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PF2 oder D&D5

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Oberkampf:

--- Zitat von: Feuersänger am  6.11.2021 | 11:18 ---
Kaskantors Ausführungen würde ich spiegelbildlich ergänzen: in 3.5 sind etliche Klassen nicht auf bestimmte Rollen festgelegt. Manche Klassen lassen sich komplett "gegen den Strich" spielen, z.B. nen Cleric als Stealth Archer (einer meiner Favs damals). In 4E kannst du das vergessen, da ist jede Klasse auf die ihr zugedachte Rolle festgelegt.


--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Feuersänger am  6.11.2021 | 12:58 ---
Kann ich auch nicht sehen. Ich _bin_ Powergamer und fühle mich von PF2 zu sehr an die kurze Leine genommen. Alles ist hart gedeckelt und in ganz genaue Förmchen gepresst. Der "optimale" Pfad wird dir mit großen leuchtenden Neonreklamen vorgegeben, aber wehe wenn du davon abweichen willst.

--- Ende Zitat ---

Die beiden Punkte (oder Aspekte des gleichen Punktes) möchte ich mal hervorheben. Für mich ist das Modell im Gegensatz zu Feuersänger sehr interessant, denn ich mag Klassen, bei denen der Klassenname schon ungefähr verrät, wo ihre Stärken und Rollen liegen. Heimlichkeits-Bogen-Kleriker ist vielleicht für eine Schurkengottheit oder eine Jägergottheit interessant, aber der "bekannte" Kleriker ist ein Nahkampf-Kriegspriester oder ein Fernkampf-Zauberpriester. So sind auch die Vorschläge im PF2 GRW.

Arldwulf:
Es kommt halt auch einfach darauf an was man machen möchte. Gerade die 5e ist sehr stark auf eine "Core Story" Spielweise ausgelegt und beschränkt sich auch bewusst darauf diese zu bedienen. Das mag für Leute wie mich dann schade sein die vom Vorgänger mehr gewohnt waren und mehr Spielweisen bedienen möchten.

Ist aber völlig legitim und sorgt für ein Spielgefühl welches am besten als "Casual Dungeon Crawling Fun" beschrieben werden könnte. Ja, es fehlen manche Werkzeuge, ja das System bietet ab und an nur rudimentär Hilfsmittel. Aber solange man weitgehend auf dem vorgesehenen Pfad bleibt macht es sehr viel Spaß.

Und das ist letztlich wohl auch wofür es gedacht war.

Feuersänger:
Ja klar, das ist zugegeben der eigentliche Sinn von Klassen. xD Aber wenn man irgendwann jeden Standard-Typus schonmal gespielt hat, möchte man halt gerne mal was anderes ausprobieren. Und da geht der Trend (für mich: leider) immer mehr weg von -- das war in 3.5 super machbar, dann in PF1 schon _viel_ weniger, und in PF2 überhaupt nicht mehr.

Außerdem ist das ja auch nochmal ein Spektrum. Wenn die Klasse "Fighter" heisst, darf man mit recht erwarten, dass sie sich halt ganz ums Fighten dreht -- aber dann sollte es halt schon noch dem Spieler überlassen bleiben, ob der Fighter offensiv oder defensiv ausgerichtet sein soll usw. Das ist auch in fast allen Editionen möglich, außer der 4E, wo es heisst "Fighter ist Defender, gewöhn dir ab von hohen Schadenswerten zu träumen".
Und insbesondere beim Cleric finde ich den Fokus noch viel weiter gesetzt als zB beim Fighter -- Cleric ist halt eine Art Kriegspriester, aber im fantasytypischen Polytheismus gibt es ja alle möglichen Gottheiten, und da muss doch dann auch Platz für entsprechende Variationen sein. Einen Mielikki-Cleric stelle ich mir jdf ganz anders vor als einen Tyr-Cleric.

Außerdem passt dazu gerade ein Satz aus dem weiter oben verlinkten Artikel:

>>>
Mearls recalled that the team felt that “building a player character was the real thing that drove people to play the games. You wanted to choose your feats, your prestige classes and whatnot.”

Once players built their characters, the fun came from showing off those characters on the battlefield.
<<<

(Loriot-Stimme) Das ist fein beobachtet!
Ich könnte da sogar noch weiter gehen und sagen: für manche Spieler (hallo hier) ist es zentraler Spaß-Faktor, sich ein Konzept auszudenken, dieses im Charakterbau umzusetzen, und dann im Spiel zu gucken ob das Konzept so aufgeht, wie erhofft. Das bringt aber nur was, wenn man auch selber Konzepte ersinnen und umsetzen _kann_.
Und da hapert es halt bei 5E und PF2. Wenn dich das System an die derart kurze Leine nimmt, dass es quasi sagt "Hör mal zu, Bürschchen - du spielst die Klasse gefälligst so, wie WIR das wollen!", fällt halt dieser Spaßfaktor weg und wird durch mehr oder weniger starken Frust ersetzt.

Wobei da für mich wie gesagt 5E noch erträglicher ist, da sie wenigstens ehrlich ist und direkt sagt "Da, dein Spielzeugroboter". Im Vergleich dazu finde ich PF2 halt unehrlich, da einem hier Freiheiten und Wahlmöglichkeiten vorgegaukelt werden, die in Wahrheit nicht da sind (bzw keine meßbaren Auswirkungen haben), und da fühle ich mich wie gesagt für dumm verkauft.

Arldwulf:

--- Zitat von: Feuersänger am  6.11.2021 | 14:21 ---Außerdem ist das ja auch nochmal ein Spektrum. Wenn die Klasse "Fighter" heisst, darf man mit recht erwarten, dass sie sich halt ganz ums Fighten dreht -- aber dann sollte es halt schon noch dem Spieler überlassen bleiben, ob der Fighter offensiv oder defensiv ausgerichtet sein soll usw. Das ist auch in fast allen Editionen möglich, außer der 4E, wo es heisst "Fighter ist Defender, gewöhn dir ab von hohen Schadenswerten zu träumen".

--- Ende Zitat ---

Mhh, seltsame Darstellung. Der 4e Fighter kann schließlich durchaus als Schadensmonster gespielt werden, und die Rollen der 4e sind eigentlich sehr flexibel. Was ja auch der Grund ist warum man von Anfang an dazu schrieb welche secondary Roles es für die Klassen gibt - was anschließend im Laufe der 4e nur noch weiter ausgebaut wurde.

Im Gegenteil: Es ist die Edition in welcher sich Charaktere einer Klasse am meisten unterscheiden können, und in welcher sie am ehesten etwas unterschiedliches, individuelles tun.

Was ja durchaus (um nicht ganz von D&D 5e und PF2 wegzukommen) ein Kritikpunkt ab den neueren Editionen ist weil diese Möglichkeiten stark eingeschränkt wurden.

JS:
Wir sind hier ja auch schon länger nicht mehr bei Sachbetrachtungen, sondern bei stark emotional gefärbten Überlegungen. Wie üblich. Aber Holycleric wird sich seine Infos schon herausziehen, wobei die Antwort laut OP mMn ohnehin vorgegeben war.

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