Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
[MSZL] Prolog - Das Mädchen und die Mönche -
Katharina:
Helena - Dachgeschoss des Hotels
Helenas Hals schnürt sich zu, als die die Panik in Aleksanders Augen sieht. Ob Gustav damals wohl genauso ausgesehen hat, als er realisierte, dass sein Fuß so fest in den Felsen steckte, dass er nicht mehr an die Oberfläche des Flusses zurückkehren würde? Einen Augenblick lang ist Helena wie paralysiert, dann schnappt sie sich jedoch die Kerze und fährt mit der Hand, die die kleine Flamme hält, durch den Raum, hoffend, die Schatten so zurückzudrängen. Als dies keinen Erfolg zeigt, steht sie langsam auf, achtsam darauf bedacht, die Flamme nicht erlöschen zu lassen und die Schutzzeichen nicht zu zerstören. Fragend blickt sie zu Aleksander, merkt jedoch, dass von ihm keine weitere Hilfe zu erwarten ist. Also wendet sie sich der Türe zu, auf die Aleksander vor Beginn des Rituals die Worte "Pforte / Heraus / Ende" geschrieben hat. Mit dem Fuß verwischt sie das Salz auf der Türschwelle, bevor sie die Türe mit einem Ruck öffnet.
Outsider:
Als die Tür aufgestoßen wird ist es als würde ein Mühlstein von Aleksanders Schultern gerissen werden. Keuchend füllen sich seine Lungen mit Luft.
Für Helena ist es als würde sich die Schwerkraft umdrehen, mit einem mal ist die Dunkelheit verschwunden und vor ihr ist der Vorraum in dem Johanns Angestellte Wache halten. Sie scheinen von den Geschehnissen in dem Zimmer nichts mitbekommen zu haben. Es sieht sogar fast so aus als wenn die Zeit außerhalb des Raumes irgendwie anders vergangen ist. Als wären nur Augenblicke vergangen seit sich die Tür verschlossen hat.
Die Angestellten wollen etwas sagen und reißen dann die Augen auf als Helena über die Schwelle stolpert, heißes Wachs brennt sich in ihre Handfläche und die Kerze zischt auf als würde man einen rotglühenden Schürhaken in das Wachs pressen.
Ein Schwall aus Sand und Salz weht hinter Helena aus der Tür und nimmt den Dienern die Sicht.
In dem Raum hinter Helena ist von den Mustern nicht viel übrig geblieben und da wo die Kerzen gestanden haben sind nur noch zerflossene, blubbernde Lachen aus heißem Wachs zu sehen. Die hölzernen Dielen des Bodens fangen an zu glimmen wo noch ein brennender Docht im Wachs steckt.
Johann kniet auf dem Boden die Hand um den Talisman geklammert den er um den Hals getragen hatte.
Keuchen stößt er in Aleksanders Richtung heraus.
„Mehr als Beeindruckend…mehr als beeindrucken!“
Aus dem Raum strömt der ekelerregende Gestank nach nassem Fell und faulender Lumpen, als hätte irgendwer das Grab eines glücklosen Tieres geöffnet das gehüllt in einen alten Leinensack in feuchter Erde verfault.
Ganz schwach ist in dem Luftzug Lisbeth Kichern zu vernehmen.
Dann wird es still.
Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Dachgeschoss des Hotels
Schwerfällig dreht sich Aleksander auf seinen Rücken. Mit ausgestreckten Armen und Beinen liegt er dort auf den hölzernen Dielen, in Mitten von verwehtem Sand, Salz und Schweiß. Seine dunklen Augen starren weit geöffnet an die Decke und sein Brustkorb hebt und senkt sich unter schweren Atemzügen. "So war es nicht geplant..." *Husten* "So nicht." flüstert er keuchend und zitternd, ungeachtet ob ihm jemand zuhört.
Als Johann ihn in der darauf folgenden Stille anspricht, winkt Aleksander nur entkräftet ab. "Ja..."
Katharina:
Helena - Dachgeschoss des Hotels
Sobald sie wieder etwas sehen kann, stürzt Helena zum Fenster und reißt es auf. Gierig saugt sie die frische Luft auf und streckt ihre schmerzenden Hände in den Wind, um sich etwas Kühlung zu verschaffen. Erst nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hat, dreht sie sich wieder dem Raum und dem ekelerregenden Gestank zu. Während sie Aleksander vorerst keine weitere Beachtung schenkt, kniet sie neben Johann nieder, befühlt seine Stirn und ergreift seine Hand, um ihm Zuversicht zu spenden. "Meine Herren", ruft sie in Richtung von Johanns Angestellten, "Helfen Sie mir bitte, Herrn von Bäcklund in ein Bett zu bringen. Und besorgen Sie Wasser!"
Outsider:
Kalte Nachtluft fährt in das Zimmer und vertreibt den Gestank der zurückgeblieben ist. So hoch über der Straße kann man das Wasser der Ostsee riechen, vermischt mit dem Rauch der Schornsteine und es ist eine willkommene Abwechslung zu der abgestandenen Luft in dem Zimmer.
Die Diener reiben sich noch den Sand aus den Augen und starren Johann fragend an, welcher sich gerade vom Boden aufrappelt. Blass aber körperlich unversehrt scheint er das Ritual gut überstanden zu haben.
„Ja, macht schon!“ sagt er matt und deutet auf Aleksander und Helena „Helft ihnen, ich werde Wasser besorgen!“
Als hätte man unsichtbare Ketten durchtrennt kommt Leben in die Diener und gemeinsam schafft ihr Aleksander in das Schlafzimmer der Suite in der ein großes Himmelbett steht, während Johann davoneilt um etwas zu Trinken zu holen.
Das Schlafzimmer der Suite ist mit einer spanischen Wand, einer Truhe vor dem Bett und einem kleinen Sekretär ausgestattet welcher vor einem der Fenster steht.
Die spanische Wand ist mit Stoff bespannt auf dem Stickereien in Form von Gartenszenen zu erkennen sind. Aber für all das habt ihr gerade keine Augen, genauso wenig wie für die dicken Teppiche und feinen Tapeten die es in diesem Zimmer gibt.
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