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[DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
Eolus:
Moin... ich bin der Spieler von Jesabela und Thorwin --> lieber Meister bitte mal Bela's Namen korrigieren in deinen Ausführungen ~;D
Ansonsten wünsche ich uns viel Spass und neben dem Schwarzen Humor natürlich auch Schwarze Nekromantie (ist das eigentlich schon eine Tautologie?) :headbang: :headbang: :headbang:
Sidekick-Kai:
--- Zitat von: Eolus am 23.11.2021 | 17:26 ---Schwarze Nekromantie (ist das eigentlich schon eine Tautologie?) :headbang: :headbang: :headbang:
--- Ende Zitat ---
Eher ein Pleonasmus.
Eolus:
Tautologie und Pleonasmus
In der Rhetorik werden normalerweise auch Wendungen als Tautologien bezeichnet, in denen einem Substantiv ein Adjektiv beigefügt wird, dessen Bedeutung schon im Substantiv enthalten ist. Beispiele sind „schwarzer Rappe“, „alter Greis“ und „tote Leiche“.
Von solchen Beispielen ausgehend werden „Tautologie“ und „Pleonasmus“ auch stilistisch wertend unterschieden: Die Tautologie ist dann eine „Verdopplung zum Zwecke der rhetorischen Verstärkung“, der Pleonasmus hingegen eine „überflüssige Häufung, die zum Teil als abweichend empfunden wird“.
Also im Endeffekt liegt’s im Auge des Betrachters
Aber mal :btt:
Ich freu mich auf die nächste Runde heute Abend ^-^
hier noch für die zeitliche Reihenfolge ein kleines Zwischenspiel:
Später im Tsa im Anwesen der Geschwister Paligan
Jesabela schritt nervös in Ihrem Arbeitszimmer auf und ab. Ihre Gedanken rassten. Lucian hatte Ihr heute beim Abendessen deutlich gemacht, dass er mit Ihr über die Vorkommnisse auf See sprechen wollte. Kein aus dem Weg gehen, keine krankheitsbedingten Absagen. Von draussen war noch das geschäftige Treiben aus dem Markviertel zu hören. Ebenso wie das Gejubel aus der Arena. Eigentlich wollte Sie heute ebenso dort sein und Thorwin zusehen. Sie hatte lange mit Ihm gesprochen heute Vormittag, als er sich mit Übungen darauf vorbereitete. Sie hatte Ihm versprochen dort zu sein und Ihm zuzujubeln. Doch Lucian hatte anderes vor. Als ob das nicht Zeit gehabt hätte. Was wollte er von Ihr. Sie war kein kleines Mädchen mehr, was wieder einmal was angezündelt hatte mit Ihrer Kraft. Sie war eine ausgebildete Adepta Minor. Ihr Lehrmeister war einer der besten Dämonologen auf Dere und was hatte Lucian gedacht, wird Ihr beigebracht. Wie man ein Licht zaubert? Sie liess ihr unheimliches Lachen erklingen. Er soll mal nicht so tun, als hätte er so etwas in Al’Anfa nicht auch schon gesehen. Wo blieb er überhaupt. Wenn er nicht gleich kam, würde Sie doch noch zur Arena eilen. Vielleicht hatte der Kampf noch nicht begonnen. Sie hatte einen schönen Batzen Dublonen auf Ihren Thorwaler gesetzt.
Es klopfte und Jesabela blieb mitten im Raum stehen. „Komm herein Lucian…“ sagte Sie mit fester Stimme.
Lucian betritt den Raum. Er trägt ein weißes langärmliges Oberteil aus Bauchs und eine dunkle Lederhose. In den Händen trägt er zwei Schalen, gefüllt mit frisch geschälten Garnelen, gewürzt mit einer scharfen Mayonnaise. Trotz der Wärme zeigt sich eine dünne Eisschicht auf den beiden Schalen, welche von Lucians Händen auszugehen scheint. Zu Jesebelas Überraschung lächelt er.
„Hier, Mapemba hat sie frisch vom Markt und gleich angerichtet. Du magst die doch immer noch oder?“ Er reicht ihr die Schale mit einer kleinen silbernen Gabel und setzt sich dann mit seiner Portion auf einen gepolsterten Hocker.
„Beeindruckend, dieser Zombie. Ich konnte sein Kampfverhalten gar nicht weiter beobachten bei dem Chaos. Wie schnell du den hoch geholt hast…“ echte Begeisterung liegt in seinem Blick. „Ich glaube sonst hat es keiner richtig bemerkt.“ Er schiebt sich ein paar Garnelen mit der Gabel in den Mund. „Pass nur auf Dorian auf, du weißt ja wie er damals beim Tod von Tante Veronia…“ er sieht ernst aus, aber nicht tadelnd. „Oh und Großonkel Brotos erfährt besser auch nichts davon. Vielleicht läßt du es in der Stadt einfach sein. Du weißt wie die Pfaffen sind.“
Er hat fertig gegessen und streckt die Beine von sich, während er mit einem Seidentuch die Mundwinkel säubert und Jesebela Zeit zur Antwort gibt.
Etwas später hat er noch ein Anliegen:
„Eigentlich bin ich wegen etwas anderem hier. Wie du den Schwarzen da aus den Segeln geholt hast, das war wirklich gut. Und schnell vor allem. Mein Cantus des Ignifaxius ist da ein bisschen träger. Und hin und wieder schafft es tatsächlich jemand, dem Feuerstrahl auszuweichen.“ Er beugt sich vor und lächelt verschmitzt. „Ich hätte gern, dass du mir den Incendio beibringst. Zumindest würde ich die Matrize gern in meine Sammlung übernehmen, aber wenn du dann auch noch Zeit für ein paar Lehrstunden hast, umso besser!"
Begierig nahm Sie die Schale an und nahm sich den anderen gepolsterten Hocker. Eigentlich war Sie satt und hätte vor Aufregung nichts mehr herunterbekommen, aber Garnelen… „Danke Lucian“ sagte Sie mit vollen Mund. Als er Sie lobte schaute Sie ihn schief an. Sie war es gewöhnt das er Sie tadelte, wenn Sie etwas falsch gemacht hatte. Das Lob traf Sie unvorbereitet. „Ich… ja… ähm Danke“ mehr konnte Sie in dem Augenblick nicht sagen. „Ich glaube, wenn Dorian es bemerkt hätte, hätten wir Ihn aus dem Meer fischen müssen. Aber es waren so viele und Thorwin wurde ganz schön in die Zange genommen… genauso wie Shabaya. Sie hat‘s ganz schön erwischt oder. Wie geht es Ihr?“ Sie hatte mittlerweile die Schale ebenfalls geleert und wischte sich die Mundwinkel. Als Lucian Groß-Onkel Brotos erwähnt beißt Sie sich auf die Zunge. Es wäre besser, Sie würde Lucian vorerst nicht von der geheimen Ruine in der Unterstadt erzählen, in der Sie ab und zu den Canti des Skelettarius verfeinerte. Das Haus war im Besitz der Familie, wurde aber derzeit nicht benutzt. „Ja… du weißt doch Studien und Forschungen müssen sein. Wie soll ich sonst Spektabilitas werden? Ich verspreche dir, hier im Haus wird es keine herumwandernden Leichen geben!“
Als er Ihr sein Anliegen schildert hört Sie ihm abwartend zu. „Du willst deine kleine Schwester als deine Lehrerin? Lustig… aber warum nicht. Du spielst ja auch gern mit dem Feuer! Aber du weißt: Wer mit dem Feuer spielt, sollte die Hitze vertragen!“ Sie grinst ihn belustigt an.
„Solange du mich nicht mit brennendem Hinterteil in den stinkenden Hanfla hüpfen läßt…“ er grinst zurück. Anschließend lenkt er das Gespräch auf die Arena, ein neues Team von Goblin-Zwillingen mischt gerade die erfahrenen Kämpfer mit großem Erfolg auf und avanciert zum Publikumsliebling. Jesebela nutzt die Chance und nimmt ihn kurzerhand mit zu Thorwins Kampf.
Jesabela grinste. „Versprechen kann ich nichts!
Lass uns Dorian auch fragen, ob er mitkommen will.“ Sie klopften an Dorians Kammer, doch keiner Antwortete von drinnen. Ihr Bruder musste unterwegs sein. Schulterzuckend setzten sich die beiden Richtung Arena. Direkt unterhalb der höchsten Stelle des Bruches gelegen bildet diese eine der größten Schauanlagen Aventuriens. Immer wieder war Jesabella von der Pracht beeindruckt. Sie kämpften sich durch die Menschenmassen, zum Eingang für die Grandenfamilien. Die Wache musterte Sie beide skeptisch, ließ Sie jedoch ohne weitere Fragen durch. Ihre Gesichter waren hier bekannt. Und keiner der Wachen hatte Lust als Futter für die Tierspiele zu enden.
Als Sie in der Paligan Loge ankamen saß dort bereits Dorian und grinste Sie an: „Thorwin hat gerade mächtig auf die Fresse bekommen. Aber irgendwie hat er es doch geschafft, einen der Goblin-Zwillinge auszuschalten. Mehr Glück als Verstand hat er.“ Er zeigte nach unten, wo Thorwin gerade über einen der beiden Gegner gebeugt stand und den anderen mit dem bunten Thorwalerschild abwehrte. Jesabela beugte sich über die Reling der Loge um besser zu sehen.
Lucian hat wie immer etwas zu Essen in der Hand, als die Geschwister in der Loge zusammentreffen. Diesmal sind es gesalzene und geröstete Nüsse in einer Tüte aus zusammengerolltem Palmenblatt. „Shabaya geht es gut“ beantwortet er die auch von Dorian sofort gestellte Frage nach dem Befinden seiner verletzten Leibwächterin. „Sie ist zumindest wach und beschwert sich nicht“ fügt er mit einem bitteren Grinsen hinzu. Die Söldnerin aus dem Mhanadidelta hatte als Jugendliche von fanatischen Rastullagläubigen in Ihrem Dorf glühende Kohlen zu schlucken bekommen und war seitdem stumm.
Die beiden andren nickten. Es war eine unausgesprochene Gemeinsamkeit zwischen den drei Geschwistern, dass jeder ein besonderes Verhältnis zu seinem Leibwächter hatte. Ebenso unausgesprochen war die von allen dreien eingehaltene Vereinbarung, dieses Verhältnis und auch den Leibwächter selbst zu respektieren.
Lucian nahm ein paar Nüsse in den Mund und bot seinen Geschwistern die Tüte an. „Gut gut!“ Kommentierte er Thorwins Erfolg. „Ich habe darauf gewettet, dass er genau einen Goblin rausnimmt und den anderen leben läßt. Ihr könnte euch nicht vorstellen, wie gut die Quoten dafür waren… ganz Al’Anfa ist im Rotpelzfieber.“
Auf Jesebelas Augenrollen fügt er noch raunend hinzu: „Was? Der Thorwaler bekommt immerhin ein Viertel von meinem Einsatz. Musste ja sicher gehen, dass er nicht doch beide umhaut."
Nathan:
Hej an alle. Ich bin der Spieler von Dorian Paligan und Isna-Inti Hapa Yaka Ha
bevor es morgen Abend weiter geht, hier eine kurze Zusammenfassung des letzten Abends.
Keuchend und schwitzend, vornüber gebeugt und beide Hände auf die Knie gelegt steht Dorian in der Mitte des Raumes und starrt mit offenem Mund auf den Boden. Er spürt, wie eine große Schweißperle an seiner Nasenspitze hängt und jeden Moment zu Boden tropft.
„Noch eine Runde?“ Isna steht ihm, in beiden Händen einen Knüppel aus Holz, gegenüber und betrachtet ihn mit geneigtem Kopf.
„Nein, heute nicht“ Dorian richtet sich auf, streckt sich, eine Hand auf dem Rücken liegend. „Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst! Strengt dich das gar nicht an? - Nicht ein Schweißtropfen !!!“
„Wenn ihr nicht so ein immensen Bauch mit euch herumtragen würdet, würde es euch auch weniger anstrengen.“ Der hünenhafte Waldmensch stellt die Knüppel in eine Ecke des Raumes und betrachtet seinen Herrn nachdenklich. „Ihr solltet daran wirklich etwas ändern.“
Dorian wirft ihm einen Wasserschlauch zu. „Hier!! Trink - dabei kannst du wenigstens nicht reden. Vergiss nicht, wen du vor dir hast und wie du wie du mit mir reden solltest.“ Sich selbst gießt er aus einer Karaffe, die auf einem kleinen Tisch am Fester auf einem Silbertablett steht, einen Krug Wein ein und nimmt sogleich einen kräftigen Schluck.
Isna war in der Zwischenzeit zu ihm herüber gekommen, den Kopf in den Nacken gelegt, den Wasserschlauch noch immer am Mund. Mit seiner freien Hand gibt er Dorian einem Klaps auf die Schulter, so kräftig, dass dieser Mühe hat, nicht vorwärts zu stolpern. „Nichts für ungut ... mein ... Herr.“ Er schaut Dorian ernst an „Nur, wenn wir nicht allein sind - habt ihr selbst gesagt.“
„Ja, ja, reib es mir nur immer wieder unter die Nase. Dann lass uns endlich unter Leute gehen.“ Dorian grinst ihn an. „Nun komm schon, ich bin mit meinen Geschwistern in der Therme verabredet und (...)“ er zeigt an sich herunter „(...) ich brauche dringend ein wenig Entspannung.“
Auszug aus den privaten Aufzeichnungen Dorian Paligans
2. Peraine 1029 BF
... ich mag ich die gemeinsamen Besuche in der Therme. Noch vor ein paar Jahren fand ich es unangenehm, irgendwie unpassend, mit meinen Geschwistern gemeinsam im Becken zu sitzen und mich der angenehmen Wärme des Wassers und den ungemein wohltuenden Händen der Mädchen hinzugeben. Heute aber genieße ich diese Momente - uns einfach in entspannter und ruhiger Atmosphäre über die Geschehnisse der Stadt, unsere Geschäfte und die Familie zu unterhalten. Leider kamen wir heute aber nicht dazu.
Lucian hatte gehört, dass ein Krieg droht, haben doch die hiesigen Werften ungewöhnlich viele Aufträge zum Bau von Kriegsschiffen. Leider konnten wir das Thema nicht weiter vertiefen, bekamen wir doch seltenen Besuch unseres Großvaters. Und, er fragte uns über unser Schiff aus. Wir hatten doch tatsächlich gedacht, einmal etwas vor ihm geheim halten zu können - wie töricht. Wenigstens war er nicht böse darüber - er schien sogar recht zufrieden zu sein. Natürlich wusste er auch schon über unsere Kapitänen und Ihren ersten Offizier Bescheid, wie konnte es anders sein. Scheinbar geht NICHTS in der Stadt, ohne das Goldo Paligan darüber Bescheid weiß.
„Passt nur auf, in welche Richtung und für welche Seite ihr segelt“ sagte er noch, bevor er die Therme wieder verließ. Oh, wie gern würde ich nur einmal etwas tun, mit dem Wissen, dass es Großvater wirklich nicht weiß, mit dem Gefühl, dass es nicht die ganze Stadt erfährt, wenn er es will.
Keine 5 Minuten später wurden wir wieder gestört. Ein Bote der Großadmiralin. Phranya Yalma Zornbrecht ließ uns eine Einladung zum Abendessen überbringen. Wir mögen doch am Abend in der Admiralität mit ihr gemeinsam speisen - Also war unser entspannter Nachmittag abrupt zu Ende. Drei Stunden später standen wir also im Besprechungsraum der Admiralität und nicht mal zwei weitere Stunden später waren wir wieder auf dem Heimweg und berieten und diskutierten, womit wir wohl unser Schiff beladen sollten, damit wir in Port Stoerrebrandt keine Aufmerksamkeit erregen und die Stadt auskundschaften können um sie bestenfalls für einen Angriff der Admiralen zwei Wochen später zu sabotieren.
Wahrscheinlich war es einfach die Neugier, das Verlangen und die Aussicht auf ein Abenteuer außerhalb der Stadt, weit weg vom Zugriff der Familie, die mich dazu verleiten ließ, ohne viel Nachzudenken und vor allem ohne viel zu verhandeln auf das Angebot Franjas einzugehen. Jetzt im Nachgang habe ich eher das Gefühl gelenkt und benutzt worden zu sein. Scheinbar waren wir auch die Einzigen, die dieser Unternehmung zustimmten - vielleicht ahnte sie dies auch im Vorfeld? Ich muss lernen, vorsichtiger und überlegter zu handeln. Vor allem in solchen Situationen, die ich nicht planen kann. Wir hätten sicher viel mehr herausschlagen können. Wenigstens wird unser Schiff noch vor de Reise komplett bewaffnet. Und bei der Aussicht auf einen Offiziersposten konnte ich förmlich Lucians Augen leuchten sehen. Und letztlich ist die Aussicht auf einen Frachtraum voller Plündergut und Beute ja auch nicht zu verachten.
Die Stimmung im Raum war irgendwie angespannt - ich mag das nicht, warum müssen Personen in diesen Positionen immer so steif und umentspannt sein? Neben Franja waren noch der Al’Anfaner Aal dabei - bisher kannte ich ja nur Geschichten von ihm aber nachdem ich ihn heute das erste mal sah, kam ich nicht umher zu schmunzeln. Ich weiß ja, dass Lirubal Florios seinen Spitznamen eigentlich nicht wegen seines Äußeren bekam, trotzdem passte dann auch seine äußere Erscheinung irgendwie dazu - aber egal, ich schweife ab, schon wieder. Neben Lirubal war auch noch Thanreck ibn Oncharet anwesend - würde er mal lächeln, wäre es bestimmt ein nett ausschauender Großvater, aber so schien es mir eher ein verbitterter alter Kauz zu sein, dem der Spaß am Leben schon vor langer Zeit verloren gegangen ist.
Nachdem wir in die Pläne eingeweiht wurden und dem Plan der Infiltrierung und Auskundschaftung zugestimmt hatten - uns wurde noch der genaue Zeitpunkt des Angriffs durch die Flotte mitgeteilt und der Agent, den wir in der Stadt treffen sollen (Meroniro) genannt , außerdem wurden wir gebeten, zu verhindern, dass die Gouverneursfamilie den Ort verlässt - passierte etwas seltsames. Eine weitere Paligan betrat den Raum, besser, sie stürmte in den Raum - Scanla Paligan, Kapitänen der „Schwarzen Hanfla“ - alles ging rasend schnell und sehr laut. „Damit ihr es wisst, ohne die schwarze Hanfla findet ein solches Unternehmen nicht statt!“ So oder so ähnlich waren ihre Worte - ohne auf Antwort zu warten, stürmte sie wieder davon.
Und nur kurze Zeit später hatte ich das Gefühl, dass das ganze Treffen nur für diesen Auftritt arrangiert wurde.
Am späten Abend besuchten wir noch einmal unseren Großvater. Dieser schien, natürlich, weder überrascht ob des Auftrages, noch, dass wir ihm zustimmten. Nach einem langen Gespräch und vielen Diskussionen, wie wir unseren Auftrag am besten angehen sollten - der gute Wein und hervorragende Tabak ließen uns bis tief in die Nacht ausharren, hatten wir einen groben Plan geschmiedet. Nun gilt es ihn, in den nächsten Tage in die Tat umzusetzen. Die Zeit drängt, bereits in 10 Tage müssen wir in auslaufen um genügend Vorsprung zuhaben.
Morgen werde ich unsere Kapitänin über den Auftrag informieren und sie bitten, die Mannschaft entsprechend zusammen zu stellen. Jetzt brummt mir der Kopf, ich hoffe, ich finde noch ein wenig Schlaf.
... und wehe dieser Köter vom alten Lintram lässt mich morgen früh nicht ausschlafen - ich schwöre bei den Zwölfen, ich erschlage das Vieh und hänge es am Schwanz zur Warnung an der alten Dattelpalme vor seinem Schlafzimmer auf.
Alrician:
Meanwhile...
Saugend und Schmatzend arbeitete das Hafenwasser gegen den Rumpf der großen Galeere. Die Sonne war fast hinter dem Horizont versunken, bald würden die schwarz geteerten Planken nur noch durch die Positionslaternen beleuchtet werden.
Phranya Yalma Zornbrecht stand auf dem Achterkastell und starrte auf das erwachende Nachtleben der schwarzen Perle. Der Sklavenmarkt war inzwischen dunkel, dafür die Arena hell beleuchtet. Zweifelsohne würde bald wieder eine boronverlassene Seele zum Spass der Fana zerfleischt werden, nur weil sie die Arena im Vergleich zu den Ruderbänken der Galeeren als ein glücklicheres Schicksal empfand. Fetzen von Gelächter und Musik tönte aus der Paligan-Therme zu ihr herüber, der Hafen und das Brabaker Viertel wiederum machten mit lautem Gegröle und Schreien auf sich aufmerksam.
Hinter ihr räusperte sich jemand. Die Großadmiralin sah davon ab, herumzufahren, gleichwohl sie immer wieder überrascht war, wie lautlos sich der Aal anschleichen konnte. Aus ihrer Sicht ein Zeichen, dass in der Florios-Familie noch zu viel Waldmenschenblut floss.
"Was gibt es?" sprach sie in das dunkle der Stadt hinaus, weiterhin ohne sich umzudrehen.
"Ich denke es gibt einen Grund anzustoßen, Großadmiralin!" Lirobal Florios, der "Al'Anfaner Aal" grinste sie verschmitzt an und hielt eine Flasche Wein mit zwei Gläsern hoch. Ohne eine Antwort abzuwarten schenkte er ein und hielt ihr beide Gläser hin. Unter Granden eher eine symbolische Geste, da sowohl Magie als auch Alchemie gegen Gifte resistent machen konnte und damit der Charakter dieser Geste - auf die Unbedenklichkeit des Getränkes hinzuweisen - überflüssig war. Die Großadmiralin unterdrückte ihren Ärger - gern hätte sie den Moment an Bord allein gegossen - nahm das Glas und stieß mit ihrem Stellvertreter an. Sie vertraute dem Aal zwar eben so wenig wie allen anderen Granden in dieser Stadt, wusste aber, dass seine Karriere ohne sie ebenfalls zum Scheitern verurteilt war. Er genoss weder den Rückhalt des Patriarchen, noch der meisten Kapitäne der schwarzen Armada.
"Besser hätte es doch nicht laufen können..." schwatzte Lirobal los. "Ihr habt die Paligan-Welpen verpflichtet die gefährliche Vorhut zu übernehmen, könnt sie als Sündenböcke nutzen, falle etwas schief läuft und die Schwarze Hanfla hat es euch ebenfalls gebracht. Und das alles für eine Arange und ein Ei... sozusagen." beide namen einen Schluck von dem Wein, doch während der Aal zufrieden vor sich hin grinste, kniff die Großadmiralin weiterhin die Augen zusammen und hatte sogar wieder die Fäuste geballt.
"Was ist? Seid ihr immer noch nicht zufrieden? Mit der Schwarzen Hanfla hätte nicht mal ich gerechnet. Wer hätte gedacht, dass dem Großmaul seine Enkel so wichtig sind."
"Ich habe es gedacht. Und jeder andere der mit offenen Augen durch die Stadt läuft!" Phranyas schlechte Laune war nicht zu überhören. "So ein arroganter Hurensohn!" entfuhr es ihr schließlich während sie das Weinglas über die Reling in das Hafenbecken warf. Endlich dämmerte Lirobal, was ihr aufbrausendes Zornbrecht-Gemüt nicht verbergen konnte. "Ihr seid wegen des Dicken aufgebracht?" er grinste breit. "Ich hätte gedacht da steht ihr drüber..." stichelte er nun - die Schwäche nutzend - nach.
"Was heißt hier darüber stehen! Der kleine Scheißer hat mit mir gesprochen, als wäre ich ein dummes Marktweib. Und ich musste so tun, als hätte er ein tolles Geschäft abgeschlossen. Und dazu seine dümmlich grinsende Schwester, die es nicht mal zur Kriegsmagierin geschafft hat und der noch dümmlicher grinsende Bruder, der sich für einen großartigen Kapitän hält. Die drei sind ein überflüssiger Haufen Nichtsnutze, die sich einbilden in den Geschicken der Stadt mitspielen zu können." Lirobal schwieg grübelnd, während die Phranya sich in Rage redete. Er hatte sowohl über die Fähigkeiten Jesabelas, als auch die hesindianischen Fähigkeiten ihres großen Bruders anderes gehört. Seiner Meinung nach tat Goldo recht, in seinen Enkeln die Zukunft des Hauses zu sehen.
Die Großadmiralin interpretierte sein Schweigen falsch: "Ja, euch gefällt der kleine Aufschneider vermutlich, erinnert euch wahrscheinlich an eure unstete Jugend." Sie spie über die Reling. "Aber freut euch nicht zu früh. Es wird sich eine Gelegenheit ergeben, die drei loszuwerden, vermutlich eher als später. Falls sie es in ihrem Übermut überhaupt bis zum Ziel schaffen.."
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