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Paladin von Anfang an
Gruftengel:
Hallo liebe Community,
ich habe eine Frage, welche mich schon seit Jahren beschäftigt. Und zwar geht es um den Paladin, bzw. diesen von Anfang an zu spielen. Mich stört es irgendwie, das ein sagen wir Bauernjunge mit 16 Jahren die Heugabel zur Seite legt und als Paladin auf Abenteuer auszieht. Sicher kann man vieles auf die ein oder andere Weise begründen, auch dass jener Bauernjunge ein Zauberbuch in die Hand nimmt und nach einigen Zaubertricks als Magier auf Abenteuer geht. Aber bei einem Paladin haben ich irgendwie ein anderes Bild vor Augen. Ich finde man sollte es sich erst verdienen, durch heldenhafte Taten, ein Paladin zu sein, statt plump gesagt ich mach mal Paladin und versuche dann mich so zu verhalten.
Wisst ihr was ich meine?
Das wie und wann, bzw. wegen der hohen Anforderungen etc. warum soll es noch nicht gehen, die Frage kommt danach.
Ich spiele nun seit 25 Jahren AD&D 2nd, natürlich mit Hausregeln, aber nach wie vor begeistert und relativ regelmäßig. Seit längerem nun als SL und ich habe auch selbst schon Paladine gespielt. Es soll in keine Weise darum gehen den Paladin schlecht zu machen oder zu verunglimpfen. Im Gegenteil, ihn als einen heroischen Streiter für das Gute herauszustellen.
Maarzan:
Entweder kämen Paladine dann aus einer entsprechend strengen Bildungsanstalt", wären also von Kindesbeinen an auf ihre Rolle vorbereitet worden (Frage wäre dann: wie kommt man da hinein)
Alternative: wie wäre es solche "freien" Paladine als das Äquivalent zu einer Art Pakt-Sorcerer zu sehen. Durch entsprechende Gläubigkeit oder auch eine entsprechend herausragende (für seinen jetzt noch beschränkten Möglichkeitsrahmen) Tat ist ein übernatürliches Wesen des Guten auf den Neupaladin aufmerksam geworden und hat ihm den Pakt angeboten.
Feuersänger:
Ich finde, da kann man gut jede beliebige Origin Story festlegen.
Mein zuletzt gespielter Paladin bspw war halt ein Findelkind, das im Waisenhaus aufwuchs, und schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitsdrang hatte und Schwächere beschützt hat; ist aufgrund einer sich daraus ergebenden Keilerei einem Ordensmann aufgefallen, der ihn dann zur Ausbildungs unter seine Fittiche genommen hat. Spielbeginn war dann eben als die Ausbildung beendet war.
Ginge auch merklich anders:
Der heranwachsende SC in Spe hat überhaupt keine förmliche Ausbildung in der Art, sondern es ereignet sich ein abruptes Erweckungserlebnis. Das Dorf wird von Orks überfallen, der Jüngling (vielleicht Teil der Miliz) sorgt dafür dass andere sich in Sicherheit bringen können, oder rettet jemandem das Leben, bekommt dabei tierisch von einem Ork ne Keule vors Hirn geknüppelt, aber da wird er durch einen Schub göttlicher Energie geheilt (spontanes Lay On Hands) und so vor dem Verderben gerettet -- Instant Paladin.
Also ich denke jdf, der Wesenskern des Paladins muss halt schon von vornherein vorhanden sein. Da bringt es auch nichts, wenn der Adelige seinen zweiten Sohn in die Paladinschule stecken will -- wenn der eben nicht Lawful Good ist, wird er der göttlichen Gunst eben nicht teilhaftig und früher oder später aussortiert.
Sonen Fall hatten wir mal ein einer anderen Kampagne als NSC: eine junge Frau die die Erbin des früheren Barons war und es sich in den Kopf gesetzt hatte Paladina zu werden - aber halt eben aus den falschen Gründen (für ihren persönlichen Ruhm) und sie war auch nicht LG, darum hat's halt eben nur zur Kriegerin gelangt. Sie hat dennoch jahrelang jeden Tag damit gerechnet, endlich von ihrem Gott berufen zu werden. ^^
Gruftengel:
Hmm, also ich stelle mir den Paladin dennoch eher so vor, dass während einer ausweglosen Situation er heroischen vorschreitet und dann durch göttliche Intervention er überlebt.
Alles andere hinterlässt bei mir doch einen faden Beigeschmack. Aber das ist ja Auslegungssache. Ich wollte wissen, wie andere drüber denken.
Danke für eure Meinungen.
Wir spielen ja eher einen Mix aus AD&D 2nd und 3.5/Pathfinder, sprich hoch ist gut, 3 Rettungswürfe und sowas, wobei vieles dann doch 2nd ist. Wie würdet ihr in so einem Fall den Paladin als Klasse zugänglich machen, wenn ich alter Sturkopf das dennoch nicht wie oben beschrieben von Anfang an möchte. Eine Art Prestigeklasse? Die Anforderungen sind ja doch recht hoch. Es gibt zwar die Schicksalskarten, womit man auf Charisma 18 kommen kann, aber im allgemeinen hat man die Werte nicht.
Nochmal zum Verständnis: Ich akzeptiere natürlich alle anderen Meinungen, wieso ein Paladin von Anfang an gespielt werden kann, aber nach 2 oder 3 Plots, wie von euch angeführt ist dann auch schon Schluss. Wenn der 4. Paladin gespielt wird, egal ob in einer Runde oder in mehreren wiederholt sich alles.
Natürlich gebe ich Feuersänger vollkommen Recht, dass eine gewisse Grundausprägung von Anfang an da sein muss, aber eben ...hier würde ich meinen ersten Post wiederholen zu den Thema.
Irgendwelche Ideen?
Alexandro:
Die Fähigkeiten des Paladins kommen ja erst mit steigenden Stufen dazu - da ist doch "sich nach und nach beweisen" (mehrere Abenteuer bestehen, während man sich gleichzeitig an den Kodex hält) schon mit drin.
Und "Bauernlümmel wird auserwählt" passt nicht... hallo, Jeanne D'Arc? Was hat die gemacht, bevor Gott ihr eine Mission gegeben hat? Oder die zahlreichen anderen Geschichten, wo der Auserwählte aus der "Mitte der Gesellschaft" kam und sich vorher durch nichts hervorgetan hatte.
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