Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] The Things We Leave Behind
[TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel V "Eleanor"
Katharina:
Casey - Im Bett
Während Eleanor spricht, aktiviert Casey die Aufnahmefunktion ihres iPhones. Dann hält sie dieses wieder ans Ohr. Dabei spürt sie, wie sich der verkrampfte Griff, mit dem sie das Handy hält, allmählich lockert, während Eleanors sanfte Stimme auf sie einredet. Sie gibt sich jedoch große Mühe, ihre Antwort möglichst sachlich und distanziert klingen zu lassen und nicht auf die Freundlichkeiten einzusteigen. "Warum erzählen Sie mir das alles? Und wen meinen sie mit 'wir alle'?"
Outsider:
„Sie können es nicht wissen, aber ich habe mich ein wenig mit Cassandra unterhalten. Sie hatte keine gute Zeit. Sicherlich, ihre Mutter hat sich bemüht, aber letztendendes war es ein Streit der das Mädchen auf die Straße trieb. Ich glaube tief in ihrem Herzen möchte Cassandra wieder zurück, vielleicht…“ Eleanor stockt kurz „…vielleicht ist Cassandra die erwachsenere von beiden und wollte ihre Mutter vor ihr selbst schützen. Sie sieht ja wie viel die Frau auf sich nimmt, aber die Jugend ist noch stark in dem Mädchen und das ihr Vater die Familie verlassen hat machte alles nur noch schlimmer!“
In Eleanors Stimme schwingt etwas Trauer mit, aber auch Kraft und zuversicht. Worte die Klingen wie ein ganzer Tag, der weiß das er vergeht und der Nacht weichen muss, aber auch wieder erstrahlt, frisch und Glühend am nächsten Morgen.
„Ich weiß das sie das Mädchen suche, aber Cassandra sagte mir sie sei noch nicht bereit wieder zurück zu gehen. Ich möchte nur das es allen gut geht. Der Mutter, ihr, ihnen…“ die letzte Pause sollte wohl „und uns“ enthalten, aber Eleanor spricht es nicht aus und lässt das Ende offen.
„Die Anderen?“ ein leises Kichern ist auf der anderen Seite zu hören. Als würde sich jemand über etwas besonderes Wertvolles freuen. Ein Kleinod das man lediglich alle paar Jahre mal aus der Kommode holt um es zu betrachten, nur um es dann wieder vor der Welt zu verbergen.
„Meine Kinder! Die staatlichen Einrichtungen in diesem Land sind ein Graus. Das können sie mir glauben, ich habe mich umgesehen in den Jahren nach dem ich das Waisenhaus hier verlassen konnte. Mein…Vater hat mir so viel Geld hinterlassen, dass ich es als meine Pflicht gesehen habe Menschen zu helfen die in der gleichen Situation sind wie ich es einst war. Ausreißer, Straßenkinder, die ausgestoßenen der Gesellschaft. Wer will kann einen Platz bei mir bekommen.“
„Ja, wir Meditieren und machen allerlei Hippiekram, aber ist das nicht besser als von gesichtslosen Eltern großgezogen zu werden, die eine Gemeinde so schlecht bezahlt, dass sie…nun ja…nur wenige Seelen öffnen gütig ihr Herz, wenn alles was sie bekommen ein Hungerlohn ist. Vielleicht sagt ihnen quis custodiet ipsos custodes etwas?
Bei mir gibt es nur Wärme, Liebe, Zuneigung und Vertrauen.“
Katharina:
Casey - Im Bett
"Ich verstehe", antwortet Casey knapp, wobei sie sich Mühe geben muss, ihre Stimme kühl klingen zu lassen. Denn in ihrem Inneren stimmt sie Eleanor weitgehend zu. Hatten Sie der jungen Frau Unrecht damit getan, sie von vornherein als gefährliche Täterin einzustufen?
"Nein, der Satz sagt mir nichts.", antwortet Casey schließlich. Sollte sich aus Eleanors Erklärung kein neues Gesprächsthema ergeben, beendet sie das Gespräch schließlich mit neutralem Tonfall. "Wir sehen uns."
Anschließend lässt Casey sich in das Kissen zurücksinken und atmet tief durch. Dann schwingt sie sich aus dem Bett, tappst in die Küche und setzt Kaffee auf. Während das Wasser zu kochen beginnt, ruft sie Dean an, um von dem Gespräch zu berichten.
"Ich denke, wir sollten da heute Vormittag hinschauen."
Outsider:
Als Dean im Büro ankam wusste er gar nicht mehr so genau wie er dahingekommen war. Die Nacht war viel zu kurz und mehr als zwei Stunden Schlaf hatte er nicht bekommen. Das Gesicht im Spiegel erkannte er zwar nicht, aber waschen musste er es trotzdem. Die kurze Fahrt zur Arbeit verlängerte er um sich einen echt üblen, aber starken Kaffee zu holen der wenigstens ein paar seiner Lebensgeister wecken würde. Oder besser gesagt mit aller Macht aus ihren Schlafnischen scheuchen musste.
Das Autoradio dudelte vor sich hin, das Fenster war halb heruntergelassen und vom St. Clair wehte eine frische Briese herein die den Kaffee nach Kräften dabei unterstützte ihn wach zu machen.
Der Montag auf der Arbeit war entspannt, die Sprüche der Kollegen über sein übermüdetes Aussehen freundschaftlich, wie auch seine Antworten. Um genau zu sein, sahen nur die jungen besser aus als er, die noch mehrere Tage durchfeiern konnten und dann trotzdem taufrisch zum Dienst erschienen. Aber die Zeiten waren vorbei.
Dean schaute sich die Berichte vom Wochenende an, hielt das Morgenbriefing und hatte kurz vor Zehn Uhr endlich Zeit sich um das Mädchen zu kümmern, das er gestern in der komischen Bude dieser Eleanor gesehen hatte und die ihn um Hilfe angefleht hatte.
Entgegen Dean´s Erwartung war die Kleine in der Vermisstendatenbank, seit über einem Jahr galt das Mädchen als verschwunden. Irgendwo in einer ländlichen Kleinstadt im Bible-Belt, die nur von flachem Farmland umgeben war, hatte ein Vormund das Mädchen im Sommer 2021 vermisst gemeldet. Ein weiterer Blick in die Historie zeigte Deans Kontakt, dass Lucy immer mal wieder ausriss, aus dem Heim, von Pflegeltern, wieder aus dem Heim, aus dem Heim und zuletzt von ihrem Vormund und seiner Familie.
Das heißt die Verschwunden war jetzt tatsächlich erneut verschwunden.
Dean wollte gerade weiter nachfragen als sein Mobiltelefon klingelte und er Caseys Nummer sehen konnte.
Es dauerte nicht lange dann hatte die Ermittlerin seine ganze Aufmerksamkeit und erzählte ihm von dem Telefonat mit Eleanor und endete mit: „Ich denke, wir sollten da heute Vormittag hinschauen."
Outsider:
Deans enger Dienstplan ließ an einem Montag kein so frühes verschwinden aus dem Büro zu. Nicht das er nicht genügend Überstunden angehäuft hatte, aber auch die kamen nicht von ungefähr und Chef des CBP´s zu sein war in der Situation nicht hilfreich.
In einer Raucherpause traf er sich kurz mit Casey vor dem Revier und tauschte aktuelle Informationen gegen den „Hexenstein“ der in Casey´s Tasche verschwand. Sie würde ihn sicherlich eher brauchen als er im Büro. Die Jagd nach verschwundenen Teenagern, welche in einem Hippi-Kult geraten waren, bargen größere Gefahren als die Bürokratie am Wochenanfang.
Jedenfalls wenn man hoffte diese mit einer flachen Steinscheibe zu lösen in der ein Loch war.
Die beiden verabredeten, dass sie in Kontakt bleiben würden und Dean versprach so schnell nach zu kommen wie seine Arbeit es zuließ. Dann konnte der alternde Ermittler nur noch die Kippe an dem dafür vorgesehenen Mülleimer ausdrücken und in selbigen schmeißen.
Während er kopfschüttelnd in die Hocke ging um andere Kippen aufzusammeln, welche Kollegen einfach liegen gelassen hatten, blickte er Casey hinterher die mit ihrem Motorrad schon wieder auf der Straße war.
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