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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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Space Pirate Hondo:

--- Zitat von: Crimson King am 20.05.2021 | 14:57 ---Ne, das ist schon richtig so. Speziell auf höheren Stufen können ziemlich viele Effekte gleichzeitig auf einen wirken.

--- Ende Zitat ---

Man ersetzt alte Powers bei einigen Level UPs, wodurch sich die Anzahl insgesamt konstant bleibt.

Crimson King:

--- Zitat von: Space Pirate Hondo am 20.05.2021 | 15:07 ---Man ersetzt alte Powers bei einigen Level UPs, wodurch sich die Anzahl insgesamt konstant bleibt.

--- Ende Zitat ---

Die Anzahl an Powers steigt auch nach Level 10 durch Paragon Path und Epic Destiny. Die Powers werden tendenziell komplexer durch mehr Effekte. Da kommen dann noch Item-Effekte hinzu. Die größere Zahl an Feats erhöht ebenfalls die Komplexität, und zu guter Letzt werden auch die Auswirkungen gegnerischer Aktionen tendenziell komplexer. Da passiert auf hohen Stufen schon eine Menge.

Arldwulf:

--- Zitat von: Zanji123 am 20.05.2021 | 14:52 ---Ich habe dann allerdings n Video auf Youtube gesehen über den Kampf in 4E der ja doch SEEEHR taktisch sein soll aber auch übelst kleinteilig und detailliert da du genau aufpassen musst wer in wessen "Circle of..." steht ob die Aura bis da hin geht usw. das du eigentlich nen extra Rechner für alle passiven Buffs / negativen Debuffs brauchst.  Ist dies wirklich so oder war das nur extrem überzogen?

--- Ende Zitat ---

Im wesentlichem: Ja, das ist so.

Die Hauptursache dafür ist, dass praktisch alle Charaktere jederzeit irgendetwas beizutragen haben und gleichzeitig man sich bemüht hat eine große Individualisierung zu ermöglichen. Anders als in anderen D&D Editionen haben z.B. Zauberer und Magier verschiedene Zauber und selbst Krieger, Dieb und Waldläufer hauen nicht einfach nur zu, sondern machen besondere Manöver, Finten und Tricks. Auch die Monster sind individualisiert worden - wenn du gegen 5 Goblins kämpfst kann es dir passieren das alle 5 völlig eigenständige Fähigkeiten und Werte haben. Die Umgebung kann ebenfalls Auswirkungen haben und genutzt werden und wenn man alles zusammen nimmt kommt da einiges zusammen. Von improvisierten Aktionen mal ganz zu schweigen.

Zum Beschreiben ist das toll, das Rollenspiel endet nicht etwa einfach wenn Initiative gewürfelt wird sondern äußert sich darin was die Charaktere tun. Auch Zusammenspiel zwischen den Charakteren wird stark gefördert und Gegner sind markanter.

Aber das bedeutet natürlich auch: Wenn man von außen drauf schaut ist es eine Vielzahl verschiedener Aktionen, Effekte und Auswirkungen. Im Spiel selbst fühlt sich das normalerweise durchaus anders an - da man seine eigenen Fähigkeiten natürlich besser kennt und natürlich ist es am Ende oft egal ob man den Gegner nun ins Leere laufen lässt weil man eine Finte macht oder ihn mit einem Donnerstoß zur Seite schubst (außer für das Rollenspiel und manche kleine Details).

Aber taktisch bleibt das Spiel eigentlich immer.

tartex:
Als OSR-Spieler ist meine Lösung des Problems von D&D3.X im Endeffekt gewesen:

mache nicht alles Klassen so komplex wie Magier bei D&D3 zu spielen - der D&D4-Weg, sondern mache alle Klassen so öde zu spielen wie Krieger bei D&D3.

 ~;D

Ernsthaft! Das klappt für mich am besten.

Arldwulf:

--- Zitat von: tartex am 20.05.2021 | 15:41 ---Als OSR-Spieler ist meine Lösung des Problems von D&D3.X im Endeffekt gewesen:

mache nicht alles Klassen so komplex wie Magier bei D&D3 zu spielen - der D&D4-Weg, sondern mache alle Klassen so öde zu spielen wie Krieger bei D&D3.

 ~;D

Ernsthaft! Das klappt für mich am besten.

--- Ende Zitat ---

Es sind halt zwei verschiedene Ansätze die beide auf ein gemeinsames Problem zurück gehen. Ich würde es "Spieler empfinden Kämpfe häufig als etwas das das Rollenspiel unterbricht, und indem sie ihren Charakter kaum ausspielen können" nennen. Verursacht wird dies durch fehlende Individualisierung der Aktionen - wenn viele Charaktere praktisch das gleiche tun ist es halt schwer dies individuell zu beschreiben ohne das es konkrete Spielauswirkungen hat.

Doch Lösungen dafür gibt es mehr als nur eine. Man kann dieses Problem z.B. lösen indem man entweder Kämpfe möglichst verkürzt und vereinfacht. Das verstärkt zwar die Auswirkungen, lässt sie aber nur zu einem geringem Teil ins Spiel einfließen. Oder eben indem man versucht größere Individualisierung in den Aktionen zu schaffen und das Problem bei der Ursache anzugehen.

Die 4E geht den letzteren Weg - die Folge sind die wohl am besten beschreibbaren Kampfsituationen welche so auch in D&D Romanen vorkommen könnten.

Aber ob das für einen selbst etwas ist was man möchte muss man natürlich auch selbst entscheiden, denn natürlich sorgt dies auch dafür das Kämpfe sehr viel vielseitiger und taktischer werden und als Spielelement wesentlich präsenter. Ohne die ausgleichenden Maßnahmen für Nichtkampfsituationen welche die 4E einbringt wäre dies noch viel stärker zu spüren (und war es für Leute welche diese wegließen natürlich umso mehr)

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