Autor Thema: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)  (Gelesen 4300 mal)

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Online angband

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In der kommenden Woche startet eine meiner Rollenspielrunden mit Fall of Delta Green. Ich habe das Vergnügen, die neue Kampagne Borellus Connection zu leiten. Die Kampagne ist noch nicht publiziert worden. Es gibt allerdings bereits ein Vorab-Pre-Layout-PDF. Ich rechne mit 30+ Sessions, in denen meine 3 Delta Green Agenten im Jahr 1968 durch verschiedenste Länder reisen werden ;)

Wir spielen online und ich versuche von Roll20 umzusteigen. Geplant ist Black Book zur Charakteverwaltung zu nehmen und das Tool Miro (Danke an Blechpirat für den Hinweis!) als kollaboratives Whiteboard.

Es sollte klar sein, aber hier vorsichtshalber noch einmal deutlich: SPOILER-WARNUNG!!

Zur Vorbereitung habe ich 440-Seiten-PDF 1 1/2 mal komplett gelesen. Ich starte mit dem in sich weitgehend abgeschlossenen Szenario On A Bank By Moonlight, welches ich letzte Woche beim Tanelorn-Treffen geleitet habe. Danach geht es dann nach Südostasien.

Zur Einstimmung zeige ich den Desktop, den ich für das erste Szenario gebastelt habe. Disclaimer: ich bin Design-Noob.


So sieht das dann in Miro aus. Grün unterlegt sind einige Regel-Exzerpte und Dinge, die man sonst hinter einem SL-Schirm vielleicht hätte. Rechts ist ein Bereich für Skizzen etc. Links einer für Bilder, Fotos, Handouts und so weiter. 
« Letzte Änderung: 18.09.2021 | 19:42 von angband »

Offline Uthoroc

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #1 am: 18.09.2021 | 19:32 »
Sehr schön! Mir hat die Kampagne beim Lesen extrem gut gefallen. Bin auf deinen Spielbericht sehr gespannt!


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Offline tannjew

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #2 am: 18.09.2021 | 21:05 »
Ich finde den Desktop klasse, wäre ohne deinen Hinweis nicht auf den Gedanken gekommen, dass du ein Design Nook bist. Freue mich auf euren Spielbericht :)
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Online angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #3 am: 19.09.2021 | 12:47 »
Danke für euer Interesse :)

VORBEREITUNGEN

Abseits vom Lesen des langen PDFs, habe ich schon eine ganze Menge Zeit in die Vorbereitung gesteckt. Ich erzähle einfach mal ein bisschen, vielleicht hilft es ja dem ein oder der anderen zukünftigen SL.

Regeln:
Das Regelbuch ist gut zu lesen, aber auch teilweise unübersichtlich. Ich bin ja NBA-erfahren hinsichtlich Gumshoe-Regeln. Im direkten Vergleich gibt es einige Abweichungen. Ich habe mir die wichtigsten Regeln herausgeschrieben, als ich gemerkt hatte, dass ich sonst alles durcheinander werfe.

Setting:
Die Hauptarbeit lag für mich auf dem Setting. Die 1960er sind als Hintergrund unverbraucht, aber erfordern dadurch auch mehr Vorbereitungsaufwand, jedenfalls für mich. Besonders bewusst wurden mir meine Wissenslücken, wenn es um Südostasien geht. Hier eine Filme-Shortlist:
  • The Trial of the Chicago Seven
  • JFK - Tatort Dallas
  • French Connection
  • 13 Days
  • The Kennedys
  • 11 / 22 / 63
  • Apocalypse Now, Full Metal Jacket, Platoon, Wir Waren Helden
  • LBJ

An Literatur habe ich von James Ellroy - An American Tabloid gelesen. Ein sehr gutes Buch und passt wie die Faust aufs Auge, aber extrem schwierig zu lesen aufgrund der Wortwahl und der Schreibweise des Autors.

Ich habe mir zahllose Youtube-Dokus zu den Themen Drogenhandel, Heroin, Vietnamkrieg und Organisiertes Verbrechen reingezogen. Besonders erwähnenswert ist eine neunteilige Arte-Reihe zu Vietnam.

Während wir bei den Schwiegereltern im Urlaub waren, habe ich am Tablet eine Folie "Heroin For Dummies" erstellt, damit allen am Tisch klar ist, wie man Heroin produziert und wie das Zeug in seinen unterschiedlichen Raffinierungsgraden aussieht. Ist ohne Anspruch an Vollständigkeit oder Richtigkeit und basiert auf den Angaben aus dem PDF sowie "Internetrecherchen" :D



Zum guten Schluss ist mir aufgefallen, dass es wahrscheinlich hiflreich wäre, eine kleine Einführung in Charaktererschaffung und Setting für die Spieler zu haben. Dazu habe ich eine Powerpointpräsentation erstellt, die ihr im Anhang findet.
« Letzte Änderung: 19.09.2021 | 12:50 von angband »

Offline Hotzenplot

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #4 am: 19.09.2021 | 12:57 »
Großartig!
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

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Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #5 am: 24.10.2021 | 20:05 »
Session 0-2 sind jetzt gelaufen. Ergebnis: die Agententruppe ist ein Ü50-Zirkel bestehend aus einem Irisch-Amerikanischem Militärseelsorger, einem CIA-Case-Operator von der Station Paris, sowie einem Wissenschaftler mit Spezialgebiet Grenzgebiet der Psychologie und Psychohygiene.

Wir spielen ja On A Bank By Moonlight als Einstiegsszenario, welches ich auch schon auf dem Tanelorn-Treffen geleitet habe. Nach zwei Ingame-Sessions kann ich Rückmelden, dass das Szenario seinen Stärken, beispielsweise die offene Struktur, erst richtig entfalten kann, wenn man etwas mehr Zeit zur Verfügung hat und nicht an 1 Abend fertig werden muss.

Davon ab habe ich mich in den Ferien ein wenig weiter an Canva versucht. Ich mache jetzt für Rollenspielkampagnen kleine „Postkarten“-Erinnerungen. Ich habe davon für alle Spieler Fotoabzüge bestellt. Die erste Rutsche davon bekommen meine Spieler in der kommenden Woche per Brief dann. Ich habe mir selbst darauf wiederum eine Fotocollage gemacht. Die genutzten Grafiken sind größtenteils aus dem Netz, bitte gerne Bescheid sagen, wenn sowas unerwünscht ist, dann nehme ich alles wieder sofort Offline.




« Letzte Änderung: 2.12.2021 | 16:21 von angband »

Online angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #6 am: 23.11.2021 | 16:18 »
On A Bank By Moonlight (USA, 1967) - 3 Sessions

Hier meine 50 Cent zu dem kostenlosen Szenario "On A Bank By Moonlight". In der Kampagne haben wir dieses in 3 Sessions durchgespielt, wobei zu beachten ist, dass wir eine zügige Spielweise pflegen. Auf dem Tanelorn-Treffen waren 3 1/2 Stunden dann doch etwas zu sehr gestrafft. Drei Sessions gaben die Gelegenheit, die schöne kleine Sandbox sich entfalten zu lassen. Man ist sowieso erstmal eine ganze Weile damit beschäftigt die vielfältigen Hinweise auszustreuen und auszuerzählen. bei gemächlicherer Spielweise würde ich sogar 4-5 Sessions veranschlagen hierfür. Das Szenario lässt dann im Grunde recht viel Freiheit, weil es unterschiedliche Akteure gibt, welche auf die Spieleraktionen reagieren. Und dieser Aspekt kommt bei zu straffer Leitung zu kurz.

Letzten Endes gingen die Agenten sehr methodisch vor und schlichen sich tagsüber zum Ritual-Wäldchen hinter der Farm, wo sie durch kluge Aktionen größeren physischen und psychischen Schaden verhinderten. Das Majestic-Team entkam dagegen ungesehen.

Nach dem Szenario kam es zu den ersten "Home"-Szenen. (Fall of) Delta Green sieht ja vor, dass die Agenten zwischen den Missionen so genannte Downtime-Szenen bekommen. Man entscheidet sich für 1 exemplarische Aktion und diese hat dann spielmechanische und storytechnische Auswirkungen. So soll dann eine Art Soap Opera entstehen, mal schauen.

Ein Agent entschied sich hinter Majestic herzuschnüffeln und ich gab ihm dafür einen Punkt Agency (Majestic), welcher widerspiegelt, dass er dort Kontakte geknüpft hat.
Ein Agent erholte sich bei ausgedehnten Spaziergängen in Montana von dem Erlebten, wobei er sich von seiner Mutter entfremdete (Bond -1).
Ein Agent wählte "New Bond" und erzählte, wie Desdemona Temple, die Ex-Black-Panther aus dem Szenario, ihn in Kalifornien findet und sie zusammen das Leben genießen ;)
« Letzte Änderung: 2.12.2021 | 18:00 von angband »

Sidekick-Kai

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #7 am: 23.11.2021 | 17:14 »
Wow, das sieht alles sehr klasse aus. Abo.

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Operation Jade Phoenix (Burma/Laos 1968) - 3 Sessions

Es handelt sich bei JADE PHOENIX um eine unkomplizierte Tötungsmission. Im Grenzgebiet Laos/Burma unterstützt die CIA verschiedene ethnische Gruppen. Eine dieser Gruppen, die Shan, die im Prinzip gegen Rotchina operieren, sollen nun zu Gunsten einer anderen Gruppe, der Hmong (gegen kommunistische Rebellen in Laos gerichtet)  fallen gelassen werden. Deswegen soll der Shan-General getötet werden. Die Delta Green Komponente besteht darin, dass der Berater des Generals ein Kuen Yuin Zauberer ist und ebenfalls sterben muss. Er ist das primäre Ziel der Agenten, die von einem kleinen Zug Marines sowie einem Expertensniper begleitet werden. Bis alles eingestielt war und all verworrenen Beziehungen in Südostasien klar waren, und sich die Agenten auf burmanischem Boden befanden, verging eien ganze Session.

Der Reiz der Mission besteht darin, sich eine möglichst vorteilhafte Position zu verschaffen um dann zuzuschlagen und zu entkommen. Das ganze kann eigentlich kaum schiefgehen, zumindest wenn die Agenten auch schön ihre Punkte ausgeben, kreativ sind und mitdenken. Es werden einige Topoi von klassischen Militärfilmen angespielt und die Mission ist eine schöne Eröffnung des südostasiatischen Schauplatzes. Da der LSD-Wissenschaftler gerne mit Drogen experimentierte, konnte ich so recht organische schon den Hypnos-Subplot in Gang setzen. Die Gruppe war sehr fokussiert und übersah daher viele interessante Details, wie die Krokodilwesen oder das Khmah Chouk. Letzten Endes sprengte meine Truppe die Werkstatt des Zauberers in die Luft und jagten danach noch einige Kugeln und Handgranaten hinterher. Im folgenden Chaos entkamen sie relativ unbeschadet, wobei jedoch der gesamte restliche Trupp verschollen ging. Der General wurde nicht ausgeschaltet, was Konsequenzen für den CIA-Agenten-SC nach sich ziehen wird. Schließlich war dieser ja für die CIA das Hauptziel. Ich werde das ganze beim Debriefing auf einen Würfelwurf hinauslaufen lassen und dann sehen ob er seinen Job behalten kann oder zwangsversetzt wird (zum BNDD?).

Für diese Mission habe ich einige Handouts selbst angefertigt, da im Pre-Layout-PDF keinerlei Abbildungen vorhanden sind. Zuerst kommt das Desktop-Wallpaper für die Onlinerunde, dann folgt eine Übersicht über relevante Akteure im Südostasiatischen Raum. Eine selbstgemalte ( ~;D) Karte des Compounds sowie meine ganzen herausgesuchten Bildchen könnt ihr hier herunterladen: KLICK.





« Letzte Änderung: 2.12.2021 | 15:56 von angband »

Offline General Kong

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Ich muss auch mal sagen: Supah!

Ich hoffe, dass das gute Stück mal bald in Totholz erscheint.
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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #10 am: 2.12.2021 | 19:42 »
Bin auch heiß wie Frittenfett auf die Buchausgabe, oder auch nur das fertige finale PDF. Checke schon regelmäßig den Pelgrane Discord Server. Zurzeit spielen wir wöchentlich. Ob wir wohl fertig werden, bevor die Kampagne offiziell herausgekommen ist?  ;D

Online angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #11 am: 14.12.2021 | 18:42 »
Kurzer Zwischenstand: Wir sind 2 Sessions in Operation Alonso drin. Es ist eine schöne Saigon-Sandbox. Und gleichzeitig gehört es zu den anspruchsvollsten Szenarien, die ich je vorbereitet habe. Ein Grund ist dabei, dass es im Vorab-PDF keinerlei Bilder gibt und ich mir diese selber recherchieren durfte. Ein anderer Grund ist der Detailreichtum des Schauplatzes und offensichtlich mangelndes Wissen meinerseits, was teilweise längere Recherchen nötig machte.

Es folgt ein Einblick in das Miro-Board, in welchem wir Geschehnisse und Erkenntnisse visualisieren.

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #12 am: 3.02.2022 | 17:45 »
ALONSO beschäftigt uns immer noch. Mittlerweile seit 6 Sessions. Ein unglaublich komplexes, aber gutes Szenario.

Points of Interest
  • Durch die vielen Akteure ist es für die Spieler sehr schwierig, überhaupt erstmal einen Überblick zu erlangen: Binh Xuyen, Ban La, Triaden, VC, CIA, Unione Corse, Le Docteur, RNVP, MAVSOG, WTF!!!
  • Man muss Bock darauf haben sich auf so etwas einzulassen. Zusätzlich ist einiges an Vietnam-Vorwissen hilfreich. Ebenso sollte man möglichst wöchentlich spielen, um nicht alle Nuancen, Andeutungen, Hinweise durcheinander zu bringen.
  • Als SL ist man gut beraten, dieses Szenario sehr genau mehrfach gelesen zu haben, damit man auch spontan auf die Spielerideen reagieren kann. Die strukturelle Offenheit ist dann eine große Stärke von ALONSO. Nach einigen Sessions werden die Spieler merken, dass sich viele Einzelhinweise nach und nach zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen lassen.
  • Meine Spielgruppe war typischerweise eher unvorsichtig und nicht gerade heimlichtuerisch unterwegs. Darauf kann man sehr schön mit den vorgeschlagenen Reaktionen reagieren. Nach dem ersten Blowback entiwckelten die Spieler dann Paranoia und waren in der Folge sehr sehr vorsichtig bei allem.
  • Ich finde es erwähnenswert, dass die Spieler in ALONSO mächtige Verbündete auftun und entwickeln können. Und gleichzeitig kann man diese durch Blowback wieder wegnehmen.  Ein Highlight bei uns war die Beschattung des Thang Rong Lagerhauses. Die Agenten nahmen die Beschattung vom Fluss her vor, wo sie auf einem Sampan lauerten. Sie warteten dort die halbe Nacht. Ich entschied, diese Hartnäckigkeit zu belohnen, indem dort eine Zeremonie stattfand just in dieser Nacht. Als Blowback hatte der Kult einen Kontakt eines Agenten entführt. Der Kontakt, ein vietnamesicher Priester, war einige Sessions zuvor wichtig gewesen und hatte sich dann nicht mehr gemeldet. Nun wurde er, mit einer Tüte über dem Kopf, in das Lagerhaus geführt, wo er geopfert werden sollte. In einer coolen Actionszene befreiten die Agenten den Priester in letzter Sekunde, gaben dabei aber ihre Identität preis. Ergebnis: sie taten das Richtige, bekamen dann später aber massive Vergeltung zu spüren, indem der Kult Captain Junk aus dem Spiel nahm und die RNVP-Polizei auf die Agenten hetzte.
  • Die Begegnung mit Captain Junk war erstklassig, ebenso Lansdale später!



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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #13 am: 17.03.2022 | 19:49 »
Diese Woche sind wir nun endlich mit Operation Alonso fertig geworden. Insgesamt liegen wir glaube ich bei 10+2 Sessions für Saigon & Rung Sat.

Die Ereignisse im Sumpf stellen meines Erachtens den Höhepunkt des Szenarios da. Zumindest bei uns. Die Agenten hatten in Saigon so ziemlich jede noch zu bearbeitende Spur abgefrühstückt, sodass ich damit begann etwas Zeitdruck ("Trafficante kommt morgen an!") aufzubauen. Letzten Endes entschieden sich die Spieler dann, den ganzen Hotel Continental Subplot sausen zu lassen und sich stattdessen gründlich auf die Expedition in den Sumpf vorzubereiten. Los ging es mit einem Sampan, geführt von Kat und mit 3 Mann militärischer Begleitung.

Die Plantage mit Le Docteur und dem Greater Deep One verlief cinematisch. Charriere sollte gefangen genommen werden. Mit seinem hypnotischen Blick beeinflusste er einen der Agenten und es brach ein Feuergefecht aus, bei dem die Agenten verleztte wurden und Charriere zu Tode kam. Einer der Agenten opferte sich fast, als er zurückblieb um eine große Explosion auszulösen, die den Deep One eliminierte.

Danach fuhren sie zum See mit dem Weißen Ding. Ziel der Spieler war es einen Sender zu verstecken und wieder zu entkommen, aber aufgrund der albtraumhaften Visionen des Dings und der Gefährlichkeit war das nicht ganz einfach. Ganz nah am See mussten wir leider die Session unterbrechen. In den folgenden Wochen mussten zwei unterschiedliche Spieler immer wieder absagen und wir fügten einzelne Episoden ein, die vorher mal passiert waren und dann gleichzeitig sich mit den Albträumen des Dings vermischten. Das war sehr cool! Das Finale überstanden sie dann vor allem psychisch extrem lädiert, sodass erstmals die coolen DG-Bond-Regeln zum Einsatz kamen

Für den Sumpf empfehle ich insgesamt, sich sehr viel Zeit zu nehmen und alles sehr atmosphärisch und gefährlich aufzubauen, dann bekommt man einen tollen Abschluss dieses großartigen Szenarios.

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Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #14 am: 10.12.2022 | 21:10 »
Ich merke gerade dass ich hier schon lange nichts geschrieben habe. Die Kampagne läuft jedenfalls fast wöchentlich und wir sind jetzt 2/3 durch. Die nächste Station ist Operation Puritan, die in Deutschland spielt. Die Borellus Connection gefällt mir weiterhin richtig gut, auch weil die Missionen sehr unterschiedlich sind.


HORUS HOURS

Das Szenario spielt in einem Flugzeug auf einem Transpazifikflug. Die Agenten müssen einen verdächtigen identifizieren, der ein okkultes Artefakt schmuggelt. Das interessante ist, dass das Briefing sagt, dass der Verdächtige nur identifiziert und verfolgt werden soll, also Gewalt als Lösung rausfällt.

Das gute:
- interessante NSC, Setting und Aufgabe

Das schlechte:
- die Natur des Fluges ist natürlich ähnlich einer Eisenbahnreise, man ist als SL sehr stark gefordert und die Spieler haben dabei recht wenig Raum.
- wenn die Suche nach der verdächtigen Person interessant sein soll, dann muss SL halt sehr viele NSC darstellen, was im Umkehrschluss wiederum den SC Leinwandzeit wegnimmt. Ich fand die Leitung insgesamt ziemlich anstrengend

Beim nächsten mal würde ich auf diese Mission entweder komplett verzichten, oder sie sehr stark kürzen und straffen. Wir brauchten 5 Sessions dafür und 2 Sessions wäre gefühlt das Maximum welches gut gewesen wäre. Dazu würde ich dann einige Zwischenhalte streichen oder zusammenfassen.
« Letzte Änderung: 10.12.2022 | 21:14 von angband »

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #15 am: 10.12.2022 | 21:43 »
Operation DE PROFUNDIS (Türkei)

DE PROFUNDIS war eines der Szenarien, die sich für mich nicht wirklich attraktiv lasen. Ich hatte schon darüber nachgedacht, es komplett raus zu streichen. Beim spielen zeigte sich dann das komplette Gegenteil. Die Mission machte mir und den Spielern sehr viel Spaß und wird als Highlight in Erinnerung bleiben. Wir haben ca 8 Sessions dafür gebraucht. Ich habe für dieses Szenario zahlreiche Handouts und Spielhilfen erstellt.

Das gute:
- DE PROFUNDIS ist nicht zu komplex, es gibt relativ wenige NSC sowie einen recht abgeschlossenen Handlungsschauplatz.
- klassische Location: eine archäologische Ausgrabung hat in einem cthulhoiden Abenteuer irgendwie immer einen Reiz.
- absolut fantastischer Antagonist, der re-animierte Whiteman ist einfach großartig!
- die Struktur ist sehr offen, sobald die wichtigen Orte und Personen etabliert sind, kann man als SL auf die Reaktionen der Spieler reagieren, die dazu noch sehr viele unterschiedliche Dinge herausfinden können und eine Vielzahl an Ansatzpunkten für Investigation haben.

Das schlechte:
Nix

 


Offline General Kong

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #16 am: 10.12.2022 | 23:28 »
Ich hoffe ja, das erscheint mal endlich gedruckt, verdammt!
War für 2020 angekündigt. Was kannten da so schwer sein? Als PDF ist es ja raus.

Aber immerhin scheint es ja es ja was zu können.
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Offline Leonidas

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #17 am: 11.12.2022 | 20:30 »
Vielen Dank für den Thead, @angband!
Meinst Du, man könnte den Fokus der Kampagne ohne viel Verlust von Horror auf auf übernatürlicher Thriller verschieben?

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #18 am: 11.12.2022 | 21:32 »
Das verstehe ich nicht, kannst du mir das näher erläutern?

Im letzten Pelgrane Update wurde angegeben, dass das fertige PDF Ende Dezember erscheinen soll. Buch entsprechend Monate später. Ich arbeite mit dem vorab preview PDF, welches komplett ohne Layout und Bilder auskommt. Tatsächlich war das ein Glücksfall, denn es hat mich so gechallenged, dass ich unfassbar viele Stunden in Materialvorbereitung gesteckt habe und gemerkt habe dass mir das richtig Bock macht.
« Letzte Änderung: 11.12.2022 | 21:37 von angband »

Offline Leonidas

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #19 am: 11.12.2022 | 21:57 »
Respekt, das hätte ich bestimmt nicht durchgehalten, freue mich aber auf das finale pdf!

Was ich mit Thriller meinte:
Delta Green von Arc Dream kenne ich als ziemlich harten Horrortrip, mit den passenden den Abenteuern dazu.
Jetzt hatte ich mich gefragt, ob man die Borellus-Kampagne statt als Horror-Kampagne auch als Thriller im Stil von Nights Black Agents spielen könnte. Sprich: zwar übernatürlich, auch gruselig, aber eben nicht mit diesem heftigen Horrorfokus.

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #20 am: 12.12.2022 | 06:59 »
Der Stil der Borellus Connection geht sowieso eher Richtung Verschwörung / Thriller. Vergleichbar mit Night's Black Agents, aber etwas weniger Action. Von daher sollte das passen. Der Unterschied zu Arc Dreams delta green ist glaube ich, dass du bei Fall of delta green die ganze Macht der US Behörden einsetzen kannst, womit das setting insgesamt etwas optimistischer angelegt ist.

Offline Leonidas

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #21 am: 12.12.2022 | 07:26 »
Achja, das spielt ja vor dem Fall. Freue mich immer mehr drauf, soll jetzt ja auch bald veröffentlicht werden.
Vielen Dank für Deine Einschätzung und weiter viel Spaß mit der Story!

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Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #22 am: 16.12.2022 | 20:44 »
Operation SECOND LOOK (Beirut)

Auf diese Mission hatte ich mich schon lange gefreut. Liest sich sehr gut und leitet/spielt sich sehr gut. Nach ungefähr 8 Sessions sind wir letzte Woche zum Finale vorgestoßen, was noch fehlt ist der Epilog.

Worum geht es? Die Agenten sollen Francois Genoud, einem unsicheren Delta Green Informanten in Beirut auf den Zahn fühlen.  Dort soll auch ein großer Heroin-Deal stattfinden. Das ist im Grunde alles was man zu Beginn weiß.

In Beirut entfaltet sich dann die tolle, offene Struktur der Mission. Die Agenten haben viele Anknüpfungspunkte zu Beginn und je nachdem, wie sie vorgehen, kann sich der Verlauf von SECOND LOOK verändern. Es gilt zahlreiche Akteure zu identifizieren und dann deren Rolle im Game zu interpretieren, um letztlich überhaupt zusammenpuzzeln zu können, was sich Beirut wohl abspielt und abspielen wird.

Es sind eine Reihe von Fraktionen beteiligt, deren Interessen teils sehr unklar sind zu Beginn:
1. Francois Genoud - Ex-Nazi, Antisemit, unsicherer DG-Friendly, Drahtzieher des großen Deals
2. Marcel Francisci von der korsischen Mafia
3. ägyptische Söldner mit einer Mumie
4. ein libanesischer Warlord mit Rohopium
5. ein wiederbelebter deutscher SS-Offizier
6. eine Dame vom SDECE, Franz. Geheimdienst
7.  Amin al-Husseini, der ehemalige Großmufti von Jerusalem
8. die lokale CIA-Station mit Miles Copeland
9. die Mumie selbst, die halb-real auftaucht

Die Gesamtlage halbwegs zu entschlüsseln, ist für die Agenten überlebenswichtig. Zu irgendeinem Zeitpunkt muss nämlich Genoud konfrontiert werden. Und wenn die Agenten dann nicht gut informiert sind, wird er die SC knallhart abziehen.

Meine Spieler sind tatsächlich sehr strategisch an die Sache rangegangen und haben die Unterhaltung mit Genoud erst herbeigeführt, als sie den Rest schon ziemlich gut abgegrast hatten. Entsprechend hatten sie die Mittel um ihn unter Druck zu setzen und eine gute Ausgangsposition im Finale herbeizuführen.

Sie beschlossen ihre guten Karten so einzusetzen,dass sie sich an Bord des Frachters schmuggelten, um dann auf hoher See eine Konfrontation mit de De Kleist zu versuchen. Ich hatte schon den TPK vor Augen, da auf Gegnerseite 3 Custodesmonster agieren. Das erste wurde klandestin ausgeschaltet und die Überreste untersucht, der Rest wurde mittels Handgranaten in die Luft gejagt, also „wie immer“ :D

Points of interest:
- Als studierter Historiker bin ich begeistert, wie geschickt in diesem Szenario reale und fiktive Personen verwoben sind.
- sämtliche Motivationen und Akteure verhalten sich durchweg glaubwürdig
- besonders cool: Miles Copeland. Ich wusste dass er in Wirklichkeit ein altgedienter CIA Spezialist für den Nahen Osten war, u.a. Verantwortlich für den Putsch in Persien. Meiner Spieler ergoogelten, dass er dazu noch Gründungsmitglied im Glenn Miller Orchestra war - wie cool!
- Man hat eine gute Mischung aus Investigation und aber auch mystischen Szenen mit Menkara
- Kampf gab es bei uns nur im Finale
- das Gespräch mit Genoud will gut vorbereitet sein, es ist nicht leicht einen so intelligenten Manipulator-Drahtzieher-Netzwerker zu spielen.
- feine Kulissen: Beirut als das Paris des Ostens & das Casino Du Liban


« Letzte Änderung: 16.12.2022 | 20:46 von angband »

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #23 am: 18.12.2022 | 12:50 »
Hier mal eine komplette Ansicht unseres Miroboards am Ende von Operation SECOND LOOK:


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Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #24 am: 27.12.2022 | 21:13 »
INTERMEZZI (8 Sessions)

Aufgrund der Tatsache, dass ab und zu Spieler angekündigt fehlten, habe ich insgesamt 4 kurze Zwischen-Episoden in die Kampagne eingefügt. Bei der Missionsbasierten Struktur ist das sehr leicht machbar. Drei dieser Episoden dienten hauptsächlich der Ausgestaltung von Charakterhintergründen, waren vielleicht ausgebaute Downtime-Szenen. Eine Episode war eine von mir erdachte Zusatzmission mit der Möglichkeit mehr herauszufinden und die Opposition zu schwächen.

VEGAS ´68
Ein Kampagne. Zwei Agenten hatten den Auftrag in Las Vegas eine Mathelehrerin für Delta Green / MAJESTIC zu rekrutieren. Deren unbewusste Zahlenmagie setzte schlimme Dinge in der Familie frei. Dieselbe Person wird am Ende das Majestic-Team in Baltimore führen.

MONTANA
Ein kleiner Einschub von einer einzigen Session. Es ging um den Bond „Mother“ von einem der Agenten. Seltsame Aussagen am Telefon führten dazu, dass der Agent seinen Freund mitnahm nach Montana, um dort mal nach dem Rechten zu schauen. Verschiedene Spukhaus-Phänomene spielten sich dort ab. Es endete ziemlich auf dem örtlichen Friedhof und mit dem Aufwachen aus dem Alptraum.
« Letzte Änderung: 29.12.2022 | 14:37 von angband »