 »


Der Bericht über die Erkundung von Höhle E ist da!

Und damit ist BUCH III auf Stand!  :headbang:

Ach, und die Spielwerte des Schlachter-Ogers stammen aus meiner kleinen Monsterwerkstatt hier. Vor der "großen" Publikation in meiner kleinen Caves of Chaos-Reihe werden die sicher nochmal überarbeitet, aber hier ist der damalige Stand:

OGRE BUTCHER
AC 11 (leather), HP 35, ATK 1 chain hook (near) +3 (1d6 + hook) and 1 cleaver +7 (2d6 + butcher),
MV near, STR +4, DEX +0, CON +4, INT -2, WIS -2, CHA -2, AL C, LV 7
Butcher. DC 12 CON or target takes 2d6 extra damage from cleaver.
Hook. DC 15 STR or target hooked. Chain hook autohits target next round.
DC 15 STR on turn to break free.
Chain. In place of a chain hook attack, pull a hooked target to close distance.

« Letzte Änderung: 7.02.2024 | 11:33 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #347 am: 12.02.2024 | 19:23 »
Morgen starten wir mit unserer geliebten Zeit der Wölfe endlich in das neue Jahr!

Mein erster Paintjob des Jahres erinnert jedenfalls an den ersten Tod in Buch III.







« Letzte Änderung: 28.02.2024 | 10:15 von Tintenteufel »
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #348 am: 28.02.2024 | 10:14 »
PLATZHALTER:

Hier entsteht ein Spielbericht!
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Re: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe
« Antwort #349 am: 28.02.2024 | 10:14 »
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