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Warum sind Strongholds bei Forbidden Lands solche Geldmaschinen?
schneeland:
Ich vermute mal, dass einer der Hintergründe ist, dass man ja für den Ausbau seiner Festung sowie für das Anheuern von Handwerkern und Wachen ordentlich Geld braucht. Wenn man dafür die ganze Zeit auf der Karte nach Gold grinden müsste, wäre das vermutlich nicht so spaßig.
ghoul:
Und ich dachte, YZE sei mehr so ein Erzählspiel-Ding.
Ich verstehe nicht, wieso man nicht einfach einen Würfel-Pool zum Generieren von Ressourcen benutzt, also umgekehrt zu den Würfen auf Verbrauch von Ressourcen (oder macht man das tatsächlich?).
Zanji123:
naja
1) musst du erstmal ordentlich Geld investieren um das "auszubauen"
2) brauchen die alle weiterhin Geld sonst hauen die ab
3) kann ein fieser SL ja öfter mal Angriffe auf die Burg machen lassen... Räuber, Monster usw gibt's in den Verbotenen Landen ja zu genüge
4) spätestens nach dem dritten Angriff bei dem die Burgherren nicht anwesen sind wird sich auch der best bezahlte Söldner und Handwerker denken "ÄHM... NEE ich bin mal weg is zu gefährlich hier"
Maarzan:
--- Zitat von: Quaint am 15.10.2021 | 13:09 ---Erstmal will ich ein paar Belege liefern, dass man mit Strongholds sehr leicht sehr viel Geld verdienen kann.
Beispiel 1: Kuhweide
Ein Bauer kann sich um zwei Kuhweiden kümmern, wenn die voll besetzt sind, gibt das 24 Milch am Tag. Leider ist kein Preis für Milch angegeben, aber sie ähnlich zu bepreisen wie andere unverarbeitete Lebensmittel, im Bereich 3 bis 5 Kupfer, scheint fair.
Damit kommt man im schlechtesten fall auf 70 Kupfer am Tag. Der Bauer kostet nur 5. Man hat die Investitionskosten also in weniger als einem Monat wieder raus und dann klingelt die Kasse.
Beispiel 2: Mine
Die ist ein bissle Menschenverachtend, weil sie ständig ihre Arbeiter tötet, aber dennoch profitabel. Die Investition um sie zu bauen ist sehr überschaubar, und dann hat man 12 Arbeiter zu 2 Eisenerz pro Vierteltag, die aber 2 Vierteltage arbeiten, also 48 Eisenerz pro Tag. Kann man natürlich noch weiter verarbeiten, aber auch Eisenerz an sich ist 4 Kupfer wert, macht also etwa 200 Kupfer am Tag, dabei kostet ein Minenarbeiter nur 4 Kupfer/Tag, also rund 150 Kupfer Profit.
Beispiel 3: konventionelle Landwirtschaft
Ein Feld muss praktisch nicht betreut werden, man muss offenbar nur irgendwann im Herbst eine Woche ernten. Daher kann ein einzelner Bauer leicht 12 Felder haben. Die sind sehr billig zu bauen, es braucht nur Zeit. Dann hat der aber natürlich noch ein dreiviertel Jahr frei. Man könnte also noch Gemüsegärten anlegen die ebenfalls keine richtige Betreuung brauchen sondern nur einmal in der Woche für einen Vierteltag geerntet werden müssen. Geht man von einer 6 Tage Woche aus, sind das nochmal 12 Gärten. Natürlich ist das alles keine ganz kontinuierliche Produktion, man bräuchte also vielleicht noch einen Lagerkeller. Und theoretisch hat der Bauer den Winter über noch Zeit, theoretisch könnte er da noch sinnvolles tun, etwa neue Gärten und Felder anlegen oder Holz für Bauprojekte schlagen oder sowas. Aber das lassen wir mal aussen vor.
12 Felder produzieren 3600 Getreide (zu 3 Kupfer) = 10800 Kupfer
12 Gärten auf (vereinfacht) 24 Wochen produzieren grob 2900 Gemüse (zu 5 Kupfer) = 14500 Kupfer
Jahressold Bauer 1800 Kupfer
Jahresprofit: 23500 Kupfer
Profit auf den Tag umgerechnet: ca. 65 Kupfer
Ich könnte noch weitermachen.
Jetzt frage ich mich, wieso ist das so? Also das man, stellt man sich nicht dumm an, offenbar keine Geldsorgen mehr hat, sobald man einen Stützpunkt hat. Ich finde das ehrlich gesagt etwas seltsam, es ist ja eigentlich ein Spiel um Erkundung, Abenteuer, Schatzsuche und dergleichen, und ich glaube dass ein sicheres Heim mit einem sicheren, hohen Einkommen eher dazu führen mag, dass man nimmer auf Abenteuer auszieht. Und selbst wenn man jetzt das Spiel umschwenken will auf Landesverwaltung, Politik und Krieg, dann ist es doch immernoch etwas fragwürdig, dass fast alles eine derartige Gelddruckmaschine ist.
--- Ende Zitat ---
Ohne auf die pubertierenden Sublevel4-Jungabenteurer einzugehen:
Ja, wahrscheinlich ist da etwas in dem System faul, wobei ich das jetzt nicht selbst kenne, aber schon mal interessant finde jemanden bei dem Versuch so etwas spielbar zu machen zu erleben.
Also nur aus allgemeinem Ansatz heraus:
Pflügen, säen und ggf düngen (Plaggenstechen, mergeln ..) oder jäten kostet auch noch einmal Aufwand beim Ackerbau.
Wie viel geht für den Lebenserhalt des Bauern oder anderen Arbeiter drauf oder ist das schon abgezogen?
Wo kommen die Ersatzbergarbeiter her? Auch Anwerben kostet (und Sklaven erst recht).
Sowohl die Erschließung des Ackerlands (roden, entsteinen, ent- oder auch bewässern, Ungeziefer entfernen ...) wie auch der Mine und die notwendigen Hilfsmittel (Zugvieh, Werkzeug, Saatgut ...) kostet Geld - oder eben jemanden anderen dafür bezahlt zu haben. Mit den Erträgen muss diese Vorauslage (und ggf Zinsen) erst einmal abgezahlt werden.
Als Lehnsherr hast du auch noch Ausgaben. Einmal sind das typischerweise die Steuern/Pachten/Dienste an deine Obrigkeit und die Kosten für die Infrastruktur. Das ganze Zeug muss bewegt, gelagert, idealerweise veredelt und um an Geld zu kommen zu einem passenden Markt gebracht werden. Gleichzeitig hört sich das Setting nicht so sicher an, als dass dies nicht von entsprechenden Wachen begleitet werden müsste.
ghoul:
--- Zitat von: Zanji123 am 15.10.2021 | 16:06 ---naja
1) musst du erstmal ordentlich Geld investieren um das "auszubauen"
2) brauchen die alle weiterhin Geld sonst hauen die ab
3) kann ein fieser SL ja öfter mal Angriffe auf die Burg machen lassen... Räuber, Monster usw gibt's in den Verbotenen Landen ja zu genüge
4) spätestens nach dem dritten Angriff bei dem die Burgherren nicht anwesen sind wird sich auch der best bezahlte Söldner und Handwerker denken "ÄHM... NEE ich bin mal weg is zu gefährlich hier"
--- Ende Zitat ---
Re 4) Gibt es Regeln für Gefolgsleute?
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