Als mein Onkel letztes Jahr verstarb habe ich Rotz und Wasser geheult. Als meine Katze vor paar Jahren überfahren wurde, flossen Tränen. Aber ich heule doch nicht wegen eines Pen & Paper Charakters. Also bitte Kinder. Mal den Ball flach halten. Es gibt für alles einen geeigneten Ort und Zeitpunkt, auch für Tränen.
Das stimmt, und es sollte gestattet sein, dass diese Grenze von jedem ganz wertungsfrei individuell gesetzt wird .
Als Beispiel nehme ich mal die Katze: meinst du, alle Menschen weinen, wenn ein Haustier stirbt? Ist es denn falsch, wenn sie es nicht tun? Ist es bei ner Katze okay aber bei nem Hamster übertrieben?
Wenn man über Jahre in einem Spiel einen Charakter verkörpert hat, ist es ja mehr als nur ein Char. Es ist eine Ansammlung an Geschichten, an erinnerungswürdigen Momenten in einer Gruppe Gleichgesinnter. Da sind vielleicht viele Momente dabei, wo der Charakter gerade nochmal die Kurve gekratzt hat, da sind eventuell auch ganz viele Momente dabei, wo man etwas besonders abgedrehtes getan hat, aber es hat funktioniert. Da sind einfach viele Erinnerungen dran geknüpft.
Und auch außer-spielerische Elemente können einfließen. Nach eine unschönen Trennung habe ich mich mal sehr intensiv in ein Hobby gestürzt- das ist nun emotional sehr aufgeladen, einfach, weil es mir damals so viel Halt gegeben hat.
All sowas kann (muss nicht) mitspielen. Vielleicht aber weint der Typ gerne und viel und es hilft ihm. Wäre auch okay.