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Spielleiterlos durch das Mesozoikum (dafür mit Lasern und Dino-Kumpels)

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Mein Team formiert sich bei dem mysteriöserweise allein abgestellten Triceratops der Rulonier, und versucht gemeinsam den Spuren der beiden Reiter zu folgen.

Ich mache also wieder einen GM Move wie im Solo Engine beschrieben, wie so oft zwischen Szenen. Ich bekomme: "An npc takes action". Solo Engine lässt mich auch neue NSC-Konzepte auslosen, und hier bekomme ich: Ein technisch begabter Herumtreiber mit unerwarteter Herkunft; seine Motivation ist Dienerschaft. Im SWADE-Grundbuch gibt's ja auch die Reaktionstabelle (die ich in regulären Spielen fast noch nie verwendet habe), die ergibt: Dieser Neuankömmling ist meiner Gruppe gegenüber unfreundlich eingestellt.

Dies ist also ein valorianischer Herumtreiber, Raumschifftechniker, der freiwillig mit den Ruloniern zusammenarbeitet und mit ihnen aus dem Vulkanland angereist ist (eine durchaus unerwartete Herkunft), als Packer und Wache. Seine Zukunftspläne stehen auf dem Spiel, wenn er mit den Ruloniern nicht weiterhin kooperiert. Kaum hat er aus seinem Versteck im Dschungel heraus gesehen, dass die SCs sich nähern, aktiviert er seine Falle, ein Sechseck aus Maschendraht-Wänden, das aus dem Boden schießt und sich zu einem stabilen Käfig aufbaut! Meine SCs sind auf ihrer Suche nach den Fußspuren der Rulonier in die Falle gegangen. Der einzige, der sich blitzschnell durch einen intuitiven Hechtsprung rettet, ist Veilo'an, der Rest wird gefangen, auch die vier Saurier (alle haben einen Agility-Wurf mit -2 bekommen, den fast alle eben vergeigt haben).


Renemo, Häscher der Rulonier

Renemo tritt ihm auf der anderen Seite des Sechsecks gegenüber aus dem Dschungel, mit der Fernbedienung in der Hand und ärgerlichem Blick, wie man sieht, als er den Helm abnimmt. Deltea fletscht die Zähne und verkrallt die Hände im engen Drahtgeflecht, rüttelt daran, dass es laut klappert.
FlexTale hat Regeln für Social Encounters, die jetzt praktisch sind: Renemo empfindet (laut Wurfresultat) die SCs zwar als äußerst unliebsame Einmischer (und immerhin ist er ja unfreundlich drauf, wie wir schon eingangs erwürfelt haben), aber will dennoch verhandeln, jetzt wo sie fast alle so schön in seine Falle getappt sind und keine Wahl haben.

Er knurrt, "Ihr steckt also dahinter, dass die Rulonier über Funk Alarm geschlagen haben."
Verva erwidert: "Du bist ein Valorianer! Wirst Du ebenfalls von ihnen erpresst?"
Veilo'an fügt hinzu, von der anderen Seite der Umzäunung: "Wir können Dir vielleicht helfen! Wir sind hier, um Taméra gegen die Rulonier zu unterstützen!"
Renemo: "Taméra will ebensowenig Eure Hilfe wie ich. Sie erwartet das Eintreffen unseres Trupps ungeduldig. Mein Name ist Renemo ... Wir können verhandeln, wenn mein Rulonier-Trupp wieder ins Vulkanland zurückgekehrt ist! Vorher ist dies zu gefährlich — auch für Taméra. Sie spielt hier draußen ein gefährliches Spiel. Wir werden mit Nuava One ja vielleicht ein Einverständnis erreichen können – aber nicht sofort. Zuerst muss ich Euch ersuchen, Euch nach Xanósha zurückzuziehen. Eure Einmischung macht alles noch gefährlicher, für Taméra, ihre Bande, und auch für mich!"
Verva ist unbeeindruckt von diesem Verhandlungsversuch (sie würfelt Smarts gegen Renemos Persuasion-Versuch, und erzielt einen dicken Erfolg). Sie erschaudert zutiefst vor der Verderbtheit in Renemos Gedanken, aber zwingt sich, sich tief in diese Gedanken zu versenken. Dabei hat sie ein Raise sowohl bei Psionics, um ihre Empathy-Kraft auszulösen, als auch bei ihrem eigenen darauf folgenden Persuasion-Versuch: "Die Peitschen der Rulonier haben Dich gefühlskalt gemacht ... Du glaubst, sie gewinnen sowieso irgendwann ... Lass' uns ihren Grausamkeiten gemeinsam ein Ende machen, nicht später, sondern jetzt! Wir haben bereits ihre Vorhut ausgeschaltet, und zwei ihrer Valorianer-Sklaven aus dem Verkehr gezogen. Sie werden bald von ihren Brainboxes befreit sein. Komm' zurück auf den Pfad, Renemo!"
Sie spricht so eindringlich, dass er kleinbei gibt, und nach kurzem Zögern die Drahtkäfig-Falle deaktiviert, die Netzwände falten sich wieder am Boden zusammen.
"... Cajolos und Enpha stehen also nicht mehr unter der Kontrolle von Brainboxes?!"
Calisar: "Techniker aus Xanósha sind bereits unterwegs in den Dschungel, um sie zu erlösen. So heißen die beiden also? Wer sind sie?"
Renemo ächzt, "Mein Bruder und seine Tochter! Sie sind eigentlich Packer für die Rulonier, so wie ich. Sie wurden als Teil der Vorhut ausgeschickt."
"Haben sie Dich nicht brainboxen können?", fragt Verva.
Renemo: "Sie haben es versucht, bereits vor Monaten in den Sklavenlagern im Vulkanland. Aber bei mir funktioniert es nicht, wie bei so vielen Valorianern. Sie haben mich hierher mitgenommen, damit jemand ohne Brainbox mit Taméra reden kann. Um die Verhandlung für die Rulonier zu unterstützen, ohne die Sprachbarriere ... Cajolos und Enpha waren ihre Rückversicherung, damit ich weiterhin spure."
Deltea: "Wo sind die beiden Ekelpakete hin, die den Triceratops da hinten bemannen sollten?"

Gute Frage. Stellen wir sie mal One Page Solo Engine, da gibt's einen "Goal Generator". Dementsprechend geht's folgendermaßen weiter:
Renemo: "Sie haben ihr Reittier zurückgelassen mit mir als Wache. Nachdem Ihr vier angefangen habt, ihre Artgenossen abzuschießen, haben sie über Funk davon gehört, und sind nervös geworden. Sie haben vorgezogen, sich erst einmal zu verstecken, das ging besser ohne ihren Triceratops."
Wo haben sie sich denn versteckt, wir fragen One Page Solo Engine, und zwar den "Adversaries Generator": Der sagt, "Local Inhabitants". Hier ist also ein Vorposten der valorianischen Banditen ganz in der Nähe, wo die feigen Vipern sich verkrochen haben.

Veilo'an findet ein kleines Zeltlager valorianischer Machart unter Tarnnetzen, wohin die Spuren schließlich führen.
"Das muss einer von Taméras Spähposten sein! Die beiden Vipern lassen sich dort von den Wegelagerern verstecken!", flüstert Renemo.
"Das ist Taméras Zeltlager?", zischt Deltea.
"Nein, nur ein kleiner Aussenposten. Sie hat wohl eine Art Verteidigungsring aufgebaut. Aber die Wegelagerer dort wissen genau, dass unser Trupp aus dem Vulkanland im Anrücken ist, um mit ihrer Chefin zu verhandeln. Sie werden die beiden Vipern aufgenommen haben, und auf Euch ballern, wenn Ihr Euch offen nähert!"



Veilo'an soll sich auf Jirosh in das Camp schleichen, um die Vipern zu finden, dann können die anderen anrücken. Hinter dem Dimetrodon-Segel gelingt dies ausgezeichnet. Die beiden Vipern sitzen im Eingang des größten Zeltes und reden angespannt mit den eidbrüchigen Valorianern. Als von allen Seiten die anderen drei Dino Riders heran schleichen, werden die Outlaws jedoch auf Deltea aufmerksam, hechten in Deckung, und legen ihre Gewehre auf sie an!
Calisar, im Sturzflug aus den Baumwipfeln, will einen von ihnen betäuben, aber würfelt einen Patzer: In dem Gewühl unter ihm läuft ihm Veilo'an auf seinem Dimetrodon vor die Flinte, und wird benommen aus dem Sattel geschleudert! Dafür packt La'ira einen der Rennenden in den Klauen, und zieht wieder höher, der Outlaw strampelt panisch mit den Beinen.
"... Mal wieder mehr Zielwasser trinken, Luftikus!", knurrt Deltea, auf die ja die meisten Gewehrläufe zielen, aber statt Deckung zu nehmen, baut sie ihr telekinetisches Schutzfeld auf um sich und Satoro, und macht die Schockstrahler bereit; Satoro der Deinonychus gibt sein kehliges Jagd-Gebell von sich, und einer der Gewehrschützen wirbelt herum und rennt in Panik in den Urwald. Zwei der Outlaws feuern auf sie, Satoro wird getroffen, ist aber dank dem Kraftfeld nur angeschlagen.
Veilo'an liegt noch japsend im Dreck, also hält Jirosh sich knurrend bereit, ihn zu verteidigen. Verva reitet herbei und aktiviert ihr psionisches Kraftfeld auch um ihn, sich selbst, und ihre beiden Dinosaurier. Schon prasseln Schüsse auf sie ein, verfehlen jedoch.

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Nach und nach besiegen die Dino Riders ihre Gegner mit Schockstrahlern und Einschüchterung durch brüllende Reitsaurier. Als endlich auch Veilo'an sich wieder aufgesammelt hat, wird klar, dass im Gerenne die beiden Vipern verschwunden sind! In dem Moment bricht auch schon der Triceratops aus dem Unterholz, den die beiden eilig geholt haben – jetzt wo ihr feiges Versteckspiel sowieso aufgeflogen ist, haben sie die Beine on die Hand genommen und sich auf ihren eigentlichen Vorteil zurückbesonnen. Meinen Dino Riders bleiben nur Sekunden, um sich nach dem chaotischen Gefecht zu regruppieren! (Diese Wendung der Ereignisse ist nicht den Zufallstabellen zu verdanken, die fand ich einfach die fetzigste Option.)


Dieses Spielzeug aus dem Arsenal der Rulonier ist eine ernstzunehmende Sache!

Deltea und Satoro jagen auf den herantrampelnden Widersacher zu, der Deinonychus springt und reißt dem Triceratops blutige Striemen in die Flanke mit seiner Sichelklaue; Deltea im Sattel schließt die Augen und channelt die Erinnerungen ihrer altvorderen Vorfahren (ihr Trapping für ihre Kraft Warrior's Gift), und erhält den Vorteil Two-Fisted. Verva baut ein telekinetisches Feld auf, diesmal um die gesamte Gruppe. Dabei schwenkt der benommene Triceratops herum, trifft Satoro mit den vorderen Geschützen, und dann auch noch mit der schweren Laserkanone an der Seite und putzt ihn weg! Oh nein! Deltea wird ins verkohlte Unterholz geschleudert. Veilo'an verwendet Deflection auf sie und bringt sich zwischen Satoro und die Kanone; sein Dimetrodon beißt den Triceratops mit seinen Hauern ins Bein, aber durchdringt nicht dessen Panzerhaut. Calisar stösst hinab, betäubt den Rulonier im vorderen Geschützstand, und lässt seinen Flugsaurier den zweiten aus dem hinteren Stand pflücken, so dass der Triceratops nun reiterlos ist. Der Vipernsoldat landet rücklings in den Schachtelhalmen, zieht sofort seinen Handlaser, und feuert hasserfüllt auf den Quetzalcoatlus, verfehlt jedoch. Schon ist Deltea bei ihm, wie von Sinnen über den Verlust ihres Deinonychus, und bringt ihm mit zwei Messerstreichen eine Wunde ein, die den Schlangenmenschen dazu bringt, sich endlich zischend zu ergeben.

Die Valorianer versammeln sich um Satoro, dessen Seite von dem schweren Lasergeschütz des Triceratops verbrannt worden ist und der sich kaum noch regt. Die sonst so grimmige Deltea heult tonlos wie ein Schulkind. Verva verstärkt psionisch Veilo'ans medizinische Künste, und dieser geht mit größter Vorsicht zu Werke. Es gelingt ihm schließlich (sogar mit einem Raise) den Deinonychus von des Todes Tür zurückzuholen. Deltea fällt ihm um den Hals, wird ihrerseits von Calisar kritisiert, sie hätte keinen blinden Frontalangriff durchführen dürfen.
Verva sieht Calisar an: "... und Du schießt bitte beim nächsten Mal nicht so leichtfertig im Sturzflug ins Gewühl mit Deinem Schockstrahler!"
"Das war natürlich Veilo'ans eigene Schuld, das ist uns ja allen klar", sagt Calisar grossmütig, mit vergebungsvollem Lächeln, "aber kein Vorwurf, es wird sicher nicht wieder vorkommen, nicht wahr Veilo'an? Nun, wir können später in Ruhe Manöverkritik üben." (Sein Arrogant-Nachteil bringt Verva zum Augenrollen.)
Deltea macht eine Kopfbewegung zu dem gefangenen Vipern-Soldaten, und bringt hervor, noch mit vor Aufregung gerötetem Gesicht, "Erstmal zu ihm, nehmt ihn ordentlich durch die Mangel!"
Verva schreckt vor Delteas offener Aggression zurück, hebt beschwichtigend die Hände.
Während Deltea bei ihrem erschöpften Deinonychus bleibt, nehmen sich Verva und Calisar der Viper an: "Jetzt packst Du besser aus, sag' uns, was ihr von Taméra wollt!", sagt Calisar, "und versuch' gar nicht erst zu lügen, Verva hier kann Deine Gefühle erspüren, sie weiß, wenn Du uns zu betrügen versuchst!"
Verva sieht Calisar aus erschrockenen Augen an: "Ich habe noch nie die Gefühle eines Ruloniers zu lesen versucht! Sicher sind sie ..." Die Stimme versagt ihr, ihre Paranoia ist plötzlich noch schlimmer als sonst.
"Wir werden uns eben in die metaphorische Schlangengrube vorwagen müssen!", knurrt Calisar, und blickt überheblich auf den Vipernmann hinab, "ich stelle die Fragen, Du verwendest Deine Empathie."
Verva schüttelt entgeistert den Kopf: "Ich kann nicht. Ich ... traue mich nicht." (Sicher hegen Rulonier nicht nur dunkle Gefühle, so nimmt sie an — womöglich bestehen sie aus nichts anderem!)
Der Gefangene sieht zwischen den beiden hin und her, und gibt dann ein leises, rasselndes Geräusch von sich, das ein Klapperschlangen-Laut sein könnte, oder mit etwas Phantasie auch ein sadistisches Lachen.
"Was gibt's da zu kichern?", fragt Calisar.
Der Rulonier spricht in seiner Heimatsprache, die dem alten Terranisch aber genug ähnelt, um halbwegs verständlich für die Valorianer zu sein: Er amüsiert sich über Vervas Schrecken, und fordert sie heraus, seine Schadenfreude und seine Verachtung ganz genau kennen zu lernen, indem sie seine Gefühle liest! Verva schreckt noch mehr zurück. Die Viper zischelt, er würde natürlich sowieso gern Auskunft geben, sie müssten ihn nur laufen lassen.
Verva entgegnet streng, "Damit Du zurückkehrst zum Hauptteil Eurer Streitmacht und Bericht erstattest? Oh nein. Aber wir haben keinen Wunsch nach Gefangenen von Deinesgleichen, oder danach, Dich töten zu müssen. Wir werden Dich anderorts freilassen. Dafür sage uns, was ihr Taméra befehlen wollt."
Calisar fügt hinzu: "... Und was das Ganze mit den Technikern in Xanósha zu tun hat!"
Die Schlangenaugen verengen sich, dann nickt der Gefangene: Er krächzt, einige der Wegelagerer von Taméra gehörten zur selben Ordensgemeinschaft wie die Techniker aus der Crew der Xanáva II. Die gefühlsduseligen Menschlinge könnten nicht von ihren früheren Loyalitäten lassen, und würden selbst jetzt nach der großen Bruchlandung noch ihre einstigen Ordensgenossen aus der Heimat schützen wollen — indem sie diese vor den Gesetzen der Siedler in Xanósha zu verstecken suchten.
Calisar fordert noch zu erfahren, wie groß die eigentliche Streitmacht ist, die auf dem Weg zu Taméra sei. Vier "große Panzer-Tiere", sechs "Flug-Tiere", und eine Handvoll "Späher-Sklaven", ist der Viper zu entnehmen.

Ein paar betäubte valorianische Gewehrschützen sind auch noch da, Männer und Frauen aus Taméras Bande. Meine SCs helfen ihnen, wieder auf die Beine zu kommen, und befragen auch sie: Die Outlaws geben sich neutral, aber haben Angst, dass die Siedler durch ihr Eingreifen alles für sie vermasseln.
Ihr Anführer ist der kraftstrotzende Sokugo. (Auch er wird zufällig von Solo Engine generiert.)
"Wir wissen, dass wir durch unsere Abkehr von Nuava One den Pfad verlassen haben. Wir sind jedoch keine Eidbrecher, nicht wirklich. Taméras Pläne werden uns bald wieder auf den Pfad zurückführen!", sagt Sokugo in ruhiger Stimme.
Veilo'an entgegnet bestürzt: "Aber Ihr macht gemeinsame Sache mit den Ruloniern!"
Sokugo: "Vorerst. Dies ist ein Mittel zum Zweck. Taméra hat derzeit keine andere Wahl. Ich möchte Euch bitten, ihr zu vertrauen, auch wenn ich weiß, wie schwierig das für Euch sein muss."

Meine Gruppe berät sich, und kommt einhellig zum Schluss, dass man nicht einfach abwarten könne, bis das fröhliche Palaver zwischen Rulonier-Kriegern und valorianischen Wegelagerern vorüber sei. Immerhin bewegt die rulonische Truppe sich gefährlich nahe an Xanósha, zwar ohne es zu wissen, aber es ist leicht möglich, dass sie die genaue Lage der Siedlung durch Zufall entdecken, während sie in Taméras Versteck sind, oder unterwegs.

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Advances
Schon gibt's zwei Sessions weiter den nächsten Advance, geilo! Diesmal advancen auch meine Dinosaurier!
Calisar: Sentry-Vorteil (siehe unten); La'ira: Agility ➜ W8.
Deltea: Ambidextrous-Vorteil; Satoro: Iron Jaw-Vorteil.
Veilo'an: Two-Gun Kid-Vorteil; Jirosh: Stealth ➜ W8.
Verva: Shooting und Persuasion ➜ W8; Kinvin: Athletics ➜ W10.

Den Vorteil Sentry habe ich übrigens für all meine Spielrunden rotzfrech aus dem Iron-Kingdoms-Rollenspiel übernommen und für SW umgesetzt. Im Grunde nur eine Fernkampf-Variante vom guten alten First Strike. Passt total gut zu Calisar mit seinen nimmermüden Glubscherchen. So lautet er bei mir:

Sentry
Requirements: Seasoned, Shooting/Athletics (throwing) d8+, Notice d8+
When this character is on the job, enemies should watch out. Once per round, when an enemy is placed in or moves into the line of sight of this character, this character (if not Shaken or Stunned) can immediately make one free ranged attack, targeting that enemy. To make this attack, the character must have a ready weapon in hand.



Nachdem also meine Crew besser mit ihren Laserkanonen geworden ist, weiter mit dem Spielbericht:


Gridd taucht auf
Von Sokugo und seinen Halunken erfahren meine SCs, wenn auch widerwillig, die Lage von Taméras Hauptquartier, welches in der Nähe zwischen mehreren steilen Felsnadeln gelegen ist und von dort den umliegenden Dschungel überblickt.
Ich mache einen GM Move, und erhalte Advance a Plot: Calisar nimmt diese vier Felsspitzen mit seinem Sichtgerät unter die Lupe, und entdeckt kurz darauf, dass ein vereinzeltes Pterodactyl direkt dorthin im Anflug ist, mit einem Valorianer in den Klauen: Im Zoom des Visors ist zu sehen, dass es sich um Gridd handelt, einen der verdächtigen Techniker aus Xanósha.
Calisar berichtet seine Entdeckung den anderen dreien und Renemo, und nimmt an: "Womöglich hat er sich aus Cyaris Obhut davon geschlichen, und ist nun unterwegs, um Taméra zu warnen."
Deltea grollt: "Kannst Du versuchen, ihn vom Himmel zu holen, ohne dass er und sein Flugsaurier dabei draufgehen? Dann sammeln wir ihn auf und quetschen ihn in Ruhe aus!"
Verva und Veilo'an (die Ober-Hippies) schauen Deltea bestürzt an.
"Unnötige Gewalt", sagt Calisar selbstzufrieden, "ich kann ihn natürlich einholen, bevor er bei Taméra landen kann!"


Gridd in seiner windfesten Klamotte

Verfolgungsjagd im Flug
Ohne abzuwarten schwingt er sich in La'iras Sattel und treibt sie einen der nahen Felsen hinauf (der Quetzalcoatlus kann nicht vom Boden aus abheben, er muss aus einiger Höhe losgleiten). Verva reitet auf Kinvin hinterher, und grummelt, "musst Du immer Alleingänge machen!"; aber es bleibt keine Zeit zum Debattieren, das ist auch ihr klar; sie konzentriert ihre ausgedünnten psionischen Kraftreserven darauf, seine Flugkünste zu verbessern (mit Boost Trait), bevor La'ira abspringt.

Das schreit nach einer meiner geliebten Chase-Sequenzen, wie im SWADE-Grundbuch beschrieben! Calisar kämpft sich mühsam höher, um einen günstigen Luftstrom zu erreichen. Dank Shiay Vervas Boost hat er nun Riding W10, und der Abstand zwischen ihm und Gridd beginnt sofort zu schmelzen, als er beschleunigt, und er bringt seinen Quetzalcoatlus neben den kleineren Pterodactylus. Gridd und er wechseln einen Blick, Gridd schreit über den Fahrtwind: "Zurück! Du lässt mir keine Wahl!", und er feuert mit seiner Laserpistole auf den Dino Rider. Er verfehlt zwar, aber La'ira schlägt geblendet mit den Schwingen, und Gridd gewinnt wieder die Führung. In der zweiten Runde bekommt Gridd ein As als Aktionskarte, würfelt (zum zweiten Mal in Folge, der Glückspilz!) ein Raise beim Manövrieren, und hängt Calisar mit einem weiten Bogen um die vier Felsspitzen ab, und landet ungesehen zwischen ihnen. Schon ist die Chase-Sequenz beendet. Calisar stößt einen Fluch aus, wendet seinen Flugsaurier um, und kehrt zu dem Vorposten zurück, wo seine Kameraden warten. Gridd wird sofort Taméras Outlaws alarmieren, und dann wird's ein Lasergewitter geben ...!

Zerknirscht landet Calisar zwischen seinen Mitstreitern: "Dieser Gridd hat geschummelt, indem er einfach das Feuer eröffnet hat! Außerdem scheint das nicht sein erster Besuch bei Taméra zu sein, dafür hat er die Landung viel zu gekonnt gemacht!"
Deltea ballt die Fäuste: "Also was jetzt, stürmen wir das Camp da oben einfach?"
Veilo'an: "Das könnte ein unliebsames Ende nehmen. Spätestens jetzt wissen sie, dass wir kommen."
Calisar fügt hinzu: "Wo Du gerade davon sprichst, schaut mal, wer nun im Anflug ist!" Er hat eine Gruppe aus Pteranodons im Nordosten entdeckt, die als ferne Silhouetten über den Palmen zu sehen sind.
Meine SCs kennen die Truppenstärke der Rulonier von ihrem Gefangenen. Verva: "Das sind sechs Pteranodons, und sie müssen vier weitere Triceratopse als Bodentruppen haben ... oder noch Schlimmeres! Und meine Kraftreserven sind aufgebraucht. Wie steht es mit Euch?"
Veilo'an und Deltea sind ähnlich erschöpft, nur Calisar hat seine Powerpunkte noch.
"Wir haben noch den Neura Interceptor aus der Bitoba", gibt Deltea zu bedenken.
"Geh' mir weg mit diesem furchtbaren Ding", versetzt Verva, "was sollen wir jetzt tun?"
Calisar sagt verächtlich: "Uns bleibt immer noch ein Angriff auf diesen Truppenaufmarsch, dann eben ohne Psi-Kräfte! Damit hauen wir Taméra und Gridd in die Pfanne, aber das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Sie hätten den Pfad eben nicht verlassen dürfen."
Renemo zuckt die Schultern, und sagt: "Es gibt gefangene Valorianer im Vulkanland, mit denen Taméra erpresst wird, so viel ich weiß. Wenn die Rulonier nicht mehr zufrieden mit dem sind, was sie hier draußen bewerkstelligt, werden sie denen das Licht ausblasen. Das weiß Taméra nur allzu gut. Wenn wir uns jetzt gegen die aufmarschierenden Rulonier wenden, kann es durchaus sein, dass die Wegelagerer uns dabei in den Rücken fallen."
Verva zieht die Augenbrauen hoch: "Aber spätestens durch so etwas würden sie zu Eidbrechern! Vielleicht könnten sie nicht mehr auf den Pfad zurück finden hinterher!"
Renemo: "Die Rulonier haben mir auf dem Weg hierher klar gemacht, dass die Wegelagerer Taméra alles glauben. Wenn sie ihnen befielt, ihre Waffen gegen Dino Riders aufzunehmen, werden sie es also vermutlich tun."
Calisar: "Dann bleibt uns wenig anderes übrig als nach Xanósha zurückzukehren und Bericht zu erstatten, und dann nach Nuava One weiter zu reiten, und Verstärkung anzufordern."
Deltea: "Oder wir schalten ihren Kommandanten aus. Vielleicht werden sie dann kopflos, und kehren um!"
Remeno: "Weiss ich nicht ...! Die Rulonier scheinen mir eine recht rigide Kommandostruktur zu haben. Wahrscheinlich würde einfach der nächste in ihrer Hierarchie übernehmen. Wie ich sie kenne, würde das diesen Nächsten übrigens auch noch diebisch freuen. Sie sind brutal effizient was sowas betrifft."
Calisar: "Remeno, Du hast viel Zeit mit diesem Trupp verbracht auf dem Hinweg. Erinnerst Du Dich an andere Schwachstellen?"

Au ja, losen wir doch mal. Das Solo Engine-Orakel sagt, "Physisches Equipment". Also:

Rulonier essen keine Pflanzen
Renemo antwortet: "Ich habe mehrmals mitbekommen, dass sie sich beklagt haben, dass ihre Konserven zur Neige gehen. Sie werden mittlerweile ziemlich hungrig sein."
Verva: "Und hier nach Früchten und Palmfasern zu suchen ist eine Kunst für sich. Wir Valorianer haben Monate gebraucht, um zu lernen, was essbar ist. Und diese Rulonier sind hier in einem fremden Dschungel, über den sie noch wenig wissen!"
Remeno entgegnet, "Oh, die Rulonier essen keine Pflanzen. Sie bevorzugen eine Art Nährbrei auf Fleischbasis aus den Frachträumen ihrer Schiffe. Wenn das Zeug alle ist, jagen sie tierische Nahrung."
Verva verzieht angewidert das Gesicht: "Tierische Proteine?!"
Renemo: "Es ist ihnen völlig egal, was die irdische Fauna von ihnen denkt, sie bekommen ihre Reittiere ja nicht durch Telepathie, sondern durch Brainboxes ..."
Calisar: "Klasse! Veilo'an kann herausbekommen, was für Saurierarten hier vorherrschend sind, dann suchen wir deren Herden auf, und bitten sie telepathisch, das Gebiet zu verlassen! Die Pteranodons da hinten sind noch weit weg — und sie müssen auf ihre Bodentruppen warten, die sind noch langsamer! Bis dahin haben wir alle potentiellen Beutetiere aus dieser Gegend weggeschickt! Wenn sie hier eintreffen, hängen ihnen die Mägen in den Kniekehlen!"
Veilo'an: "Aber glaubst Du, deswegen geben sie auf, oder kehren um?"
Calisar: "Erstmal fressen sie Taméras Bande alles an Vorräten weg, was nicht pflanzlich ist, und das dürfte nur wenig sein. Und dann sind sie immer noch geschwächt. Wenn wir dann mit höherrangigen Dino Riders als Unterstützung eintreffen, könnten wir leichtes Spiel haben!"
Deltea: "Das klingt gut! Dann müssen wir uns aber beeilen, es bleiben nur ein paar Stunden. Und dabei dürften Taméras Schergen uns aufs Korn nehmen, die sind ja jetzt gründlich vorgewarnt."

Umlenken der Herden
Verva befragt erneut den Gefangenen Sokugo, um herauszufinden, welche Dinosaurier-Herden hier in der Gegend unterwegs seien, und stoisch antwortet dieser, eine große Herde von Anatosauriern, und mehrere kleine, flinke Ansammlungen von Psittacosauriern.
Das lösen wir mit einem Dramatic Task: Meine Crew braucht gemeinsam sechzehn Erfolge in drei Runden. Die Reitsaurier dürfen Supporten, Remeno bleibt in dem kleinen Aussenposten-Zeltlager und bewacht die Gefangenen.
Los geht's: Calisar hält im Tiefflug Ausschau nach Taméras Leuten und den Ruloniern, Veilo'an und Jirosh entdecken die Fährte der Anatosaurier, beide mit einem Raise. Bei Vervas Karte ereignet sich eine Complication, natürlich in Form von nahenden Wegelagerern mit Lasergewehren. Verva verwendet also ihre Schockstrahler, und drängt die Angreifer auf ihrem schnellen Strutiomimus nach und nach mit ihren Schiesskünsten zurück; Deltea und Satoro unterstützen sie mit Einschüchterung der Banditen. Einmal beim Leittier der Anatosaurier verwendet Verva Psionics, um die Herde zu bitten, das Gebiet vorerst zu meiden.


Die Anatosaurier werden die Beast Friends meiner SCs.

In Runde drei entdeckt das Team anderorts die Psittacosaurier, und Verva versucht sich ihnen anzunähern ohne ihre Kräfte zu verwenden (ihre Powerpunkte sind nun gänzlich aufgebraucht), und erzielt eine astronomische 22 als Persuasion-Resultat. Die verstehen sich also auf Anhieb, auch ohne Telepathie! Veilo'an und Calisar verwenden ihr Psionics um die Papageienschnabel-Saurier zu warnen, und stellen fest, dass diese sehr redselig und wortgewandt bei diesen Verbindungen sind, geradezu witzig drauf; sie versprechen, die anderen Grüppchen ihrer Artgenossen zu warnen, offenbar haben sie Bock, nach Kräften zu helfen, die Rulonier an der Nase herumzuführen, nicht nur, weil sie nicht am Spieß gebraten werden wollen, sondern auch weil sie in Stimmung für derlei Schabernack sind!


Die Psittacosaurier teilen das Plapperhafte mit ihren entfernten Verwandten, den Papageien

Der Dramatic Task war damit erfolgreich, und ich erwürfle mir einen GM Move: Wieder Foreshadow Trouble.
Beim eiligen Rückweg zum Aussenposten sehen wir Taschenlampen und Fackelschein. Die Bande hat sich ihr Zeltlager in der Zwischenzeit zurückgeholt!

Skeeve:

--- Zitat von: Schalter am 26.03.2022 | 16:37 ---Zum Einsatz kommen diesmal neben dem SWADE-Grundregelwerk die folgenden beiden system-neutralen Spielleiterlos-Engines:

Der One Page Solo Engine, erstaunlich nützlich und vielseitig trotz des kleinen Umfangs, und noch dazu für lau.

https://www.drivethrurpg.com/product/337254/One-Page-Solo-Engine

Das FlexTale Solo Adventuring Toolkit, genau das Gegenteil, weil es eine Fülle von Tabellen für alle möglichen Situationen hat.

https://www.drivethrurpg.com/product/375239/FlexTale-Solo-Adventuring-Toolkit-multisystem-Pathfinder-P2E-5E-OSR-DCC?src=hottest

Beide sind so ziemlich das, wonach ich gesucht habe im Vergleich zum bisher verwendeten Orakel-System ("Ja/Nein/Vielleicht"): Sie machen recht konkrete Vorgaben. Selbst-Ausdenken ist natürlich trotzdem gefragt, aber der Spieler kann sich dabei an richtungsgebenden Tabellenwürfen entlang hangeln.

--- Ende Zitat ---
Als ich mir vorhin mal die "One-Page-Solo Engine" gezogen habe, da hatte ich mich auf DriveThruRPG noch ein wenig umgeschaut und bin über folgendes gestolpert:
https://www.drivethrurpg.com/product/319653/Solo-Game-Guide-for-Savage-Worlds

Nicht System-neutral, aber vielleicht trotzdem (oder gerade deswegen) interessant. Ich habe es mir nicht gekauft, ich nutze erst mal diese "One-Page-Solo Engine".

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--- Zitat von: Skeeve am 13.05.2022 | 17:20 ---Als ich mir vorhin mal die "One-Page-Solo Engine" gezogen habe, da hatte ich mich auf DriveThruRPG noch ein wenig umgeschaut und bin über folgendes gestolpert:
https://www.drivethrurpg.com/product/319653/Solo-Game-Guide-for-Savage-Worlds

Nicht System-neutral, aber vielleicht trotzdem (oder gerade deswegen) interessant. Ich habe es mir nicht gekauft, ich nutze erst mal diese "One-Page-Solo Engine".

--- Ende Zitat ---

Hallo Skeeve! Ich hab' die pdf mal gekauft, das war die, die wir ursprünglich verwendet haben als der Thread hier losging. Das Karten-Orakel da drin finde ich ganz gut, aber etwas sehr unspezifisch, das haben wir selten benutzt. (Da gefallen mir die strukturierteren Tabellen in One Page Solo Engine und FlexTale deutlich besser.) Was der SW-Solo Game Guide aber meiner Ansicht nach richtig gut macht, ist das "Ja-Nein-Vielleicht"-Orakel. Besonders, weil das mit einem Wild Die funktioniert und Würfeln von W4 bis W12, da hat der Autor recht elegant die SW-Logik aufgegriffen. Das Orakel verwende ich meistens immer noch, wenn's zu "Ja-Nein-Vielleicht"-Fragen kommt in der Story. (Das ist aber seit ich die Tabellen aus den anderen beiden pdfs verwende fast gar nicht mehr der Fall, da die sowieso ziemlich klare Kreativ-Impulse für die Richtung der Story geben.) Trotzdem ein lohnendes Buch, kost' ja auch fast nix.

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