Hallo
Ich brauche Tipps von (erfahrenen) DMs, die mir helfen mich in der Rolle besser einzufinden bzw. in bestimmten Situationen besser reagieren zu können. Ehrlich gesagt, muss ich nach der letzten Runde auch etwas Frust loszuwerden. Ich habe einen sehr mühsamen Spieler (Halbork, Paladin) am Tisch, der mir das Leben als DM schwer macht. Sorry, aber ich muss mich zT auch etwas auslassen. Bin echt genervt!
Wir sind eine Gruppe von 4 Spielern + mich als DM. Wir spielen die Einsteigerbox: "Die verlorene Mine von Phandelver". In meiner Gruppe habe ich:
Barde (Mensch)
Paladin (Halbork)
Tiefling (DnD Fanmade Waschbärenvolk)
Druiden (Zauberin)
Die Charaktere sind auf Stufe 3.
Nach der letzten Runde habe ich gemerkt, wie mir die Lust am DM langsam vergeht. Unser Tisch hat immer wieder dieselbe Diskussion, wenn es um den Schaden bei Waffen nach einem erfolgreichen Angriffswurf geht.
In der letzten Runde sind die Chars in die Burg Cragmaw. Der Paladin hat die Goblins, den Grick, den Eulenbären, den König - so gut wie Alle im Alleingang ohne Probleme und Schaden kaputtgeschlagen. Die Rüstungsklasse des Paladin-Spielers ist so hoch, dass ihn die Monster praktisch nie treffen können. Zusätzlich rechnet er irgendwelche Bonis und Fähigkeiten zum Schaden dazu, würfelt den Schaden zwei, drei Mal und schlägt meine Kreaturen mit über 20 z.T sogar über 30 Schaden. Selbst den Eulenbären hat er ohne Probleme in zwei Angriffen gekillt. (Geht das überhaupt?)
Als DM fühle ich mich unter anderem auch ziemlich in der Gestaltung der Welt eingeschränkt und ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Der Halbork hat die Fähigkeit, boshafte und himmlische Präsenzen zu spüren. Das heisst, das er eigentlich so gut wie in jeder Runde darauf zurückkommt und die Truppe im vornherein weiss, ob der Dungeon / der NPC was dämonisches hat oder von Gott gesandt wurde - blöd gesagt. Das schränkt für die anderen Spieler den Spielspass ein, allerdings steht es halt so im Buch und ich weiss dann nicht so recht, wie ich das handeln soll.
Ich krieg' fast jedes Mal die Krise, weil sich die Truppe mehr oder weniger wegen dem Spieler durch das Abenteuer rusht. Türen werden eingedrescht, Wände rausgerissen, Monster werden problemlos zermetzelt, es wird ohne Vorsicht durch die Welt marschiert da ja eh alles abgeschlachtet werden kann, Waffen werden erfunden (er führt einen Morgenstern, aber ich hab jetzt noch nirgends in den Büchern bei den Waffen so einen gefunden) mit wohl selbstdefinierten Werten. Rechtfertigungen sind immer, dass die Grundregeln in DnD dazu da sind, sie zu brechen und man das Spiel so gestalten kann,wie man möchte. Ich empfinde da einfach nur noch puren Frust! Sorry, dass ich mich hier auch noch auslasse, aber das ist echt nur noch Frust und ich habe gar keine Lust mehr, das Abenteuer zu leiten.
Wenn ich ihm sage, dass er auf die Wahrnehmung dieser göttlichen/dämonischen Präsenz würfeln soll, wird aufgeschrien, das Buch hervorgenommen und der Text mir vor die Nase gedrückt. Dann gebe ich meistens nach, weil ich ehrlich gesagt auch keine Lust mehr auf die Diskussionen habe.
Rechtfertigung erfolgt eigentlich immer auf Basis des Buches und dann weiss ich oft nicht, wie ich den Spieler auf eine gute Art "einschränken" soll, damit er mir nicht die halbe Welt fröhlich pfeifend abmetzelt. Mir kommt es vor, als ob der Spieler völlig OP wäre. Er nimmt seinen Charactersheet auch immer mit nach Hause. So kann ich auch nicht einen Blick auf die ganzen Werte werfen und mal schauen, was er eigentlich alles eingetragen hat.
Zudem haben wir am Tisch IMMER WIEDER dieselbe Diskussion (zT artet es in Streit aus), wenn es um die Schadensberechnung geht. Die Situation ist folgende:
Wir haben auf dem Charsheet bei "Waffen" die Werte: Angriff, ÜB-ATTR, Reichweite, Bonus, Schaden, Schadentyp.
1. Spieler würfelt den Angriffswurf (w20).
2. Spieler addiert zum Ergebnis des Angriffswurfs das ÜB-ATTR + Bonus.
3. Spieler nennt mir die Zahl, die meistens sehr hoch ist und trifft.
4. Spieler würfelt den Schaden.
5. Spieler addiert den Bonus auch noch auf den Schaden.
6. An dieser Stelle muss ich ehrlich sagen, dass ich den Überblick verliere, weil hier ziemlich viel gewürfelt wird. Erkärungsversuche enden eigentlich immer in der oben genannten Diskussion. Die Spieler wissen nicht, wann sie einen Schadensbonus erhalten und behaupten, dass dieser immer dazugezählt wird. Ich konnte aber bei meiner Recherche nirgendwo einen Schadensbonus herausfinden?
- Bin ich da zu unkreativ?
- Bin ich zu nett?
- Ist der Spieler zu OP?
- Spielen wir den Kampf falsch?
- Wie kann ich so einen OP Spieler einschränken, damit er den anderen nicht den Spass nimmt? Der Barde am Tisch überlegt sich, auszusteigen, weil er keine Lust mehr hat.
- Wie gehe ich mit so einem Spieler um, der mir in jeder Situation mit einem Gegenargument kommt?
- Wie gehe ich damit um, wenn ein Spieler die ganze Zeit die Regeln bricht und zwar so, dass ich praktisch nichts vernünftiges sagen kann?
- Dürfen bei euch die Leute bei der nächsten Sitzung plötzlich mit ganz anderen Zaubern / Waffen und Attributen am Tisch sitzen, weil sie zu Hause immer wieder ihre Charas von Grund auf überarbeiten?
Danke und sorry für das zT auslassen. Ich habs echt auch gebraucht. Ich würde nicht behaupten, dass ich ein schlechter DM bin. Die ersten Sitzungen waren super toll. Dann fing alles an, dass die ersten Regeln gebogen wurden und nun habe ich das Gefühl, das Spiel gleitet mir aus den Händen, weil der Spieler mittlerweile DM und Charakter ist.