Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
Ainor:
--- Zitat von: Rhylthar am 9.04.2022 | 16:25 ---Sie glaubten (und rieben es auch durchaus den Kritikern unter die Nase), ihr neues Produkt mit den radikalen Änderungen würde angenommen werden und wäre das "bessere" Produkt. Sie boteten Paizo aus (klingelt da was bei der Geschäftspolitik bei WotC?) und wollten ihr eigenes großes Ding machen. Das Gefühl der "Besserspiel"-Attitüde kann man gut auch auf WotC anwenden, wie sie die 4E verkauften.
--- Ende Zitat ---
Jedesmal wenn ich eine neue Kampagne angefangen habe habe ich andere Systeme angeboten, aber wir sind immer wieder bei D&D gelandet "weil das alle kennen". Egal wie man die einzelnen Regeln findet, Konsistenz ist ein Wert für sich.
--- Zitat von: Rhylthar am 9.04.2022 | 16:25 ---D&D 3.0 und 3.5 kann man durchaus als eine Edition ansehen mMn. Das mit den Splatbooks ist nur so halb richtig, denn es war höchstens ein kleiner Teil, der aus den alten Werken übernommen wurde. "Complete Warrior" z. B. war kein "Sword & Fist 3.5", sondern durchaus anders/mehr. Die echten Reprints waren "nur" die Corebooks, zu allem anderen gab es Konvertierungshilfen.
--- Ende Zitat ---
3.5 war eine absolut notwendige Anpassung weil die 3.0 Designer nicht wirklich verstanden haben was ihre Regeln bedeuten. PF core war vor allem eine evolutionäre Verbesserung von 3.5, bei weitem weniger radikal, aber gut. Alter Wein ist ja meistens wertvoller als neuer...
Rhylthar:
--- Zitat von: Ainor am 9.04.2022 | 17:14 ---Jedesmal wenn ich eine neue Kampagne angefangen habe habe ich andere Systeme angeboten, aber wir sind immer wieder bei D&D gelandet "weil das alle kennen". Egal wie man die einzelnen Regeln findet, Konsistenz ist ein Wert für sich.
--- Ende Zitat ---
Bin ich ganz bei Dir. Ich bin (mittlerweile) durchaus aufgeschlossen für andere Rollenspiele, aber bei/für "D&D" stehen D&D 4E und z. B. Dungen World in der anderen Ringecke...und sie würden mir regeltechnisch nicht das D&D-Feeling geben.
Zu 3.5:
Sah und sehe ich genauso. Die neu-aufgelegten Bücher waren für mich jeden Cent wert und ein Großteil der 3.5-Bücher fand ich besser als diverse 3.0-Publikationen.
Gunthar:
Der grösste Fehler von D&D 4e ist, dass sie das als D&D 4e herausgebracht hatten. Die 4e wäre unter einem anderen Namen wohl erfolgreicher gewesen. Die 4e fühlt sich haptisch fast wie ein Computer-JRPG an, nur mit zusätzlichen Möglichkeiten ausserhalb von Computer-RPG-Schranken. Ich selber finde die 4e auf Grund der klaren Struktur sehr gut.
nobody@home:
D&D4 ist halt dem "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht"-Effekt zum Opfer gefallen. Das war zu Designzeiten allerdings bestenfalls zu ahnen, denn D&D hat sich auch vorher schon von einer Version zur nächsten zu guten Teilen neu erfunden, und bis dahin (selbst beim Wechsel von TSR-AD&D2 zu WotC-D&D3) hatte das ja auch immer geklappt -- wieso sollte man also von etwas, das man dem maulenden Teil seiner der Kundschaft möglichst auf die von diesem geäußerten Wünsche zurechtgeschrieben hat, plötzlich eine komplette Kehrtwende erwarten? Antwort: Mit Murphy muß man zwar immer rechnen, aber so klar vorhersehbar war die folgende Reaktion mit Sicherheit nicht. (Und am Markt gehalten hat sich die Edition ja denn auch ein paar Jahre lang mit recht gutem Angebot, ein ganz so großer Reinfall, daß Wizards sie gleich nach Erscheinen lieber wieder eingestampft hätte, kann sie also eigentlich nicht gewesen sein.)
Und auch wenn ich an den 4e-Regeln mit etwas Wiedereintauchen sicher das eine oder andere zu kritisieren hätte -- daß sie, wie von ihren Gegnern gerne behauptet, "nicht mehr D&D" wären, kann ich zumindest für mich nicht nachvollziehen. Schön, das mag auch mit daran liegen, daß sich für mich das "D&D-Feeling" ohnehin nie so furchtbar krampfhaft an ein bestimmtes Regelsystem geklammert hat, vielleicht auch mit daran, daß (A)D&D ohnehin von Anfang an nie mein alleinseligmachendes Hauptsystem war (darin mag ich mich insbesondere von so manchen amerikanischen Spielern unterscheiden, die ja den Gegenwind fleißig mit in Gang gehalten haben); aber genug Gemeinsamkeiten, um mich recht problemlos wieder einzufinden, gab's allemal noch.
Rhylthar:
--- Zitat von: nobody@home am 9.04.2022 | 17:55 ---D&D4 ist halt dem "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht"-Effekt zum Opfer gefallen. Das war zu Designzeiten allerdings bestenfalls zu ahnen, denn D&D hat sich auch vorher schon von einer Version zur nächsten zu guten Teilen neu erfunden, und bis dahin (selbst beim Wechsel von TSR-AD&D2 zu WotC-D&D3) hatte das ja auch immer geklappt -- wieso sollte man also von etwas, das man dem maulenden Teil seiner der Kundschaft möglichst auf die von diesem geäußerten Wünsche zurechtgeschrieben hat, plötzlich eine komplette Kehrtwende erwarten? Antwort: Mit Murphy muß man zwar immer rechnen, aber so klar vorhersehbar war die folgende Reaktion mit Sicherheit nicht. (Und am Markt gehalten hat sich die Edition ja denn auch ein paar Jahre lang mit recht gutem Angebot, ein ganz so großer Reinfall, daß Wizards sie gleich nach Erscheinen lieber wieder eingestampft hätte, kann sie also eigentlich nicht gewesen sein.)
--- Ende Zitat ---
Warum sollte ein Bauer, der jahrelang seinen Spaß/Erfolg hatte, sich von den Saatgutvertreibern auf einmal "einimpfen" lassen, dass (fast) alles bisherige quasi nicht so toll war? ;)
--- Zitat ---From the designers’ perspective, the rejection stemmed from two causes: The game dared to change too much at once, and the designers ran out of time.
--- Ende Zitat ---
Manchmal ist "komplett neu" eben nicht "besser". Gerade, wenn es noch nicht mal ausgereift auf den Markt kommt.
--- Zitat ---“We really lost what made D&D unique, what made Dungeons & Dragons as a role-playing game distinct from other types of games that you could play,” Mearls said.
--- Ende Zitat ---
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