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Savage Fading Suns

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Landeanflug
Auf dem Observationsdeck drängen sich Scharen von Sternreisenden an der großen Sichtfensterfront, Kinder drücken sich buchstäblich die Nasen platt. Kadan blinzelt mit lichtempfindlichen Augen in den Schein der fernen Sonne. Samhara stellt fest, dass aus dem Orbit betrachtet Stigmata aussieht, als habe es viele Schönheiten zu bieten. Dabei wendet sich ein anderer Reisender den beiden interessiert zu: Eine Art großer Pilger in einem sackleinernen Überwurf mit ergrauendem Rauschebart. Er sagt verschmitzt, über ihren Zielort habe er schon viel Schlechtes gehört, aber ihn als schön zu bezeichnen, würde von einer sehr guten Einstellung sprechen. Die SCs sehen genauer hin, und erkennen das Wappen der Hawkwoods auf dem schlichten Mantel aufgestickt. Der Reisende stellt sich höflich als Connoron Ullivan-Hawkwood vor.



Connoron Ullivan-Hawkwood, ein Pilger


Samhara würfelt Common Knowledge, um ihn einordnen zu können, mit -4, weil Connoron nun wirklich nicht berühmt ist, und erzielt dennoch einen Erfolg: Sie hat damit in Adelskreisen gehört, dass der Familienzweig der Ullivan-Hawkwoods in den letzten Dekaden auf ihrem Heimatplaneten in Verruf geraten sind und an Geld und Ansehen stark verloren hat. Connoron scheint auch nicht eben wild darauf zu sein, über die Situation seines Familienzweigs zu sprechen. Vielmehr schlägt er vor, sich einmal durch die Menschentraube vorzuarbeiten, um einen genauen Blick durch das Panoramafenster zu bekommen. Er bietet Samhara förmlich den Arm, und schafft eine Lücke in den Reihen der Gemeinen (die selbstredend sofort spuren, als Adelige sich nähern). Unter den dreien erglüht Stigmata im dumpfen Licht seiner Sonne, ein Superkontinent und mehrere kleinere Landmassen mit einerseits zu Wüsten gewordenen, schier endlosen Schlachtfeldern, aber andererseits erstaunlich frischem Grün, das ganze Länder bedeckt. Weite Teile der Vegetation sollen ja bereits von Symbioten verändert sein, sagt Connoron. Dennoch hat Samhara Recht: Ein imposanter Planet liegt unter den Beobachtern, mit leuchtenden Farben. Dann taucht die Galatea in die Atmosphäre ein, und erneut warnt die Lautsprecher-Stimme, es könne zu Turbulenzen kommen. Prompt geht ein Schwanken durch das Schiff, und alle Versammelten halten sich nur mit Mühe auf den Beinen. Beide Männer bieten der Baroness den Arm, um ihr Halt zu geben, sie hakt sich kurzerhand bei beiden ein (bei Kadan, weil er tatsächlich sehr gewandt ist und sich stets auf den Beinen halten kann, bei Connoron aus Anstandsgründen).
Erdfarbene Wolkenschleier von sich zusammenballenden Sturmwolken steigen dem herabkommenden Raumschiff entgegen. Die Sicht auf die Kontinente wird davon völlig verhüllt.

Der Raumhafen von Darmak Station
Unterhalb der Sturmwolken breitet sich plötzlich die Metropolenlandschaft von Darmak Station aus. Die einstige Stadt hatte die Fläche eines kleinen Landes bedeckt. Heutzutage sind dessen Randbereiche ein immenses Krater- und Trümmerfeld. Nur der Raumhafen-Komplex überlebt hinter einem gewaltigen, stählernen Bollwerk, das ihn umgibt, und hier sind auch die Einrichtungen der Imperiums-Armee zu finden. Dieser ummauerte Bereich ist immer noch größer als die meisten heutigen Großstädte, und bietet vielen Millionen Zuflucht.


Darmak Station zieht sich weit dahin unter den landenden Schiffen

Froh, von Bord gehen zu können, reihen sich die SCs ein in die langen Reihen aus Sternreisenden, als die Galatea ihre Docking Bay erreicht hat. Auf mehreren der weiten Frachtdecks haben die vielen neuen Rekruten für die Imperiums-Armee in ihren Waffenröcken Aufstellung bezogen, und marschieren nun gemeinsam ab, die Gesichter ernst und vielen ist offensichtlich mulmig, die Dienstzeit dauert gewöhnlich über 10 Jahre, und endet entweder in Ruhm, Tod, oder Konvertierung in einen Symbioten. Junge Priester, die versuchen, Entschlossenheit auszustrahlen, stehen an den Luftschleusen, verlesen Passagen aus der Omega-Gospel, und zeichnen das Sprungtor-Symbol in der Luft über den Köpfen der traurig hinaus Marschierenden, manche besprenkeln die Kettenhauben symbolisch mit Weihwasser.

Die beiden SCs werden umringt von den drei Dienern Samharas. Beim Deboarding sehen sie wieder Connoron Hawkwood: Der alte Ritter hat seinen Wanderrucksack geschultert und führt nun einen langen Wanderstecken mit sich, fast wie einen knorrigen Hirtenstab, und sieht dadurch umso mehr aus, als sei er als einfacher Pilger hier. Sie sprechen ihn an, und er bietet galant an, die junge Dame selbstverständlich zu geleiten, bis sie ihr Quartier erreicht hat.
Kadans scharfen Augen entgeht derweil nicht, dass sich aus einer der abmarschierenden Einheiten ein einzelner Geharnischter aus der Formation löst, und ihnen wie zufällig hinterher schlendert …

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Ein Verfolger
Der Raumhafen ist uralt, überfüllt, und wuselig. Der Weg zur al-Malik-Botschaft kann zu Fuß bewältigt werden, führt aber durch lange Gänge und Hallen. Erste Handelszentren sind auch hier zu finden, und Kadan raunt Samhara zu, er würde ihren unliebsamen Verfolger einmal separat unter die Lupe nehmen, und sie ist einverstanden. Die Gruppe tut so, als würde sie um eine Ecke biegen, und Kadan schlüpft dabei in den Schatten hinter einer Säule, um den Geharnischten zu erwarten. Kurz darauf stehen sie sich gegenüber: Durch den engen Sichtschlitz des Helms des Unbekannten sieht man nur ein funkelndes Auge, gleichzeitig trägt Kadan ja seine Maske. Auf die Fragen des Ur-Ukar hin rückt der Mann in der Bronzerüstung damit heraus, dass er in irgendeiner Form dem Klerus zugehörig sei; beide belauern sich im Gespräch gegenseitig, und niemand findet Näheres heraus, nur den Namen des Geharnischten erfährt Kadan, es ist ein Eccoron Édos.



Immerhin hat Kadan den Verfolger so lange aufgehalten, dass er den Anschluss an die beiden Adeligen verloren hat. In den Schatten macht der Ukar sich schließlich zur Botschaft auf, um den Rest der Gruppe wiederzutreffen.



Die al-Malik-Botschaft
Das Botschaftsgebäude von Istakhr ist ein altehrwürdiger Prachtbau mit säulengetragenem Eingang und Kuppeldächern, aber wie fast alles hier rissig und in schlechtem Zustand. Die Höflinge begrüßen Samhara und wissen durch die Depeschen ihres Vaters bereits von ihrer Ankunft. Die unmittelbaren Befehle scheinen jedoch zusammengesucht werden zu müssen, und so beginnt eine stundenlange Reise von einer Schreibstube zur anderen. Connoron behält seine gute Laune, und beginnt hier bereits bei den Schreibern der al-Malik, Informationen in eigener Sache zusammenzusammeln. Samhara versucht mehrmals höflich, ihn zu verabschieden, aber er besteht darauf, sein Wort gegeben zu haben, die Baroness bis zu ihrem Quartier zu geleiten, und dies habe man ihr noch nicht gezeigt. Tatsächlich sind alle Gästequartiere der Botschaft vollbelegt oder renovierungsfällig, und die zerknirschten Diener kündigen an, sie müssten die Baroness und ihre Entourage leider im Anbaugebäude unterbringen.

Der Anbau ist ein von Rissen durchzogener, etwas staubiger Backsteinbau, der im Krieg mehr schlecht als recht an das Botschaftsgebäude heran gesetzt wurde. Normalerweise werden hier nur höhere Diener oder Gäste des Hauses al-Malik einquartiert. Als also endlich Samharas Zimmer feststeht, empfiehlt sich Connoron, um sicherzugehen, dass er nicht weiter herumschnüffelt, geleitet Kadan ihn noch zum Ausgang des Anbaus. Connoron würfelt, und versteht die Bedenken des Ukar offensichtlich, und schaut verschmitzt. Man wünscht sich gegenseitig viel Erfolg bei den wartenden Aufgaben auf Stigmata (und Connoron sieht so aus, als seien dies fürwahr recht unüberschaubare Aufgaben, die er sich hier vorgenommen hat).

Waldviech:
Ich traue mich ja fast nicht, dazwischenzugrätschen - aber ich muss es mal loswerden: Das hier liest sich alles großartig und ich beginne, Bock auf ein FS-Miniaturen-Game zu bekommen.  :d Weiter so!  :d :d :d

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--- Zitat von: Waldviech am  4.06.2021 | 14:38 ---Ich traue mich ja fast nicht, dazwischenzugrätschen - aber ich muss es mal loswerden: Das hier liest sich alles großartig und ich beginne, Bock auf ein FS-Miniaturen-Game zu bekommen.  :d Weiter so!  :d :d :d

--- Ende Zitat ---

Freut mich! :D
FS und Tabletop, das sollte doch ganz gut passen, finde ich auch. In der ersten Session kamen wir noch gar nicht zum Miniaturen-Rumschieben, aber bald ...!

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Nächtlicher Vorfall
Die drei Diener sind heilfroh, ihrer Herrin ihre Räumlichkeiten bezugsfertig machen zu können, einer wird ausgeschickt, eine der Delikatessen von der Machart vom heimischen Istkahr hier aufzutreiben, damit alle ein Abendessen bekommen.
Kadan überprüft die Korridore vor den zugewiesenen Zimmern, und stolpert (dank eines Raise bei einem Notice-Wurf) direkt über eine lose Metallplatte in einem Winkel – welche sich tatsächlich wie eine schmale Geheimtür öffnen lässt! (Damit ist meine fiese Spielleiter-Überraschung bereits halb vereitelt worden.) Hinter der Geheimtür sieht man eine Stiege in einem schmalen Treppenhaus zwischen den Wänden. Kadan kehrt besorgt zu Samhara zurück, und berichtet von seinem Fund, und von seiner Absicht, einmal einen Blick dort hinein zu werfen. Samhara ist einverstanden, und berührt seine beiden Schläfen, konzentriert sich: Sie löst Mind Link aus, und die beiden können telepathisch miteinander sprechen. Ihre Diener im Hintergrund wenden in höflicher Demut den Blick ab: Sie sind vertraut mit Samharas Psi-Kräften, und besitzen natürlich die Höflichkeit, diese zu ignorieren. Kadan wiederum kommt aus einer Gesellschaft, wo derartiges völlig normal ist, und wirkt sogar geübt in Telepathie. Mit dieser Direktverbindung kann Samhara alles miterleben, als der Ukar in das verborgene Treppenhaus schleicht. Es sickert genug Licht von oben hinein, damit seine Restlichtsicht funktioniert. Er entdeckt mehrere Löchlein in den Backsteinwänden, durch die man von hier drin in mehrere der Zimmer spähen kann. In einem Treppenhaus erspäht er eine Handvoll Gestalten in schwarzer Lederkluft, mit blitzenden Messern in Händen, die angespannt abwarten! Aufgrund seines Stealth-Wurfes bemerken die Menschen ihn ihrerseits nicht, und sie stehen mit den Rücken zu ihm. Sie sprechen jedoch über eine Person, die gerade ein Zimmer bezogen habe, ihr offensichtliches Ziel!

Kadan kehrt lautlos zur Baroness zurück, nachdem er die Geheimtür mit Holzstücken verkeilt hat, und sie beraten sich. Für Samhara steht es außer Frage, dass sie mitgeht, um die verschwörerische Gruppe zu stellen. (Die Diener schlottern entsetzt, aber wagen es nicht, abzuraten.) Mit ihrer Taschenlampe und ihrem Kurzschwert im Anschlag steigt sie mit Kadan herab. Sie nähern sich lautlos, aber die Spieler vergessen zwischendurch den Lichtkegel der Taschenlampe – die Halunken sind also automatisch vorgewarnt! Man hört ein Klicken von einer Schusswaffe, und sie raunen böse den SCs entgegen, sie sollten sich zeigen. Samhara ordnet an, die Gruppe solle sich ergeben. Dann entsteht lauerndes Schweigen. Schließlich ergreifen die SCs die Initiative und biegen um die Ecke des Ganges – in dem Moment feuert der Schurke, der mit einem Hold-Marker genau darauf wartet, seine Pistole ab! Er verfehlt, aber die anderen vier jagen mit ihren Messern auf die beiden SCs zu, versuchen sie abzustechen. Einer löst dadurch Kadans First Strike aus und wird seinerseits von einem Kurzschwert gestreift und ist Shaken. Samhara pariert die Masser mit ihrer Klinge. Dann kommt Kadans Aktionskarte, und er aktiviert seine Psi-Kräfte: Sein Burst fegt als breiter Strahl aus scharfen Weltraumeis-Kristallen durch den engen Gang, und zerfetzt die Schwarzgekleideten. Eigentlich wollten die SCs ja einen lebend fangen um ihn wegen des Überfalls auszuhorchen, aber der Schadenswurf serviert sie alle ab, altes SC-Problem! Samhara ist erschrocken über die Grausamkeit des psionischen Angriffs, und versucht, einen der Halunken zu retten, aber ohne ihr Verbandszeug hat sie einen zusätzlichen Abzug auf Healing, und es gelingt nicht, ihn zu stabilisieren. Nun tappen die beiden im Dunkeln, warum man es auf sie abgesehen hatte, und wer. Kadan durchsucht die Leichen systematisch, und beinahe rituell legt er die paar Fundstücke vor Samhara zu Boden (wie es Brauch ist bei seinem Clan auf Kordeth). Eins der Messer behält er als Trophäe (ebenfalls Brauchtum). Die Klingen sind aus Weltraumschrott, dafür aber sehr kunstfertig gearbeitet und äußerst scharf: Einfache Bettler waren dies nicht. Darüber hinaus führt die Treppe, auf der sie gewartet haben tatsächlich zu einem Gang, auf dem man durch ein Guckloch ebenfalls die bibbernden Dienstboten in Samharas Zimmer sehen kann!



Der falsche Botschafter-Posten
Samhara verlegt ihre Entourage ins nächtliche Botschaftsgebäude, und verlangt mit anderen Adeligen zu sprechen. Die krummsäbeltragenden Wachen erwähnen, dass es dergleichen Vorfälle schon mehrfach gab im Anbau-Gebäude, schließen aber einen Attentats-Versuch entschieden aus. Ihr Herr Rahoudun al-Malik könne mehr darüber sagen, aber erst morgen.
Endlich trifft auch der abgehetzte übrige Diener mit der Curryspezialität ein, und es gibt in einem der Konferenzzimmer ein Nachtmahl.


Rahoudun al-Malik, Leiter der Botschaft von Istakhr

Am nächsten Morgen haben die Schreiberlinge ihre Pergamente zusammengesammelt, und Rahoudun al-Malik nimmt die SCs in Empfang, eine gewinnende Persönlichkeit mit schneeweißem Grinsen. Er ist untröstlich über den nächtlichen Schreck, der seiner Anverwandten widerfahren ist, und sagt, nun wisse man endlich, wo die gelegentlichen Beutelschneider im Anbau herkamen. Er gratuliert den beiden SCs für ihren Mut. Dann geht er zu den wie er sagt erfreulicheren Themen über: Man wird heute Samhara die Botschaft zeigen, und ihren neuen Posten, den ihr Vater ihr zugewiesen hat. Eine große Ehre fürwahr. Im Verlauf des Tages begreift Samhara endlich (trotz ihrer typischen Naivität), dass die Funktion zwar sehr elegant, aber völlig unnütz ist – ihr Vater scheint zu planen, dass sie unauffällig irgendetwas abwartet, jetzt, wo sie hier in Position gebracht wurde. Welches größere Vorhaben sie begünstigen soll, geht nicht aus seinen Depeschen hervor, er drückt sich sehr blumig aus.

Spurensuche in Darmak Station
Kadan und Samhara wollen den Schurkenstreich der vergangenen Nacht keinesfalls auf sich beruhen lassen. Den nächsten Tag verbringen sie im Raumhafen, um Recherchen anzustellen (Samhara kann dadurch auch in vielen der kleineren Institutionen und Ämter vorstellig werden und sich schon einmal etablieren, was auch wichtig ist). Kadan fällt (dank hohem Common Knowledge-Wurf) ein, dass aus dieser Gegend der Bekannten Welten das einstige Adelshaus der Masseri stammt, welche ihren Heimatplaneten Daishan an die Symbioten verloren haben; die übrigen Masseri werden seit längerem von Haus Decados gezwungen, gegen die al-Malik vorzugehen. Eine Verschwörung könnte also aus dieser Richtung kommen.
Immerhin bekommen sie über ihren merkwürdigen Verfolger von vorgestern heraus, dass ein Eccoron Édos regelmäßig unterkommt in einer der Einrichtungen für die Manifest Light Legion. Dieses Gebäude stellt sich als kleine Kaserne heraus, dort wo der Raumhafen in die Wohngegenden übergeht. Als die SCs dort eintreffen, werden sie schon von der Gestalt in dem Bronze-Harnisch vor dem Tor erwartet, und er sieht sie misstrauisch durch den Sehschlitz seines Helms an …


So weit sind wir gekommen in der ersten Session. Demnächst folgt Session 2, und dann werden wahrscheinlich endlich auch Battlemaps gebaut und Miniaturen vorgerückt! :)

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