Ich betrachte meinen Plot vom letzten Mal als abgeschlossen: Die Wild Cards haben sich zusammengerauft, und bilden vorerst eine Gemeinschaft, ein neues gemeinsames Ziel haben sie auch. Was ist denn eigentlich mit meiner laufenden
Queste: Herausfinden, was Ernest Amblins geheime Pläne sind (Clue Target: 1\3)?
Ist die durch das Aushorchen des behexten Viehtreibers Oswald fortgeschritten? Die Clue-Tabelle aus FlexTale sagt gerade so eben, ja! Shadrack weiß bereits, dass es der "Court" ist, in den Ernest Amblin Zutritt sucht, und die ominösen Herren aus der verschollenen Wells-Fargo-Kutsche sind garantiert dessen Agenten. Also war Amblins Plan im Kern, diese Agenten in Barricade zu treffen nach der Schlacht um das Wegrecht, möglicherweise, um direkt daraufhin in die Geheimgesellschaft aufgenommen zu werden, wenn dem Professor und seinen Mitverschwörern gefällt was sie vorfinden! Nur noch ein letzter Hinweis fehlt!
Queste: Herausfinden, was Ernest Amblins geheime Pläne sind (Clue Target: 2\3)Meine SCs sehen also zu, dass sie Syracuse, Kansas, erreichen. Die Landstraßen werden langsam belebter: Planwagen und Reiter wollen weg aus dem Sturmgebiet, und sind ebenfalls unterwegs nach Syracuse, oder in etwas weiter weg gelegene Städtchen.
Schwein gehabt, was die Amblin-Gang betrifft, denn laut den Orakelwürfeln holen die Cowboys nicht unterwegs zu den SCs auf.
Ich lose daraufhin ein Random Event aus, und bekomme Communication of technical Recent Events. Dann würfle ich für den Szeneineinstieg: Ich bekomme An NPC Acts Suddenly. Als dann:Meine Wild Cards lassen sich schließlich von einem der Planwagen mitnehmen. Einige der Leute schauen das Halbblut May B. recht skeptisch an, aber viele andere haben jetzt gerade einfach größere Sorgen als sich Fremdenfeindlicheit hinzugeben. Von den Siedlern erfahren sie unterwegs das Neueste: An den Gleisstrecken von Union Blue und Black River, die von Dodge City in diese Richtung führen, sind heute vereinzelte Draisinen mit Bewaffneten gesehen worden, die wohl das Krisengebiet für die Eisenbahnen auskundschaften sollen, und jetzt die bestehenden Gleisstrecken patrouillieren. Wenn auch langsam und nur mit Muskelkraft, aber besser als nichts, um die Schergen der jeweiligen Eisenbahn-Rivalen davon abzuhalten, die Ruhe nach dem Sturm zu nutzen, um die Gleise ihrer Gegner hinter Dodge zu beschädigen.
Niemand ist scharf darauf, die Great Rail Wars mit Draisinen auszukämpfen, aber zum Kundschaften geht'sEs heißt, eine dieser Draisinen solle sogar eine Gatling Gun aufmontiert haben. Die bürgerkriegsartigen Zustände setzen also bereits wieder ein; das Land, das auch gemeinhin "Bloody Kansas" genannt wird, ist nichts anderes gewohnt. Nur wenig später werden sicherlich erste kleine Versorgungs- beziehungsweise Kampfzüge mit schwereren Geschützen von Dodge aus die Gleise entlang geschickt werden, um nach und nach die Kontrolle über die Gegend wiederherzustellen.
May B. sieht sehr angespannt aus, als sie davon hört. Auch den beiden Männern ist klar: Die Hexe muss diese Draisinen und Züge unbedingt meiden, und bald sicherlich auch die größeren Siedlungen und Trails, um nicht der US-Armee oder wieder den Agentinnen von Black River in die Hände zu fallen.
Dann ist es Zeit für den NSC, der spontan agiert, wie beim Abenteuereinstieg ermittelt:Als der Planwagen und die Pferde gerade eine kurvige Straße herab rattern, wirft sich plötzlich eine Gestalt davor, mit ausgebreiteten Armen.
"Miss Wickett!", ruft sie aufgeregt.
Die Kutscher und Reiter behalten mit Mühe ihre Gäule im Griff, und bringen den Planwagen zum Stehen, bevor er mit der Person zusammenprallt, die da auf die Landstraße gesprungen ist. Leute fluchen und schimpfen, Pferde wiehern nervös, aber die Siedler vergessen ihren Ärger, als sie sehen, wer da vor ihnen steht: Ein blondgelocktes Engelchen, wenn auch schmutzig und in zerschlissenem Rüschenkleid, die Frisur sitzt schief und die Korkenzieherlocken sind zerzaust. Sie scheint am Ende ihrer Kräfte zu sein.
"Miss Wickett!", keucht sie erneut, und versucht, zwischen den vereinzelten Reitern hindurch zur Kutsche zu gelangen.
"Joycelyn ...!", bringt May B. verblüfft hervor.
"Seht nur! Das ist Joycelyn Lancaster! Joycelyn Lancaster aus Barricade!", ruft einer der Reiter.
Sofort bemühen sich die Siedler auf dem Planwagen, der zerrupften Sängerin an Bord zu helfen. Diese umarmt May B., als wäre diese eine verlorene und nun endlich wiedergefundene Verwandte. May schaut umso mehr verdattert drein. Dann geht ihr auf, dass Joycelyn technisch gesehen aber auch noch zur Black-River-Eisenbahn gehört, und es großen Ärger für sie bedeuten könnte, von der Sängerin wiedererkannt worden zu sein!
"Ich bin so froh, dass Sie hier sind, Miss Wickett, ich hatte schon allen Glauben daran fahren lassen, noch einmal ein bekanntes Gesicht zu sehen, oh mein Gott, es ist ja alles so schrecklich, der Sturm hat ja alles weggewirbelt, ich habe seit Tagen nicht geschlafen, ich hätte niemals, niemals herkommen dürfen, in diese trostlose Einöde, alles sieht immerzu gleich aus, und mein Gaul ist tot!", sprudelt es aus Joycelyn heraus.
May B. streicht Joycelyn über den Kopf, und bringt ein eloquentes "na, na, alles halb so schlimm" hervor, sie ist gänzlich überfordert in der Rolle der Trösterin.
Tatsächlich liegt ein gesatteltes Pferd am Straßenrand zwischen den kargen Büschen. Ein paar der Siedler gehen hin und besehen es sich, es ist nicht tot, aber so gut wie.
"Bist Du die ganze Zeit über geritten?!", fragt May B. mit einem Blick an der Plane vorbei nach draußen.
Flennend nickt Joycelyn an ihrer Schulter.
Sorgenvoll kommentiert einer der Leute von draußen: "Da ist nichts mehr zu machen! Sie hat es zu Schanden geritten! Sie wiegt zwar nicht viel, aber die Erschöpfung, und die Hitze ... die haben dem Gaul den Rest gegeben."
"Schade drum, ist scheinbar ein wertvolles Tier. Wir werden es erschießen müssen", sagt ein anderer traurig.
Man einigt sich darauf, wenigstens das Pferdefleisch mitzunehmen, es ist noch ein ganzes Stück bis Syracuse bei dem Tempo des Planwagens. Joycelyn bekommt von dem allen gar nichts mit, sie klammert sich an May B. und ihre Tränen durchnässen deren Hemd. Die Hexe lässt sich eine Wasserflasche reichen und flößt ihrer Bekannten etwas davon ein.
"He, Miss! Fragen Sie sie doch mal, ob sie 'Green Grow the Lilacs' für uns singen kann!", raunt schließlich einer der Siedler ihr hoffnungsvoll zu.
"Halten Sie bitte die Fresse!", raunt May B. zurück.
Joycelyn fällt kurz darauf in einen benommenen Schlaf. Ein paar der Siedlerfrauen vergöttern die junge Dame ganz offensichtlich ebenfalls, und scheuchen die meisten der anderen Mitreisenden raus aus dem Inneren des Planwagens, damit genüg Platz ist, damit sie sich hinlegen kann. Alle Pferde die nicht eingespannt sind werden doppelt besetzt, damit niemand zu Fuß nebenher gehen muss und die ganze Truppe dadurch noch langsamer wird. Shadrack und May B. werden gemeinsam auf ein Pferd gesetzt. Shadrack nutzt diese Gelegenheit, um leise zu sagen: "Sie stecken ja voller Überraschungen, Miss Wickett! Jetzt sind Sie auch noch die Busenfreundin von der großen Joycelyn Lancaster!"
"So so. Sind Sie etwa auch ein Verehrer, Shadrack? Waren Sie etwa jüngst in Chicago?"
"Ich war die letzten Jahre fast nur in Utah, da treten Sängerinnen von etwas handfesterem Wesen in den Saloons auf. Aber als Mister Byrd und ich neulich in Barricade ankamen, war Miss Lancaster offenbar die heißeste Nummer der ganzen Stadt! Wie kommt es wohl, dass ein Persönchen wie sie so großes Vertrauen zeigt, ausgerechnet wenn es jemanden wie Sie sieht, Miss Wickett?"
"Ich habe nun mal ein vertrauenserweckendes Gesicht, Sie Penner."
"Miss, ich verbitte mir dumme Witzchen und kecke Sprüche! Dafür ist bei uns Mister Byrd zuständig, der spannt damit meinen Geduldsfaden schon zu genüge!"
"Ich kann so keck sein wie ich will!"
"Und ich kann
richtig unangenehm werden, wenn mein Geduldsfaden gespannt ist", knurrt Shadrack und klingt gefährlich wie ein räudiger Wolf dabei.
"Ja, ist ja gut. Ehrlich gesagt weiß ich's nicht genau. Ich habe nie ein Gespräch Auge in Auge mit Miss Lancaster geführt. Hab' mich nie getraut. Sie ist ein wenig ... ein Idol von mir."
"Das sah aber eben anders aus, eher anders herum. Lügen Sie auch nicht?"
"Miss Lancaster kennt bestimmt nicht mal meinen vollen Namen! Sie hatte in Barricade besseres zu tun als sich mit Leuten wie mir zu beschäftigen. Wir kennen uns nur aus der Big Barricade Bar, wo sie aufgetreten ist."
May B. würfelt
Persuasion gegen Shadracks
Notice mit einem ordentlichen
Raise, und ist daher momentan nicht für ihn zu durchschauen.
Syracuse, KansasKleinstadt am Rand des Katastrophengebiets: Furcht-Level 3Endlich erreichen die Flüchtlinge in dieser Nacht Syracuse. Es ist eine Stadt von der Größe von Barricade, jetzt sind die Straßen dunkel, nur noch in wenigen der Holzgebäude brennt Licht, wie Herbergen und dem Stagecoach Office. Shadrack dehnt sich, und kramt in seinem schmutzigen Mantel nach seiner Pfeife.
"Wir machen es jetzt als erstes wie Miss Lancaster und holen Schlaf nach! Mir ist nach einem gefederten Bett, einem Badezuber, und allen Annehmlichkeiten die dieses Drecksloch zu bieten hat! Ich miete uns Hotelzimmer", sagt er.
Byrd lacht: "Aha, der Mann mit der dicken Brieftasche! Prima, Chefchen, danke. Ich hätte ansonsten diesen Heukarren da genommen, sieht auch sehr einladend aus."
"Ja, ja. Ich miete Sie natürlich nicht im selben Hotel ein wie mich. Wenn ich schon die Hotelkosten für alle trage, dann geht es für Sie beide in die Bretterbude da hinten, das muss reichen. Und Sie schlafen
nicht auf einem Heukarren, Byrd, das erinnert mich zu sehr an unser erstes Zusammentreffen! Am Ende wachen Sie außerhalb der Stadt wieder auf. Und ich brauche Ihre Fähigkeiten ab morgen früh."
"Na, das ist aber knauserig", murrt Byrd mit gespielter Verstimmtheit, "und denken Sie auch bitteschön an die Dame, Ladies haben empfindsame Rippen, das ist nichts für harte Herbergsbetten!"
May B. spuckt Luca kunstvoll genau vor die Stiefelspitzen, und sagt, "Lassen Sie mal meine Rippen meine Sache sein."
"Sie hätten nicht den Clown spielen sollen in New York, dann wären Sie ebenfalls engagiert und ausgezahlt worden von Union Blue! Ich hatte es Ihnen ja gesagt", versetzt Shadrack mit einem fiesen Lächeln.
"Ich hatte es ja nicht böse gemeint mit den Herren von dem Club! War einfach noch etwas verpennt zu dem Zeitpunkt dieses Treffens! Aber was machen wir denn mit der Miss Lancaster? Nicht doch, Shadrack, die können Sie aber nicht in der Bretterbude einquartieren. Dann fällt die Miss uns ja endgültig vom Stengel!"
May B. zuckt die Schultern: "Wenn diese Siedlerinnen sie überhaupt je wieder hergeben, die wollten Joycelyn ja am liebsten gleich adoptieren!"
Shadrack knurrt genervt: "Die Missy ist doch reich und berühmt! Die findet schon was. Oder fühlen Sie sich am Ende etwa
doch für die verantwortlich, May Wickett?"
"Lassen Sie mal auch Miss Lancaster meine Sorge sein", sagt May bestimmt.
"Haben Sie denn Geld?"
May blinzelt zögerlich, und faucht dann: "Ich ... ich habe keinen verdammten Dollar mehr seit der Flucht, Sie Schweinepriester! Ich kann Ihnen ja im Nachhinein die Moorhühner von gestern
verkaufen!".
Shadrack winkt ab: "Schon gut, ich zahle auch für Miss Lancaster. Immerhin ist die kein Pleitegeier wie Sie beide, und kann es mir später zurückzahlen. Los jetzt, ich bin hundemüde!"
"Trinken wir noch einen Schnaps, so als Schlummertrunk?", fragt Byrd in begütigender Stimme.
Rex Shadrack rollt die Augen und zündet sich im Gehen seine Pfeife an.
GM Move: Advance a PlotIn der Lobby der winzigen Herberge sind noch recht viele Reisende wach. Alles scheint recht stark belegt zu sein, meine SCs werden nicht die einzigen Leute sein, die aus der Gegend von Barricade hierher kommen auf Durchreise. An der Rezeption wenden sich ein paar dunkelhäutige Reisende in Ponchos und Lederkleidung nach Byrd und Wickett um, als diese eintreten. Es scheint dort einen kleinen Streit zu geben. Die Gesichter der Reisenden sind fragend, und etwas verwirrt.
"Wir
haben eben keine Zimmer mehr für solche wie Sie!", sagt einer der Rezeptionisten gerade.
"Eben haben Sie noch gesagt, Sie haben überhaupt keine Zimmer mehr! Obwohl die Leute eben noch eines gekriegt haben! Was stimmt nun?"
"Werden Sie jetzt etwa frech?! Werden Sie ja nicht
frech! Achten Sie ja auf Ihren Ton!", warnt der eine Rezeptionist.
Die Reisenden sind zwar beinahe wie Weiße gekleidet, aber es sind offensichtlich Indianer.
May B. und Byrd schieben sich mit an den Tresen, Byrd's Augen funkeln bereits und er hat das schelmische Lächeln aufgesetzt, wie so oft, wenn er jemanden in die Pfanne zu hauen gedenkt.
Der Rezeptionist ist alldieweil offensichtlich froh, das Streitgespräch mit den Indianern beenden zu können, und wendet sich demonstrativ Byrd zu: "Und wie kann ich Ihnen helfen, Gentleman?"
"Gibt es noch zwei Zimmerchen, am besten mit rippenfreundlichen Betten? Wir hatten ja eine Reservierung, aber wir haben sie verloren!"
"Das macht gar nichts, Sir, das macht gar nichts! Ein paar Zimmer sind noch frei, das sind dann wahrscheinlich die von, äh, Ihrer verlorenen Reservierung. Wie dem auch sei, bitte sehr. Das macht vier Dollar."
May B. bezahlt mit dem Geld von Shadrack, und Byrd schiebt derweil schmunzelnd die Zimmerschlüssel den Ureinwohnern rüber, "bestens, das waren die beiden Zimmer, die wir für unsere Freunde reserviert hatten. Und haben Sie womöglich noch zwei, für uns selbst hatten wir leider keine Reservierung! Wir dachten, wir treffen erst morgen im schönen Syracuse ein! Und am besten auch mit rippenfreundlichen Betten, die Rippen der Dame sind ebenfalls recht empfindsam!"
Byrd wirft zwei Höchstzahlen in Folge und erzielt eine 18 als
Persuasion-Resultat! Die beiden Rezeptionisten sind so verblüfft von seinem Manöver und seiner Freundlichkeit, dass sie einfach wortlos spuren.
Einer der anderen Reisenden sieht Byrd und Wickett von der Seite an, und bedenkt sie mit einem Lächeln, das zuerst verhalten ist und dann breit wird.
☆
Auf dem kleinen, windschiefen Balkon an der Gebäudefront kommen die vier ins Gespräch miteinander, die Ureinwohner bieten einen Flachmann an, und Byrd nimmt ihn erfreut an: "Fassbrause, ich liebe Fassbrause!"
"Wohin geht die Reise für Sie?", fragt einer der Indianer.
"Am Liebsten raus nach Kalifornien", sagt May.
"Hey, das ist ja gar keine Fassbrause, das ist ja Schnappes! Umso besser!", sagt Luca, trinkt, und gibt den Flachmann weiter.
"Oh! Kalifornien! So wie wir auch. Dann geht Ihr auch nach Gomorra?"
May fragt verwirrt, "'Gomorrah'? Ist das nicht ein Ort in der Bibel?"
Der andere Ureinwohner zuckt die Schultern: "Das ist für uns nicht von Belang! Es ist eine Stadt, am Rand des Great Maze!"
Byrd sagt gut gelaunt: "Ah, ich kapiere! Dann seid Ihr Schürfer! Habt Ihr schon einen Claim da irgendwo?"
"Nein, Mister. Wir sind keine Schürfer. Eher Siedler. Es zieht alle nach Gomorra."
May meint, "hab' ich noch nie gehört. Was meinen Sie damit, es 'zieht alle nach Gomorra'? Wenn es um's Great Maze geht, dachte ich, es zieht alle zur City o' Lost Angels."
Einer der beiden Ureinwohner sieht zögerlich aus, er entgegnet, "Nein, Gomorra ist der Punkt, an dem alles zusammenkommt. Alle Kräfte versammeln sich dort. So sagen es die Medizinleute von Joseph Eyes-Like-Rain."
Der andere fragt May: "Du bist auch eine Rothaut, nicht? Hast Du denn noch nicht davon gehört? Von Joseph's Vision?"
May schüttelt verunsichert den Kopf, weiß nicht, was sie sagen soll.
Byrd schmunzelt: "Gomorra, das klingt nach einem malerischen Städtchen, dem malerischen Namen nach zu urteilen! Hab' es aber noch nie auf 'ner Karte eingezeichnet gesehen!"
"Das ist auch kein Wunder, es ist eine Boomtown. Es war noch vor einem Jahr nicht viel mehr als ein Zeltlager."
May fragt neugierig, "Und wer ist dieser Joseph?"
"Bist Du denn keine Sioux? Hast Du noch nie von ihm gehört?"
Sie schüttelt den Kopf: "Ich hab' mein ganzes Leben unter Weißen verbracht!"
"Wir sind auch keine Sioux, wir sind Comanche. Aber Joseph Eyes-Like-Rains Botschaft erreicht nach und nach alle Stämme! Es ist wie mit den Alten Wegen, und dem Geistertanz!"
"Und der ruft ... alle möglichen Leute in Gomorra zusammen?", fragt May konfus.
"Alles kommt in Gomorra zusammen, alles, es ist das Auge des Sturms", sagt der eine Indianer, der andere nickt.
May B. sagt gebannt: "Ich weiß fast nichts über die Alten Wege oder den Geistertanz. Könnt Ihr ... mir mehr erzählen?"
Einer der beiden lacht: "In Kalifornien dann!"
Byrd lacht auch: "Wir wollen aber nach Denver! Wir zwei beide sind Söldner im Eisenbahnkrieg!"
"Spielt keine Rolle!", lacht der eine Comanche weiter, und greift nach dem Flachmann.