Autor Thema: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte  (Gelesen 1659 mal)

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Offline Murphy

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Habt ihr schon einmal eine lange Rollenspiel-Pause gemacht? Oder gar 20 Jahre nicht gespielt und seid dann wieder dem Rollenspiel verfallen? Joe Manganiello ist so ein Beispiel. Und ich bin es auch.

Ich habe als Jugendlicher gespielt, dann den Anschluss verloren und bin nun 20 Jahre später durch Cthulhu wieder kopfüber in den Sumpf gefallen.

Was habt ihr so erlebt? Weshalb hattet ihr aufgehört? Und vor allem: wieso habt ihr wieder mit dem Rollenspiel angefangen?

Offline Weltengeist

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #1 am: 20.02.2022 | 19:04 »
Ich, hier!

Ich habe mit Mitte 20 aufgehört zu spielen, als die Studentenzeit zu Ende ging, Umzug + feste Beziehung anstand und mir offen gestanden auch die Spielvorlieben meiner langjährigen Mitspieler zunehmend zu infantil wurden.

Interessanter ist der Wiedereinstieg ca. 10 Jahre später. Ich lebte zu dem Zeitpunkt in Dänemark, sprach ordentlich dänisch und hatte mir in den Kopf gesetzt, noch besser zu werden. Und da sitze ich eines Abends auf dem Sofa, mache Kreuzworträtsel und lesen "anderes Wort für 'Brücke'". Und denke so bei mir: "Andere Leute denken bei 'Brücke' vermutlich an so etwas wie die Golden Gate Bridge. Ich denke bis heute an einen moosüberwachsenen Steinbogen mit einem Troll drunter. Wem versuche ich eigentlich, etwas vorzumachen? Ich werde NIE clean werden!" Und dann beschloss ich, meine Dänischfähigkeiten zu verbessern, indem ich eine Rollenspielgruppe auf Dänisch ausschreibe. Tatsächlich haben sich fünf Freiwillige gefunden, die sich von meinem Dialekt nicht stören ließen. Ein Jahr später hatte ich die Midgard-Grundregeln auf Dänisch übersetzt, diverse Abenteuer voll ausgearbeitet und natürlich zahlreiche Sitzungen geleitet. Und was soll ich sagen - es hat funktioniert: mein Dänisch ist inzwischen äußerst vorzeigbar ;).

Kurz danach habe ich auch noch die Drachenzwinge entdeckt und bin dort wie das sprichwörtliche Kind im Bonbonladen versackt. Soooo viele Runde, so viele Rollenspiele - ich bin nicht nur rückfällig geworden, sondern so süchtig wie noch nie zuvor im Leben (und das will was heißen). Inzwischen hat sich das Ganze zwar wieder auf ein Normalmaß eingependelt, aber der Neustart war ein paar Jahre lang ziemlich intensiv. Erstaunlich, dass meine Frau das ausgehalten hat... ;D
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #2 am: 20.02.2022 | 19:09 »
Nach der Schule hatte ich keinen Kontakt mehr zu Rollenspielern, da wir durch das Studium in unterschiedliche Gegenden verstreut wurden. Die Rollenspieler, die ich im Studium traf fand ich seltsam und hatte nie Anschluss zu denen. Dann bin ich irgendwann in eine WG mit einem Freund gezogen. Ich kannte vom Sehem von einem Con - und der Rest ist Geschichte.

Offline Megavolt

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #3 am: 20.02.2022 | 19:56 »
Als ich kaserniert war, waren mir die Wochenendtage zu kostbar, um sie mit Rollenspiel zu verbrezeln. Ich musste raus!  ~;D

Als ich dann nicht mehr kaserniert und ausreichend draußen gewesen war, gings direkt weiter mit dem Rollenspiel. Insgesamt wars ein gutes Jahr Pause, vielleicht anderthalb.

Offline Murphy

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #4 am: 21.02.2022 | 15:26 »
Wem versuche ich eigentlich, etwas vorzumachen? Ich werde NIE clean werden!

Ich hab grad laut gelacht. Danke für diese Formulierung. Sehr schön!

Offline Murphy

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #5 am: 21.02.2022 | 17:48 »
Mich hatte damals die Gamer Shame gepackt und ich hörte auf, weil ich dachte "ich sei aus dem Alter raus". Jetzt, über zwanzig Jahre später, war ich plötzlich wieder "in dem Alter drin" und stehe drüber.  8)

Offline Weltengeist

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #6 am: 21.02.2022 | 17:50 »
Mich hatte damals die Gamer Shame gepackt und ich hörte auf, weil ich dachte "ich sei aus dem Alter raus". Jetzt, über zwanzig Jahre später, war ich plötzlich wieder "in dem Alter drin" und stehe drüber.  8)

Kenn ich. Ich habe vor meinem Neustart tatsächlich eine dreiseitige Abhandlung darüber geschrieben, warum dieses schlechte Gewissen, das man mir jahrelang eingeredet hat, Unfug ist (vor allem mit Blick auf die Hobbies, die andere Leute so haben). Mag sich albern anhören, aber ich hab das damals tatsächlich gebraucht.
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #7 am: 23.02.2022 | 11:48 »
Kenn ich. Ich habe vor meinem Neustart tatsächlich eine dreiseitige Abhandlung darüber geschrieben, warum dieses schlechte Gewissen, das man mir jahrelang eingeredet hat, Unfug ist (vor allem mit Blick auf die Hobbies, die andere Leute so haben). Mag sich albern anhören, aber ich hab das damals tatsächlich gebraucht.

Gamer Shame kenne ich auch. Von daher kann ich auch Deine Abhandlung verstehen.  :d

HEXer

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #8 am: 23.02.2022 | 12:15 »
Ich hab nie aufgehört. ich wüsste einfach nicht, was ich sonst machen sollte...

Offline klatschi

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #9 am: 23.02.2022 | 12:19 »
Game Shame  hatte ich auch ne zeitlang, zumal meine damalige Freundin das Alles dumm fand und viele viele Male entsprechendes geäußert hatte.
Es dauerte ne Weile bis ich gecheckt habe, dass das a) zu mir gehört, b) mega geil ist und c) a) und b) nicht auf die damalige Beziehung zutrafen.

Ich liebe Spielen (Rollenspiel, Brettspiel, Tabletop gerade in ner Flaute aber dennoch cool), ich habe gelernt dass ich nicht ohne diese Hobbies will und dass diese eben Teil meiner Persönlichkeit sind.

Mein Wiedereinstieg kam mit meiner Arbeit. Während des Studiums hatte ich nur hier und da mal ne Runde gezockt, meist stimmte die Chemie nicht und da, wo sie gestimmt hätte, lag ne langjährige Shadowrun Kampagne der Gruppe vor, in die ich nicht einsteigen wollte.

Ähnlich wie bei Weltengeist war es aber nie vollends weg, beschränkte sich dann aber eher auf lesen.
Irgendwann hatte ich in einem Gespräch mit einer studentischen Hilfskraft festgestellt dass sie  Lust hätte, das mal zu testen und ihr Partner das auch voll spannend findet und nahm das einfach als Anstoß, es jetzt halt auch mal zu machen und nicht nur darüber nachzudenken ☺️

Offline Zanji123

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #10 am: 23.02.2022 | 12:23 »
holy moly... wegen ner Beziehung mit nem Hobby aufhören.... ich wüsste echt nicht ob ich das machen würde.

Bin ich froh das mein Mann mit Pen and Paper Rollenspielen nix anfangen kann er aber genug am zocken und WWE gucken ist das er selber ein Nerd hoch 3 ist und er daher nicht (ganz) sauer ist das überall Abenteuermodule / Bände / Regelwerke / Mangas / Bücher von mir rumliegen
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Weltengeist

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #11 am: 23.02.2022 | 12:34 »
Game Shame  hatte ich auch ne zeitlang, zumal meine damalige Freundin das Alles dumm fand und viele viele Male entsprechendes geäußert hatte.
Es dauerte ne Weile bis ich gecheckt habe, dass das a) zu mir gehört, b) mega geil ist und c) a) und b) nicht auf die damalige Beziehung zutrafen.

Kann ich verstehen. Es ist völlig okay, nicht die gleichen Hobbies wie der Partner zu haben. Aber es ist überhaupt nicht okay, den Partner permanent wegen seiner Hobbies, seiner Gewohnheiten oder was auch immer zu dissen. Nach meiner Erfahrung ist "den Partner umerziehen wollen" der sichere Weg ins Unglück. Dann lieber jemand anderes suchen.
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HEXer

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #12 am: 23.02.2022 | 12:36 »
Kann ich verstehen. Es ist völlig okay, nicht die gleichen Hobbies wie der Partner zu haben. Aber es ist überhaupt nicht okay, den Partner permanent wegen seiner Hobbies, seiner Gewohnheiten oder was auch immer zu dissen. Nach meiner Erfahrung ist "den Partner umerziehen wollen" der sichere Weg ins Unglück. Dann lieber jemand anderes suchen.

Ich glaube, du hast dich bei "ein anderes Hobby suchen" irgendwo vertippt... ;)

Offline Gunthar

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #13 am: 23.02.2022 | 12:41 »
War mit TTRRPGs aufgewachsen. Doch Ende 2004 gab es einen Unterbruch, weil ich ins Ausland arbeiten ging. Und als ich von dort zurückkehrte, gab es meine letzte Gruppe nicht mehr. Gruppensuche ergab nichts mehr und da schlief das Hobby bis 2019 ein.

2019 sagte meine Frau, ich soll nicht dauernd vor dem PC sitzen. Da klingelte was hinten im Gehirn und da fiel mir ein, dass ich immer noch meine RPG-Sachen habe. Wenigstens klappte es mit der Gruppensuche und ich war wieder drin. Nur dass kurz darauf eine Seuche namens Corona einem wieder vor den PC fesselt, war so nicht eingeplant gewesen.  >;D
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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Offline General Kong

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #14 am: 23.02.2022 | 12:44 »
Ich hab nie aufgehört. ich wüsste einfach nicht, was ich sonst machen sollte...

Wenn ich die doofe Zwangspause durch Corona nicht zähle ... und die zählt deshalb nicht, weil ich mich weiterhin jeden Tag mit meinem Hobby beschäftigt habe.

Das. Läuft. Immer. Im. Hintergrund. Ob's stürmt oder schneit.

Gäim Schejm? Was soll das sein? Ich binde nun nicht jedem auf die Nase, was ich hobbymäßig mache. Aber ich hausiere ja auch nicht mit anderen Angewohnheiten noch will ich von meinen Mitmenschen, was die in ihrer Freizeit tun.
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline klatschi

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #15 am: 23.02.2022 | 12:59 »
Kann ich verstehen. Es ist völlig okay, nicht die gleichen Hobbies wie der Partner zu haben. Aber es ist überhaupt nicht okay, den Partner permanent wegen seiner Hobbies, seiner Gewohnheiten oder was auch immer zu dissen. Nach meiner Erfahrung ist "den Partner umerziehen wollen" der sichere Weg ins Unglück. Dann lieber jemand anderes suchen.

Definitiv, würde ich so immer unterschreiben.
Das zu erleben, zu erkennen und zu lernen ist jedoch (bei mir) auch ein wichtiger Schritt der Persönlichkeitsbildung gewesen  :)

Offline Byron

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #16 am: 23.02.2022 | 13:00 »
So, nachdem ich hier über ein Jahr lang nur still mitgelesen habe, mein erster Post   ;D

Bei mir hatte sich nach der Schule alles verlaufen, da alle weggezogen sind. Wir haben zwar noch im Schnitt einmal pro Jahr einen One-Shot gespielt, aber sehr sehr unregelmäßig. Dafür habe ich mich ins LARP gestürzt, das ich dann auch nach 10 Jahren wegen einer Verletzung (nicht beim LARP passiert) und Familiengründung mehr oder weniger aufgegeben hatte. Und nach 10 weiteren Jahren, in denen ich mich stark dem Tabletop gewidmet hatte, kam die Pandemie, und auf einen Schlag war auch dieses Hobby weg...

Aber dann hatte mir ein Mitspieler, der inzwischen 800km entfernt wohnt, aus Versehen einen Einladungslink zu Roll20 geschickt, und ich dachte mir: warum eigentlich nicht? Naja, und jetzt 2 Jahre später habe ich wohl mehr Pen-and-Paper gespielt als je zuvor - und das alles dank Discord und Roll20. Die Gruppe, die vorher ca. einmal im Jahr gespielt hat spielt jetzt fast wöchentlich. Wir haben eine Kampagne über mehr als ein Jahr durchgezogen - das war in meiner Jugend irgendwie nie möglich... Und ich hatte parallel auch eine zweite wöchentliche Runde gestartet, in der ich selbst leite. Dazu kommt, dass ich mit meinen Kindern und Neffen "So nicht Schurke!" ausprobiert habe. Und ich habe natürlch hier im Tanelorn alles nachgelesen, was ich der Szene die letzten 20 Jahre verpasst hatte  ;)

Swafnir

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #17 am: 23.02.2022 | 13:03 »
Sehr schön  :d

Ich hab ja erst mit 18 angefangen, daher konnte ich mir keine Pause leisten  ~;D

Offline Murphy

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #18 am: 23.02.2022 | 14:11 »
So, nachdem ich hier über ein Jahr lang nur still mitgelesen habe, mein erster Post   ;D

...aus Versehen einen Einladungslink zu Roll20 geschickt, und ich dachte mir: warum eigentlich nicht?

Hey, Byron! Doppelt geil.  ~;D
Erstens freut es mich ungemein, dass du dein Schweigen gebrochen hast. Und zweitens, dass ein Versehen dich zurück zu diesem wunderbaren Hobby gebracht hat. Einfach toll!

Offline Boba Fett

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #19 am: 23.02.2022 | 15:26 »
Habt ihr schon einmal eine lange Rollenspiel-Pause gemacht?

Nicht wirklich...
Ich hatte 2008 einen Bruch mit der damaligen Spielrunde, weil die extrem toxisch war.
Mit den Jungs, die ich alle als gute Freunde schätze (immer noch), hab ich seit den 80ern zusammengezockt und das war wie ein altes Ehepaar, das nur noch zusammenlebt, weil alleine leben noch schrecklicher ist. Letztendlich haben wir unendlich viele Systeme ausprobiert (System matters) und nie erkannt, dass die Chemie am Tisch einfach nicht stimmte.
2008 hat dann eine andere Lebenssituation meine Stressbereitschaft extrem gemindert, da bin ich dann ausgestiegen - die Runde ist dann auch auseinandergebrochen.

Eigentlich wollte ich da erst mal ein Sabbath-Jahr einlegen und gar nicht spielen.

Das hat genau einen Monat gehalten - Muharrharr...!  8]
Dann hab ich durch Zufall andere "alte" Freunde getroffen und zufällig ist eine alte Freundin zurück in meine Heimatstadt gezogen.
Mit "man könnte ja mal" Vorplanung war ich vielleicht 6 Wochen ohne feste Rollenspielrunde.
Mit dieser Runde spiele ich immer noch zusammen.

Im Fazit: Es ist verdammt wichtig, wer mit am Tisch sitzt.
Mit den alten Buddies geh ich immer noch gern mal ein Bierchen trinken oder klön über die netten Zeiten der guten alten Zeit,
aber mehr auch nicht. People matters eben auch...
« Letzte Änderung: 23.02.2022 | 15:27 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Blizzard

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #20 am: 23.02.2022 | 23:29 »
Habt ihr schon einmal eine lange Rollenspiel-Pause gemacht? Oder gar 20 Jahre nicht gespielt und seid dann wieder dem Rollenspiel verfallen?
Ich habe anno 1996 mit Pen & Paper angefangen- und das war auch eher zufällig auf der Geburtstagsfeier eines Schulkameraden.
Recht schnell fand sich dann eine ziemlich große Runde, die dann doch eine etwas eigenwillige & ungewöhnliche Form des Hobbies betrieb.
Das Ganze hielt dann so 2 - 2 1/2 Jahre.

Zitat
Was habt ihr so erlebt? Weshalb hattet ihr aufgehört? Und vor allem: wieso habt ihr wieder mit dem Rollenspiel angefangen?
Wie gesagt, damals war es eine ungewöhnliche Runde, weil sie nicht nur sehr groß war, sondern weil wir Solo-Abenteuer als Gruppenabenteuer gespielt haben (und keiner freiwillig leiten wollte).
Warum sich das Ganze dann nach 2 1/2 Jahren zerschlagen hat, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr so genau sagen. Es hing aber wohl auch damit zusammen, dass wir älter wurden, in die Oberstufe kamen und sich bei einigen schlichtweg die Interessen & Prioritäten geändert haben. Da waren dann andere Hobbies und/oder Interessen einfach wichtiger.
Und so hat sich das Ganze dann eben so peu à peu im Sande verlaufen. Damals gab es aber auch keine großen Bestrebungen, das Ganze zu reaktivieren.

Pausiert habe ich dann fast 5 Jahre. Einerseits habe ich mich nicht dafür interessiert- meine Dosis RPG haben damals (:korvin:) Amiga und später dann die ersten PCs erfüllt. Ich habe Pen & Paper auch irgendwie nicht vermisst...
bis ich dann 2000 zum Studium in eine größere deutsche Stadt gezogen bin. Über einen ehemaligen Mitbewohner kam ich dann erst mit Magic: The Gathering in Berührung...und 2 Jahre später, im Herbst 2002 hat genau jener Mitbewohner nach Mitspielern für eine neue RPG-Runde, die er geleitet hat,  gesucht.  Da bin ich dann wieder eingestiegen - allerdings mit der 1. Edition von 7teSee. Und von da an war es dann quasi um mich geschehen. Erst noch als Spieler, habe ich 2 Jahre später zum ersten Mal eine Runde geleitet (und dann auch noch auf einer Con) und bin auch Mitglied im dortigen RPG-Verein geworden...

Seither bin ich dem Hobby treu ergeben, mit all seinen Höhen & Tiefen. Ich habe in den vergangenen Jahren viel gelernt und einen Haufen verschiedener Systeme ausprobiert. Habe einige Conventions besucht, einen Haufen ebenso verrückter Rollenspieler kennen -und schätzen gelernt. Die meisten davon jedenfalls. Und ich glaube ohne diese Erfahrung(en) wäre ich nicht der Rollenspieler (und SL), der ich heute bin.

Die 7.See-Runde, die damals mein Wiedereinstieg gewesen war, habe ich dann nach 7 Jahren (als SL) übernommen, weil unser damaliger SL mit dem Studium fertig war und wegezogen ist. Am Anfang wollte irgendwie keiner den SL machen. Dann haben wir uns darauf geeinigt, dass jeder von uns Spielern sich mal als SL versucht, und dass dann derjenige den SL-Posten übernimmt, bei/mit dem es am besten "passt". Letzten Endes bin ich das dann gewesen. Allerdings kam einer der Spieler, mit dem ich damals sehr gut befreundet war, nicht mit meinem Leit-Stil zurecht und ich nicht mit seinem Spielstil. Was mich schon etwas wunderte, weil wir beide eigentlich damals als Spieler unter dem ehemaligen SL ganz gut zusammen agierten.
In einer Session haben wir uns dann mal derart gestritten, dass wir fortan nicht mehr zusammen in einer Runde gespielt haben. Und ich glaube, das war auch gut so bzw. das Beste, was in der damaligen Situation passieren konnte- zumindest aus rollenspieltechnischer Sicht. Denn sonst hätte unsere Freundschaft damals vielleicht auch noch Schaden genommen. Der tat das aber zum Glück keinen Abbruch.
Damals habe ich dann gelernt, dass befreundet zu sein nicht automatisch bedeutet, dass man rollenspielerisch auf der gleichen Wellenlänge liegt.
Von daher spricht Yoda Boba schon wahre Worte, wenn er sagt:
Im Fazit: Es ist verdammt wichtig, wer mit am Tisch sitzt.

« Letzte Änderung: 24.02.2022 | 00:15 von Blizzard »
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Offline sindar

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #21 am: 26.02.2022 | 16:57 »
Auf die Eingangsfrage geantwortet: Ja, leider, zwei Mal. Das erste Mal nach der Schule, als es die dortigen Rollenspieler in alle Winde verstreut hat. Dann irgendwann waehrend der Doktorarbeit hat ein Doktorand einer Nachbararbeitsgruppe ein paar Leute, unter anderen mich, zu einer Session DSA eingeladen. Klar war ich dabei! Die Gruppe hielt ca. vier Jahre, bis wir wieder in alle Winde verstreut wurden. Dann ging's nach Irland, da war erst mal auch nix. Bis ich erst ueber den tartex gestolpert bin (per tanelorn! :D) und mich etwas spaeter ueber das Ulisses-Forum einer angeschrieben hat. Mit tartex hatte ich weniger eine stabile Runde als einen wechselnden Pool von Spielern (ist 'ne Weile her, kann also sein, dass ich mich nicht mehr genau erinnere); tartex war (wahrschienlich ist immer noch) genial darin, auch daraus eine plausible Geschichte zu machen. Noch etwas spaeter sind Talwyn und ich uebereinander gestolpert, und so kam eine einigermassen stabile Runde zustande.

Tja, und jetzt verschlaegt es mich nach Deutschland zurueck. Wenn es nach mir geht, Naehe Augsburg. Hoffentlich finde ich auch da wieder eine Runde.
Bewunderer von Athavar Friedenslied

Offline Murphy

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Re: Wiedereinstieg ins Rollenspiel - Eure Geschichte
« Antwort #22 am: 23.03.2022 | 10:36 »
Ich habe den Grund, warum ich damals mit Rollenspiel aufgehört hatte in Worte gefasst. Hier mein kleiner Blogartikel über GAMER SHAME und warum das ein Problem von gestern ist: https://penandpaper.blog/?p=227