Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] The Things We Leave Behind
[TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel V "Eleanor"
Outsider:
Casey wird der Weg ins Obergeschoss beschrieben, in das Bad das sie in der Nacht schon kurz besichtigt hatte.
Jetzt am Tag wirkt es viel freundlicher, es riecht noch nach den unterschiedlichen Shampoos und Seifen, dem einen oder anderen Parfüm. Schmale, Fenster oben an der Wand sind auf kipp gestellt und Sonnenlicht flutet den Raum. Draußen kann Casey das Rauschen der Bäume im Wind hören.
Der Stein liegt leicht in ihrer Hand, er ist fast perfekt schwarz mit ein paar wenigen silbrigen Einschlüssen. Handbearbeitet und poliert kann sich Casey dunkel in der glänzenden Oberfläche spiegeln. Das Loch in der Mitte scheint natürlichen Ursprungs zu sein, die Kanten so weich und glatt, dass es vermutlich keine Bohrung ist. Wer auch immer diesen Stein gefertigt hat, hat ihn sorgfältig ausgesucht und bearbeitet.
Vor das Auge gehalten sieht Casey zu ihrer Enttäuschung nur die Innenseite der Toilettenkabine. Unspektakulär, langweilig, Touristenschmuck. Ein wenig müsste sie wahrscheinlich über sich selbst lachen. Sie auf der Toilette einer Hippiekommune wie sie durch das Loch eines Steines blickt. Dann stellen sich die feinen Härchen auf ihren Armen auf und sie erinnert sich an die Worte der Alten aus dem Zelt.
Sie hatte Sir Sam an dem Tag seines Todes noch gesehen. An der Promenade und über ihm schwebte eine Wolke dunklen Hasses, die sich mit dünnen Schattenfäden an seinen Schädel klammert.
Die alte Ureinwohnerin hatte nie gesagt wie sie die Wolke wahrgenommen hatte, aber Casey hatte den Hexenstein aus ihrem Besitz. Was wenn…den Rest wollte Caseys Gehirn noch nicht zulasse. Was würde sie sehen, wenn sie von der Balustrade hinab auf die Menschen, die Kinder dort unten blickte und über allen würden diese schwarzen Wolken des Hasses schweben, die sich mit geisterhaften Schattenfäden an ihre Schädel klammerte.
Casey war sich sicher, dass sie das hier in der Kabine nicht herausfinden würde und machte sich daher auf dem Weg zurück in den Saal, unschlüssig ob sie es wagen sollte, oder ob sie sich vor sich selbst vollständig lächerlich machen würde, wenn sie mit dem Lochstein vor dem Auge auf die Kids herabblickte. Aber bevor sie die Tür erreichte viel ihr ein winziges Detail auf, dass ihr gestern Abend nicht hätte auffallen können, da sie noch nicht mit Dean gesprochen hatte.
Die Fächer mit den Hygieneartikeln waren teilweise beschriftet, teilweise mit Namen, manche nur mit Initialen. Cassandra war nicht darunter, aber es gab ein Fach mit den Buchstaben „L.S.“ dahinter war eine kleine Sonne gemalt worden.
Sollte das das Fach von Lucy Sumner sein? Wenn ja, dann war das Mädchen gegangen ohne ihre Sachen mitzunehmen. Neben mehreren Deorollern, Lippenstiften und einem Duschgel lag dort ein kleiner weißer Beutel mit der Aufschrift „FCK PMS“.
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In der Zollstation hörte Dean angestrengt zu wie sich Casey mit dem Jungen unterhielt und dann wurde es still, Türen klapperten, etwas rauschte wie Stoff der an Stoff reibt. Wahrscheinlich hörte er gerade wie die Ermittlerin sich in die Toilette begeben hatte.
Um sich abzulenken googelte er ein wenig herum. Was gab es eigentlich an sonstigen Pressemeldungen aus dem Jahr 1999 die mit den Ereignissen um den Kindern des Vortex zu tun hatten. Immerhin waren ja zwei Mitglieder nie gefasst worden. Und wenn er die Suche nach bestimmten Stichworten eingrenzte viel ihm auf dass es kurz nach dem Tod von Sam Crown in dem Staat zwei weitere Morde gegeben hatte.
Zwei Anhalter waren ermordet worden, isolierte Fälle kaum miteinander in Verbindung zu bringen und nur Randnotizen in der Presse. Aber ihm viel ein weitere Artikel auf, der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigte und auch einen Anhaltermord meldete, diesmal aber in Indiana und dann wurde das Ganze zu einer Serie von Morden die als die Anhaltermorde in der Presse genannt wurde. Illinois, Wisconsin, Minnesota, Northdakota, Montana, Washington, Oregon und schließlich Kalifornien.
Die zwei Anhaltermorde in Michigan mit eingeschlossen gab es eine Mordserie mit fünfzehn Leichen, verteilt über neun Staaten in einem Zeitraum von zwölf Monaten die in Kalifornien endete.
Es könnte Zufall sein, aber an so etwas glaubte Dean nicht wirklich.
Katharina:
Casey - im Hippie-Haus
Nachdem Casey aus der Kabine getreten ist, betrachtet sie sich im Spiegel und stellt fest, dass man ihr die Anspannung richtig gehend ansehen kann. Mit einem Papiertuch tupft sie sich den Schweiß von der Stirn und benetzt ihren Nacken mit kühlem Wasser. Dann bessert sie das Make-Up nach, trägt neuen Lippenstift auf und lächelt ihr Spiegelbild an, um ihre verkrampften Gesichtsmuskeln ein wenig zu lockern. Da fällt ihr Blick auf das Fach von L.S. und den Beutel, dessen Aufschrift sie nur zu gut nachvollziehen kann. Sie blickt zur Tür, lauscht kurz und als sie sicher ist, dass niemand kommt, riskiert sie einen Blick in den Beutel.
Outsider:
Mit einem leisen Ratschen öffnet sich der Reißverschluss des kleinen Beutels und gibt sein Geheimnis preis. Ein wenig enttäuscht blickt Casey auf den Inhalt, welcher im Wesentlichen aus losen, noch eingeschweißten OB´s, zwei drei Binden und ein paar Einwegfrischetüchern besteht. Doch dann bemerkt sie die Spitze eines zusammengefalteten Karopapiers, das zwischen den Frischetüchern steckt.
Vorsichtig und mit spitzen Fingern zieht die Ermittlerin den Zettel heraus.
In einer Handschrift die andeutet, dass dieser Zettel in Eile geschrieben wurde steht darauf:
Bitte ich weiß das sie mich in das Haus bringen werden! Dort passieren schreckliche Dinge. Menschen VERSCHWINDEN!!! Das Haus im Wald!!! Das Böse lauert dort! Wer den Zettel findet muss die Polizei zu dem Haus schicken, wenn ich es nicht mehr ka…
Dann bricht der Zettel in einem kurzen, fahrigen Strich ab. Der Platz reichte nicht für mehr und die Rückseite des Papiers ist nicht beschrieben. Lucy hatte wohl keine Zeit mehr ihre Nachricht zu ende zu schreiben.
Der Inhalt der Zeilen ist aber eindeutig. Lucy hatte Angst um ihr Leben. Sogar so sehr, dass sie für den Fall, dass ihr etwas zustoßen würde eine Nachricht für diejenigen zurück gelassen hat von denen sie dachte die sich um ihre Sachen kümmern würden.
Nur bis jetzt hat sich niemand ihre Sachen genauer angesehen, nicht einmal Sally.
Katharina:
Casey - Toilette und Balustrade im Hippie-Haus
Casey fotografiert den Zettel ab und schickt das Bild mit den Worten "Stammt wohl von Lucy Summer. LGC" an Dean. Dann wickelt sie die Nachricht in ein Papiertuch aus der Toilette - immerhin handelt es sich möglicherweise um ein Beweisstück - und lässt beides in ihrer Hosentasche verschwinden.
Dann atmet sie nochmals durch, blickt ihr Spiegelbild an und versucht darin Anzeichen von beginnendem Wahnsinn zu erkennen. Oder haben ihr die Hippies irgendwie Drogen eingeflößt, sodass sie nun glaubt, Wolken voller Hass über Menschen erkennen zu können? Nachdem sie sich allerdings versichert hat, dass alles normal zu sein scheint, beschließt Casey, dass es zumindest einen Versuch wert ist.
Sie verlässt also die Toilette in Richtung Balustrade und ist zum ersten Mal froh darüber, dass Dean im Büro geblieben ist. Sicher, mit ihm an ihrer Seite würde sie sich sicherer fühlen. Aber dafür würde Dean sie wohl für verrückt erklären, wenn er sehen könnte, wie sie den Stein der alten Indianerin hervorholt und - nachdem sie sich umgeblickt hat, ob sie jemand beobachtet - durch das Loch im Stein hindurch auf die Jugendlichen blickt.
Outsider:
Langsam führt Casey den Stein vor ihr Auge und blickt durch das Loch auf die Jugendlichen herunter und zuerst atmet sie auf und muss ein wenig übers ich selbst lachen. Auch wenn es mehr ein heiseres Kichern ist, doch dann tritt Eleanor in das Sichtfeld des Loches in dem Stein. Die Kids sehen mit oder ohne Stein aus wie Kids die chillen und sich auf einen Tag am Strand freuen.
Doch mit einem Schlag ist alles anders. Die Worte der alten Ureinwohnerin ziehen an Casey vorbei und die Zeit scheint für einen Augenblick still zu stehen.
Casey kann nicht mit Sicherheit sagen ob es eine Wolke ist, sie kann aber verstehen warum es so beschrieben wurde. Eine sich ständig verändernde, amorphe Masse aus öliger Dunkelheit umgibt den Kopf von Eleanor ab Höhe des Haaransatzes. Zuckende, sich windende Tentakel aus eben derselben öligen Masse entspringen ihren Augen und Ohren als hätte die Masse ihre Fühler…ist Fühler der richtige Ausdruck dafür…über die Sinnesorgane in den Schädel der jungen Frau getrieben.
Vor Schreck lässt Casey den Stein wieder sinken. Kann es wahr sein was sie da gerade gesehen hat?
Eleanor blickt zu ihr auf und lächelt das verführerische, leicht schelmische Lächeln das ihr Gesicht so zum strahlen bringt.
Casey´s Finger verkrampfen sich um den runden Stein.
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