Raus aus Darmak StationAm nächsten Tag brechen meine SCs in neuer Gruppengröße vom Kloster aus auf, um ihren Flieger nach Dawn Mountain I zu nehmen.
Ich mache einen GM Move, und bekomme "Advance a Threat": So leicht werden die Schergen von Baro Magarov die Suche also nicht aufgeben.Die Bedrohung erscheint in Form von geharnischten Kriegern der Hausgarde der Decados, welche auf der Agora umher patrouillieren und nach jemandem bestimmten Ausschau zu halten scheinen. Diese Gardisten (auch manchmal Kosaken genannt) sind im Sprungnetz nicht für Ritterlichkeit bekannt, sondern eher für Brutalität und Stasi-Methoden.
Die Hausgarde der DecadosIch versuche mich an einem
Quick Encounter, um die Agora auf dem Weg zum Wagenlenker-Hangar zu überqueren, ohne von den Patrouillen entdeckt zu werden. Ezandrah würfelt
Stealth, und scheitert, sie sieht ja auch nicht, wo die Truppen sind. Eccoro nimmt sie eilig bei der Hand und würfelt ebenfalls
Stealth: Mit seinem
Raise hat er Ezandrahs Misserfolg wieder ausgeglichen. Sir Hawkwood würfelt
Notice, um die Augen auf den Geharnischten zu haben, während er Eccoros Schleichweg folgt ... aber hat einen Misserfolg. So habe ich einen Erfolg zu wenig, um das
Quick Encounter zu schaffen. Bennies ausgeben will ich nicht, ich bin zu geizig, die Session hat gerade erst begonnen.
Direkt vor dem Hangar-Gebäude holen also von rechts her drei Geharnischte zu meiner Gruppe auf, als sie gerade geglaubt haben, es geschafft zu haben! "Heda, haltet ein, Fremde! Die Herren von Severus haben ein paar Fragen an Euch!", klingt es hohl hinter der schwarzen Gasmaske eines der Gardisten. Alle drei sind Hünen, vielleicht handelt es sich sogar um genetisch veränderte Grimsons, wie die Decados sie gerne einsetzen.
"Ich bitt' Euch, uns nicht im Weg zu stehen, gute Männer!", sagt Connoron im Versuch, einen Befehlston anzuschlagen, "wir haben ein Flugschiff zu bekommen!"
"Du da! Du bist Eccoro Édos!", schnarrt es hinter einer anderen Gasmaske, und ein schwarzer Plastikhandschuh zeigt dem Angesprochenen ins Gesicht, "Du kommst mit uns mit. Gehorche, im Namen unseres Herren Baro Magarov Decados."
Eccoro schickt ein Stoßgebet zum Allschöpfer und strafft sich, boostet seinen
Intimidation-Würfel auf W8: "Euer Herr weiß, dass ich derzeit dem Sir Ullivan-Hawkwood diene, Gardist! Des Baros Ansprüche auf meine Dienste sind derweil ausgesetzt. Ihr gefährdet den Frieden hier auf der Agora, wenn Ihr den Wünschen des Herren Hawkwood zuwider handelt. ... Wir sollten nun die Imperialen Legionäre dazu rufen, und sehen, was sie zu Eurem Betragen denken — inklusive des Überfalls gestern früh am Cunona Plaza!"
Durch seinen
Boost und Würfelglück erreicht er eine 15 als
Intimidation-Resultat. Die Gardisten haben zwar
Spirit W8, aber würfeln eine 1! Auf offizielle Rechtfertigen vor den Imperialen haben sie mal
gar keine Lust! Sie scheinen Eccoro nur unverwandt anzusehen durch ihre pechschwarzen Visiere, und treten dann zögerlich zurück.
"Solch ein Überfall hat nie stattgefunden. Das muss ein Irrtum sein. ... Wie der Herr Hawkwood befielt ...", knurrt der eine. Ein anderer beginnt in seinen Krächzer zu sprechen. Sie werden nicht lange eingeschüchtert bleiben ...
Meine SCs eilen in den Gilden-Hangar.
Flug nach NordenDer Flug mit dem etwas klapperigen Luftshuttle vergeht ein paar Stunden recht ereignislos. Es ist vollgestopft mit Legionären, die alle recht verdrießlich aussehen. Ezandrah kann nicht sehen, wie sie von den Männern angestarrt wird, scheint es aber instinktiv zu spüren, und wirkt umso mehr in sich gekehrt. Connoron versucht, sie etwas zu unterhalten mit Anekdoten über die grünen Hügel von Delphi und das Brauchtum der fröhlichen Landbevölkerung dort, aber sie scheint nur mit einem Ohr zuzuhören.
Eccoro ist in Gedanken ebenfalls noch woanders, und zwar bei dem Zusammentreffen vorhin: Irgendwann fragt er den Hawkwood halblaut, "denkt Ihr, der Baro macht sich die Mühe, zu recherchieren, wohin unser Flug geht, um uns Truppen hinterher zu schicken?"
"Ja, denke ich schon, mein Freund! Und was er herausfinden wird, ist, dass unser Ziel die Imperiale Militärbasis Dawn Mountain I ist — in der es nur Imperator-treue Legionäre gibt, nebst ihrem Kommandanten vom Hause Hawkwood. Alles Dinge, welche die Decados scheuen wie der Dämon das Weihwasser! Und er wird herausfinden, dass wir dort auch schon nicht mehr sind, sondern umgehend weitergereist sind, und dass jenseits von Dawn Mountain nur Staub und Gestein existiert, auf hunderte von Meilen! Wahrlich eine Region, in der eine Fahndung nach uns einer Suche nach dem Pygmalium-Splitter im Heuhaufen gleich käme, wenn wir nicht gefunden werden
wollen." Er lächelt sein Gegenüber verschmitzt an.
Eccoro nickt, aber bleibt ernst. "Kennt Ihr die Wüste, Sire?"
"Nein, nur vom Überflug! Delphi ist wie eben erwähnt grün und mild. Baro Samhara sagte, sie fände die Wildnis Stigmatas schön! Das hat sie mir sogleich sympathisch gemacht."
Eccoro schaut aus einem der kleinen, quadratischen Fenster. Unter ihnen verschwinden die letzten Ausläufer des Darmak-Siedlungsgebietes mit seinen künstlichen Bewässerungsanlagen und festen Straßen. Jenseits davon schließt sich die offene Wüste an, ockerfarben und gelblich, der Staub weht so dicht, dass man nicht weit sehen kann.
"Wir werden Turbulenzen erleben", sagt Ezandrah in gedämpfter Stimme.
Sir Connoron wendet sich ihr zu, und will gerade etwas Beschwichtigendes sagen, da knackt der Lautsprecher über ihnen, und einer der Wagenlenker sagt durch, "Wir werden Turbulenzen erleben. Alle Fluggäste werden gebeten, sich auf ihre Plätze niederzusetzen."
Das Schlachtfeld von StrákhDas Luftschiff wird bereits ziemlich durchgerüttelt, als es niedriger sinkt, die Wände vibrieren besorgniserregend, und die Antriebe kämpfen dröhnend gegen die Sturmböen an.
Als der Flieger endlich auf dem Geröll aufsetzt, sagt die Lautsprecherstimme, man könne die Zwischenlandung erst wieder beenden, wenn der Sandsturm vorüber gezogen sei. Ein Blick nach draußen verrät, dass der eigentliche Sandsturm nach gar nicht da ist, er wird noch viel schlimmer werden.
"Na wunderbar", knurrt Eccoro, "einfach mal ein paar Stunden länger hier herumsitzen, zusammengequetscht wie Büchsennahrung."
Connoron späht aus dem Fenster, und sagt, "nein, wir vertreten uns die Beine! Wisst Ihr, wo wir gelandet sind? Direkt am Schlachtfeld von Strákh!"
Die beiden Geistlichen sehen ihn zögerlich an. Eccoro sagt, "... eins der Schlachtfelder aus der Zeit, als die Symbioten-Heere Darmak Station gefährlich nahe kamen. Aber das ist beinahe zwanzig Jahre her!"
"Ich habe nach meiner Landung am Raumhafen Erkundigungen eingeholt. Dabei habe ich von vielen Schlachtfeldern gehört, die nie aufgeräumt wurden! Lasst uns einen Blick darauf werfen, schlage ich vor, aus reiner Neugier."
Ezandrah sieht Connoron an, ihre Augenbrauen heben sich verdutzt hinter ihrer Augenbinde: "Ist uns das denn erlaubt?"
"Wir vertreten uns die Beine, und machen uns dabei ein Bild von den historischen Örtlichkeiten!"
Der Hawkwood-Ritter nimmt den Wagenlenkern das Versprechen ab, nicht ohne die drei weiterzufliegen, aber die Piloten haben sich sowieso auf eine stundenlange Wartezeit eingestellt. "Seid zurück, bevor der Sturm aufhört ... vorher ist an einen Abflug nicht zu denken, Sire. Aber tut Euch einen Gefallen, und seid zurück,
bevor der Sturm beginnt", murrt einer der Gildenmänner.
Tatendurstig schreitet Connoron mit wie wild flatterndem Überwurf vor den beiden anderen her. Der Sand wirbelt noch nicht so heftig um sie her, aber am Horizont wälzt sich eine dunkelbraune Staubwolke auf sie zu.
Das Geröllfeld ist übersät mit Harnischteilen, Schwertern, Fahrzeug-Wracks, und Maschinenteilen, die vereinzelt aus dem Sand und Kies schauen.
"Ein trister Ort fürwahr, Sire! Aber wir kommen wohl nicht zum Beten hierher?", ruft Eccoro über das Windheulen hinweg.
Ezandrah fügt hinzu: "Sollen wir etwa den Toten zwanzig Jahre alte Habe abnehmen, Sire?"
"Die Gefallenen sind schon vor langer Zeit ins Licht des Allschöpfers aufgestiegen! Aber wenn wir etwas tiefer graben, ist hier sicher das eine oder andere Wertvolle übrig, das uns eher nützt als ihnen!"
Ezandrah ruft verblüfft, "aber Ihr seid doch ein Hawkwood! Was interessiert Euch uralter Plunder, Sire?"
Connoron: "Gewiss, aber mein spezieller Familienzweig stand seit dem Imperatorkrieg nicht eben im Goldregen! Und diese Expedition finanziert sich nicht von allein! Wir werden viele Firebirds brauchen, um diese Suche durchzuführen, und meine letzten Mittel gehen seit unseren Abenteuern am Raumhafen langsam zur Neige! Allein schon neue Batterien für mein Energieschild wären bereits ein lohnender Fund!"
Eccoro fügt hinzu: "Klar, Sachensuchen kann hier draußen eine lohnende Tatigkeit sein. Wir hätten Schaufeln mitbringen sollen ...", und er beginnt sich zwischen den Steinsbrocken umzusehen.
Ich mache einen
Dramatic Task über drei Runden, und brauche neun Erfolge insgesamt. Alle drei verdienten
Task Token werden einen Fund zutage fördern. Dann müssen meine SCs sich verkrümeln, um nicht weggepustet zu werden. Keiner von meinen Leuten hat
Battle, aber
Athletics ist nützlich zum Klettern und Buddeln, und natürlich
Notice.
Nach einer Weile hören die anderen beiden Ezandrah aufschreien: "Oh Gott, Gott hilf' uns!", es klingt entsetzt.
Beide Männer eilen herüber zu ihr, und sehen, dass sie ihre Augenbinde abgenommen hat, das Metallteil von sich schleudert, das sie gerade aufgehoben hatte, und auf etwas im Sand deutet: Ein bleicher Schädel, länglich und mit vielen Augenhöhlen, und grausamen Mundwerkzeugen, welche an gebogene Fangzähne erinnern.
"Ist das, was ich vermute, das es ist ...?", ruft sie gellend.
Connoron legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, und sieht erschrocken auf den Fund herab. Eccoro sagt: "Ja, ein Symbioten-Schädel. Von einem der größeren Exemplare. Wenn Du mehr sehen könntest, würdest Du auch die Torsos im Sand sehen. Der Sand hat die Chitinplatten völlig abgeschmirgelt!"
Ezandrah sagt angeekelt: "Wir hätten nicht herkommen dürfen, zumindest nicht ohne den Beistand eines hochrangigen Priesters. Bei Gott, hier könnten überall ihre Sporen sein. Vielleicht sind wir bereits fluchbeladen!", und sie klopft sich hastig die Hände an ihrem Mantel ab.
"Nach den Flammenwerfern der Imperialen Legion und hinterher zwanzig Jahren im Sand sind ihre Sporen alle tot, Ezandrah", sagt Eccoro, "glaub' mir, ich war auf vielen Straßen die durch das Ödland verlaufen, und an Orten wie hier. Keine Angst."
Sie zeichnet das Sprungtorsymbol vor sich in die Luft und tritt von den außerirdischen Gerippen zurück: "Ich habe keine Angst, Sir. Aber wir sollten sogleich beten, sobald wir diesen unreinen Ort verlassen haben."
Édos nickt: "Ganz recht. Du warst noch nicht außerhalb von Darmak Station, oder?"
Sie schüttelt stumm den Kopf, und bekreisigt sich erneut.
"Wir haben nicht mehr allzu lange, bis wir uns vor dem Sturm zurückziehen müssen, sagt Connoron.
Ezandrah nickt mit einer gewissen Bestimmtheit. Die drei suchen hastig weiter, während der Wind noch stärker wird.
Ezandrah scheint tatsächlich abgelenkt, denn in Runde zwei des
Dramatic Task hat sie einen Misserfolg bei ihrem
Athletics-Versuch, in Runde drei patzt sie sogar! Sie stürzt von einem größeren Panzer-Raupenrad ab, aber nimmt laut Orakelwürfel keinen
Fatigue-Schaden. Das kostet die anderen beiden Zeit, um ihr wieder aufzuhelfen, und reduziert eins meiner verdienten
Task Tokens. Noch dazu bekommt Connoron eine Kreuz-Karte — eine
Complication! Einer der alten Sprengsätze geht ganz in seiner Nähe hoch und hüllt ihn in Staub, er hat -2 auf seinen
Notice-Wurf.
Es liegt aber an ihm, den
Dramatic Task noch zu schaffen, also setze ich mehrmals Bennies ein, hoffe auf ein As — aber bekomme schließlich eine Doppeleins! Damit scheitert mein
Dramatic Task, meine SCs haben nur einen kleinen Teil des Schlachtfelds durchsucht bekommen, und ich muss mich mit einer einzigen lausigen Kartenziehung für die Fundstücktabelle begnügen.
Das einzige Wertvolle, was meine Leute ergattert gaben, waren Stahl-Armschienen. Na, besser als nix.
Dann gibt's noch einen GM Move, bevor meine Scs sich rasch zurückziehen müssen. Die Tabelle sagt, ein Zufallsereignis, und dieses ist: Create Community."Beim Allschöpfer, hier draußen steht ein Zeltlager!", ruft Édos erstaunt über das Sturmtosen hinweg. Er hat recht: Genau neben dem Schlachtfeld von Strákh stehen Militärzelte zwisvhen den Felsen, die von in Leder gekleideten Gestalten eilig sturmsicher gemacht werden. Die von Connoron ausgelöste Staubexplosion hat sie jedoch alarmiert. Als sie plötzlich die drei Sachensucher entdecken, reißen sie primitive Gewehre, Hautschilde, und schwere Knüppel hoch, und stürmen auf sie zu!
"Sieht aus, als gäbe es durchaus eine Gefahr auf diesem Schlachtfeld, aber es sind nicht die Überreste der Symbioten!", ruft Eccoro und bringt sein Schild vor, positioniert sich vor Ezandrah.
"Haltet ein!", gellt Connorons laute Stimme, lasst uns verhandeln!!"
Eccoro schreit, "das ist Wüstenvolk, Sir Hawkwood! Die verhandeln nicht!"
"Es sind Orrionos Banditen. Sie sind Teil meiner Voraussagung", ruft Ezandrah tonlos, als wäre sie sich dem sehr sicher.