Autor Thema: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?  (Gelesen 12512 mal)

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Swafnir

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Brettspiele fressen meist viele Kubikmeter. Zeitgemäße Rollenspielsammlungen passen bequem auf die Festplatte.

Wie lange die das Gewicht wohl aushält?  ~;D

Offline aikar

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Ich merke halt bei mir persönlich, dass es mir vermutlich gut tun würde, deutlich weniger Systeme zu besitzen und die dafür besser auszukosten (und wenn das nur lesen heißt). Die Frage ist, ob die Verlage hierzulande schneller und besser produzieren könnten, wenn sie weniger Systeme verlegen würden.
Die Frage sollte auch sein, ob es anderen Spielern genauso geht wie dir oder ob du da jetzt nur von dir auf alle anderen schließt. Ich freue mich über die große Auswahl. Ich habe Spaß daran, ständig neue Sachen auszuprobieren. Ich brauche nicht den zehnten Regelerweiterungsband zu einem System und würde ihn auch nicht kaufen. Und nach spätestens 2-3 Jahren brauch ich inzwischen auch von einem Setting zumindest eine Pause und will mal was anderes machen.
Ja, es gibt einen Markt für solche Systeme und Settings (Siehe DSA, Shadowrun) und ich kenne auch genug Gruppen, die mit ihrem einzigen System/Setting glücklich sind. Aber diese Art von Rollenspielen, bei der man sich völlig auf ein einzelnes oder sehr wenige Systeme einlässt und über Jahrzehnte nur dieses spielt und kauft, ist eben nur eine Herangehensweise und nicht für jede:n das richtige. Für mich wäre es eine Beschneidung eines herrlich diversen Hobbies, die nur dazu führt, dass es langweiliger und farbloser wird.
Die ständig neuen Systeme und Settings halten mir das Interesse am Rollenspiel lebendig.

Und ja, ich kenne auch die Vorzüge des Haussystems/-settings. Ich habe über ein Jahrzehnt intensiv in Aventurien geleitet (und noch mehr Zeit damit verbracht, darüber zu lesen) und kenne die Geschichte und Geographie dieser Welt wahrscheinlich besser als viele andere. Ich bin jetzt nach einer Pause auch wieder (mit D&D) dort unterwegs. Aber ich kann es um so mehr genießen, weil ich eben auch viele andere Optionen habe, wenn es mir mal zu viel wird.

Und nicht nur das: Ich bin wieder in Aventurien, WEIL ich andere Systeme ausprobiert habe. Ich hatte die Nase voll von DSA, habe mich durch verschiedene Systeme durchgespielt und in D&D5 meine Lösung gefunden, wie ich in Aventurien wieder Spaß haben kann. Wäre diese Option nicht gewesen, hätte ich vielleicht irgendwann einfach aufgehört.
Ebenso habe ich mit Broken Compass jetzt nach Jahren endlich ein System gefunden, mit dem mir Shadowrun wieder Spaß macht, nachdem ich vom originalen Regelsystem übersättigt und genervt war.
« Letzte Änderung: 21.06.2022 | 20:35 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Brainworm

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Die Frage sollte auch sein, ob es anderen Spielern genauso geht wie dir oder ob du da jetzt nur von dir auf alle anderen schließt. Ich freue mich über die große Auswahl. Ich habe Spaß daran, ständig neue Sachen auszuprobieren. Ich brauche nicht den zehnten Regelerweiterungsband zu einem System und würde ihn auch nicht kaufen. Und nach spätestens 2-3 Jahren brauch ich inzwischen auch von einem Setting zumindest eine Pause und will mal was anderes machen.
Ja, es gibt einen Markt für solche Systeme und Settings (Siehe DSA, Shadowrun) und ich kenne auch genug Gruppen, die mit ihrem einzigen System/Setting glücklich sind. Aber diese Art von Rollenspielen, bei der man sich völlig auf ein einzelnes oder sehr wenige Systeme einlässt und über Jahrzehnte nur dieses spielt und kauft, ist eben nur eine Herangehensweise und nicht für jede:n das richtige. Für mich wäre es eine Beschneidung eines herrlich diversen Hobbies, die nur dazu führt, dass es langweiliger und farbloser wird.
Die ständig neuen Systeme und Settings halten mir das Interesse am Rollenspiel lebendig.

Und ja, ich kenne auch die Vorzüge des Haussystems/-settings. Ich habe über ein Jahrzehnt intensiv in Aventurien geleitet (und noch mehr Zeit damit verbracht, darüber zu lesen) und kenne die Geschichte und Geographie dieser Welt wahrscheinlich besser als viele andere. Ich bin jetzt nach einer Pause auch wieder (mit D&D) dort unterwegs. Aber ich kann es um so mehr genießen, weil ich eben auch viele andere Optionen habe, wenn es mir mal zu viel wird.

Und nicht nur das: Ich bin wieder in Aventurien, WEIL ich andere Systeme ausprobiert habe. Ich hatte die Nase voll von DSA, habe mich durch verschiedene Systeme durchgespielt und in D&D5 meine Lösung gefunden, wie ich in Aventurien wieder Spaß haben kann. Wäre diese Option nicht gewesen, hätte ich vielleicht irgendwann einfach aufgehört.
Ebenso habe ich mit Broken Compass jetzt nach Jahren endlich ein System gefunden, mit dem mir Shadowrun wieder Spaß macht, nachdem ich vom originalen Regelsystem übersättigt und genervt war.

Geb ich dir absolut recht, meine kleine Rollenspielkriese muss nicht für andere Menschen gelten und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Ausflug in andere Systeme mir wieder Lust auf schon Bespieltes macht (hatte ich zuletzt tatsächlich auch mit DSA ^^).
Ich denke ich werde mittelfristig zumindest schauen, dass ich nicht mehr blind einfach alles kaufe worauf ich gerade Lust habe, sondern schaue, dass ich die Sachen auch tatsächlich (zumindest teilweise) lese. Dadurch beschränkt sich die Anzahl der Bücher, bzw. die Frequenz der Käufe, da man mit dem Lesen ja erstmal hinterher kommen muss.
Ich finde es auch grundsätzlich schön das wir, wie in allen Bereichen des Lebens, ein Überangebot an Spielen haben, macht das Hobby ja durchaus bunter. Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.

Offline aikar

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Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.
Auf der anderen Seite erweitert das auch die Gesprächsbasis. Ich mag das Tanelorn gerade deswegen so, weil ich mich hier über alle möglichen Rollenspiele austauschen kann, anstatt zum xten mal das selbe Detail eines bestimmten Systems/Settings aufzurollen.  :)
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Offline Ma tetz

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Ich verstehe die Kritik nicht, dass es in Deutschland so wenige eigenständige Systeme geben soll.

Wenn ich mir diese Liste:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118861.0.html

so anschaue ist da in den letzten 10-12 Jahren auch einiges aus dem deutschsprachigen Raum dabei.

Und mit Hexxen 1733 Splittermond und Dungeonslayer haben wir da drei recht erfolgreiche Franchises. Das ist gemessen daran, dass der deutschsprachige Markt letztlich doch nicht so groß ist, gar nicht so schlecht.

Und zum Thema: Solange gekauft wird, ist der Markt nicht übersättigt.
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Brainworm

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Ich verstehe die Kritik nicht, dass es in Deutschland so wenige eigenständige Systeme geben soll.

Wenn ich mir diese Liste:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118861.0.html

so anschaue ist da in den letzten 10-12 Jahren auch einiges aus dem deutschsprachigen Raum dabei.

Und mit Hexxen 1733 Splittermond und Dungeonslayer haben wir da drei recht erfolgreiche Franchises. Das ist gemessen daran, dass der deutschsprachige Markt letztlich doch nicht so groß ist, gar nicht so schlecht.

Und zum Thema: Solange gekauft wird, ist der Markt nicht übersättigt.

Wow, ich habe echt Splittermond vergessen, dabei ist das das Rollenspiel was ich am längsten am Stück gespielt habe ^^.

Zum Thema: Das trifft das Thema der Überschrift, aber nicht meines ursprünglichen Beitrags :)

Offline Doc-Byte

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Ich finde es auch grundsätzlich schön das wir, wie in allen Bereichen des Lebens, ein Überangebot an Spielen haben, macht das Hobby ja durchaus bunter. Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.

Und dann kommen auch noch wir Hobby-Schreiberlinge dazu und werfen noch mehr Material in den Ring... >;D

Aber ich finde das Thema tatsächlich interessant. Nicht aus Spielersicht, weil ich tatsächlich im Grunde nur 3 Systeme jemals wirklich gespielt und wenige mehr im Regal habe. Aber aus (Hobby) Autorensicht, denn ich habe mich selber schon gefragt, ob der Markt nicht wirklich längst ein totales Überangebot bietet und wer sich da ernsthaft noch für mein kleines Projekt interessieren und begeistern soll, wenn selbst schon kleine Verlage Probleme haben, Kunden zu binden und dadurch interessante System wieder eingestellt werden (müssen).  :-\
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Offline klatschi

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Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.

Aber ist diese Zerfaserung nicht nur eine auf Metaebene, aber in der eigentlichen Spielgruppe durch die Kommunikation und Abstimmungsprozesse eh Wurst?

Die Gruppe einigt sich sowieso auf ein System, das sie spielen will (ne zeitlang, für OneShot, open end) und wenn ich persönlich ein ganz bestimmtes System spielen will, dann kann ich mir ja auch die Spieler dafür suchen…  und wenn ich als SL was Neues probieren will, aber meine Spieler wollen partout nur die ewige DSA 3 Kampagne weiterspielen (denn eigentlich zerfasern ja selbst schon neue Editionen die Spielerschaft), ich will aber nur mit diesen Menschen spielen - dann muss ich doch auch dieses Problem sowieso ausdiskutieren.


Offline KhornedBeef

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Ich habe definitiv deutlich mehr Zeug gekauft als ich benutze/benutzen könnte (selbst mit einem Bruchteil der Systeme käme ich vermutlich bis zur Rente). Meistens hat mich irgendwas am entsprechenden System gereizt - manchmal war's vielleicht auch nur Selbsttäuschung, wie viel Zeit ich wirklich zum Spielen habe (bzw. mir dafür nehmen möchte). Mittlerweile ist das allerdings wieder abgeflacht und gerade bei kleineren Projekten oder Systemen, die ich mag, werfe ich auch schon mal Geld drauf ohne die Erwartung zu haben, dass ich das Ganze wirklich spielen werde. Das betrifft allerdings hauptsächlich englische Systeme, die entweder auf Kickstarter landen (Zinequest) oder gleich über Itch veröffentlicht werden.
Ich zitiere das jetzt, weil es mich zu 90% beschreibt. Ich kaufe meistens aus zweiter Hand, auch bei anderen Büchern, und bin platzbedingt bei einer minimalen Wachstumsrate angekommen.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

NPC-Beholder

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Hallo,

...leider muss ich sagen das Ich nur Eins habe. Das wäre wohl, dass Du mich Beneidest. Das Brauchst Du aber nicht. Nun warum Eins.
Da war und Da ist wohl die Ablehnung zum Schluss. Klar etwas Hilfe, bei der Vielfalt der Klasse/ Berufe und der Möglichkeiten ist da, gewesen und man Bekam sie auch. Dann aber als Endlose Masse.

Aber zum Schluss ist es doch, Dann Da eine neue Regel, wo eine neue Edition her Muss. Dort wieder. Das Alte wird Liegen Gelassen.

Ehrlich gesagt man Braucht eine Masse von NPC´s. Ich habe kein Bock, den 08/15 Ork heran zunehmen und mir was auszudenken das Er den Wert hat. Das er das Kann.
Ich will wissen Wann und Warum er das Kann. Ob Ich nun die Regel brechen muss oder nicht. Warum Ich ein Talent anwende und warum Nicht. Warum dieses Jetzt billiger ist und das Nächste Mal nicht. Das Liegt aber am Rollenspiel. Ich hab zwar eines aber Ich kann Glücklich sein. Damit kann man soviel machen, wird aber Nicht Ausgenutzt. Weil man immer an der Alten Leier hängt.

Hier im Forum wird auch nur das Genommen was einem Weiter Hilft. Hat man Fragen, wie man was Umsetzten will oder Könnte. Bekommt man nur EIN MÜDES LÄCHLEN "Komet der Mahnung" nur zu Erwähnen.
Hier wird mehr Gefachsimpelt ein Charakter zu Optimieren. Als Ideen auf den Markt zubringen. Wenn Ideen geklaut werden, dann kommen auch nur Texte wie: Ich Rede Lieber über die Systeme.
Hick´s!!!!Kick´s!!!! Reden???? blabla


Beitrag: 111
« Letzte Änderung: 21.06.2022 | 22:29 von NPC-Beholder »

Offline ArneBab

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    • 1w6 – Ein Würfel System
Die verfügbare Zeit wird nämlich weniger und die Anzahl der Spiele/Settings werden immer mehr.
Bei mir ist das grade irgendwie anders. Durch Corona habe ich zwar gerade keine Offline-Runde, aber ich spiele jetzt etwa doppelt so viel wie vorher in normalen Runden (7 Stunden die Woche), auf 3 Gruppen und 3 Systeme verteilt (wobei wir in einer auch mal wechseln), dazu etwa 1 Stunde mit meinen Kindern. Vor Corona hatte ich etwa alle 2-3 Wochen eine 8-Stunden-Runde. Die acht Stunden waren intensiver, aber die Vielfalt der drei kürzeren Runden ist deutlich höher, können also mehr Spiele testen als früher.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Brainworm

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Bei mir ist das grade irgendwie anders. Durch Corona habe ich zwar gerade keine Offline-Runde, aber ich spiele jetzt etwa doppelt so viel wie vorher in normalen Runden (7 Stunden die Woche), auf 3 Gruppen und 3 Systeme verteilt (wobei wir in einer auch mal wechseln), dazu etwa 1 Stunde mit meinen Kindern. Vor Corona hatte ich etwa alle 2-3 Wochen eine 8-Stunden-Runde. Die acht Stunden waren intensiver, aber die Vielfalt der drei kürzeren Runden ist deutlich höher, können also mehr Spiele testen als früher.

Wir haben Corona-Bedingt auch lange online gespielt und ich fand es Anfangs auch überraschend gut. Jetzt nach 2 Jahren hatte ich mal wieder 2 offline Abende und muss sagen, dass sich dadurch mein Interesse am online Spielen fast komplett verflüchtigt hat. Das mag auch daran liegen, dass ich Berufsbedingt 4 Tage die Woche genau an dem Schreibtisch und Bildschirm sitze, an dem ich dann auch online Spiele (und im Job auch oft in Videocalls abhänge) und das meine anderen Hobbies auch am Computer stattfinden.
Aber auch, wenn ich das mal versuche außer Acht zu lassen, geht mir da einfach zu viel verloren.
Nicht zuletzt ist für mich ein Rollenspielabend auch immer ein kleines Event, wo ich mich mit meinen Freunden treffe, etwas quatsche und vielleicht auch gemeinsam gekocht wird.
Beim online Spielen hab ich mich zuletzt dann doch öfter dabei erwischt, dass ich dachte, die Sache ist den Aufwand nicht wert und man könnte auch einfach zusammen online ein Computerspiel zocken, dass wäre vom Aufwand/Nutzen her ökonomischer.

Aber gut  :btt:
Ich kann mir vorstellen, dass durch Corona und das vermehrte online Spielen viele Leute jetzt mehr Spielrunden haben und dadurch natürlich auch insgesamt mehr verschiedenes gespielt wird. Das tut dem Markt sicherlich gut und führt dazu, dass mehr von den Spielen, die sonst in Regalen verstaubt wären, auch tatsächlich mal gespielt wird.

Aber ist diese Zerfaserung nicht nur eine auf Metaebene, aber in der eigentlichen Spielgruppe durch die Kommunikation und Abstimmungsprozesse eh Wurst?

Die Gruppe einigt sich sowieso auf ein System, das sie spielen will (ne zeitlang, für OneShot, open end) und wenn ich persönlich ein ganz bestimmtes System spielen will, dann kann ich mir ja auch die Spieler dafür suchen…  und wenn ich als SL was Neues probieren will, aber meine Spieler wollen partout nur die ewige DSA 3 Kampagne weiterspielen (denn eigentlich zerfasern ja selbst schon neue Editionen die Spielerschaft), ich will aber nur mit diesen Menschen spielen - dann muss ich doch auch dieses Problem sowieso ausdiskutieren.

Naja, es konzentrieren sich dadurch halt weniger Spieler auf die einzelnen Systeme. Das ist ja ähnlich wie bei Online-Videospielen wo ja teilweise Spielmodi wieder entfernt werden, damit genug Leute für Matches zusammen kommen. Nicht umsonst gibt es ja auch Webseiten wie Spielerzentrale etc. und ich glaube schon das es genug Leute gibt, die für ihr Lieblingssystem nicht genug Interessenten finden (auch wenn das durch online Spielen, wie Oben erwähnt, sicherlich besser geworden ist).
Das liegt aber natürlich auch in der Natur der Sache und ich fände es jetzt auch nicht toll, wenn es nur noch 3 Systeme gibt, nur weil diese dann mehr Spieler:innen hätten.

Camo

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Ist halt wie damals in der Anfangszeit, den 80ern... wenn man keine Spieler findet, muss man Leute überzeugen, dass Hobby und System interessant genug sind, dass sie es spielen. Funktioniert eigentlich fast immer. Erfordert halt nur Einsatz und Aufwand. Ist ja in der Püppchenschubserszene nicht anders... wenn man etwas abseits von GW spielen möchte, muss man sich das meist erst "heranzüchten". Wie gesagt, es funktioniert durchaus. Bei uns im Verein werden in der Regel primär Pathfinder 2 oder DSA gespielt... trotzdem hatte ich nie wirklich Probleme, Leute für alte Systeme oder Exoten zu finden. Gerade vorletztes Wochenende hat es z.B. mit Toon geklappt, war ein lustiger Abend. Keiner kannte das System vorher, von sich aus hätte das wohl keiner angepackt.

Brainworm

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Ist halt wie damals in der Anfangszeit, den 80ern... wenn man keine Spieler findet, muss man Leute überzeugen, dass Hobby und System interessant genug sind, dass sie es spielen. Funktioniert eigentlich fast immer. Erfordert halt nur Einsatz und Aufwand. Ist ja in der Püppchenschubserszene nicht anders... wenn man etwas abseits von GW spielen möchte, muss man sich das meist erst "heranzüchten". Wie gesagt, es funktioniert durchaus. Bei uns im Verein werden in der Regel primär Pathfinder 2 oder DSA gespielt... trotzdem hatte ich nie wirklich Probleme, Leute für alte Systeme oder Exoten zu finden. Gerade vorletztes Wochenende hat es z.B. mit Toon geklappt, war ein lustiger Abend. Keiner kannte das System vorher, von sich aus hätte das wohl keiner angepackt.

Nur, dass man es dann nie spielt, sondern immer nur leitet ;)

Camo

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Nur, dass man es dann nie spielt, sondern immer nur leitet ;)

Das ist das Los der "Forever-SLs"... ich bin einer davon. Ich leite über 99% meiner Spielzeit... und hab da tatsächlich Spaß dran - wobei "über 99%" bei 40 Jahren im Hobby eine SEHR überschaubare Zeit als Spieler übriglässt. Sicher, es wäre cool, ein paar Sachen spielen anstatt leiten zu können... aber würde ich darauf warten, würde das nie was werden. Also lieber Spieler anfixen und schauen, ob nicht einer davon irgendwann auch mal leiten möchte. Spielleiter sind meist eh Mangelware... und Leute dazu zu zwingen zu leiten funktioniert eh nie. Würde es mehr Spielleiter geben, fände man bestimmt öfter mal Leute, die auch die "Exoten" bedienen... so werden die wenigen oft dazu gebracht, den Mainstream zu bedienen... gedrängt von Spielern, die verzweifelt einen SL suchen. ;)
Wir "Forever-SLs" können warten... etwas Anderes bleibt uns ja auch nicht.

Brainworm

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Das ist das Los der "Forever-SLs"... ich bin einer davon. Ich leite über 99% meiner Spielzeit... und hab da tatsächlich Spaß dran - wobei "über 99%" bei 40 Jahren im Hobby eine SEHR überschaubare Zeit als Spieler übriglässt. Sicher, es wäre cool, ein paar Sachen spielen anstatt leiten zu können... aber würde ich darauf warten, würde das nie was werden. Also lieber Spieler anfixen und schauen, ob nicht einer davon irgendwann auch mal leiten möchte. Spielleiter sind meist eh Mangelware... und Leute dazu zu zwingen zu leiten funktioniert eh nie. Würde es mehr Spielleiter geben, fände man bestimmt öfter mal Leute, die auch die "Exoten" bedienen... so werden die wenigen oft dazu gebracht, den Mainstream zu bedienen... gedrängt von Spielern, die verzweifelt einen SL suchen. ;)
Wir "Forever-SLs" können warten... etwas Anderes bleibt uns ja auch nicht.

Tatsächlich ist das bei uns in der Gruppe recht angenehm, da wir mehr Spieler:innen haben die auch leiten, als welche die ausschließlich spielen. So 3-4 von uns wechseln sich dann immer ab, wodurch man eigentlich nie länger als nen halbes Jahr leitet. Dafür sind die Mainstreamsysteme (wie generell alles mainstreamige) auch eigentlich ganz gut. Das ist oft so der kleinste gemeinsame Nenner wo für jede:n ein bisschen was dabei ist oder wo sich jede:r drauf einlassen kann. Dadurch sind dann auch mehr Leute bereit zu leiten. Für die spezielleren Sachen muss man dann selber ran. Aber ich leite auch teilweise recht gerne.
Vielleicht ist das überhaupt der „Trick“, vielleicht sollte man sich hauptsächlich Systeme kaufen, die man Lust hat zu leiten und nicht unbedingt zu spielen.

Camo

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Tatsächlich ist das bei uns in der Gruppe recht angenehm, da wir mehr Spieler:innen haben die auch leiten, als welche die ausschließlich spielen. So 3-4 von uns wechseln sich dann immer ab, wodurch man eigentlich nie länger als nen halbes Jahr leitet. Dafür sind die Mainstreamsysteme (wie generell alles mainstreamige) auch eigentlich ganz gut. Das ist oft so der kleinste gemeinsame Nenner wo für jede:n ein bisschen was dabei ist oder wo sich jede:r drauf einlassen kann. Dadurch sind dann auch mehr Leute bereit zu leiten. Für die spezielleren Sachen muss man dann selber ran. Aber ich leite auch teilweise recht gerne.
Vielleicht ist das überhaupt der „Trick“, vielleicht sollte man sich hauptsächlich Systeme kaufen, die man Lust hat zu leiten und nicht unbedingt zu spielen.

Ich hab im Endeffekt als SL angefangen, daher hab ich das eh immer aus der Warte gesehen.
Bei ein paar Systemen (Bushido, Legend of the 5 Rings, Fading Suns unter Anderem) geb ich die Hoffnung nicht auf, da mal einen SL zu finden. Bei anderen (Red Dwarf und Judge Dredd z.B.) braucht es aber eher Spieler, die das Zeug kennen... und bei Judge Dredd reichen die Filme nicht aus, da muss man die Comics kennen, damit es vernünftig wird und nicht der feuchte Traum jedes Powergamers. ;)

Offline Issi

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Es gibt vermutlich Jäger und Sammler die z.T. in Symbiose leben.
 ~;D
Um etwas mitzuspielen muss man es nicht selbst besitzen.
Konnte daher schon einiges ausprobieren und spielen. Das was ich davon selbst besitzen will und muss, ist tatsächlich überschaubar (Im Vergleich zu anderen Sammlungen). Und wurde mir zum Teil sogar geschenkt.


PS: Sammler wissen, glaube ich genau, dass sie alles, was sie kaufen, weder lesen noch spielen können. Es geht ihnen um das "könnte."
"Wenn ich es besitze, kann ich es jederzeit lesen und spielen."
Vielleicht auch um das : Schnell zugreifen bevor es weg ist.
Oder die Angst, "das beste Spiel aller Zeiten "zu verpassen.


Für mich hängt" das beste Spiel aller Zeiten" tatsächlich mehr an den Menschen mit denen ich zusammen spiele.
Das gewählte System ist natürlich auch nicht ganz unwichtig. Aber im Vergleich (für mich) trotzdem zweitrangig.

Bin aber froh dass es Sammler gibt.
Durch das Sammeln wird ja auch, wenn man es lange betreibt, ein Schatz an Spielgeschichte angelegt. Man kann Vergleichen und Auswählen, das hat schon was.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 06:09 von Issi »

Online after.job.nerd

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Vom Jäger und Sammler komme ich allmählich weg.

Zu meinen besten Zeiten hatte ich eine wirklich gigantische Sammlung. Vor ungefähr 5 Jahren war mein damaliges ca. 50 qm großes Rollenspielzimmer komplett voll. Nirgendwo mehr Platz noch etwas unterzubringen. Damals habe ich damit angefangen, Sachen, die ich eh nicht spiele, zu verkaufen, um Einkäufe aus den bespielten Systemen unterbringen zu können. Parallel wurden pdfs für mich interessant, weil das mit einem 12,9 Zoll iPad Pro plötzlich eine wirkliche Alternative zum Totbaum wurde.

Inzwischen bin ich beruflich bedingt umgezogen und habe deutlich weniger Platz für meine Sammlung. Daher habe ich Mitte letzten Jahres meine Verkaufsbemühungen deutlich intensiviert. Inzwischen bin ich auf 97 Kallax-Fächer runter. Ein Teil davon steht allerdings - zum Leidwesen meiner Frau - in der Diele und soll da - nach Ansicht meiner Frau - schnellstmöglich weg.

Die Sachen, die ich behalten will (tatsächlich bespielt oder besondere emotionale Bindung) machen 40 Fächer aus.

Letzlich spiele ich faktisch nur zwei Systeme wirklich regelmäßig. Beides sind Systeme, die bereits lange erscheinen und für die es wirklich viel Material gibt. Dazu kommen vier bis fünf kleine Systeme, die ich früher gerne gespielt habe, und die ich gerne wieder einmal spielen würde, wenn ich die passende Spielgruppe hätte (Engel macht halt mit Leuten, die es schon gespielt oder gelesen haben wenig Sinn).

Für meine beiden Hauptsysteme kaufe ich Neuerscheinung grundsätzlich in Print und in pdf. Anderes nur noch als pdf.

Inzwischen verfolge ich die Rollenspiel-Szene online kaum noch. Da erscheinen einfach so viele neue Systeme und Settings, dass mich das überfordert. Ich will mich nicht in noch ein weiteres Regelwerk einarbeiten, sondern einfach nur spielen. Ich habe die Schnauze voll von Edition Wars, Diskussion ob System A besser ist als System B etc.

Regeln sind für mich ein notwendiges Übel und sollten auf ein notwendiges Minimum reduziert sein.

Ich will einfach nur Spielen und bei meinem Primärsystem die Sammlungslücken schließen. Und das wird noch Jahre dauern. Dafür kann ich bei diesem System zumindest sagen, so gut wie alles, was im Regal steht, wurde gelesen.
blutjagd.blogspot.com

Offline Issi

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Regeln sind für mich ein notwendiges Übel und sollten auf ein notwendiges Minimum reduziert sein.
:D
Geht mir ähnlich - würde es für mich so formulieren:
"Die Regeln sollten so "leicht" sein, dass ich sie im Spiel fast nicht merke."
(Weshalb ich z.B. einen Würfel immer mehreren vorziehen würde)


Um noch kurz die Ausgangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten: Ja der Markt ist definitiv übersättigt. Wahrscheinlich auch schon ganz lange.
Zumindest was das tatsächliche Spielen angeht. Nicht das Sammeln.
Zu den deutschen Produkten kommen ja auch noch die Englisch- sprachigen dazu.
(Wenn alle auf einmal unendlich viel Freizeit hätten, und Rollenspiel gesellschaftlich plötzlich neuer Hype wäre, wäre das vielleicht anders)

Man kann das Rad nicht ständig neu erfinden. (Was die Regeln betrifft)

Man kann sich neue Welten ausdenken.
Aber ohne Film oder Buchvorlage ist fraglich ob das genug begeistern kann.- Damit sich das etabliert.
Kommt also wahrscheinlich eher auf die Welt an.

Edit.
Einem Verkäufer kann es natürlich relativ egal sein, ob das Spiel wirklich gespielt wird oder beim Käufer nur im Regal steht, das Geld dafür bekommt er ja so oder so.
Von daher ist mit " Könnte ich ja irgendwann Mal Spielen"  zumindest bissl Geld über Regelwerke zu verdienen.
Ob Systeme tatsächlich gespielt werden, sieht man dann vermutlich stärker an den verkauften Abenteuern.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 09:46 von Issi »

Offline Isegrim

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Warum gibt man Geld aus, verbraucht Ressourcen und verschmutzt die Umwelt, um etwas zu kaufen, was man ohnehin nie nutzen wird? Hört sich für mich i-wie ähnlich sinnvoll an wie das 120 Paar Schuhe, oder sich ins Auto zu setzen und sinnlos im Kreis herum zu fahren.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

QuantizedFields

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Schon ein bisschen schade viele übereinstimmende Meinungen zu hören was die deutsche Marktgröße angeht. Eigentlich gäbe es die Hoffnung, dass er genauso stark anwächst wie der englische Markt- wieso ist das nicht der Fall? Pop Culture-mäßig werden Rollenspiele im englischen Sprachraum immer beliebter. Critical Role, Stranger Things und anderer "Nerd"-Kram wird doch auch in Deutschland konsumiert, oder nicht? Außerdem ist Deutschland für ihre Brettspielkultur bekannt. Von Brettspielen ist es ein relativ kleiner Sprung über zu Rollenspielen, der aber anscheinend nicht stattfindet. Wäre eine interessante Diskussion, was die Barrieren für eine Ausbreitung des Rollenspiels in Deutschland sind :)

Pyromancer

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"Rollenspiele kaufen" und "Rollenspiele spielen" sind ja verschiedene Hobbies mit nur einer kleinen Schnittmenge an Leuten, die beide betreiben. Für den Markt sind die Spieler eher irrelevant. 99% des Zeugs steht unbespielt im Schrank bzw. liegt unbespielt auf der Festplatte. Damit wird das Geld verdient.

Offline Issi

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Warum gibt man Geld aus, verbraucht Ressourcen und verschmutzt die Umwelt, um etwas zu kaufen, was man ohnehin nie nutzen wird? Hört sich für mich i-wie ähnlich sinnvoll an wie das 120 Paar Schuhe, oder sich ins Auto zu setzen und sinnlos im Kreis herum zu fahren.
Damit man in Notlagen was zum Verbrennen hat?
 ~;D

Ne im Ernst: Rollenspiel Bücher aus Recycling Papier wäre vielleicht die nächste Marktlücke. Wobei viele ja auch schon auf PDF anbieten statt auf Papier.

Offline Isegrim

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Verbraucht immer noch Ressourcen & erzeugt CO2. Ich versteh halt nicht, was einem ein ungelesenes Buch im Schrank oder eine ungelesene pdf-Datei auf der Festplatte bringt.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides