Autor Thema: [TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel I NP "Die Sünden der Jugend"  (Gelesen 2347 mal)

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The Things We Leave Behind
- Sommer 2022 –


Prolog The Darkness over Algonac


Nebenplot Kapitel I -Die Sünden der Jugend-

Der Fußweg zum APD war kurz, aber kühl. Die Wärme des Tages war vor einer Briese gewichen welche über den St. Clair Kanal landeinwärts wehte und die Luft merklich abkühlte. Der Geruch des Wassers begleitete den Wind, umschmeichelte ihn und wurde zu den Bäumen hinter der Stadt getragen.

Vereinzelt waren Lichtpunkte auf dem Wasser zu erkennen, wo Boote ankerten und die Nacht dort draußen verbrachten. Auf dem gegenüberliegenden Ufer, der kanadischen Seite, war es dunkel. Dort lagen hauptsächlich Felder und Knicks zwischen denen nur vereinzelt und weit auseinanderliegend Häuser standen. Das einzige Gebäude, welches dort am Ufer hell erleuchtet war, war die Fährstation. Dort war, wie in Algonac auch, der Zoll untergebracht und so bildete der Kreis aus Licht das Einfallstor in die Mauer aus Dunkelheit die am Tage Kanada war.

Im Kontrast dazu waren die bunten Lichter der Ferienhäuser auf Russell Island, welche mitten im Kanal lag, wie die Lichter einer gestrandeten Galaxie die dort mitten im Wasser versank. Sie spiegelten sich auf dem leichten Wellengang und tanzten mit der Krümmung der Wasseroberfläche.

Ein leichtes rauschen war zu hören. Nicht wie Meeresrauschen, aber doch wie kleine Wellen die an die Ufer entlang des St. Clair Drives schlugen, brachen und zurück in den Kanal fluteten. Nur um wenig später vom Wind wieder an das Ufer gedrückt zu werden.

Die Fassade des APD war Dunkel und nur das Schild auf dem Grün davor, sowie der zum seitlichen Parkplatz gelegene Eingang waren erleuchtet.

Wenige Autos standen auf dem Parkplatz, hauptsächlich die Privatwagen der Nachtschicht und ein paar Einsatzfahrzeuge welche nachts nicht unterwegs wagen. So gut es Algonac auch ging, an der Polizei wurde selbst hier gespart und so war die Nachtschicht ausgedünnt. Es hieß lieber am Tag, wenn die Urlauber es wahrnahmen, Präsenz zu zeigen als die Nacht zu sichern.

Man konnte Algonac ein verschlafenes kleines Nest, irgendwo im Norden der USA nennen, aber man sollte nie vergessen, dass mit dem schwinden der Lichter auch in verschlafenen Nestern sprichwörtlich die dunkle Seite der Stadt enthüllt wurde.

Karen´s Sprayaktion war nur ein harmloses Beispiel dafür wie sich das Verhalten der Bewohner änderte, wenn die Sonne unterging.
« Letzte Änderung: 22.09.2022 | 21:05 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
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Dean macht eine kurze geistige Notiz der Autos auf dem Parkplatz, und ob er die Fahrer kannte. Er hat keine besondere Lust auf Gespräche, aber ein paar Leuten sollte er hallo sagen, wenn er schon in der Gegend war.
Doch zuerst meldet er sich am Empfang. Ich könnte auch direkt zu Mac gehen...aber keiner soll denken, das wir für eine Nichte irgendwelche Ausnahmen machen. Also los..
"Dean Genson, ich hole Karen Hardman ab. Ich bin ihr Onkel. Sergeant Wojciechowski hat die Papiere." Er legt Ausweis und Marke vor.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 15:42 von KhornedBeef »
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Offline Outsider

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Es standen nur sehr wenige Autos auf dem Parkplatz, natürlich die Wagen von John und Hank, der Pickup von Mac und noch zwei drei andere Autos die Dean so nicht zuordnen konnte. Einer könnte dem Sozialarbeiter gehören, wenn Dean sich richtig erinnerte. Aber den Namen von dem Typen hatte er schon wieder vergessen.

Die Frau am Eingangstresen winkte Dean einfach durch in Richtung der Tür welche tiefer in das Polizeigebäude führte. Bei John blickte sie zwar kurz auf, aber da die für sie unbekannte Person in Begleitung von Dean war schaffte John es nicht sie von ihrem Kreuzworträtsel abzuhalten, das sie gerade löste.

Mac als Dienstältester Sergeant hatte wohl heute Nacht auch das Kommando über die Polizeistation, die Leutnants waren früh gegangen, wie immer und der Captain auf Bereitschaft. Er nannte es zwar Rufbereitschaft, aber in den letzten Jahren hatte nichts die Qualität oder Dringlichkeit erreicht das irgendjemand den alternden Captain jemals zuhause angerufen hatte. Alle wussten, dass er mit der „Bereitschaft“ nur sein Stundenkonto aufbesserte um früher in Ruhestand gehen zu können. Da es alle, na gut fast alle genauso machen würden, störte es niemanden. So war man in der Nacht sein eigener Herr und musste sich nicht sagen lassen, was richtig und was falsch war. Was vielleicht auch Glück für Karen war.

Die Tür zum Eingang fiel hinter John in´s Schloss und vor euch breiteten sich die Eingeweide des APD aus. In die Jahre gekommener Linoleumboden wetteiferte mit der beigen Wandfarbe und den schwarzen Plastikstühlen rechts und links an den Wänden um den Preis des besten Retrolooks hier drinnen. Das Büro des Wachhabenden Sergeants, also heute Nacht Mac´s Büro, lag auf der Linken Seite, rechts erweiterte sich der Raum zur Verglasten Front hin in das Großraumbüro der Detectives. Durch die getönten Scheiben konnte man schach den Kanal und die Lichter auf dem Wasser erkennen.

Am Ende lagen die zwei Verhörzimmer und die Ausnüchterungs- und Arrestzellen. Dean und John konnten eine Traube von leichtbekleideten Frauen sehen. Hotpants, Netzstrumpfhosen, Bauchfreie T-Shirts, Piercings und aufgestylte Frisuren die auf ihre Abfertigung warteten. Der Fahrer von dem Mac erzählt hatte war nirgendswo zu sehen, wahrscheinlich saß er noch in der Arrestzelle. Ein Hauch von billigem Parfüm und osteuropäischem Dialekt stand in der Luft.

In der Tat nicht der beste Umgang für Karen und Dean war Mac doppelt dankbar.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 13:58 von Outsider »
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ErikErikson

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John
- Eingangsbereich des APD-Reviers


John stolziert bewusst langsam in die Station, und macht sich etwas größer. Er hofft darauf, als "Star-Profiler" erkannt und entsprechend bewundert zu werden. Die träge Stimmung lässt ihn aber schon schlimmes erahnen, und er erwartet nicht mehr als ein paar müde Blicke.

Innen schaut sich John ersteinmal die Prostituierten genau an, um zu sehen "ob Karen nicht am Ende da mit reingesteckt wurde", wie er Dean mitteilt. Dann beginnt John, da er sich schnell langweilt, überall wo es geht seine Nase hineinzustecken, auf der Suche nach jemanden, mit dem er sich unterhalten kann, oder nach irgendetwas interessantem. Mit halben Ohr hört er zu, was Dean so treibt.   

 
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 15:54 von ErikErikson »

Offline Outsider

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Für Johns Geschmack waren die Prostituierten alle einen Tick zu jung, aber ein fünfzehnjähriges Sprayergirl konnte er beim besten willen nicht zwischen den Frauen erkennen. Außer vielleicht Karen hätte sich für ihr Vorhaben den Wasserturm zu verzieren ebenfalls mächtig in Schale geworfen und ihre Klamotten Marke „Edelnutte“ aus dem Schrank gekramt, inklusive Highheels. Aber der Gedanke war zu abwegig. Eine der Prostituierten, welche der Polizistin gerade mit Handzeichen zu verstehen gab, dass sie kein englisch sprach, viel John aus irgendeinem Grund auf. Vielleicht waren es die dunklen Haare, vielleicht die Kreuztätowierung auf dem linken Oberarm, vielleicht auch die Art und Weise ihres Auftretens die John glauben ließ, dass sie sehr wohl englisch verstand.

Das restliche Polizeirevier wirkte verweist und John konnte zwar zwischen den Schreibtischen herumwandern und den einen oder anderen Blick auf die Akten, Papier und Zettel werfen, alle Gesprächspartner schienen allerdings beschäftigt zu sein. Außer natürlich die Dame am Empfang mit ihrem Kreuzworträtsel, vielleicht sollte John dort sein Glück versuchen und der Dame beweisen, dass er John war der „Star-Profiler“ und nicht nur der „Gast von Dean“ welchen man mal ebenso mit reinlässt.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 15:35 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
- vor dem Büro des diensthabenden Sergeants


Früher haben die Mädchen die Rechte, die man ihnen vorliest, wenigstens ab und zu noch verstanden.
Er dreht sich wieder zur Tür, hält aber wieder inne, und wendet sich an John.
" John, was meinst du, woher die Frauen kommen? Du kannst sowas besser als ich. Wüsste gerne, ob sie hier ins Land gekommen sind, und wie. Ist nie zu spät, um ein paar Schleuser-Tricks zu lernen, weißt du." Er lächelt humorlos.
Dann öffnet er die Tür und sagt noch im Eintreten: "Mac, danke nochmal..."
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Mac saß an seinem Schreibtisch, der immer voller Akten und Vorgänge war und blickte auf als Dean eintrat. Vor der Tastatur seines PC´s, welche er mit einem Stück Zeitung abgedeckt hatte, stand eine Schüssel dampfend heißen Eintopfs und das ganze Büro roch nach dem Essen. Irgendwas aus seiner Heimat, mit Weißkohl, Sauerkraut und Schweinefleisch.

"Nie zgadzam się, komm rein setzt dich erst mal, willst du auch was!?" Mac stand auf um Dean zu begrüßen. "Du weißt ja meine Frau macht immer zu viel davon!" Mac zwinkerte Dean zu und rieb sich den runden Bauch der deutlich über seinem Hosensaum hervorschaute. "Bald haben die keine Uniformen mehr in meiner Größe!"

Dann sah Mac, John der noch draußen stand und einen Blick auf die Gruppe Frauen warf.

"Dein Besuch kann auch reinkommen, wenn er will, oder weiter das junge Gemüse betrachten!" Ein breites Grinsen war auf Mac´s Gesicht zu sehen.
« Letzte Änderung: 22.05.2021 | 18:50 von Outsider »
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ErikErikson

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John
- Eingangsbereich des APD-Reviers


John versucht herauszufinden, warum die eine Frau so tut, als ob sie kein Englisch versteht. Ihm fällt auf Anhieb kein plausibler Grund dafür ein, und so etwas unerklärliches interessiert ihn immer. Er beobachtet noch kurz, und wenn sich dann nichts neues ergibt, spricht er die Frau offen auf diesen Umstand an. "Sie verstehen Englisch-Warum verstellen Sie sich?" Länger auf eine Diskussion lässt er sich aber nicht ein- wenn bei der Sache nicht sofort etwas herauskommt, folgt er Dean.

« Letzte Änderung: 23.05.2021 | 17:07 von ErikErikson »

Offline Outsider

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John nimmt den Essensgeruch der aus Mac´s Büro strömt nur am Rande wahr. Er konzentriert sich jetzt auf die Gruppe Frauen. Was dort gesagt wird versteht er nicht mal ansatzweise, irgendein osteuropäischer Dialekt der sich nach Russisch anhört, aber auch jede andere Sprache sein könnte, Kroatisch oder Bulgarisch zum Beispiel.

John verlässt sich lieber auf die Sprache die man eher deuten kann, die Körpersprache. Je länger er dem Treiben dort zuschaut desto eher ist er davon überzeugt, dass die Frau kein Interesse daran hat, dass jemand weiß das sie englisch spricht. Vielleicht weil das nur unangenehme Nachfragen seitens der Polizei nach sich zieht, welche sie nicht beantworten will. Vielleicht weil sie nicht will das die anderen Frauen oder gar ihr Fahrer weiß das sie englisch spricht.

Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem, John kann es beim besten Willen nicht sagen.
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ErikErikson

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John
- Eingangsbereich des APD-Reviers


John möchte der Frau keinen Ärger machen, und interessiert sich auch nicht genug für sie, um das weiterzuverfolgen. Er dreht sich weg und folgt Dean. Er findet es aber seltsam und behält die Sache im Hinterkopf. Falls sich die Gelegenheit ergibt, fragt er Mac, warum die Prostituierten einkassiert wurden.

Offline KhornedBeef

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Dean
- in Macs Büro


"Wo habt ihr die Truppe aufgegabelt, sagtest du? Ich meine, gleich eine ganze Busladung Ladies aus Detroit.. müsste ich doch wissen, wenn es hier so groß etwas zu feiern gäbe." Ein Lächeln, das mehr über alles sagt, was nicht gesagt wird.
War es früher anders oder werden wir bloß alt und unleidlich, Mac?. "Wir sind nicht deswegen hier, ich weiß."
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„Du meinst die Tänzerinnen?“ Dean ist klar, dass Mac´s Frage rein rhetorisch war.

„Oberhalb der Mill Road gibt´s doch diese künstlichen Inseln mit den upper class Ferienhäusern, das Miami des Nordens, wenn man so will, aber ohne Alligatoren und Pythons. Irgend so ein Schnösel hat sich die Truppe bestellt und es kam wie es kommen musste, wo Tänzerinnen sind…“ Mac wackelt mit den Armen „…ist auch Musik und wo Musik ist sind Leute denen das zu laut ist. Tja, und da wären wir, 1000$ den Abend, also für jede nicht für die ganze Truppe, futsch verschwendet an die Nachtschicht das APD!“

Mac seufzt. Was wohl als Antwort auf Dean´s Lachen gemeint ist. Wahrscheinlich wird man unleidlich mit dem Alter.

„Der Fahrer von denen hatte einen offenen Haftbefehl, das wird noch ärger geben. Die Truppe wartet jetzt auf einen Ersatz der sie zurück nach Detroit fährt, zurück in´s „Candy Voce“. Jetzt muss Mac herzlich lachen und sein ganzer Körper schüttelt sich.

„Ist das zu fasse…“

Dann fängt er sich wieder und stellt die Schüssel mit dem Essen beiseite.

„Aber ja du hast recht, deswegen seid ihr zwei nicht hier! Karen sitzt im Verhörraum zwei, wollte sie ein bisschen schmoren lassen und dann ist sie auch weg von dem Haufen dort…“ Mac deutet auf die Frauen „…hat was zu trinken bekommen und kann ein wenig darüber nachdenken wie schlau es war den Wasserturm zu verzieren!“

„Hier das hatte sie bei sich, das Bild sollte wohl so aussehen…was auch immer das sein soll!?“

Mac reichte Dean ein zerknülltes Blatt Papier auf dem eine Skizze zu erkennen war die jemand mit Kugelschreiber angefertigt hatte.



„Lebhafte Fantasie deine Nichte!“
« Letzte Änderung: 26.05.2021 | 15:47 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
- in Macs Büro


Dean fixiert die Zeichnung und rutscht unbehaglich in seinem Stuhl herum. Seine Stirn legt sich in tiefe Falten, während er überlegt, ob er so etwas schon einmal gesehen hat. Er zögert und blickt kurz zu John, bevor er die Zeichnung schließlich weiterreicht.
"Ich hatte mit einem tag gerechnet, vielleicht irgendein Logo... kannst du etwas damit anfangen, John?"
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John
- in Macs Büro


John sieht irritiert aus. "Das ist nicht das, was man üblicherweise erwarten würde. Irgendwas stimmt da nicht. Vielleicht hat Karen mehr Probleme als nur jugendliches Ungestüm. Es handelt sich um eine Art Hybrid aus Mensch und Tier. In diesem Fall, Mensch und Insekt. Gleichzeitg erinnert der Strahlenkranz und die Haltung an einen Engel. Die Arme oder Flügel scheinen in Lumpen gehüllt. Ich kann auf Anhieb keinen Bezug zu jungschen Archetypen oder üblichen Mythologien entdecken. Bestes Szenario: Sie hat es aus irgendeinem Computerspiel, das sie genug beeindruckt hat, um es als Grafiti zu verewigen. Schlechtestes Szenario: Sie hat es in einem-eventuell drogeninduziertem- schizophrenen Schub gesehen. Ich würde das Ding sicherheitshalber durch unsere Symbol-Datenbank lauffen lassen-wenn wir sowas haben, oder Karen einfach fragen. Vielleicht ist es ein abstruses Zeichen von irgendwas, und ich rege mich hier umsonst auf."       
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 10:12 von ErikErikson »

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Mac hört Johns Ausführungen zu bevor er das Wort ergriff.

„Also ein Drogenscreening haben wir jetzt nicht bei ihr gemacht, John und Hank meinten sie wäre vollkommen klar gewesen. Die haben kein Alkohol oder Gras gerochen und bei ihren Sachen…“ Mac holt eine durchschichtige Plastiktüte unter dem Schreibtisch hervor „…waren auch keine Drogen, nicht mal ein Feuerzeug!“

Mac legt die Tüte auf den Tisch.

„Ihr Handy, Schlüsselbund, Taschentücher, zwei OB´s, Labello, ein wenig Kleingeld, ein Portemonnaie und ihre Uhr. Die Handschuhe, eine Stirnlampe und die Spraydosen sind in der Asservatenkammer. Sonst hatte sie nichts dabei!“

"Na gut, einen Beutel für die Spraydosen, aber das wars dann auch."

„Das interessiert dich vielleicht Dean, die kleine scheint große Stücke auf dich zu halten, das war in ihrem Portemonnaie!“

Mac legte ein verblichenes, oft gefaltetes Foto auf dem Schreibtisch dessen Ränder abgestoßen waren. Ein Bild von zwei Männern in Einsatzkleidung, darauf waren Dean und Karen´s Vater zu sehen. Das Bild entstand an dem Tag an dem ihr Vater verstorben war. Im Hintergrund kann man schon die Sturmwolken erahnen welche dazu geführt haben, dass das BORSTAR Team ausrücken musste.

Dean und Karen´s Vater posieren vor einem SAR Rettungshubschrauber, beide den Daumen erhoben mit dem Lächeln derjenigen auf den Lippen die sich für den Augenblick unsterblich hielten.

Keine 24 Stunden später wurde diese These auf tragische und endgültige Art und Weise widerlegt.

Mac sagte leise "Welcher Teeny hat heute noch echte Fotos dabei...mhh...das hat schon was zu bedeuten!"
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 14:53 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
- in Macs Büro


Der Ausdruck auf Deans Gesicht ist ein Spiegel des sich anbahnenden Sturms auf dem Bild: plötzlich, finster, aufgewühlt, aber auch schnell verebbt, gefolgt von kraftloser Ruhe.
"Ihr Vater, vor unserem letzten Einsatz. Eines der Photos die sie und Dana in der Wohnung aufgestellt hatten. Die meisten hat meine Schwester weggepackt, als es...seltsam geworden wäre."
Pause.
"Mac, ich sollte sie jetzt dort herausholen, wenn das in Ordnung ist. Hast du mit John und Hank schon gesprochen?"
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Mac schüttelt den Kopf.

„Nein, ich konnte noch nicht mit den Zweien reden, aber hey schau dir an was da draußen los ist. Ein Haufen Tussen aus Detroit, ihr vorbestrafter Fahrer, da brauchten wir alle unsere schmalen Ressourcen für etwas wirklich Wichtiges. Ich rede mit ihnen, wenn sie zurück sind, dass passt schon!“

Mac wirft Dean die Plastiktüte mit Karen´s Sachen zu.

„Ich Tippe die kleine ist schon auf Entzug, so ohne Handy! Verhörzimmer zwei und sag ihr ich will sie hier nie wieder sehen!“
« Letzte Änderung: 28.05.2021 | 00:02 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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"Aye,Sir!" Dean grinst etwas.
Auf dem Weg zu den Arrestzellen lässt er beiläufig die Skizze durch eine Google-Bildersuche laufen.
"Weißt du, John, wie Mac gibt es nicht mehr viele. Die verstehen, was dienen und schützen heißt, für wen sie das tun. Heute heißt es nur noch 'wir haben unsere Anweisungen' und keiner stellt mehr Fragen. Als ich hier anfing, war es noch anders. 9/11 war weit weg, und würde es auch bleiben, sagten sich alle."
Er strafft sich etwas. "Also, geben wir ein paar Respektspersonen ab!"
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"Du wünscht dir diese Zeit zurück", sagt John, als wäre es ein offensichtlicher Fakt. Er schaut Dean an. "Dir ist klar, wie wenig Sinn das alles macht? Karen verhält sich wie eine Kriminelle, hat aber ein Bild von den respektvollsten Respektspersonen dabei, die man sich vorstellen kann. Von dir und ihrem Vater. Mir ist auch aufgefallen, wie du auf das Bild reagiert hast. Anscheinend gibt es hier zwei, die einen Konflikt mit der Vergangenheit haben."

Offline Outsider

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Die Google Bildersuche erkennt das Bild als „Sketch“, eine Skizze, was es ja im Grunde genommen auch ist. Der Begriffe „Sketch“ wird dann auch prompt zu Wikipedia verlinkt und eine Seite mit der Bezeichnung „It all starts here Sketch“ www.sketch.com taucht auf. Aber die vergleichbaren Bilder sind alles Skizzen, nur nicht so eine wie Karen sie als Sprayvorlage dabeihatte. Vom Bild einer Cobra, die aufgerichtet vor dem Betrachtet steht bis zu Zeichnungen von Star Wars assoziiert Google fast alles mit der Skizze.

Während ihr euch unterhaltet seit ihr bei den Verhörzellen ankommen, der Lack der Türen ist abgestoßen. Man kann erkennen, dass zu viele Leute die Tür mit dem Fuß aufstoßen oder zuschuppsen. Das Bild von einem Mac der in einer Hand eine Akte und in der anderen einen Kaffee balanciert während er die Tür mit dem Fuß aufstößt erscheint vor euren inneren Augen. Schwarze Striche vom Sohlenabrieb der vielen Schuhe die sich da verewigt haben bilden ein ungleiches Muster am unteren Ende.

Das Schloss ist zerkratzt, vom Jahrelangen gebraucht und die mit Draht durchzogene Sicherheitsscheibe in der Tür, durch die man in den Verhörraum sehen kann, hat einen Riss.

Ein Blick durch die Scheibe zeigt einen Raum wie man ihn aus vielen Polizeiserien kennt, vielleicht weniger Glamourös. Ein am Boden verschraubter Tisch, abgestoßene Kanten, rissiges Holzimitat mit zwei stählernen Bügeln rechts und links an denen Handschellen fixiert werden können. Drei Plastikstühle, das gleiche Modell wie auf dem Flur, runden das Inventar ab. Der Boden und die Wände sind von Gebrauchsspuren überzogen, Kratzer, Verfärbungen, abgeplatzter Putz. Dean weiß das über der Tür eine Kamera angebracht ist mit der die Verhöre gefilmt werden. Die dürfte jetzt aus sein.

Der Raum scheint über die Jahre die Gefühle derer die hier verhört wurden aufgesogen zu haben und diese Patina aus schlechtem Gewissen, Schuld, Trotz, Reue und ein wenig Unschuld ist fast greifbar. Sie zehrt den Raum aus und allem was in ihm ist, wie Salzwasser greift es die Substanz der Dinge an.

Das einzig lebendige in dem Raum ist das fünfzehnjährige Mädchen. Karen sitzt vorgebeugt auf dem Stuhl und ihr Kopf liegt auf der Tischplatte, die Arme ausgestreckt scheint sie sich ihrem Schicksal ergeben zu haben. Sie trägt eine alte, dunkle Latzhose, ihr Lieblingskarohemd und die Mütze ihres Vaters mit dem BORSTAR Logo darauf. Unter dem Logo ist das Motto aufgestickt:

SO OTHERS MAY LIVE

Karen blickt vom Eingang weg und starrt die Cola Dose an die neben ihr auf dem Tisch steht, während ihre Finger nervös mit einer Strähne ihres Haares spielen.
« Letzte Änderung: 29.05.2021 | 23:33 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
- Vor der Verhörzelle des APD


"Kriminell.. siehst du das Motto auf der Mütze? Unsere Einheit, meine und die ihres Vaters. Das ist ein Halbsatz, oder? Da fehlt etwas. Der Satz davor, den wir ausblenden, genau wie jeder Feuerwehrmann, Soldat und Polizist. Aber wir wissen, dass er da ist.
Früher hat sie auf dem Bild nur ihren Vater, den unbesiegbaren Helden gesehen. Jetzt sagt es ihr das, was es mir sagt. Das war sein letzter Einsatz.
Das gehört zum Erwachsenenwerden dazu, aber verdammt, das macht es nicht einfacher. Vielleicht wird es auch später nicht einfacher, aber zumindest nutzt sich das Gefühl... irgendwie ab." Er stößt geistesabwesend mit einem Fuß gegen den blättrigen Lack der Tür.
"Gehen wir rein"
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John
- Vor der Verhörzelle des APD


"Na toll, denkt sich John, jetzt haben wir hier tatsächlich zwei, die mit dem Tod von Karens Vater hadern. Beide sind anscheinend nicht in der Lage, daraus klare Konsequenzen zu ziehen, obwohl es sie fertigmacht, und sind jetzt hin und hergerissen. Man muss auch schon ziemlich speziell sein, um BORSTAR beizutreten, wenn ich es mir so überlege...es gehört üblicherweise nicht zum Erwachsenwerden dazu, das der Vater gewaltsam getötet wird. Und meint er mit abnutzen, das er sich inzwischen danran gewöhnt hat, das seine Kollegen erschossen werden? Was ist das für eine Truppe? Blut und Tod sind ja schön, aber doch bitte nur, wenn man zuschaut. Hmm, wenn ich es mir so recht überlege, ist Rebellion gegen eine solche Enstellung eigentlich ziemlich gesund. Ist mir lieber, das Karen im Knast landet, als das sie der nächste BORSTAR Rekrut wird und genauso getötet wird wie ihr Vater. Soll sich jemand erschießen lassen, den ich nicht persönlich kenne! Hoffentlich nehmen die keine Frauen."

"Absolut Dean, so ist es. Die ewige Last der Pflicht. Was gibt es nobleres, was traurigeres? Gehen wir rein."

   

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Als Dean´s Fuß gegen die Tür stieß konntet ihr sehen wie Karen´s Kopf hochruckte und sie sich schlagartig aufrichtet, als ihr eintratet war es erst sowas wie Panik in ihrem Blick. Als sie jedoch Dean erkannte wich die Panik einem herzerwärmenden, vor Dankbarkeit überlaufenden „…es tut mir so leid…“ Gesicht. Das zwar nur für ein paar Auenblicke anhielt und Karen danach wieder auf bockiger Teenager schaltete der etwas von Polizeistaat und Gestapomethoden wegen NICHTS faselte, aber gerade John konnte merken wie sich Karen´s Körpersprache veränderte als ihr das APD verließt.

Die Stimmung da drinnen hatte eine deutliche Wirkung auf das Mädchen gehabt und die peinliche Prozedur sich ihre Schnürsenkel und ihren Gürtel abholen zu müssen während die Prostituierten kicherten, würde noch lange einen Platz in Karens TOP 10 „…will ich nie wieder erleben…“ Momenten einnehmen.

Mac scheuchte euch dann mit einem gespielt knurrigen „Ich will dich hier nie wieder sehen, hörst du!“ aus dem Gebäude und die nächtliche Briese nahm die letzten Spuren des APD´s von euch. Essensgeruch, Linoleum und schweres Parfüm blieben zurück und wichen dem Geruch des Wassers, der Grünflächen und der Nacht.

Mit gesenktem Kopf und einem gemurmelten „Danke…“ in Dean´s Richtung, begleitet von einem skeptischen Blick zu John der wohl sagen sollte „…und wer ist das, mein Sozialarbeiter…“ bliebt Karen den gesamten Heimweg über einsilbig.

Es dauerte auch nicht lange und dann kam Dean´s Haus in Sicht und ihr tratet ein.

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