Medien & Phantastik > Lesen

Meine 2. Krise des Fantasy-Lesens

<< < (2/16) > >>

Swafnir:
Mir ging es ähnlich. Allerdings bin ich jetzt auf den Trichter gekommen und lese alten Fantasywerke. Die meisten die ich gelesen habe, waren so aus den Jahren 2000-2010. Da sind die alten Bücher schon ein großer Unterschied.

Das Problem mit den Namen hab ich nur, wenn ich zu lange Pausen mache oder die Fortsetzung zu lange auf sich warten lässt. Daher lese ich Reihen nur noch am Stück und warte bis alle erschienen sind.

Tele:
Weltengeist, mir geht es genauso. Mich verlässt der Wille, wenn ich Beschreibungen von tollen neuen Kontinenten, ungewöhnlichen Wesen und, am schlimmsten, neuen Sprachen lese. Da muss das Buch echt gut sein und mich auf den ersten 20 Seiten packen, sonst vergeht mir komplett die Lust.

In den letzten Jahren haben das nur noch Markus Heitz, Bernhard Hennen, Bernd Perplies und Robin Cobb geschafft.

Da lobe ich mir Sachen wie Dunkle Lande, Skullduggery Pleasant als Variationen unserer Welt oder bekannte Franchises.

Supersöldner:
ein Gutes Buch kann man im lauf der Jahre auch mehrfach Lesen. das hilft meist auch beim lehren/merken von so was.

Tele:

--- Zitat von: Supersöldner am 22.08.2021 | 12:57 ---ein Gutes Buch kann man im lauf der Jahre auch mehrfach Lesen. das hilft meist auch beim lehren/merken von so was.

--- Ende Zitat ---

Ich will unterhalten werden, nicht für 'ne Prüfung büffeln. Für die meisten sind Tolkiens Fußstapfen etwas groß...und vielleicht sind es auch keine erstrebenswerten Stapfen...

Weltengeist:

--- Zitat von: Tele am 22.08.2021 | 12:51 ---Weltengeist, mir geht es genauso. Mich verlässt der Wille, wenn ich Beschreibungen von tollen neuen Kontinenten, ungewöhnlichen Wesen und, am schlimmsten, neuen Sprachen lese.

--- Ende Zitat ---

Eigentlich will ich ja diese neuen Welten. Aber in der Praxis ist ist die Informationsdichte bei der Einführung für mich häufig zu hoch. Und ich habe wirklich keine Lust, ein Fantastik-Buch mit Textmarker und Post-Its zu bearbeiten, um neue Begriffe zu markieren und wiederzufinden. Sowas mache ich beruflich und bei Sachbüchern ständig, aber nicht bei Belletristik.


--- Zitat von: Tele am 22.08.2021 | 13:03 ---Für die meisten sind Tolkiens Fußstapfen etwas groß...

--- Ende Zitat ---

Die Frage mit den Fußstapfen Tolkiens habe ich mir auch schon gestellt. Warum hatte ich seinerzeit mit einem (nicht eben unterkomplexen) Mittelerde keine Probleme? Ich vermute, dass es daran liegt, dass bei Tolkien ein großer Teil der Welt Fluff ist, den man nicht wirklich braucht, um die Kernhandlung zu verstehen. Diese erschließt sich auch, wenn ich nicht verstanden habe, wessen Sohn Gimli genau ist, dass Gandalf gar kein Mensch ist oder welche Rolle der Anführer der Nazgûl im Zweiten Zeitalter gespielt hat. Bei mehreren Fantastik-Büchern, die ich ihn letzter Zeit in Händen hatte, war dem aber nicht so - da waren die ganzen Namen und Hintergründe sehr wohl wichtig für die Story.

Das Schlimme ist dabei: Im Grunde finde ich das ja cool - eine Geschichte, die dicht mit dem eigenen Hintergrund verwebt ist. Aber in der Praxis klappt das bei mir eben nicht (mehr?) so richtig. Ich habe dabei die Theorie, dass es daran liegt, dass man sich als Autor einen derart gemächlichen Einstieg und Erzählrhythmus wie beim Herrn der Ringe heutzutage nicht mehr leisten kann. Es muss halt gleich von Anfang an zur Sache gehen. Und dabei bleibt zu wenig Zeit, um die Welt wirklich solide einzuführen. Ein schwieriges Unterfangen für einen Autor.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln