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Reading Challenge 2022

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Niniane:
#13 Scarlett Curtis (Hrsg.) - The future is female!

Eigentlich wollte ich ja nach einem Shirt oder ähnlichem mit dem Slogan gucken, aber Google war der Meinung, dass ich wohl als erstes ein Buch möchte mit diesem Titel. Ich mochte und habe mir nach der Leseprobe das Buch gleich hinterher bestellt. Das rosa Cover suggeriert eher Feel Good-Literatur und ich frage mich, wer bei Goldmann diese doofe Idee hatte, aber gut, es hat mich ja nicht abgeschreckt und hoffentlich andere Leser*innen auch nicht
Es handelt sich um eine Sammlung von Aufsätzen verschiedener Frauen, hauptsächlich Schauspielerinnen oder Gründerinnen, zum Thema "Feminismus", für die deutsche Ausgabe wurden noch Aufsätze deutscher Autorinnen hinzugenommen. Es wird zwar nur selten explizit erwähnt, aber es ist schon intersektionaler Feminismus gemeint und es kommt auch (leider nur) eine trans Frau zu Wort. Manche Beiträge sind einfach Anekdoten, wie die Schreiberin zur Feministin wurde, es gibt auch Kurzgeschichten (Helen Fielding lässt mal wieder Bridget Jones auftauchen) und mich persönlich hat tatsächlich der Beitrag von Keira Knightley am meisten bewegt, in dem sie die Gefühle nach der Geburt ihrer Tochter beschreibt.
Bei den Beiträgen der Gründerinnen finde ich zwar gut, dass sie die entsprechenden Initiativen vorstellen, aber teilweise hatte ich doch ein bisschen den Eindruck, dass sie hier eher Werbung machen wollen.
Wenn man sich schon mit dem Thema Feminismus beschäftigt, ist das Buch vielleicht etwas "seicht", aber als Einstieg in die Thematik durchaus zu empfehlen.

5 von 5 Notizbüchern

(Edit: Das war Buch Nr. 13, nicht 12)

Irian:
#14 - Oddjobs by Heide Goody and Iain Grant

Lovecraftsche Cosmic-Horrors sind auf der Erde angekommen, die Apokalypse (gefolgt von ewigem Leid für die verbliebenen) steht (irgendwann) bevor, aber bis dahin muss jemand für Ruhe und Ordnung sorgen und die Menschheit daran hindern, es zu merken. Erinnert mich ein wenig an Laundry Files, aber auch Men in Black. Nihilistischer Lovecraft-Background mit Humor ist aber ne seltsame Kombi. Insgesamt ein interessanter Anfangsgedanke, so lala Plot und so lala Humor. Könnte schlimmer sein, liest sich halbwegs flüssig, ist jetzt aber auch nicht die größte Offenbarung. Mal sehen, ob ich da noch einen Band versuche. Wer die Richtung mag, ist aber vermutlich mit früheren Laundry-File Romanen besser beraten (die späteren haben mich dann abgeschreckt).

3,5 von 5 Tentakeln

Irian:
#15 Elder Race by Adrian Tchaikovsky

Nicht absolut neue Idee (Anthropologe als "Zauberer" auf einer pre-industriellen Welt, erinnert an Darkover), flüssig geschrieben, aber arg kurz. Paar nette Spielereien mit der Idee, dass Sprache es ihm kaum erlaubt, anders als ein Zauberer zu klingen, selbst wenn er es versucht.

Swafnir:
#06. Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas

Mein letztes Buch für die literarische Anthropologie. Michael Kohlhaas wird von Wenzel von Tronka um zwei Rappen betrogen, bekommt aber nicht sein Recht, weil Hinz und Kunz von Tronka seine Klage abweisen. Daraufhin wird er gesetzlos und brennt mehrfach Wittenberg nieder und zündet Leipzig an. Letztlich bekommt er Recht, wird aber trotzdem hingerichtet. Auch dieses Werk beruht auf einer wahren Begebenheit, nämlich dem Fall von Hans Kohlhase. Ich untersuche das Stück in Bezug auf Hobbes (Naturzustand) und Rousseau (Gesellschaftsvertrag).

Spaßig wars nicht, aber immerhin weiß ich jetzt wo die Redewendung mit "Hinz und Kunz" herkommt.
Und: Die Verfilmung mit Mads Mikkelsen ist nahe an der Folter  ~;D

Irian:
# 16 Hench von Natalie Zina Walschots

Zwiespältiges Buch... Grundsätzlich ist die Idee, dass Superhelden Kollateralschäden machen, nicht schlecht - aber auch nicht neu, im Comic-Bereich wurde das nun ja auch schon öfters aufgegriffen.

In diesem Fall aber wirkt die Protagonistin weder besonders klug noch besonders sympathisch: (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ja, ein Superheld macht ihr mächtig Aua, ok, aber sie war zu diesem Zeitpunkt dabei, mitzuhelfen, ein Kind zu entführen und diesem einen Finger abzuschneiden. Selbst wenn man einwendet, dass das für sie auch überraschend kam... Sie hat sich ganz bewusst einen Job als Hench(wo)man eines Superschurken gesucht, sich nachher zu beschweren, dass man verletzt wurde, als die eigene Bande gerade was kriminelles tut, ist irgendwie stark vereinfacht und nimmt dem ganzen irgendwie doch einiges an Schlagkraft.

Wenn das nun einfach die Charakterisierung der Protagonistin gewesen wäre, dass sie da arg egozentrisch und für sowas blind ist, ok, aber das Thema kommt in dem Buch einfach kaum auf. Keiner diskutiert ernsthaft, dass ihre Entscheidung, für Superschurken zu arbeiten, vielleicht etwas mit ihrem Schicksal zu tun hatte. Niemand wirft ein, dass, egal wie scheiße Superhelden sind, die Superschurken für die sie arbeitet, keinen Deut besser, sondern per Definition eher noch schlimmer sind. Das zieht - für mich - das ganze Buch arg runter, weil es dadurch wie ein "Fehler" in den Ideen hinter dem Buch wirkt und nicht einfach nur wie eine Charakterschwäche der Protagonistin. Es wird einfach angenommen, dass "Selbst ein Schurke verdient das nicht" als Argument reicht.
Andererseits ist das Buch gut geschrieben und durchaus unterhaltsam, der spezifische Plot ist durchaus solide, also bleibe ich mal bei 3 von 5 Capes.

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