Operation SECOND LOOK (Beirut)
Auf diese Mission hatte ich mich schon lange gefreut. Liest sich sehr gut und leitet/spielt sich sehr gut. Nach ungefähr 8 Sessions sind wir letzte Woche zum Finale vorgestoßen, was noch fehlt ist der Epilog.
Worum geht es? Die Agenten sollen Francois Genoud, einem unsicheren Delta Green Informanten in Beirut auf den Zahn fühlen. Dort soll auch ein großer Heroin-Deal stattfinden. Das ist im Grunde alles was man zu Beginn weiß.
In Beirut entfaltet sich dann die tolle, offene Struktur der Mission. Die Agenten haben viele Anknüpfungspunkte zu Beginn und je nachdem, wie sie vorgehen, kann sich der Verlauf von SECOND LOOK verändern. Es gilt zahlreiche Akteure zu identifizieren und dann deren Rolle im Game zu interpretieren, um letztlich überhaupt zusammenpuzzeln zu können, was sich Beirut wohl abspielt und abspielen wird.
Es sind eine Reihe von Fraktionen beteiligt, deren Interessen teils sehr unklar sind zu Beginn:
1. Francois Genoud - Ex-Nazi, Antisemit, unsicherer DG-Friendly, Drahtzieher des großen Deals
2. Marcel Francisci von der korsischen Mafia
3. ägyptische Söldner mit einer Mumie
4. ein libanesischer Warlord mit Rohopium
5. ein wiederbelebter deutscher SS-Offizier
6. eine Dame vom SDECE, Franz. Geheimdienst
7. Amin al-Husseini, der ehemalige Großmufti von Jerusalem
8. die lokale CIA-Station mit Miles Copeland
9. die Mumie selbst, die halb-real auftaucht
Die Gesamtlage halbwegs zu entschlüsseln, ist für die Agenten überlebenswichtig. Zu irgendeinem Zeitpunkt muss nämlich Genoud konfrontiert werden. Und wenn die Agenten dann nicht gut informiert sind, wird er die SC knallhart abziehen.
Meine Spieler sind tatsächlich sehr strategisch an die Sache rangegangen und haben die Unterhaltung mit Genoud erst herbeigeführt, als sie den Rest schon ziemlich gut abgegrast hatten. Entsprechend hatten sie die Mittel um ihn unter Druck zu setzen und eine gute Ausgangsposition im Finale herbeizuführen.
Sie beschlossen ihre guten Karten so einzusetzen,dass sie sich an Bord des Frachters schmuggelten, um dann auf hoher See eine Konfrontation mit de De Kleist zu versuchen. Ich hatte schon den TPK vor Augen, da auf Gegnerseite 3 Custodesmonster agieren. Das erste wurde klandestin ausgeschaltet und die Überreste untersucht, der Rest wurde mittels Handgranaten in die Luft gejagt, also „wie immer“
Points of interest:
- Als studierter Historiker bin ich begeistert, wie geschickt in diesem Szenario reale und fiktive Personen verwoben sind.
- sämtliche Motivationen und Akteure verhalten sich durchweg glaubwürdig
- besonders cool: Miles Copeland. Ich wusste dass er in Wirklichkeit ein altgedienter CIA Spezialist für den Nahen Osten war, u.a. Verantwortlich für den Putsch in Persien. Meiner Spieler ergoogelten, dass er dazu noch Gründungsmitglied im Glenn Miller Orchestra war - wie cool!
- Man hat eine gute Mischung aus Investigation und aber auch mystischen Szenen mit Menkara
- Kampf gab es bei uns nur im Finale
- das Gespräch mit Genoud will gut vorbereitet sein, es ist nicht leicht einen so intelligenten Manipulator-Drahtzieher-Netzwerker zu spielen.
- feine Kulissen: Beirut als das Paris des Ostens & das Casino Du Liban