Autor Thema: Sidequeste gesucht: der Brief  (Gelesen 1681 mal)

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Offline Ahasverus

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Sidequeste gesucht: der Brief
« am: 21.06.2004 | 17:29 »
Hallo; ich bin auf der Suche nach kreativen Ideen, die mir grad selbst nicht so recht kommen wollen:

Ausgangslage: Charaktere beginnen in unterschiedlichen Städten und werden sich erst nach kurzer Reise in der nächsten Stadt treffen, von dort wird die Reise über ein paar Stationen weiterführen um schliesslich die Welt zu wechseln. (Abenteuer ist ein Einführungsabenteuer, dass die Spieler von einem gekauften und bekannten in ein selbst erstelltes Setting überführt.)

Die ersten Teile der Kampagne sind schon entwickelt und stehen weitgehend. Bei einem der Charaktere habe ich die Begegnung mit einem im sterben liegenden, überfallenen Boten vorgesehen, der den SC in den letzten Atemzügen bittet einen Brief in Stadt Y bei Mr. X abzugeben.
Das ganze war eingeführt, um dazu beizutragen den Spieler in die nächste Stadt und die ganze Gruppe schliesslich auf den weiteren Weg zu schicken. Als ich's einführte, dachte ich, mir würde mal eine gute bzw. fiese  >:D Idee einfallen, was in dem Brief stehen würde, an wen er gerichtet ist usw. Halt eine kleine Story für ein Sidequest... Das sollte nicht allzu kompliziert sein, aber den Brief einfach abgeben und ne kleine Belohnung kassieren, empfände ich als Verschwendung von Potential....

Habt Ihr ne zündende Idee:

- was in dem Brief steht?
- an wen er gerichtet ist?
- warum der Bote ermordet wurde?
- wer etwas gegen die zustellung des Briefes hat? warum?
- wer was davon hat, wenn der Brief ankommt?

Das ganze spielt (noch) auf FR D&D (*freu ich mich vielleicht auf die eigene Welt, irgendwann mal*)


Vielen Dank für jede Hilfe!

Offline Trurl

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Re: Sidequeste gesucht: der Brief
« Antwort #1 am: 21.06.2004 | 18:22 »
Adeliger A aus Stadt B sendet einen Vertrag in die Stadt Y, vielleicht den Ehevertrag(Mitgift und dergleichen) für seine Tochter an die Familie des Zukünftigen. Ein anderer Adeliger, C, aus B ist aus politischen Gründen gegen die Hochzeit - seiner eigenen Tochter stünde das Brautkleid viel besser - und ist nun gewillt, die Heirat auf jedwege Art herauszuzögern. Nachdem er von der Sendung Wind bekommen hat, wirbt er ein paar Leutchen an...

Der Brief sollte also ursprünglich an einen Adeligen in Y, nämlich Mr. X, C aus B versucht ihn in die Hand zu bekommen, und A ist daran interessiert, dass der Brief bei Mr.X ankommt. Hoffe keinen Buchstaben verwechselt zu haben 8)
So weit so einfach, und von hier aus kann man eigentlich ganz gut noch was hinzufügen...

Gast

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Re: Sidequeste gesucht: der Brief
« Antwort #2 am: 22.06.2004 | 00:30 »
Der Brief ist eigentlich eine Fälschung, und wurde dem Boten bereits vorher untergeschoben/ausgetauscht. Um das ganze Glaubwürdiger zu gestalten, wenn der Brief doch noch gerade so am Zielort ankommt, hat man den Boten schwer verletzt, der wiederum glaubte, er habe Glück im Unglück gehabt, und kann jetzt wenigstens in dem Bewusstsein sterben, dass seine Mission noch erfüllt wird.
In dem Brief könnten (gefälschte) Taktische Informationen sein, addessiert an einen Kommandanten/ Adligen, der einen Feldzug o.ä. gegen eine andere Fraktion führt. Die Gegenspieler (böse Magier o.ä.) wollen ihren Feind so in eine Falle locken, und seine Streitkräfte aufreiben (oder ihn dazu bewegen, dass er persönlich vor Ort erscheint, o.ä.).
Das Vertrackte an der Sache ist, dass die Charaktere sich damit mit den besten Absichten zu Übeltätern machen - und so in ein neues Abenteuer schlittern könnten, um ihren Namen reinzuwaschen oder die von ihnen verursachten Probleme auszubügeln.

streutzer

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Re: Sidequeste gesucht: der Brief
« Antwort #3 am: 22.06.2004 | 22:22 »
Meine Idee (von der Grundtendenz ähnlich dem Vorherigen):

Inhalt der zwei Briefe (pro Char einer): Illusionszauber
Herkunft: Zauberkundiger, der ein ein alter Kollege des Adressaten ist.
Adressat: Zwielichtige Person (zp) aus der Stadt, die einen Anschlag auf ein geistliches  gebäude oder ein Haus des allgemeinen Rechts oä plant.

Hintergrund dieser Tat: ZP ist politisch tätig und bemüht, dass in der Stadtverordnung die Rechte eines bestimmten Volkes (,dass beispielsweise in der angrenzenden Bergregion lebt) immer weiter minimiert werden (z.B.: Verbot des Eintritts in die Stadt usw.)
Da er damit nicht durchkommt, in letzter Zeit aber schon mehrere Geisteshäuser/Rechtshäuser oder anderes in der Stadt unbekannt geplündert wurden, soll diesmal ein weiteres dran glauben. Dafür braucht er die Unterstützung eines Kollegen: Hier kommt der Zauberkundige mit den Briefen ins Spiel:
In jedem der Briefe befindet sich ein materialisierter Illusionsspruch->Verwandlung in einen Angehörigen des anderen Volkes. ZP möchte bei seiner Tat also als Vertreter dieses Volkes erkannt werden, um so die Meinung in der Stadt au seine Seite zu ziehen. Da der Zauberkundige nicht so mächtig ist, kommen die Illusionen über Wochen „portioniert“. Also mal ein Bein, mal ein Arm usw. Wenn alles da ist, möchte die ZP alle Briefe öffnen, wodurch automatisch die Sprüche wirksam werden und er die komplette Gestalt annehmen kann. Die Illusion ist relativ penetrant. Erst durch ein Amulett, dass die ZP bereits besitzt, kann die Illusion wieder aufgehoben werden.
Problem für die ZP: Der persönliche (aber unwissende) Bote wurde wie geschrieben überfallen (ob nun von Räubern oder irgendwem anders). Und die Briefe sollen die Charakter wegen Eile und Wichtigkeit schnellstmöglich zu jener ZP bringen.
(da einer der Brief von einem anderen Charakter gebracht werden soll, kann dieser jenen ja dem Räuber abgenommen haben, als er ihn traf) In einem Brief ist die rüsselähnliche Nase, in dem anderen sind die großen Füßen.... und sicherlich werden die Charaktere, so wie die Spieler nun mal wahrscheinlich sind, die Briefe öffnen...
Da sie die Adresse von der ZP haben, werden sie den Weg wahrscheinlich dorthin aufsuchen, um eine Gegenmittel zu suchen, und sich dort treffen.
Ein wenig Spannung kann noch reingebracht werden, wenn der Plan der ZP bereits in gewisse Kreise durchgesickert ist (vielleicht auch deswegen der Angriff auf den Boten?..), und der Wahrnehmungsfilter der Wachen auf seltsame Erscheinungen in dieser Richtung eingestellt ist...
Jetzt gibt es natürlich noch die offene Frage, ob die ZP auf die ausbleibenden zwei Briefe warten kann oder gleich zur Tat schreitet. Werden die Charaktere ihn in dessen Werkstatt auffinden oder müssen sie in das Gefängnis einbrechen, um an die ZP heranzukommen, wodurch sie natürlich in ein schlechtes Licht geraten und bestimmten Gruppierungen zugerechnet werden könnten .
Irgendwie werden sie schon an das Amulett kommen und bestimmt schnellstmöglich die Stadt verlassen und ich nicht langatmig mit Einkäufen aufhalten.

Ok, bisschen lang geworden...  8)

Drizzt

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Re: Sidequeste gesucht: der Brief
« Antwort #4 am: 27.06.2004 | 16:16 »
Dass der Bote sich schwer verletzt mit der Nachricht davonschleppen konnte, deutet bereits darauf hin, dass irgendwas faul ist. Denn wenn irgendjemand die Botschaft abfangen wollte und ihn deshalb (offensichtlich erfolgreich) überfallen hat, dann würde derjenige den Mann nicht in Besitz der Nachricht entkommen lassen. Also liegt es nahe, dass hier (möglicherweise unterstützt durch "Personen bezaubern") eine Falschnachricht lanciert werden soll, wie Kane es vorgeschlagen hat. Die Alternative wäre natürlich, dass die Botschaft überhaupt nicht abgefangen werden sollte und der Bote einfach von einem wilden Tier oder Monster verletzt wurde. Aber diese Möglichkeit lasse ich im Folgenden außer Betracht und verwende im übrigen ein konkretes Beispiel.

Der Bote hatte ursprünglich eine Liste mit Angehörigen einer üblen Organisation (gibt es ja in den FR zu Genüge), die in der "Zielstadt" der Charaktere aktiv sind, bei sich. Das sollte eine Organisation sein, die in der Region der FR nicht absolut übermächtig ist, weil sie in diesem Falle ganz andere Möglichkeiten, unter anderem Magie, hätte, um die Fehlinformation zu lancieren. Nehmen wir als Beispiel die Schattendiebe von Athkala, die in Sundabar eine kleine Außenstelle aufgemacht haben. Einer der Harpels in Langsattel hat das zufällig durch Erkenntnismagie herausbekommen und außerdem die Namen einiger der Schattendiebe-Agenten erfahren. Er schickt einen Boten zum Fürst von Sundabar, um ihn zu warnen.(Hier hinkt mein Beispiel, weil magische Kommunikation einfacher wäre.)  Die Schattendiebe kommen dem irgendwie auf die Schliche, überfallen den Boten und geben ihm eine hastig angefertigte Fälschung mit anderen Namen mit.

Die Charaktere bringen diese Liste nach Sundabar und liefern sie dort beim Fürsten ab. Hier schlagen nun die Schattendiebe wieder zu. Denn sie wissen, dass die Fälschung früher oder später auffliegt, wollen aber Sundabar zum vorschnellen Handeln zwingen. Beispielsweise greifen die Diebe die Charaktere an, gerade in dem Moment, in dem sie die Botschaft übergeben wollen, oder das Haus, in dem die Botschaft gelagert ist, wird in der Nacht angezündet. Dieser nicht ganz ernst gemeinte Angriff soll den Fürsten dazu drängen, gegen die Personen vorzugehen, die auf der Liste als Schattendiebe bezeichnet sind. Die Stadtwache reagieren auch prompt entsprechend, da der Angriff ja den Anschein erweckt, als ob die Gegner sich tatsächlich bedroht fühlen und nun in die Offensive gehen. Da auch die Schnelle sonst niemand zu greifen ist, werden die Charaktere beauftragt, einen oder mehrere der Personen auf der Liste in Gewahrsam zu nehmen.

Da es aber eine gefälschte Liste ist, stehen auf ihr keine Agenten der bösen Organisation, sondern Funktionsträger der Stadt, also Wachoffiziere, wichtige Händler oder Handwerker, Priester kleinerer Tempel, oder noch besser getarnte Agenten, die gegen die Bösen arbeiten, aber andererseits nicht direkt mit der Stadt kooperieren. Harfner würden sich dafür anbieten. Die Charaktere gehen also im Auftrag der Autoritäten gegen Leute vor, die eigentlich auf ihrer Seite stehen. Spätestens bei diesen Aktionen sollten die Spieler langsam merken, das etwas nicht stimmt. Beispielsweise könnten sie in den Häusern der Leute auf der Liste Hinweise auf die Zugehörigkeit zuden Harfnern finden oder bei einem Einbruch in ein "gegnerisches" Haus bekommen sie wundersame Hilfe aus den Schatten (durch Schattendiebe) oder ihr Gefangener wird durch einen vergifteten Armbrustbolzen getötet, gerade als sie ihn der Wache übergeben wollen (wodurch möglicherweise der Schwindel aufgefallen wäre).

Über kurz oder lange sollten die Spieler darauf kommen, dass die Namensliste gefälscht war, entweder indem sie selbst Hinweise sammeln oder indem doch jemand aus den Reihen der Stadtautoritäten darauf gekommen ist. Nun können die Charaktere versuchen, doch noch die wahren Hintermänner zu schnappen. Außerdem sind die Verbündeten der Leute, die die Charaktere geschnappt haben inzwischen alarmiert worden und greifen nun ihrerseits die Charaktere an, ohne über die Hintergründe informiert zu sein.

Am Ende könnten die Charaktere wunderbar zwischen den Fronten von Schattendieben, Harfnern, aufgebrachter Stadtbevölkerung und noch einiger anderer Organisationen stehen. Sie müssen versuchen, heil aus dem Schlamasel herauszukommen und nach Möglichkeit die "Bösen" zur Strecke bringen.