Autor Thema: Hard Wired Island  (Gelesen 1530 mal)

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Achamanian

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Hard Wired Island
« am: 1.05.2021 | 16:24 »
Hat jemand schon Hard Wired Island?

https://www.drivethrurpg.com/product/354684/Hard-Wired-Island?src=hottest

Der Preview gibt durchaus einiges her. Mir gefällt, wie die Cyberpunk-Thematik zusammengefasst wird (antikapitalistische Attitüde, Auseinandersetzung mit Zusammenhang zwischen Technologie und gesellschaftlicher Macht, Cybernetics sind an sich weder gut noch schlecht) und dass das Setting eine Orbitalstation ist. Cowboy Bebop als eine der Hauptinspirationsquellen habe ich zwar nie gesehen, sollte ich aber wohl mal.

Regelsystem mutet fast ein bisschen nach Traveller an (Skill+2W6 gegen variable Target Number), wobei ich vermute, dass die Umsetzung dann doch deutlich Indie-mäßiger sein wird.

Preis ist allerdings mit 30$ für die pdf schon recht stolz ...

Weiß schon jemand mehr?


Online Maarzan

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #1 am: 1.05.2021 | 16:25 »
Preis ist allerdings mit 30$ für die pdf schon recht stolz ...

Ist dann wohl doch nicht alles daran antikapitalistisch ...  8)
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Achamanian

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #2 am: 1.05.2021 | 16:28 »
Ist dann wohl doch nicht alles daran antikapitalistisch ...  8)

Lass uns jetzt nicht eine Diskussion über m.E. schwere Missverständnisse bezüglich der Bedeutung von Begriffen wie "Kapitalismus" und "Antikapitalismus" führen, dann ist das gleich wieder SC hier ...

EDIT: Dabei fällt mir allerdings ein: Was man im Preview vom Wealth-System sieht, sieht echt interessant aus. Da gibt es einen Wert für "Burden" und finanzielle Krisen mit Folgen wie "Wohnungsverlust". Von der Wertespanne (Burden 0-3) und diesen Informationen her kann ich mir vorstellen, dass das ein angenehm grobkörniges System dafür ist, aus dem Wealth-Thema auch tatsächlich mal Drama herauszuholen, ohne sich dafür in Mikromanagement stürzen zu müssen.
« Letzte Änderung: 1.05.2021 | 16:31 von Rumpel »

Online Flamebeard

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #3 am: 1.05.2021 | 17:30 »
Was man im Preview vom Wealth-System sieht, sieht echt interessant aus. Da gibt es einen Wert für "Burden" und finanzielle Krisen mit Folgen wie "Wohnungsverlust". Von der Wertespanne (Burden 0-3) und diesen Informationen her kann ich mir vorstellen, dass das ein angenehm grobkörniges System dafür ist, aus dem Wealth-Thema auch tatsächlich mal Drama herauszuholen, ohne sich dafür in Mikromanagement stürzen zu müssen.

Das hört sich mal echt interessant an. Fast wie das Ressourcen-System von ShadowCore XP, aber nicht ganz genauso. Mal genauer betrachten...
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Achamanian

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #4 am: 1.05.2021 | 17:33 »
Das hört sich mal echt interessant an. Fast wie das Ressourcen-System von ShadowCore XP, aber nicht ganz genauso. Mal genauer betrachten...

Mit dem Burden-System steht anscheinend auch die Cyberware in Verbindung - was über kosmetische Anpassungen hinausgeht und Spielwerte steigern soll, erhöht wohl die Burden. Wahrscheinlich mit dem Gedanken, dass mehr Cyberware halt mehr Wartungs-, Update- und Betriebskosten mit sich bringt - und dass man so die Cyberware begrenzen kann, ohne sich im Einkaufs-Kleinklein zu verlieren oder einen "Essenz"-Wert wie bei Shadowrun einzubauen. Würde zu "Cyberwear ist weder gut noch böse" passen.

Offline Karnage

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #5 am: 5.05.2021 | 19:03 »
Sieht schon sehr interessant aus - ich warte auf die gedruckte Form.

Offline tartex

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #6 am: 12.01.2024 | 00:08 »
Irgendwer, der was dazu erzählen kann? Wird bei uns in 2 Wochen geleitet und ich kaufe mir eher ungern PDFs um 30$, ohne zu wissen, ob es gut ist.

Könnte natürlich auch ohne Erwerb spielen, aber wenn es was kann, steige ich gerne ein.
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Offline Boba Fett

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #7 am: 12.01.2024 | 08:36 »
Zitat
THE YEAR IS 2020
Humanity has spread to space.

 8] >;D :d
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline schoguen

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #8 am: 12.01.2024 | 09:02 »

Wie funktioniert denn das Burden-System?

Ich suche so etwas schon lange, um mir das ganze Geldgedöns bei Cyberpunk RED zu vereinfachen.

Offline Prisma

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #9 am: 16.01.2024 | 22:06 »
Wie funktioniert denn das Burden-System?

Ich suche so etwas schon lange, um mir das ganze Geldgedöns bei Cyberpunk RED zu vereinfachen.

Ich kenne es nicht genau, aber soweit ich weiß erhält der Charakter/die Gruppe automatisch einen finanziellen Schlag der sie in echte Not bringt. Das ist auch nicht verhandelbar und auch kein Abenteueraufhänger wie bei Shadowrun, Traveller, oder so, sondern Teil des Spielkonzepts. Es geht dem Autor darum, dass die Spieler das "Böse" im Kapitalismus spüren, bzw. es so spüren wie er es vermitteln will, iirc. Das macht HWI eher zu einem Spiel mit politischem oder ideologischen Hintergrund.

Das Geldgedöns wirst du damit wohl nicht vereinfachen. Da könnte sich eher ein Blick in Dark Heresy 2nd Ed. lohnen. Das Spiel hat eine Mechanik die ohne Geld funktioniert.
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Offline schoguen

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #10 am: 16.01.2024 | 22:12 »
@ Prisma: Oh. Das mit Dark Heresy 2nd Ed. kannte ich noch nicht. Danke für den Tip.  :d
                 Da werd ich eher dort hineinschauen.

Offline tartex

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #11 am: 17.01.2024 | 06:11 »
Das macht HWI eher zu einem Spiel mit politischem oder ideologischen Hintergrund.

Ist es überhaupt möglich Cyberpunk zu sein, ohne "politischem oder ideologischen Hintergrund"?

Jedenfalls hat wohl keiner was zu Hard Wired Island zu sagen. Ich besitze es inzwischen und bastle an meinem Charakter.
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Re: Hard Wired Island
« Antwort #12 am: 17.01.2024 | 07:24 »
Klingt sehr spannend, würde mich freuen wenn du berichtest
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Tomas Wanderer

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #13 am: 17.01.2024 | 08:12 »
Im Vergleich mit CP ersetzt Burden eher Humanity/Empathy. Figur hat einen Wert zwischen 0 und 4, Cyberware usw treibt den Wert nach oben. Zu Beginn einer Session würfelt man 2d6+Burden, um festzustellen, ob die finanzielle Lage Konsequenzen nach sich zieht. Weiterhin gibt es aber auch Cash, damit kann man Zeug kaufen, Rolls beeinflussen, Burden reduzieren usw., weiterhin Recht abstrakt. Soweit ich aber gehört habe, funktioniert es wohl nicht so gut, entweder nervt es ständig oder ist kein Problem mehr.

Offline Colgrevance

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #14 am: 17.01.2024 | 10:01 »
Ich habe mir das Hard Wired Island-pdf als mögliche Indie-Alternative für Cyberpunk 2020/Red geholt und einmal überflogen.

Ich bin dann doch wieder von dem Spiel abgerückt, da ich a) kein Fan von Retro-Cyberpunk bin, b) Roll-over-Mechaniken nicht so mag und c) das System doch komplexer (oder zumindest komplizierter in der Darstellung...) war, als ich es erwartet hatte.

Sehr gut finde ich hingegen das Setting, da die begrenzte Welt (Orbitalstation) es ermöglicht, dass die Spieler zwar mit (cyberpunk-typischen) dystopischen Settingaspekten konfrontiert werden, aber hier auch mal eine realistische Chance haben, langfristig etwas daran zu ändern.
« Letzte Änderung: 17.01.2024 | 10:11 von Colgrevance »

Offline Prisma

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #15 am: 17.01.2024 | 20:37 »
Ist es überhaupt möglich Cyberpunk zu sein, ohne "politischem oder ideologischen Hintergrund"?
Natürlich. Kann man sogar nachlesen/nachfernsehn. :)

Jedenfalls hat wohl keiner was zu Hard Wired Island zu sagen. Ich besitze es inzwischen und bastle an meinem Charakter.
In diesem Fall sitzt du an der Quelle. Schreib doch wie das Burden-System funktioniert, dann kann man sich ein noch besseres Bild machen.
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Offline tartex

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #16 am: 18.01.2024 | 11:49 »
Natürlich. Kann man sogar nachlesen/nachfernsehn. :)

Gib uns deine Liste und ich reiche sie bei der Punk-Polizei zur Kontrolle ein!
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #17 am: 18.01.2024 | 12:08 »
Hmm, wo ist bei Gibson konkret der politisch-ideologische Hintergrund zu erkennen? Klar gibt es bei ihm die mächtigen Corporations, die wie Nationalstaaten agieren, aber das ist einfach das Umfeld, in dem die Geschichten spielen.
Walter Jon Williams wäre eher ein Kandidat. Aber das ist alles eher was für einen eigenen Thread.  :)
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Offline Swanosaurus

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #18 am: 18.01.2024 | 14:57 »
Sorry, die Ursprünge des Cyberpunk sind schon sehr politisch. Ich bin jetzt gar nicht so der Fan von John Shirleys Anti-Establishment-Rebellengestus,
 aber da kommt das Genre nun mal her. Und Gibson war auch schon immer mehr als nur ein bisschen politisch - allein im Weltentwurf, und dann auch ziemlich explizit in Büchern wie Virtual Light. Man darf natürlich auch spätere Schwundformen des Cyberpunk bevorzugen, aber so zu tun, als sei eine "Politisierung" des Genres unangemessen, ist einfach eine Verdrehung det Wirklichkeit um 180 Grad.
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Offline Prisma

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #19 am: 18.01.2024 | 22:14 »
Die großen Kernthemen von Cyberpunk sind Gesellschaft, Evolution und Technologie. Politik spielt eine Rolle, gehört aber nicht dazu. Selbst die Gründer des Genres, wie Gibson, sind bei weitem nicht so politisch. Das spiegelt sich auch in den Werken wider. Neuromancer beispielsweise dreht sich im Kern um Evolution durch Technologie. Das ist keine Kapitalismuskritik und keine der Figuren will das System ändern. Was die Bridge Trilogie angeht, da geht es vorallem um Gesellschaft und Technologie. Zwar spielt Außenseitertum im Cyberpunk eine gewisse, teils prominente Rolle, aber die Figuren sind keine politischen Opfer, sondern Kriminelle, Söldner, Elitespezialisten, Cops, Lone Rangers, oder auch "Nerds". Gemäß dem Thema "Lowlifes and High Tech". Selbst rebellisches Verhalten gegen "das System" ist nicht notwendigerweise ein Thema. Auch die Entwicklung und Ausbreitung des Genres in andere Medien, wie Filmen/Serien/Comics/Mangas/Animes/Spielen, usw. gehen diesen Weg. Dredd beschützt das System, Dekkard will das System auch nicht ändern, die Jungs aus Kanedas Bande sind zwar jugendliche Rebellen, geraten aber bloß in eine Sache hinein die zu groß für sie ist, die Mitglieder von Sektion 9 bewahren die Gesellschaftsordnung sogar mit knallharter Waffengewalt und Hacks, weil es ihr Job ist, auch JC Denton schützt das System, bis er erkennt dass es stark unterwandert und korrumpiert ist, selbst nachdem Murphy zum Cyborg zerschossen wurde, wird er nicht zum Kapitalismuskritiker, sondern erschießt weiter Verbrecher, usw. Abweichungen davon sind eher selten (z.B. der Film Strange Days, oder Aeon Flux, letzterer gehört strenggenommen aber in ein anderes Genre).
Zu sagen, Cyberpunk ist pauschal politisch/rebellisch/kritisch gegen das System ist pauschal ein Fehlschluß. Diesen Schluss kann man zwar für sich subjektiv ziehen -> "Schau mal was das für eine krasse Dystopie ist, Bernd. So wollte ich nicht leben!" Aber das kommt durch die persönliche Bewertung des Settings. Denn des einen Dystopie (für den Normalbürger) ist des anderen Utopie (für den Konzernchef).
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Offline tartex

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #20 am: 18.01.2024 | 22:37 »
Die großen Kernthemen von Cyberpunk sind Gesellschaft, Evolution und Technologie. Politik spielt eine Rolle, gehört aber nicht dazu. Selbst die Gründer des Genres, wie Gibson, sind bei weitem nicht so politisch. Das spiegelt sich auch in den Werken wider. Neuromancer beispielsweise dreht sich im Kern um Evolution durch Technologie. Das ist keine Kapitalismuskritik und keine der Figuren will das System ändern.

Kannst du das Thema vielleicht lieber z.B. in diesem Thread hier weiterbeackern? Da gab es schon viel Diskussion dazu.

Gerade eine Grundsatzdiskussion, was jetzt die Definition der Trennlinien zwischen Gesellschaft, Ideologie und Politik ist, brauchen wir jetzt nicht gerade hier im Threat.

Aber um auf das konkret genannte Hard-Wired-Island-Beispiel einzugehen. Viele Cyberpunk-Spiele wie u.a. ShadowRun werden beispielsweise ideologisch, wenn es darum geht Cyberware zu im Spiel zu balancieren. Hard Wired Island will gerade nicht dieses technologiefeindliche Ideologie übernehmen und deshalb gibt er Burden zur Balance anstatt eines Humanity-Wertes.

Zitat
Cybernetics are not inherently good or bad: like
most tech, what matters is how it’s used. In Hard
Wired Island, the problem is that cybernetics often
serve the needs of capital rather than people. Any
alienating or dysphoric effects come from being
reshaped into some corporation’s property.

Ideologie und Politik ist halt eben nicht nur das was explizit erklärt wird, sondern wie die Regeln gebaut sind.
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Offline Prisma

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #21 am: 18.01.2024 | 23:36 »
Nun, auf Fragen soll man antworten. Habe ich gemacht.

Bei der Ansicht dass die Balancing-Mechaniken aus Cyberpunk und Shadowrun ideologisch sind gehe ich nicht mit. Ich mag es aber ebenfalls, wenn die Handhabung von Cyberware keinen negativen Effekt hat. Dies ist übrigens bei weitem nicht neu. Das hat so manches Cyberpunk-/SciFi-Spiel jenseits von Cyberpunk und Shadowrun. Das sind eher Gimmicks von CP und SR.

Mit ideologisch meinte ich weiter oben aber so etwas:

Zitat
"If you have a burden above 0, at the beginning of every mission you check to see if you suffer economic shock. If you do, there is a list of life changing events that represent you having problems making ends meet, paying bills, or just surviving day to day. This might cause you to have disadvantage on different rolls, removes certain specialties, or forces you to find a brand-new place to live."
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Offline Swanosaurus

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #22 am: 19.01.2024 | 00:06 »

Mit ideologisch meinte ich weiter oben aber so etwas:

Da steh ich jetzt echt auf dem Schlauch: Es ist ideologisch, dass in den Regeln die Möglichkeit abgebildet wird, dass Charaktere in dem Setting finanziell/sozial abstürzen? Heißt das jetzt, dass es in einem unideologischen Cyberpunk-Setting keine Armut geben darf, die theoretisch von Spielercharakteren erlitten werden könnte?
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Re: Hard Wired Island
« Antwort #23 am: 19.01.2024 | 00:13 »
politisch/rebellisch/kritisch

Die drei Begriffe gehören schon mal überhaupt nicht zusammen in einen Topf. Es gibt unpolitische Rebellion, konformistische Politik ... allein schon die Darstellung einer Konzernherrschafts-Zukunft ist doch inhärent politisch; dabei ist ja noch gar nicht gesagt, wie sich die Schöpfer*innen solcher Visionen jetzt politisch verorten.

Sorry, ich wollte hier ja keine politischen Diskussionen mehr vom Zaun brechen, aber das geht mir jetzt echt ein bisschen gegen den Strich: Ich habe Cyberpunk von den Gründungstagen des Genres an teils mit Begeisterung, teils auch mit Skepsis intensiv verfolgt, und es gab da kaum einen Roman, kaum einen Comic (einschließlich Akira), die ich als "unpolitisch" bezeichnen würde. Sorry, aber ich bin nicht bereit, mit Cyberpunk als ein Genre, in dem seit jeher Politisches thematisiert werden kann und darf, wegnehmen zu lassen mit der Forderung, das jetzt doch mal bitte nur auf die Ästhetik zu reduzieren, um niemandem mit Politik auf die Nerven zu fallen.
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Offline Prisma

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #24 am: 19.01.2024 | 00:58 »
Da steh ich jetzt echt auf dem Schlauch: Es ist ideologisch, dass in den Regeln die Möglichkeit abgebildet wird, dass Charaktere in dem Setting finanziell/sozial abstürzen? Heißt das jetzt, dass es in einem unideologischen Cyberpunk-Setting keine Armut geben darf, die theoretisch von Spielercharakteren erlitten werden könnte?
Das kann einem Charakter in jedem RPG passieren, wenn bestimmte Bedingungen eintreten. Hier ist das aber so, dass es dem Charakter prinzipiell immer zu Beginn einer Mission passieren kann. Ohne sein zutun, ohne eine verpatze Mission, ohne eine dumme Entscheidung. Das ist so zentral wie z.B. ein Ini-Wurf. Der Autor will das der Spieler damit konfrontiert wird. Der Charakter, bzw. viel mehr der Spieler, soll das Gefühl bekommen dem System unverdient zum Opfer zu fallen, früher oder später.   
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Re: Hard Wired Island
« Antwort #25 am: 19.01.2024 | 01:20 »
Die drei Begriffe gehören schon mal überhaupt nicht zusammen in einen Topf. Es gibt unpolitische Rebellion, konformistische Politik ... allein schon die Darstellung einer Konzernherrschafts-Zukunft ist doch inhärent politisch; dabei ist ja noch gar nicht gesagt, wie sich die Schöpfer*innen solcher Visionen jetzt politisch verorten.

Sorry, ich wollte hier ja keine politischen Diskussionen mehr vom Zaun brechen, aber das geht mir jetzt echt ein bisschen gegen den Strich: Ich habe Cyberpunk von den Gründungstagen des Genres an teils mit Begeisterung, teils auch mit Skepsis intensiv verfolgt, und es gab da kaum einen Roman, kaum einen Comic (einschließlich Akira), die ich als "unpolitisch" bezeichnen würde. Sorry, aber ich bin nicht bereit, mit Cyberpunk als ein Genre, in dem seit jeher Politisches thematisiert werden kann und darf, wegnehmen zu lassen mit der Forderung, das jetzt doch mal bitte nur auf die Ästhetik zu reduzieren, um niemandem mit Politik auf die Nerven zu fallen.
Du regst dich zu sehr auf. Es hindert dich doch niemand daran deine Ansicht zu vertreten, also wird dir auch nichts weggenommen. Ich habe auch nichts reduziert, im Gegenteil, ich habe meine Ansicht vertreten und ausführlich begründet, warum ich die Sache so sehe, wie ich sie sehe. Das ist ein Forum, hier findet ein Meinungsaustausch statt.

Allein durch die Darstellung einer Konzernherrschaft ist das Etikett "politisch" doch etwas zu dünn. Ist ein Fantasysetting wo es einen (guten/bösen) König gibt dann auch politisch? Oder eine geistliche Herrschaft? Oder wenn ein Kriegsherr in einer postapokalyptischen Zukunft über einen Haufen Menschen herrscht? Ist Palpatines Herrschaft in Star Wars politisch gemeint? Nein, das ist erstmal nur eine Kulisse die bestimmte Grundlagen für eine Story mitbringt.
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Re: Hard Wired Island
« Antwort #26 am: 19.01.2024 | 08:03 »
Sorry, aber ich bin nicht bereit, mit Cyberpunk als ein Genre, in dem seit jeher Politisches thematisiert werden kann und darf, wegnehmen zu lassen mit der Forderung, das jetzt doch mal bitte nur auf die Ästhetik zu reduzieren, um niemandem mit Politik auf die Nerven zu fallen.

99% aller Interessierten stimmen sowieso mit dir überein. Das geht aus dem anderen Threads zum Thema hervor - oder z.B. aus dem, was Mike Pondsmith sagt, oder William Gibson. Da gibt es auch gar nicht viel zu diskutieren, wenn man nicht großflächig Begrifflichkeiten reframet.
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Re: Hard Wired Island
« Antwort #27 am: 19.01.2024 | 15:23 »
Mich würde interessieren wo ich denn reframe, wenn ich nichts anderes tue, als mich eng am Quellenmaterial und an Autoren wie Gibson bewege? Ich sehe da keine Begründung von dir, Tartex.

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Offline tartex

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Re: Hard Wired Island
« Antwort #28 am: 19.01.2024 | 17:26 »
Mich würde interessieren wo ich denn reframe, wenn ich nichts anderes tue, als mich eng am Quellenmaterial und an Autoren wie Gibson bewege? Ich sehe da keine Begründung von dir, Tartex.

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