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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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General Kong:
ich zähle mich ebenfalls zu den Fossilen des Rollenspiels und sicherlich ist der deutsche Kunde Wizards ziemlich scheißegal. Ob aber die Fossile in der Masse völlig wurscht sind, das weiß ich nicht (tatsächlich habe ich da keine Plan), denn einerseits werden diese zwaR den Markt nicht groß erweitern und sind wahrscheinlich auf den angegebenen Plattformen weniger zu Hause (ich bin es zumindest nicht und mich zieht da auch nichts hin), andererseits sind sie eine feste Absatzbank, älter und damit tendenziell wohlhabender und seit Jahren schon über dem eigentlichen Bedarf kaufend.

Vielleicht ist es wie bei Superheldencomics:
Man produziert diese für einen vergleichsweise nischigen Markt, um mit den Filmen und dem Fan-Krempel abzuräumen (T-Shirts mit Superman-Logos verkaufen sich angeblich besser als die Comics).
Man kann aber die Comics nicht einstellen, denn dann ist dei Marke futsch.

Meine Vermutung: Hasbro/ Wizards ist die Marke D&D wichtig (soll ja bald wieder ein Film geben, Krimskarms wie T-Shirts und so weiter gibt es auch genug), das Spiel sollte also massentauglich sein und "cool", damit es ein Publikum hat und Aufmerksamkeit darüber hinaus generiert.

D&D4 schaffte das nicht, da bekam man weder die Altärsche gelockt noch (weit wichtiger) die Computerkids, nachdem D&D 3.0/ 3.5 es mit Promis wie Vin Diesel immerhin zu "Hey, nicht nur Pickelgesichter spielen das, sondern auch Leute, die Asche verdienen und berühmt sind!"
Dann wurde Nerdigsein plötzlich "cool" (ich find das immer noch bekloppt!).

D&D 5 hat das Spiel weiter angelegt und ja gerade auch anfänglich damit geworben, dass man es "einfach" und "komplexer" spielen kann (macht aber wohl keiner ... so "komplex" ist es ja auch nicht). Es verbreiterte die Basis von den Fossilen zu Neuspielern zu Irgendwie-Promis im Netz (kenne mich damit nicht aus, da mich das nicht interessiert, daher hier so holzschnittartig).

Man kam endlich im "Mainstream" an. Das zählt rein marktwirtschaftlich für die "D&D-Experience" (welch ein Wort  :puke:) und mit stetigen, aber nicht zu häufigen Veröffentlichungen bedient man den Markt, ohne ihn zu überhitzen, und bedient die Marke, damit es weiter geht.

Soweit mein Gedankenfluss.

War weder ein Fan von D&D4 noch finde ich D&D5 besonders gut. Kann man spielen, kann man auch Spaß mit haben. Nicht das D&D meiner ersten Wahl.

Rhylthar:

--- Zitat von: Space Pirate Hondo am  9.04.2022 | 18:56 ---Dabei dachte ich, dass Rollenspiele für gemeinsamen Spaß da sind und nicht um persönliche Machtphantasien auszuleben. Wenn alle auf Augenhöhe sind, fühlen sich auch alle mitgenommen.

--- Ende Zitat ---
I beg to differ. ;)

Nicht in der Grundaussage: Niemand soll am Rand rumdümpeln.

Aber:
Für mich ist "Gleichmacherei" (auch mechanisch) nicht erstrebenswert. Gerade nicht, wenn ich bewusst etwas "mystisches" wie einen Zauberkundigen wähle, der sich am Ende nicht von einem mundanen Charakter unterscheidet.
Es gibt Leute, die wollen sowas wie einen "Wild Mage" spielen. Auf eine Tabelle würfeln, um zu sehen, welche unberechenbaren Auswirkungen die Zauber haben. Der durchgeknallte Ork bei uns bei Forbidden Lands meint immer, er müsste mit seinem magischen Ring hantieren und wahlweise die eigenen Leute grillen oder - mal wieder - einen Dämonen beschwören. W66 regelt. Der nicht minder verrückte Händler quatscht einerseits die Leute an die Wand und andererseits spielt er auf seiner magischen Flöte und huscht durch fremde Körper durch (weil er selbst geisterhaft ist).

Will sagen:
Abgrenzungen von anderen Charakteren ist für manche wichtig, sowohl im Roleplay als auch im Rollplay. Da macht es nichts, wenn sie an manchen Stellen schlecht(er) sind, dafür woanders aber ihre Nische haben. Hauptsache, die Spotlights sind da.

Space Pirate Hondo:

--- Zitat von: Rhylthar am  9.04.2022 | 19:16 ---Es gibt Leute, die wollen sowas wie einen "Wild Mage" spielen. Auf eine Tabelle würfeln, um zu sehen, welche unberechenbaren Auswirkungen die Zauber haben. Der durchgeknallte Ork bei uns bei Forbidden Lands meint immer, er müsste mit seinem magischen Ring hantieren und wahlweise die eigenen Leute grillen oder - mal wieder - einen Dämonen beschwören. W66 regelt. Der nicht minder verrückte Händler quatscht einerseits die Leute an die Wand und andererseits spielt er auf seiner magischen Flöte und huscht durch fremde Körper durch (weil er selbst geisterhaft ist).

--- Ende Zitat ---

Chaos Sorcerer im PHB2 ist genau das (inkl. Würfeltabelle). Was hier jetzt das genaue Argument?

Rhylthar:

--- Zitat von: Space Pirate Hondo am  9.04.2022 | 19:22 ---Chaos Sorcerer im PHB2 ist genau das (inkl. Würfeltabelle). Was hier jetzt das genaue Argument?

--- Ende Zitat ---
Deine Aussage: Wenn alle auf Augenhöhe sind, fühlen sich alle mitgenommen.

Und ich sage: Nein, das muss nicht. Auch nicht bei den Regeln.
Denn das war genau das, was in Flamebeards Gruppe den Spielern nicht gepasst hat (so wie ich es verstanden habe...mag natürlich auch sein, dass es wirklich SpielerINnen waren, die IMMER glänzen wollten).

Natürlich kann man jetzt noch(mal) die Diskussion anfangen, wie sehr die Caster Supremacy in 3.X überhand genommen hat.

YY:

--- Zitat von: Rhylthar am  9.04.2022 | 18:32 ---Jene SpielerInnen, für die Pen&Paper jetzt ganz selbstverständlich auch "Mouse&Discord/Roll20/etc." heissen könnte. Die gar kein Problem damit haben, neben Disney+, Netflix, etc. noch ein Abo bzw. reines Digitalangebot mit D&DBeyond zu bezahlen. Die sich "Critical Role" anschauen und auch so eine "gute Zeit" haben wollen.

--- Ende Zitat ---

Da wird spannend, was passiert, wenn D&D als Mode- bzw. Lifestyle-Erscheinung durch ist.

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