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[Wr5/V5] DIY Regelkonvertierung
(1/1)
Husk:
Hallo allerseits!
Dies ist der zweite (und daher sehr viel kürzere) Anlauf und ich bin mir immer noch nicht sicher, dass es der richtige Ort im Forum ist oder nicht doch in die Werkstatt gehört. In jedem Fall reklamiere ich dreist Welpenschutz und hoffe in jedem Fall auf rege Teilnahme / Mitarbeit / (konstruktive) Kritik.
Ziel des ganzen ist die Konvertierung der V5 Regeln, also der Regeln von der 5. Edition von Maskerade auf den (mehr oder weniger) angepassten Hintergrund von Wraith. Nicht, weil wir in die Geschichtsbücher eingehen wollen, sondern natürlich nur, weil Wraith: the Oblivion ein so großartiges Spiel ist, und zumindest mir persönlich die V5 Regeln so gut gefallen, dass ich nach vielen Jahren zur World of Darkness zurückgekehrt bin.
Wahrscheinlich wird die Grundmechanik leicht anzupassen sein und die meiste Arbeit in den Arcanoi und der Hintergrundanpassung stecken.
Jiba hat da schon erstaunliche Vorarbeit geleistet und ich würde das mal hier einfach fortführen. Hoffe, das ist okay.
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Okey doke... ich habe das selber mal nachgeschlagen. Und ja, das könnte passen. Ich bin noch nicht ganz einverstanden damit, dass "Verbundenheit" Menschlichkeit ersetzt. Ich habe das Gefühl, es braucht etwas anderes, etwas, was bei höheren Werten stärker in Richtung Transzendenz deutet. (Hmmm, wenn ich recht drüber nachdenke, wäre ja eigentlich Shadow die fluktuierende Metrik, die, sobald der Geist zu niedrig auf dieser Schwelle steht, in die Vergessenheit führt; da höhere Werte aber besser sein sollen, könnten wir das Humanity-Äquivalent hier aber auch einfach Psyche nennen... mit allen Implikationen. ;) Da passen dann auch die Leidenschaften und Ketten wieder gut rein.)
--- Ende Zitat ---
Finde ich eigentlich ziemlich gut. Hab ein bisschen die Befürchtung, dass mit Psyche als Menschlichkeitswert, dem mit einem sprechenden Schatten, Leidenschaften und Transzendenz in hohen Werten das ganze sehr zu Freud wird, von wegen ID und Überich… Kommt mir aber nur so vor. Mir hing da so die Idee vor Augen, dass Geister in den Schattenlanden sind, weil sie durch ihre Ketten noch ans Diesseits gebunden sind und um so schwächer diese Verbundenheit ist, um so stärker ist der Zug des Schattens in Richtung Vergessen. Natürlich ist das leidlich vom Moralaspekt entkoppelt und dazu hab ich keine Anbindung von den Fernen Gestaden im Plan bis jetzt…
Finden wir da eine Synthese?
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Aaaaaber: Das mit Resonanz für Pathos passt doch ziemlich gut. Dann nennt sich das auch einfach Pathos und es wird dazu benutzt, um den Schatten zu bekämpfen (der Geist schwelgt in den Emotionen der Lebenden, um existent zu bleiben... "ich fühle, also bin ich" (unser Equivalent zu "you are, what you eat" ;) ).
--- Ende Zitat ---
Yay! Gefällt mir! Descartes würde da ja sicher vor lauter Rationalität widersprechen. Was ein Glück ist er schon lange im Labyrinth verschollen…
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---So kann er sich vom Schatten lösen, der unaufhörlich steigt (etwa wenn der Schatten dem Spieler Shadow Dice anbietet; die funktionieren am Besten ähnlich Hunger Dice, aber ich hätte schon gerne eine Mechanik, dass der Schatten sie dem Spieler als Bonuswürfel anbieten kann... ich mag diese Bargainsituation, würde aber auch einschränken wollen, wann und inwiefern der Schatten sich einmischen darf, damit der Shadowguide nicht ständig dazwischenredet, sondern auch Ressourcen hat, die er behutsam einsetzen muss).
--- Ende Zitat ---
Ich würde es an die Stain-Mechanik koppeln.. also der Schatten kann nur dann Würfel anbieten, wenn die zugrunde liegende Handlung das Menschlichkeits-Äquivalent schädigt. Und dann gibt es einen passenden Nachteil, dass durch den Schatten dann mehr Stains generiert werden, wenn man den wählt? Sowas wie: 2 Punkte Nachteil: Schmieriger Schatten, hilft er dir, färbt es stärker auf dich ab.
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Shadow Dice haben bei Erfolgen und Misserfolgen ebenfalls Sondereffekte: Morbid Criticals wären hier Erfolge, die nur durch die Hilfe des Schattens erreicht wurden - und der Schatten lässt den Geist das wissen. Der Erfolg trägt die Berührung des Vergessens und des Todes in sich und Spuren der Unterwelt bleiben zurück. Der Geist rückt mit solchen Erfolgen näher ans Vergessen heran.
--- Ende Zitat ---
Gekauft! Du hattest mich bei Morbid Criticals…
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Dementgegen stehen Cathartic Failures. Sie funktionieren wie Bestial Failures, insofern, dass der Geist die Kontrolle über seinen Schatten verliert. Letzten Endes bedeutet das, dass der Shadowguide entweder für eine Szene die Kontrolle über den Geist übernimmt (Switch zwischen Psyche und Shadow) oder, dass der Schatten alternativ dem Geist eine Dark Passion schmackhaft macht, der dieser für den Rest des Spielabends bei sich bietenden Gelegenheiten nachkommen muss und die eine reguläre Passion des Geistes ersetzt. Es ist somit ein Abwägen zwischen "Habe ich nur kurz die Kontrolle aber direkteren Einfluss" oder "Bin ich über längeren Zeitraum präsent und steure die Handlungen des Geistes etwas breiter".
--- Ende Zitat ---
Gefällt mir auch.. Analog zu Bestial Failure und Compulsions. Kann man das vielleicht irgendwie mit den Todeszeichen koppeln?
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Aber, zurück zu Pathos: Das sammeln Geister, indem sie Gefühle aus der Welt der Lebenden abzapfen - nennen wir es doch Souldrinking. Dabei gibt es bei Wraith auch die Unterscheidungen zwischen fleeting, intense und accute Pathos. Fleeting Pathos sind kurze, aber heftige Gefühlsausbrüche, die der Wraith in der Welt der Lebenden erfährt. Dazu muss er anwesend sein (= es durch das Leichentuch hindurch wahrnehmen können) und sich dem Gefühl öffnen; es ist also eine Handlung, das Gefühl abzusaugen. Dieses eher flüchtige Pathos regeneriert immer nur genau 1 Punkt Schatten und wird vom Wraith nur taub, wie durch eine unsichtbare Membran gespürt.
--- Ende Zitat ---
Aus der Hüfte geschossen:
Pathos, Emotionen, Emo-Juice, das gute Zeug
Seelentrinken, Mitfühlen, Erleben…
Flüchtig Emotionen
Tiefe Emotionen
Heftige (Blinde?) Emotionen
Sorry, ich versuche die ganze Zeit die deutschen Begriffe mitzudenken...
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Intense Pathos ist Pathos das nicht einfach nur regulär von irgendwelchen Fremden gezogen wird, sondern solches, das auf Gefühlen basiert, die aus einer Passion des Wraiths erwachsen oder mit ihr in Zusammenhang stehen. Hat er etwa die Passion "Schütze das St. Garbow-Waisenhaus", dann erhält er Intense Pathos z.B. dann, wenn die Heimleiterin weinend über dem Räumungsbescheid kauert oder wenn die Baulöwen, die das Gebäude abreißen wollen, ängstlich vor der Erscheinung reißaus nehmen, die sie unten im Keller gesehen haben. Die Natur eines Intense Pathos-Gefühls kann der Wraith genauer wahrzunehmen und den emotionalen Zustand der Lebenden, denen das Gefühl widerfährt, genau zu bestimmen. Intense Pathos gibt es in 4 metaphysischen Geschmacksrichtungen: Freude, Trauer, Angst und Wut (ich will nicht genau dieselben nehmen, wie in der V5; aber die vier haben ihren Sinn, dazu kommen wir gleich).
--- Ende Zitat ---
Klingt gut…
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---- Argos (enthält Argos, Teile von Flux): Die Unterwelt bereisen, Nihils öffnen und schließen, Dinge in die Totenwelt ziehen oder aus der Totenwelt in die Welt der Lebenden schicken.
- Pandemonium (enthält Pandemonium, Keening, Teile von Phantasm): Illusionen und Trugbilder in der Totenwelt und in den Hautlanden schaffen.
- Moliate (enthält Moliate, große Teile von Flux): Ectoplasma formen, sei es der eigene Corpus oder die Objekte, die in der Totenwelt zu finden sind; Seelenschmieden gehört hier rein)
- Inhabit (enthält Inhabit, Puppetry): In Objekte oder Körper von Lebenden einfahren und so mit der Welt der Lebenden interagieren.
- Embody (enthält Embody, Outrage): Sich in der Welt der Lebenden manifestieren, durch das Leichentuch hindurch angreifen.
- Mnemosynis (enthält Mnemosynis, Phantasm, Intimation, Teile von Castigate (das meiste dieses Arcanoi wird eh nicht mehr nötig sein)): Mit Gedanken, Träumen und Erinnerungen herumspielen.
- Fatalism (enthält Fatalism, Teile von Lifeweb): Visionen erhalten, weit entfernte Orte und Dinge sehen, die andere Seite wahrnehmen.
- Usury (enthält Usury und Teile von Flux und Castigate): Den Fluss des Pathos und der Energien des Vergessens kontrollieren, den Schatten beeinflussen.
(Grundsätzlich hätte ich gerne, dass jedes Arcanos auf den niedrigeren Stufen Möglichkeiten bietet, mit der Welt der Sterblichen zu interagieren; oder man kann als Geist einfach 1 Punkt Schatten auf sich nehmen, um kurz durch das Leichentuch zu greifen, für eine sehr kurze Handlung... die Arcanos machen das dann stärker und erlauben mehr Interaktion.)
--- Ende Zitat ---
Klingt erstmal top, muss mich wieder in die Arcanoi einlesen, um das etwas genauer zu durchsteigen, aber das gefällt mir schonmal sehr. Wie machen wir es mit den Gilden? Deren Zahl entsprechend runterdampfen?
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---Und jetzt zurück zum Pathos. Das ordnet sich folgendermaßen zu:
- Furcht: +1 W auf Fatalism und Pandemonium
- Freude: +1 W auf Argos und Usury
- Trauer: +1 W auf Mnemosynis und Inhabit
- Wut: +1 W auf Moliate und Embody
--- Ende Zitat ---
Das ist einfach genug, das kann man sich sogar merken oder im Zweifelsfall aufs Charakterblatt dazuschreiben.
--- Zitat von: Jiba am 26.01.2022 | 00:16 ---So, fehlt nur noch Acute Pathos. Das entspricht der Acute Resonance und wird nur dadurch angesammelt, dass die Ketten des Geistes in eine Gefühlsmelange geraten und der Geist nicht nur anwesend ist, sondern auch persönlich über seine Passions involviert. So kann es etwa sein, dass eine Person, die mit dem Geist verbunden ist, etwas Starkes fühlt, dass aus einer seiner Passionen herrührt etc. Gefühle dieser Art berühren den Geist noch stärker als die anderen beiden Arten und anstelle der groben Kategorien von oben, nimmt er die Gefühle viel feiner wahr und es stoßen noch Erinnerungsfetzen der Betroffenen dazu. Acute Pathos lässt den Geist sich fast wieder lebendig fühlen, so stark ist es. Und es sorgt für nuanciertere Boni und Sondereffekte, ganz wie bei Acute Resonance in der V5. Da können wir wirklich schöne Effekte finden, einfach indem wir die Gefühle stärker spezifizieren: Statt "Wut" fühlt der Geist dann "Eifersucht" oder "Verbitterung", statt "Freude" dann "Hoffnung" oder "Neugierde". Diese Gefühle fühlt er relativ selten, weil er stark persönlich involviert sein muss, um sie wahrzunehmen.
Puh, das war ein ganz schöner Akt. Wird Zeit ins Bett zu gehen, aber das musste ich heute Abend einfach noch runterschreiben.
Und, gefällt's?
--- Ende Zitat ---
Hammer! Ich bin hin und weg… und habe das Gefühl, ich muss erstmal ein oder zwei Tage über meinem Wraith 20th Edition schmöckern, um sinnvoll mehr beizusteuern.
Schwer beeindruckt!
In jedem Fall aber erstmal gerne hier weiter zur Konvertierung!
1of3:
--- Zitat ---Wie machen wir es mit den Gilden? Deren Zahl entsprechend runterdampfen?
--- Ende Zitat ---
Gibts eigentlich keinen Grund zu. Die Gilden sind Servicedienstleister, zu deren Angeboten die Arcanoi teilweise sowieso nicht so recht passten. (Warum haben ausgerechnet die Seelenschmiede die Befähigung in Objekte der sterblichen Welt einzufahren?) Und diese Angebote können sie ja durchaus immer noch machen. Also Spooks sind immer noch die Mafia, Pardoners immer noch mit der Lampe unterwegs etc.
Ich würde dann aber an den Stellen, wo Gilde und Arcanoi gleich heißen, für das Arcanos ein anderes Wort wählen. Also nicht Usury.
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