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V5 Anarch ... Überzeugt mich das es kein schlechter Ergänzungsband ist
Teylen:
Ich persönlich hege zwar eine Jahrzehnte lang anhaltende Begeisterung für V:tM, komme jedoch mit dem "Anarch"-Band nicht zurecht.
Obwohl ich persönlich es richtig gut finde, dass die V5 im Grundregelwerk die Anarchen von einer Lachnummer, zu einer ernstzunehmenden Fraktion versucht zu hieven.
Dinge die mich stören:
) Das Inhaltsverzeichnis ist eine Schande für Inhaltsverzeichnisse
Die Überschrifte der Flufftexte sind ohne erkennbare Struktur aneinander gepanscht.
Es mag sein, dass es daran liegt, dass ich ADHS habe, aber es demotiviert mich bereits, wenn ich das Buch aufschlage.
Wenn man Magazin Optik hat, gut. Aber Magazine patschen nette Oneliner unter die Titel und so.
Ignoriert man das Müllverzeichnis, und geht zum ersten Artikel über, kriegt man plötzlich eine Struktur erklärt.
Wieso konnte man das nicht im Inhaltsverzeichnis erwähnen? Vielleicht weil dann auffällt, dass man kaum Themen abarbeitet?
) Schlechte Auswahl?!?
Das führte dazu, dass ich die ersten Flufftext halb randomisiert, halb nach dem Zufallsprinzip las.
"Vampire sind auch QAnon, AntiVax Idioten" - Respektive Mütter die das Ghulen von Kinder diskutieren.
"Metalfan sinnlos durch den Norden" - Respektive eine Metal-Fan erzählt wie sie von Konzert zu Konzert reist um da zu trinken. Belanglos.
"Rudi labert mit Freunden" - Ganz nett, dass die da so im Gespräch einander klar machen wie kulturell progressiv sie sind, aber keine Substanz.
"Garcia lässtert über Technologie" - Respektive wieso die Technologie-Affinen Anarchen aus Unbound versagt haben, und weshalb man es auch nicht wieder versuchen sollte. OK, Boomer.
) Schlechter Anfang / "Was War" / Historien Artikel
Ich habe also angefangen, dass Buch von Deckel bis Ende zu lesen. Ich bin noch nicht fertig, habe aber schon einige Historien Sachen gelesen.
Die funktionieren alle so:
a) "Wir hatten eine Anarchen Bewegung in <...>" (Karthago, UDSSR, Französische Revolution, Los Angeles 70er/90er)
b) "Die war ganz schön"
c) "Aber dann ging sie hinüber"
Man erfährt nicht, wie genau die jeweiligen Gruppen strukturiert sind.
Zwischen Karthago, der französischen Revolution und Los Angeles sollte es doch irgendwo strukturelle Unterschiede geben. Spätesdens, bei der UDSSR.
Man erfährt aber zu verrecken nicht, wie die Anarchen in den jeweiligen Städten aufgestellt waren. Man will eine eigene Anarchen Gruppe machen oder NSC Anarchen Gruppe danach machen? Am Arsch; scheint sich das Buch zu denken.
Besonders frustrierend war es bei:
a) Der Französischen Revolution
Die Anarchin, die es beschreibt, ist hauptsächlich geil auf Blut. Was der Grund ist, weshalb man da nicht erfährt wie die sich strukturiert haben.
Ich habe gedacht, es sei ein elend dem Jersey-Mafioso-Klischee im CB Giovanni zuzulesen, wie der Charakter tapfer einen Bogen um Nekromantie macht, aber das war noch störender. Vielleicht auch, weil es im CB Giovanni auch noch Beschreibung der Clan Struktur jenseits vom Klischee-Erzähler gibt.
b) Soviet Union
Okay, ein Brujah erzählt also das es für die Bevölkerung scheiße war, aber für die MitAnarchen bzw. Blutsverwandten im allgemeinen ein Utopia.
Klingt ganz interessant, aber kurz nach der Behauptung, erzählt er wie die ganzen MitAnarchen bzw. Blutsverwandten entweder vernichtet wurden oder terrorisiert.
Jetzt aber auch nicht, wie der Terror funktioniert. Wenn man so eine Anarch Farm of Animals aufziehen will.
) Die Clanbeschreibungen sind ebenso schlecht wie die Artikel
Ich habe also am Anfang, als ich das Buch zuerst anging, mich an die Clan-Beschreibungen gemacht.
Ich finde es schon ... negativ wenn ich mir anschaue wie es gelayoutet ist, respektive das man pro Clan weniger Information bekommt als im Camarilla Grundregelwerk pro Clan.
Was doppelt dreckig ist, weil die Anarchen nunmal deutlich weniger Clans in ihrer Reihe haben.
Dazu hat man keine Eier in der Hose, um auch nur eines der drei im Grundregelwerk erwähnten Tremere Haus ein Anarchen Haus sein zu lassen.
Stattdessen wird Carna auf biegen und brechen (des Hintergrunds) der Camarilla zugeordnet, und man kriegt ein wirklich kaum ausgearbeitetes Haus Ippissismus. :puke:
) Die Beschreibung der Priesterschaft als (Anarchen) Clan ist misslungen
Bei dem Versuch die Setiten für alle möglichen Religionen zu öffnen, dem Umstand das man doch wieder im Kern auf Set kommt und dass sie dann agnostische bis atheistische Korruptoren sind... irgendwie krieg ich da zuviel WhipLash um den Clan ernstzunehmen oder spielbar zu finden.
Daneben, ärgert es mich, dass man den Anarchen die vergleichsweise inkompetenten Setiten unterschiebt, welche sowohl Protean in der Fraktion verdoppeln als auch nichts eigenständiges beisteuern.... und dann will der Clan nicht einmal bei den Anarchen sein. Die sind nur bei den Anarchen, weil sie bei der Camarilla Bewerbung versagt haben.
Toll.
Da fühle ich mich gleich für eine Anarchen Runde mit Setiten inspiriert ... Nicht.
) Das System im Anhang ist schon eine Frechheit
Respektive ein "Spieler kleinhalten Simulator". Mir fällt dazu nicht viel ein, außer das es als Beispiel für railroading und das Gegenteil von Spieler Empowerment taugt.
Also, soweit man es überhaupt einsetzen kann (wenn man es will). Da es von der Beschreibung her mehr wie das Konzept "Spielerentscheidungen entwerten" formalisiert wirkt.
Ich finde es daher schwer, dem Buch auch nur eine "Aussreichend" zu geben.
Vielleicht habe ich da irgendwelche brillianten Artikel von den Pet-NSC Labertashcne noch nicht erwischt?
Gibt es da ggf. einen Artikel der mich mit dem, was ich aktuell als "Machwerk" wahrnehme, versöhnt?
JS:
Hmja, da du hier eine der größten Expertinnen für VtM bist, hege ich Zweifel, daß dir eine noch größere Expertin jetzt den Geistesblitz eingeben wird, daß dieses Buch eigentlich total super (für dich) ist.
:D
Teylen:
Ich hoffe ja, dass ich beim weiterlesen, auf ein paar Artikel-Perlen stoße ^^;
Immerhin habe ich beschlossen, mich in der Tagesklinik so durchzuzwängen.
Wobei ich tatsächlich daran so meine Zweifel habe.
Für mich war das Kompendium so der krasse Gegensatz zu "Anarch" und ein "so sollte ein V5 Buch aussehen, gerade wenn ich Geld dafür bezahle". :)
Teylen:
Ergänzend vielleicht, bei all der starken Abneigung, die ich gegen den Band habe, ist jetzt Teddy nicht der einzige VtM Veteran der es super findet.
Von anderen hörte ich auch "Früher fand ich die Anarchen totalen Mist, aber nach dem Buch habe ich endlich Einsicht bzw. Verständnis gewonnen".
Was ich irgendwie so gar net verstehe ^^;
Infernal Teddy:
Ich auch nicht, aber der alte Anarchenband wurde ja auch nicht übersetzt...
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