Hatte Maarzan etwas zu Cyphern geschrieben?
@Maarzan: Hast du dich auf sie bezogen?
Ich habe mich auf die Manapunkte bezogen. Dass Ressourcen mit konkreter innerweltlicher Repräsentation typischerweise unproblematisch sind, ist ja schon lange festgestellt worden.
Ich verstehe wenn jemand das nicht mag.
Womit ich mir schwer tu, ist die Ansicht eine Ressource ist so viel anderes als ein Modifikator. Gerade wenn sowas wie Manapunkt kein Problem sind.
Und ich sage das jetzt zum letzen Mal: Diese Herleitung ignoriert sowohl ALLES, was wir über die Eigenwahrnehmung und Wahrnehmung externer Phänomene von Menschen wissen, als auch den Umstand, dass man beim Rollenspiel in der Interaktion mit den Regeln ständig Dinge tut, die die Figurenperspektive verlassen.
Das beginnt zum Beispiel da, wo sich Leute hübsche Würfel für den Spieltisch kaufen (wozu, ihr wollt doch in der Figurenperspektive bleiben und die Figur sieht keine Würfel).
Und du ignorierst alles, was zu dem Thema hier im Faden geschrieben wird und was dir zu erklären versucht, wo das Problem liegt, sowie die Erklärungen, warum verschiedene Elemente unterschiedlich wirken, den Unterschied zwischen notwendigen Abstraktionen und Transformationen vs. bewusst von außen aufgeprägten Metaeinflüssen und lenkst immer wieder auf allgemeine semantische Ausflüchte ab.
Eine Auseinandersetzung in der Sache erfolgt nicht.
Dass die Farbe der Würfel keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung hat, sollte z.B. selbst dir klar sein, oder?!
Geht weiter über die Tatsache des puren Würfelns an sich (denn die Figur würfelt nicht, warum lasst ihr das nicht die SL machen?).
Könnte man machen, wird in Fällen, wo die Figur unvollständige Informationen hat ja auch oft so gemacht. In direkten Aktionen ist es eine Erleichterung und als triviale Transformation der repräsentieren Handlung auch kein Problem. Die relevante Entscheidung zur Handlung lag außerdem vorher und dein Einwurf daher Thema verfehlt.
Kommt dann zu den unzähligen Mikroentscheidungen im Spiel, wie etwa dem taktischen Vorschicken von jemandem mit dem besseren Wert, was nicht unbedingt der Figurenperspektive entspricht.
Wenn die Werte auf dem Bogen verglichen werden ist das tatsächlich Metagaming. Aber zu überlegen, wen schicken wir vor ist völlig regulär.
Macht dann einen Schlenker zur Schwierigkeit, die eine Figur in der Welt eben nicht wahrnehmen kann, weil den allermeisten Menschen einfach auch die Vergleichspunkte fehlen und fehlerhafte Selbstwahrnehmung da ständig mit reinspielt. Genaugenommen dürfte die SL, um die totale Figurenperspektive zu gewährleisten, die Spieler ständig über die tatsächliche Schwierigkeit von Aufgaben täuschen, denn wir Menschen täuschen uns schon rein psychologisch auch ständig über die Schwierigkeit von Aufgaben. Da eine klare Ansage zu bekommen und zu interpretieren verletzt die Figurenperspektive. Menschen sind keine Wahrscheinlichkeitsrechenmaschinen.
Wenn jemand in etwas Experte ist, dann gehören solche Abschätzungen zur Expertise. Ein (Einzel)Sportler kann dir oft umgerechnet auf Prozentbruchteile abschätzen, wo in Relation zum WR er voraussichtlich landen wird.
Im Zweifel würde man korrekterweise einen entsprechenden Wissenswurf vorschalten, um die Schwierigkeit zu bestimmen bzw. unbekannte Modifikatoren werden dann typischerweise nicht genannt und die Antwort ist damit eh eher so aus: "Sieht so nach XY aus". Die verbleibenden anderen Effekte repräsentiert der Würfel.
Und damit haben wir noch nichts darüber gesagt, wie figurenperspektivisch ein HP-Pool eigentlich sein kann: Für was steht 1 Hitpoint. Wenn ich 1 davon verliere, wie fühlt sich das für die Figur an. Wie wenn ich 6 verliere? Wie wenn ich 7 verliere? Und wie verändert sich dieses Gefühl, wenn unterschiedliche Figuren unterschiedlich große Hitpoint-Pools haben?
Das ist eine Abstraktion um die Vielzahl an Eindrücken zu dem Thema zu repräsentieren. Je nach Art der HP-Gestaltung können tatsächlich auch hier Probleme entstehen. Aber du scheinst ein Grundproblem mit Abstraktionen zu haben. Da ist dir wohl ehr nicht im Rahmen der Diskussion hier zu helfen.
Kurz: Es gibt keinen objektivierbaren Grund, warum Gummipunkte als Regelelement irgendwie die Figurenperspektive notwendig behindern oder irgendwie mehr meta wären als zum Beispiel Hexfelder, kompliziert berechnete Würfelpools, fancy dice tricks oder Ausdauerpools. All das sind Abstraktionen und zu abstrahieren bedeutet IMMER, dass ich die Figurenperspektive verlasse. Dieses Übersetzen, von dem hier immer geschrieben wird, impliziert ein Verlassen der Figurenperspektive.
Warum das so nicht stimmt und dass der Figurenimmerisonsbruck primär an der Entscheidung aufgehängt ist, habe ich ja schon mehrfach ausgeführt.
Aber wenn du nicht in der Lage bist Abstraktionen bzw. Transformationen zu verarbeiten, ist das sicher auch eine Störung der Immersion - ich vermute dann auch aller Varianten - , aber nicht diejenige, welche
spezifisch zur Störung der Figurenimmersion führt.
Und dieses "sollte" ist genau das Problem: Das ist eine normative Sichtweise auf diese Fragestellung. Zumal, wie Isegrimm schon richtig schreibt, der Einsatz von Fatepunkten über Aspekte dazu dienen kann, dieser Motivation der Figur eine höhere Gewichtung in der aktuellen Herausforderung zu geben. Aspekte (und damit auch die Fatepunkte, mit denen man sie einsetzt) sind ein solcher wahrnehmbarer Teil der Spielwelt. Wenn du einen solchen einsetzt, dann bist du direkt in der Spielwelt, weil Aspekte im Grunde Sätze sind, in denen Spielweltinhalte stehen.
Das ist lediglich das dranpappen eines Feigenblättchens an eine je nach Gummipunktform weit darüber hinausgehende Mechanik mit entsprechenden Nebenwirkung.
Eine entsprechende Motivationsmechanik mit innerweltlicher Repräsentation kann man schreiben und wäre dann problemlos.
Das an Punkte zu hängen, welche einen Haufen andere Effekte und Bedingungen haben als ein Motivationstracking ist Etikettenschwindel.
Wenn ihr eine andere Art von "Figurenimmersion" seht, dann beschriebt die inkl. ihrer erklärten Unterschiede zu der Figurenimmersion, welche an der kritischen Entscheidungsbildung aus der Figurenperspektive hängt. Und danach können wir auch über ggf passendere, neue Namen reden.
Das macht ihr aber nicht, sondern versucht über Umdeutung von Begriffen, Ignorieren fremder Präferenzen etc. diese bis dato Figurenimmersion benannte Nische semantisch auszulöschen statt eure eigene Nische zu beschreiben und damit eine Differenzierung zu ermöglichen, welche dann ggf kommende Kommunikationsprobleme in Forum oder am Spieltisch mildern könnten.
Es darf keinen Spielstil, keine eigene Nische geben, die nicht euren Vorstellungen von Spiel entsprechen.